geschrieben von: Lokleitung
Datum: 14.09.21 07:57
1996Die Oberweißbacher Bergbahn ist die steilste Standseilbahn mit Personen- und Güterverkehr in Deutschland. Zum Betrieb gehört auch die sogenannte „Flachstrecke“ oberhalb der Bergbahn, wo drei zweiachsige elektrische Triebwagen eingesetzt werden.
Die Verbindung funktioniert nur an Samstagen, und wir kommen dieses Mal nur mit ganz geringen Zusatzkosten rum.
2021: Wer hätte 1996 auch geahnt, dass Düsseldorf mit seinen Hamsterbacken es schafft, noch viel hässlichere Bahnen als die Würzburger Schuhkartons in Dienst zu stellen.Los geht’s in Mannheim. Wir parken hinter dem Hauptbahnhof und begeben uns in denselben, um um 5.22 loszufahren; zunächst mal bis Darmstadt. Hier haben wir neun Minuten Zeit zum Umsteigen, es geht weiter auf der Strecke nach Aschaffenburg. Vorbei am Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein fahren wir über Dieburg und Babenhausen bis zum Endbahnhof. Nun müssen wir uns ein einziges Mal sputen, denn schon vier Minuten später verlässt unser Anschlusszug nach Würzburg die Stadt am Main. Dort angekommen, haben wir erstmals ein wenig Zeit, uns mit etwas Essbarem zu versorgen. Wer nicht so lange warten will sollte schon bei den Reisevorbereitungen daran denken, sich genügend Proviant für das Frühstück im Zug mitzunehmen. Wer Lust hat kann aber auch mal vor das Bahnhofsgebäude gehen und sich beim Anblick der mit Abstand häßlichsten Niederflur-Straßenbahnwagen Deutschlands ein wenig gruseln.
2021: In Bamberg entstanden auch die ersten Bilder des Tages. Mit dem von der Nürnberger 141 371 geschobenen Wendezug waren wir als RB 3615 aus Würzburg angekommen. In der Mitte wartet die Hofer 211 058 auf die Fahrt um 10:09 Uhr als RB 8712 nach Ebern, am linken Bildrand ist 143 133 des Bw Halle P zu erkennen, mit der wir um 10:18 Uhr als RB 6714 nach Saalfeld weiterfahren.Wir verlassen Würzburg nach achtzehn Minuten Aufenthalt. In der altehrwürdigen Domstadt Bamberg haben wir dann einunddreißig Minuten Pause.
2021: Fünf Minuten Aufenthalt im ehemaligen Grenzbahnhof Ludwigsstadt. Bei wenig berauschendem Wetter kreuzt IC 703 "Therese Giese" aus Berlin nach München mit der vorgespannten Nürnberger 120 130:Am Bahnsteig wartet schon die RegionalBahn 6714, mit der wir über die Frankenwaldbahn nach Saalfeld weiterfahren.
2021: Und wer hätte auch 1996 geahnt, dass die Zetti Knusperflocken 25 Jahre später in fast jedem Supermarkt bundesweit verfügbar sein würden. Und dass es, abseits von den originalen Flocken, auch zahlreiche Geschmacksvarianten geben würde. "Unser" Nahverkehrszug (ach nee, neudeutsch hieß das ja nun "RegionalBahn") wird in Saalfeld von IC 804 "Bertolt Brecht" mit dem Laufweg München - Berlin und Zuglok 120 121 überholt. Die 120 121 war eine der Loks, die 2007 zu Nahverkehrsloks umgebaut wurde und unter der Nummer 120 205 bis 2020 von Rostock aus eingesetzt wurde:In Saalfeld müssen wir unbedingt aussteigen, denn jetzt sind wir endlich im Osten und am Mitropa-Bahnhofskiosk gibt es die überaus leckeren Zetti-Knusperflocken aus Knäckebrotbruch und Schokolade. Mit einigen Tüten eingedeckt hat sich der erste Teil der Fahrt schon bezahlt gemacht.
Wir gehen zurück zum Bahnsteig, wo RB 4338 auf uns wartet - es ist die Zuggarnitur, mit der wir aus Bamberg gekommen sind.
2021: In Rudolstadt stand die 219 132 herum. Ich nehme mal an, dass sie um 12:32 Uhr als RB 15150 aus Blankenstein gekommen war und um 13:25 als RB 15151 dahin zurückfahren durfte.Wir steigen in Rudolstadt aus und verweilen 36 Minuten, ehe die 219-bespannte RB 15009 aus Jena-Saalbahnhof eintrifft.
