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BR 44 Schwarzwald

geschrieben von: vapeur

Datum: 11.11.21 17:03

Warum hat die DB damals im Schwarzwald keine Öl44er eingesetzt ? Es müssten ja noch genug 44 Öl gegeben haben.
Danke für die Antwort.

Re: BR 44 Schwarzwald

geschrieben von: Klaus aus FG

Datum: 11.11.21 17:54

Weil die kohlegefeuerten 44 beim Bw Villingen durch V200 ersetzt wurden.

Re: BR 44 Schwarzwald

geschrieben von: wolfgang65

Datum: 11.11.21 18:23

vapeur schrieb:
Warum hat die DB damals im Schwarzwald keine Öl44er eingesetzt ? Es müssten ja noch genug 44 Öl gegeben haben.
Danke für die Antwort.
Nicht wirklich - es gab gerade mal grob 35 Öl 44er im Bereich der DB - aber weit über 1000 Kohle 44er - also viele waren das gerade nicht. Und man braucht Öl - dazu ist ein Zugang zu einer nahen Raffinerie sehr hilfreich. Das Zeug ist ja ungeheizt nicht flüssig und daher kaum zu transportieren.

Zusätzlich: Auf die Schwarzwaldbahn kamen die V200 bereits 1956 - die Öl 44 kam faktisch erst später....

Grüße

Wolfgang

Re: BR 44 Schwarzwald

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 11.11.21 22:06

wolfgang65 schrieb:
- es gab gerade mal grob 35 Öl 44er im Bereich der DB - aber weit über 1000 Kohle 44er - also viele waren das gerade nicht. Und man braucht Öl - dazu ist ein Zugang zu einer nahen Raffinerie sehr hilfreich. Das Zeug ist ja ungeheizt nicht flüssig und daher kaum zu transportieren.

Zusätzlich: Auf die Schwarzwaldbahn kamen die V200 bereits 1956 - die Öl 44 kam faktisch erst später....
Zudem, als die ersten der wenigen Öl-44 auftauchten, lagen die Kohle-44 auf der Schwazwaldbahn bereits in den allerletzten Zügen. Neben den V 200 kamen auch zuvor 50er auf die Schwarzwaldbahn um den Rest zu übernehmen, den die (noch eher wenigen) V 200 übrig liessen.
Die Kohle-44 konnte man schon von daher nicht durch Öl-44 ersetzen, weil es keine Kohle-44er mehr im Schwarzwald gab die mit den neuen Öl-Loks hätten ersetzt werden können.

Gruss
Florian



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:11:22:07:22.

Re: BR 44 Schwarzwald

geschrieben von: rf

Datum: 12.11.21 00:40

Gewiss, die Heizer hätten sich gefreut.
Abgesehen von den bereits genannten Gründen, spielte auch der seinerzeit aktuelle Ölpreis eine Rolle.

Auch das sich abzeichnende Ende der Dampftraktion war ausschlaggebend, das durch den angestiegenen Bedarf an Lokomotiven zum Ender der 1960er / Beginn
der 1970er um Jahre verzögert wurde.
Was die Szene damals erfreute, war die Tatsache, daß so mancher Dampfer nochmal vom Rand geholt und in wieder in Betrieb genommen wurde.
Aber in solche Betriebsmittel zu investieren, wäre sicher unwirtschaftlich gewesen. Schließlich hätte vor Ort auch noch die passende Infrastruktur
geschaffen werden müssen.
rf

Re: BR 44 Schwarzwald

geschrieben von: wolfgang65

Datum: 12.11.21 09:12

Die Entscheidung für die Verdieselung auf hauptsächlich V200 bei der Schwarzwaldbahn, war damals eine rein industriepolitische Entscheidung. Alles andere spielte damals eine eher untergeordnete Rolle....

Bei der Elektrifizierung in den 70ern war das sicher anders - hier spielten auch langfristige Kosten eine Rolle.
OZL-Lokd. schrieb:
Der erste Umlauf der V 200 - Sommer 57 - enthielt keinen einzigen Güterzug
Und was hat das mit der (inhaltlichen) Aussage:
Es gab gerade mal grob 35 Öl-44er im Bereich der DB, aber weit über 1000 Kohle-44er; also viele waren das gerade nicht.
Und man braucht Öl - dazu ist ein Zugang zu einer nahen Raffinerie sehr hilfreich. Das Zeug ist ja ungeheizt nicht flüssig und daher kaum zu transportieren.
Zusätzlich: auf die Schwarzwaldbahn kamen die V 200 bereits 1956; die Öl-44 kam faktisch erst später …
… zu tun?

.



mit freundlichem Gruß

Walter

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Im Forum aktiv mitwirken — aber wie geht das?
(Der Versuch einer Anleitung von Forennutzern für Forenutzer)
Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß diese V200 vor Güterzügen auf der Schwarzwaldbahn 'eine starke Nummer' waren.
Die hatten doch schon mit den Personenzügen Probleme...anders natürlich später die V200.1
Gab es denn je überhaupt nennenswerten Güterzugverkehr über die Schwarzwaldbahn?

Lt. Scharf, Seite 213 ff., genügten dort bis zum Anfang der 50er G 12 und später 42, die erst danach durch die 44 abgelöst wurden .

Ich halte daher das Verhältnis von Aufwand und Nutzen zur Schaffung der notwendigen Infrastruktur zwecks Einsatz ölgefeuerter 44er ebenfalls für unangemessen,
völlig egal, welche Rolle die V 200 bei der Zugförderung gespielt hat.

