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Wie bereits hier und hier erwähnt und gezeigt, habe ich Mitte bis Ende der 1980er Jahre/Anfang der 1990er Jahre mit meiner Familie unseren Sommerurlaub einige Male im oberbayerischen Inzell verbracht. In den o.g. Beiträgen habe ich verschiedene Omnibusse vom Regionalverkehr Oberbayern (RVO) vorgestellt, die auf den über Inzell führenden Überlandlinien, z.B. nach Traunstein, Bad Reichenhall/Berchtesgaden sowie Ruhpolding/Reit im Winkl, eingesetzt waren.

Damals gab es in der Gemeinde Inzell aber auch einen eigenen Ortsbusverkehr, der vom Reisebüro Böhm durchgeführt wurde. Ausgangspunkt der vier Ortslinien war die Haltestelle an der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Angefahren wurden reihum die vier Ziele Wien (nicht zu verwechseln mit der Hauptstadt der Republik Österreich), Holzen, Schmelz und Adlgaß, die etwas außerhalb des Ortes lagen und von denen interessante Wanderziele erreicht werden konnten.



Foto1: Vor der Kirche St. Michael begannen und endeten alle vier Ortslinien. Das H-Schild sowie die teils handgeschriebenen Fahrplantafeln waren der Einfachheit halber an den dicken Stamm eines Baumes angenagelt (30. Juni 1988).

Im Laufe der Jahre kamen verschiedene Omnibusse zum Einsatz. Herkunft und Baujahre sind mir nicht bekannt. Eine jeweilige Zielanzeige besaßen die Omnibusse nicht, lediglich „Ortsverkehr“ wurde hinter einer der Frontscheiben angezeigt.

MAN 535
Mit dem polizeilichen Kennzeichen TS-TN 97 war dieser MAN vom Typ 535 versehen.





Fotos 2 und 3: Am 1. Juni 1983 wartet der MAN vor der Kirche auf Fahrgäste und beginnt eine seiner Runden durch den Ort.

Setra S110

Nachfolger des vorgenannten MAN 535 war ein Setra S110 mit dem polizeilichen Kennzeichen TS-WH 15.



Foto 4: Am 17. Juni 1987 kehrt der S110 über die Adlgaßer Straße vom Forsthaus Adlgaß in die Ortsmitte zurück,….



Foto 5: … während er am 20. Juni 1987 vor der Kirche auf die nächste Fahrt wartet.

Magirus-Deutz R81

Dessen Nachfolger wiederum war ein Magirus-Deutz R81.



Foto 6: Am 19. Juni 1990 eilt der R81 durch die Wiesen von Breitmoos seinem Ziel am Forsthaus Adlgaß entgegen.



Foto 7: Auch der R81 konnte natürlich an der End-/Ziel-Haltestelle vor der Kirche St. Michael angetroffen werden, wie am 4. Juli 1990.

Ich hoffe, meine Zeitreise in den kleinen oberbayerischen Urlaubsort hat gefallen.
Korrekturen und Ergänzungen sind auch hier gerne willkommen.

Gruß
Winfried

Hallo!

Der Ortsbus war für Gäste mit Kurkarte kostenlos nutzbar. Zudem konnten die RVO-Linien Inzell - Schmelz, - Boden und - Zwing ebenfalls gratis mit Kurkarte genutzt werden. Wer die Kurkarte nicht hatte, musste einen Fahrschein auch auf diesen Strecken erwerben bzw. vorweisen.

Dies war dem Stand von 2006/07 gegeben, wie der Ortsführer von Inzell auf den S. 5 und 9 beschreibt.

Zu Bild 4: die rechts zu sehende COOP-Filiale wird es wenige Jahre später nicht mehr geben, da Ungereimtheiten aufgetreten sind. Die Marke COOP gibt es aber heute noch u. a. in der Schweiz und in Schweden.

Kai-Uwe, der "Cottbuser"

Hallo Kai-Uwe,
ob damals, also zu der Zeit, als wir dort urlaubten, die Benutzung des Ortsbusses für die Inhaber einer Kurkarte kostenlos war, kann ich leider nicht mehr nachvollziehen. Daran habe ich absolut keine Erinnerung, zumal ich auch kein Exemplar in meiner Souvenir-Ablage, sehr wohl aber andere Eintrittskarten etc. gefunden habe. Aber sei´s drum, auf jeden Fall vielen Dank für diese Ergänzung.

Eurocity341 schrieb:

Zudem konnten die RVO-Linien Inzell - Schmelz, - Boden und - Zwing ebenfalls gratis mit Kurkarte genutzt werden.

Naja, “RVO-Linien” waren diese Verbindungen nicht. Hier muss man eher von einem Parallelverkehr von Ortsbus und RVO sprechen. Aber dass diese gemeinsamen innerörtlichen Abschnitte dann auch mit Kurkarte kostenlos benutzt werden konnten, mag dennoch durchaus zutreffen.
Nochmals danke und viele Grüße
Winfried

Winfried Roth schrieb:

Damals gab es in der Gemeinde Inzell aber auch einen eigenen Ortsbusverkehr, der vom Reisebüro Böhm durchgeführt wurde. Ausgangspunkt der vier Ortslinien war die Haltestelle an der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Angefahren wurden reihum die vier Ziele Wien (nicht zu verwechseln mit der Hauptstadt der Republik Österreich), Holzen, Schmelz und Adlgaß, die etwas außerhalb des Ortes lagen und von denen interessante Wanderziele erreicht werden konnten.

https://abload.de/img/1haltestelle1988-06-3ohjq2.jpg

Foto1: Vor der Kirche St. Michael begannen und endeten alle vier Ortslinien. Das H-Schild sowie die teils handgeschriebenen Fahrplantafeln waren der Einfachheit halber an den dicken Stamm eines Baumes angenagelt (30. Juni 1988).

Wie wurde denn Bedarf für die **Bedarfsfahrten ermittelt und/oder angemeldet?

Gruß, ULF

Ulf Kutzner schrieb:

Wie wurde denn Bedarf für die **Bedarfsfahrten ermittelt und/oder angemeldet?

Hallo Ulf,
das kann ich Dir leider nicht beantworten. Das ist doch schon Jahrzehnte her. :-)

Direkt gegenüber der Haltestelle war der Verkehrsverein angesiedelt, vielleicht hat von dort zu den besagten Zeiten eine(e) MitarbeiterIn aus dem Fenster geschaut und, falls jemand an der Haltestelle stand, beim nur wenige hundert Meter entfernt gelegenen „Betriebshof“ des Reisebüro Böhm angerufen und Bescheid gegeben.
Naja, eher kann ich mir vorstellen, dass man sich im Verkehrsverein melden musste. Aber es stimmt schon, dieses Vorgehen ist auf der Tafel nicht erläutert.

Einmal habe ich beobachtet, dass eine acht- bis zehnköpfige Wandergruppe (Wanderschuhe, Kniebundhosen, Rucksack, Filz-Trachtenhut, Wanderstock, und wenn ich mich recht erinnere, klang die Unterhaltung ziemlich rheinländisch) aus einem RVO-Bus ausstieg, um die Ecke zur Abfahrthaltestelle des Ortsbusses marschierte und dort in den Ortsbus einstieg, und das außerhalb der regulären Fahrzeiten. Also war auch hier wohl ein „Bedarf“ angemeldet.

Gruß
Winfried



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