2021: Bei der Bergfahrt haben wir im Wagen auf der Güterbühne Platz genommen, der "feste" Bergbahnwagen kam uns an der Abt'schen Ausweiche entgegen. Erkennt sich jemand wieder?Nach einer Stunde Fahrt durch das Schwarzatal kommen wir am Fuße der Oberweißbacher Bergbahn an. Vom Bahnsteig zur Abfahrtsstelle der Bergbahn sind es nur ein paar Schritte, aber jetzt müssen wir zunächst mal Fahrkarten kaufen, denn auf der Bergbahn gilt der normale DR-Tarif leider nicht.
Die Fahrt geht in 18 Minuten nur knapp einen Kilometer weit, aber immerhin 323 Meter hoch. Die Bergbahn hat übrigens einen Gleisanschluss an die DR, denn in Gegenrichtung zu dem festen Bergbahnwagen fährt eine Bühne mit Gleis, der sogenannte „Schrägaufzug“. Auf ihr ist normalerweise ein zweiachsiger Personenwagen befestigt, um die doppelte Fahrgastkapazität für die Bergbahn zu haben. Früher wurden hier regelmäßig Güterwagen nach oben befördert.
2021: Diese Empfehlung würde ich auch heute noch aussprechen. Wir fuhren mit dem 479 201 bis zum Endbahnhof Cursdorf, wo die drei folgenden Bilder entstanden...Ab jetzt sind wir recht flexibel, denn die Bergbahn und die Flachstrecke werden im Halbstundentakt befahren. Wir haben die Wahl, welche Züge wir benutzen und wo wir eine Pause machen. Empfehlenswert ist es auch, von Cursdorf bis Lichtenhain zurückzulaufen (nur 3 km), und zwischendurch einige Fotos von den ET zu machen.
Im einzigen Unterwegsbahnhof der Flachstrecke, Oberweißbach-Deesbach (daher also der Name) können wir aber auch das Fröbelhaus besichtigen - der Mitbegründer moderner Pädagogie hat hier gelebt und gewirkt; sein Geburtshaus ist nun ein Museum.
2021: Das hatte ich mir so gedacht, ein richtiger Zug, Umkuppeln, Rangierarbeiten. Aus damaliger Sicht "leider", heute "naja", bestand die RB 15043 aber aus dem Triebwagen 628 586 des Bw Leipzig Hbf Süd. Also keine Show, einfach nur Führerstandswechsel. Der 628 ist, abgesehen von den Bergbahnfahrzeugen, eines der wenigen hier abgebildeten Fahrzeuge, das heute noch aktiv ist. Es hat ihn nach Bayern verschlagen, wo er von Mühldorf aus für die Südostbayernbahn fährt. Heute werden im Schwarzatal in der Regel die beiden Dildos 641 019 und 020 der "DB-Regionetz Oberweißbacher Bergbahn und Schwarzatalbahn" eingesetzt:Spätestens um 17.33 Uhr müssen wir aber wieder in Obstfelderschmiede ankommen.
Um mal dort gewesen zu sein fahren wir noch bis nach Katzhütte, dem Endbahnhof der Talstrecke. Der Bahnhof liegt etwas abseits vom zugehörigen Ort. Wir beobachten das Entkuppeln und das Aufschließen der Weichen, wie die Lok umsetzt, der Zugführer die Weichen wieder verschließt und die Lok ankuppelt.
1996Dann steigen wir zurück in den Zug. Dieses Mal fahren wir bis zum Abzweigbahnhof Rottenbach. Von hier aus benutzen wir die frisch aufgearbeitete Strecke nach Neudietendorf, wo uns vermutlich ein Leipziger 628.4 recht flott hinbringt. Acht Minuten haben wir hier Zeit, um in den StadtExpress aus Erfurt umzusteigen. Wir verlassen den Zug in Gotha und gehen auf den Bahnhofsvorplatz.
Um 20:10 Uhr fahren hier die Straßenbahnlinie 1 zur Wagenhalle und ebenfalls die Linie 2 nach Gotha Ost ab; um 20:17 Uhr kommt die Thüringerwaldbahn aus Tabarz (Linie 4) an - mit ziemlicher Sicherheit sehen wir also einen der altbekannten ex.-Mannheimer Sechsachser wieder. Leider ist die Zeit zum Mitfahren zu knapp - vielleicht ist ja „Popp’s Schnitzelranch“ noch geöffnet und wir können uns noch mit einer Currywurst (rot) und einer Büchse Cola (schwer) versorgen. Nach diesem interessanten Eindruck treten wir per InterRegio die Heimreise an.
Von Gotha aus geht’s jetzt flott weiter - unser Anschlußzug kommt aus Kassel und bringt uns nach Fulda. Dort steigen wir in den obligatorischen Doppelstockzug um und fahren in die Hauptstadt des Äbbelwoi woider. Zweiundzwanzig Minuten in Frankfurt lassen uns noch Zeit für einen kleinen abendlichen Imbiss bei unserem Lieblingsamerikaner, dann nehmen wir den letzten Zug nach Darmstadt. Dort gibt es noch einen Anschlusszug nach Heidelberg - wir steigen aber schon in Weinheim aus.
Endlich haben wir einmal die Gelegenheit, mit unserem Wochenendticket eine NE-Bahn zu benutzen.
1996Nach einem kurzen Fußweg zur Haltestelle Luisenstraße fahren wir mit der OEG Mannheim entgegen. Der OEG-Zug rückt in Käfertal ein, aber zur Weiterfahrt steht schon ein Achtachser der Mannheimer Verkehrs-AG als Linie 4 bereit. Am Paradeplatz ist Zentralanschluss; wir steigen ein letztes Mal um - in die Linie 7. Die Straßenbahn bringt uns auf der Neubaustrecke bis zur Haltestelle Lindenhofplatz. Von hier aus sind's nur noch ein paar Schritte zu unserem Auto - eine tolle Tour liegt hinter uns.
Der Fahrplan...Wir haben 23 Züge benutzt und damit 878 km zurückgelegt. Wir waren 20 Std 48 min. unterwegs, hatten Aufenthalte von 6 Std. 30 min. und somit eine Nettofahrtzeit von 14 Std 18 min. Dies ergibt eine Reisegeschwindigkeit (brutto) von 42,2 km/h und eine tatsächliche Durchschnittsgeschwindigkeit von 61,4 km/h. Kosten: 35,-- DM fürs Wochenendticket und 18,40 DM für die IR-Fahrkarte von Gotha nach Bebra, sowie der Fahrpreis der Bergbahn (H+R 12,--DM). und ca. 6,90 DM für drei Tüten Knusperflocken, macht also bei zwei Personen pro Kopf nur 54,80 DM.
[*] RE 3504 Mannheim Hbf 5:22 Uhr - 60 km - 6:20 Uhr Darmstadt Hbf [*] RB 6707 Damstadt Hbf 6:29 Uhr - 44 km - 7:10 Uhr Aschaffenburg Hbf [*] RE 3153 Aschaffenburg Hbf 7:14 Uhr - 90 km - 8:15 Uhr Würzburg Hbf [*] RB 3615 Würzburg Hbf 8:33 Uhr - 101 km - 9:47 Uhr Bamberg [*] RB 6714 Bamberg 10.18 Uhr - 121 km - 12.28 Uhr Saalfeld (Saale) [*] RE 4338 Saalfeld (Saale) Uhr 12.47 - 10 km - 12.55 Uhr Rudolstadt (Th) [*] RB15009 Rudolstadt (Th) Uhr 13.31 - 30 km - 14.31 Uhr Obstfelderschmiede [*] alle 30 min Obstfelderschmiede Uhr 14:45 - 1 km - 15:03 Uhr Lichtenhain [*] alle 30 min Lichtenhain Uhr 15.11 - 3 km - 15.19 Uhr Cursdorf [*] alle 30 min Cursdorf 15.28 Uhr - 3 km - 15.37 Uhr Lichtenhain [*] alle 30 min Lichtenhain 15.45 Uhr - 1 km - 16:03 Uhr Obstfelderschmiede [*] RB 15043 Obstfelderschmiede 17.37 Uhr - 11 km - 17.52 Uhr Katzhütte [*] RB 15044 Katzhütte 18.02 Uhr - 25 km - 18:44 Uhr Rottenbach [*] RE 4414 Rottenbach 19.05 Uhr - 41 km - 19:41 Uhr Neudietendorf [*] SE 3139 Neudietendorf 19.49 Uhr - 15 km - 20:02 Uhr Gotha Hbf [*] IR 2452 Gotha Hbf 20.42 Uhr - 75 km - 21:23 Uhr Bebra [*] RE 3518 Bebra 21.28 Uhr - 57 km - 22:04 Uhr Fulda [*] RE 3837 Fulda 22:10 Uhr - 105 km - 23:31 Uhr Frankfurt (M) Hbf [*] RB 7599 Frankfurt (M) Hbf Uhr 23.53 - 28 km - 0:27 Uhr Darmstadt Hbf [*] RE 3539 Darmstadt Hbf - 0.33 Uhr - 37 km - 1:01 Uhr Weinheim (Bergstr) [*] OEG 358 Whm-Luisenstraße 1:15 Uhr - 13 km - 1:36 Uhr MA-Käfertal OEG [*] Strab 4 MA-Käfertal OEG 1.41 Uhr - 5 km - 1:59 Uhr MA-Paradeplatz [*] Strab 7 MA-Paradeplatz 2:02 Uhr - 2 km - 2:10 Uhr MA-Lindenhofplatz
geschrieben von: Stw 2 RGUN
Datum: 14.09.21 14:38
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