Re: BR 44 Schwarzwald

geschrieben von: Dr. Joachim Ludwig

Datum: 12.11.21 14:23

Hallo in die Runde! Da nur insgesamt rund 40 ölgefeuerte 44 bei der DB existierten , gleichzeitig nie mehr als 34 - 35 Loks ( aus 44 Öl mit schweren Schäden wurden mehrfach Ölfeuerungen in Kohle - 44 eingebaut, zuletzt in 3 Loks nach der Ölkrise 73 ) , wurden die wenigen 44 Öl hauptsächlich auf schwer belasteten Hauptstrecken mit viel Güterverkehr eingesetzt. Das waren u.a. die Nord - Südstrecke ( Bw Bebra), Kassel - Frankfurt , Hamm - Kassel ( Bw Kassel), Rollbahn Münster - Osnabrück- Bremen - Hamburg ( Bw Osnabrück Hbf ) und die Emslandstrecke Münster - Rheine - Emden ( Stichwort 4000 Tonnen, Bw Rheine ). Die Schwarzwaldbahn hatte nur spärlichen Güterverkehr, da lohnte sich eine Errichtung der für Ölloks notwendigen Infrastruktur nicht.
Außerdem war , wie schon erwähnt wurde, die Diesellokindustrie an einer Vollverdieselung der Schwarzwaldbahn als Referenzstrecke sehr interessiert.
Grüße und bleibt gesund
Joachim Ludwig



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:12:14:25:06.
Dr. Joachim Ludwig schrieb (inhaltlich):
[…] Außerdem war, wie schon erwähnt wurde, die Diesellokindustrie an einer Vollverdieselung der Schwarzwaldbahn als Referenzstrecke sehr interessiert.
Richtig. Der Serienumbau von zunächst 32 Lokomotiven der Baureihe 44 begann - bzw. vollzog sich lt. Konzelmann, Seite 33, erst im - bzw. ab dem Jahre 1960 – und da war die Vollverdieselung der Schzwarzwaldbahn seitens der HVB längst festgelegt worden; siehe Scharf, Seite 228 …

Re: BR 44 Schwarzwald: SCHADE...

geschrieben von: Wolfgang Sorger

Datum: 12.11.21 15:02

... Friedrich, ich hatte mich schon so sehr auf Fotos der 44er im Schwarzwald gefreut und daß Du bei mir eine schmerzliche Wissenslücke füllen würdest.
Stattdessen stellst Du nur eine Frage...
Gruß
Wolfgang

Mich interessiert vieles - und alles rund um das Bw Bestwig!

Re: BR 44 Schwarzwald

geschrieben von: Zaubermark

Datum: 12.11.21 15:05

Das halte ich aber für ein Gerücht, dass auf der Schwarzwaldbahn nur spärlich Güterverkehr geherrscht hat. Lokal vielleicht ja, aber über die Strecke verkehrten bis in die 1990er Jahre hinein etliche Ng-Paare zwischen Offenburg und Singen bzw in der Gegenrichtung, dazu kam etliches an Programmzügen.
Über die sogenannte "Gäubahn" lief überwiegend nur der internationale Verkehr Richtung Schweiz und Italien.


Viele Grüsse von Mark



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:12:15:06:12.

Re: BR 44 Schwarzwald

geschrieben von: Dr. Joachim Ludwig

Datum: 12.11.21 17:35

Hallo Mark! Der Güterverkehr aus dem Rheintal zum Bodensee und umgekehrt war insgesamt nicht besonders stark. Es gab am Bodensee kaum größere Industrieansiedelungen. Wie auch auf der Schwarzwaldbahn gab es auf den Strecken Augsburg/ München - Lindau sowie Stuttgart - Horb- Bodensee nur wenig Güterverkehr. Die einzigen Strecken, die etwas stärker mit Güterzügen belegt waren , waren Ulm - Friedrichshafen und Haltingen - Bodensee ( Hochrheinstrecke). Die Hochrheinstrecke war topographisch wesentlich günstiger als die Schwarzwaldbahn. Das Bw Haltingen hatte bis 67/68 die Baureihe 44 Kohle im Bestand , die sukzessive durch V 200 abgelöst wurden. Für die Gäubahn mit wenig schwerem Güterverkehr reichte ein halbes Dutzend 44 im Bw Rottweil, für Ulm - Friedrichshafen mit sehr günstiger Topographie reichte die Baureihe 50.
Grüße und bleibt gesund
Joachim Ludwig

Re: BR 44 Schwarzwald

geschrieben von: Zaubermark

Datum: 12.11.21 18:39

Hallo Joachim,

offenbar wurden dort die Leitungswege irgendwann in dem 1970er Jahren geändert, ich vermute, mit Einführung des Knotenpunktsystems.
In den 1980er Jahren lief der grösste Teil des Wagenladungsverkehrs der Knoten Villingen, Singen und Radolfzell über die Schwarzwaldbahn von/ab Offenburg, das waren mehrere Ng täglich in beide Richtungen, da lepperte sich schon einiges zusammen (Singen, Petershausen, Radolfzell, Krauchenwies und etliches an kleineren Tarifpunkten). Die Gäubahn war zu dieser Zeit mit ca. fünf Dg-Paaren Kornwestheim - Schaffhausen und zurück belegt, die aber nahezu ausschließlich dem internationalen Verkehr dienten. Dazu gab es noch einen Sg nach Stuttgart. Via Friedrichshafen war die Ecke Singen nur mit einem Dg-Paar von/bis Ulm angebunden und die Hochrheinstrecke diente östlich Waldshut nur dem lokalen Verkehr.
Wie gesagt, das war der Zustand ab etwa 1975. Dann muss die Bedienungsform dort tatsächlich einmal radikal geändert worden sein.

Viele Grüsse von Mark
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -