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 04 - Historisches Forum 

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Liebe HiFo-Gemeinde,

wie immer vorweg meinen herzlichen Dank für Eure Kommentare und Ergänzungen zum vorangegangenen Bericht. Die bayerischen 96er sind nach wie vor für viele von uns so faszinierend, dass man es zum x-ten Mal bedauern muss, keine einzige dieser 25 Loks erhalten zu sehen, zumal 96 006 bereits als Museumslok vorgesehen war.

Heute begeben wir uns zwar an die Frankenwaldbahn, also in eines der Hauptreviere der 96er-Mallets, aber zum Zeitpunkt meiner Reise am 01./02.06.1982 war das längst Geschichte. Ich beschreibe heute eine Begebenheit, wie sie mir glücklicherweise nicht alle Tage passiert ist und nehme sie gewissermaßen vorweg, bevor ich Anfang und Ende meiner zugehörigen Frankenwaldfahrt demnächst nachliefere. Anlass der Reise waren die damals noch zahlreich laufenden E 44 und E 94, die ich in der wunderbaren Landschaft dieses Mittelgebirgszuges fotografieren wollte.


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Bilder 1 und 2 Der Eisenbahn-Club München (ECM) gab mehrere Jahre lang die sehr nützlichen Hefte „Altbau-E-Lok bespannte Reisezüge der DB“ heraus. Sie waren gewissermaßen eine Fortführung der legendären „Dampfgeführten Reisezüge der DB“ des EK-Verlages, die nach der 1976er-Ausgabe wegen Aussterbens der Protagonisten eingestellt werden mussten. Wie die Dampf-Hefte ermöglichten die Ellok-Hefte ein zielgerichtetes Vorgehen bei den Fotofahrten und sie reduzierten die Fehlerquote in der Planung. So passte ich am Dienstagabend, 01.06.1982, den letzten 144-geführten Zug dieses Tages auf der Trogenbachbrücke in Ludwigsstadt ab. Es handelte sich um den mit der Würzburger 144 040 bespannten N 6727 (Ludwigsstadt 18.48 Uhr – Lichtenfels 19.52 Uhr). Danach war keine 144 mehr zu erwarten.

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Bild 3 Mit einer ganzen Reihe schöner Motive im Kasten, die während des Tages entstanden waren, machte ich mich Richtung Ortskern auf, um mir eine Bleibe für die Nacht zu suchen. In einer Telefonzelle klingelte ich die (ich glaube) drei Gasthäuser ab, die es in Ludwigsstadt damals gab. Nummer 1 hatte Betriebsurlaub, Nummer 2 und 3 waren ausgebucht. Das war eine unangenehme Überraschung! Auch die Frage nach einer privaten Unterkunft führte zu keinem positiven Ergebnis. Mit stark gesunkener Laune marschierte ich zum Bahnhof hinauf, um mit dem Zug nach Kronach zu fahren. Dort gibt es sicher etwas, war meine Überlegung. Als ich aber die Abfahrtstafel am Schalter las, verschlug es mir die Sprache. Den letzten Reisezug des Tages hatte ich vor einer Viertelstunde auf der Trogenbachbrücke mit 144 040 fotografiert! Um 18.50 Uhr! Und das an einer Hauptstrecke! Mein damaliges, langes Gesicht würde ich heute gerne noch einmal sehen. Aus dem S-Bahn-Bereich des Münchner Umlandes kommend, war ich naiv genug zu glauben, dass in der Provinz zumindest bis 22 Uhr Züge verkehren, wenn sie bei uns schon bis um 1 Uhr in der Nacht fahren. Nicht aber in Ludwigsstadt! Den hier abgebildeten Ausschnitt aus dem DB-Kursbuch vom Sommer 1982 für die Strecke 820 Probstzella – Nürnberg hätte ich mir damals klugerweise vor der Fahrt zu Gemüte führen sollen.


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Bilder 4 und 5 Nun war guter Rat teuer. Alle möglichen Gedanken gingen mir durch den Kopf. Mit dem Taxi nach Kronach fahren? Viel zu teuer. Per Anhalter? Wollte ich nicht. Im Silberling-Leerzug schlafen, der im Bahnhof Ludwigsstadt abgestellt stand? Das war schon als sitzender Fahrgast bei längerer Dauer sehr anstrengend, weshalb ich mein Gedankenfach erst einmal weiter anstrengte. Ich sah mich schon unter der Trogenbachbrücke liegen, mit den Zähnen klappern und vor mich hindämmernd auf den Morgen warten. Da fiel mein Blick auf ein kleines Gebäude mit dem Schild „Bahnhofsmission“! Natürlich, das könnte meine Rettung sein! Ich ging zur Eingangstür, klingelte und wartete hoffnungsfroh, wer da wohl öffnen würde. Eine freundliche Dame mittleren Alters erschien, der ich mein Problem nun höflich vortrug. Ohne zu zögern, bot sie mir ein Zimmer mit Frühstück für DM 10,- an! Was für ein Glücksfall! Selten hatte ich mich so über ein Bett gefreut! Bester Laune brachte ich meine Tasche ins Quartier hinauf und konnte nun den Abend mit der Ablichtung des Dg 45854 nach Probstzella krönen, der um 20.18 Uhr im letzten Licht mit 194 579 (Bw Nürnberg 2) über die Trogenbachbrücke polterte. Als Schlusslok lief 194 541 (Bw Nürnberg 2) mit, die von Pressig-Rothenkirchen bis Steinbach am Wald geschoben hatte.

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(Fortsetzung folgt in wenigen Minuten)



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:08:25:08:10:07.
Fortsetzung:


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Bild 6 Nach einer erholsamen Nacht weckte mich um 4.45 Uhr des folgenden Tages (Mittwoch, 02.06.1982) ein sich näherndes, dunkles Rollgeräusch. Die Loks 194 541 und 194 579 waren Lz die Nordrampe heruntergekommen, um hier in Ludwigsstadt ihre Frühzüge zu übernehmen. Die am Vorabend schon fotografierten Maschinen waren also in der Nacht mit einem Güterzug wieder von Probstzella nach Pressig-Rothenkirchen heraufgekommen. Im ersten Licht des Tages fotografierte ich die beiden Brummer vom Fenster meiner Loge in der Bahnhofsmission. Und das alles für DM 10,-!


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Bild 7 Anschließend holten sich die beiden Maschinen ihre Züge von den Nebengleisen ab (siehe Bild 5) und stellten sie auf den Gleisen 1 und 3 bereit. Dieses Morgenprogramm elektrisierte mich umgehend, so dass keinerlei Müdigkeit mehr zu spüren war. Ich nahm rasch das Frühstück ein, das mir freundlicherweise so zeitig bereitgestellt wurde, bedankte mich bei der Leiterin der Bahnhofsmission, Frau Lindig, sehr herzlich für die Hilfe in höchster Not und verabschiedete mich.


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Bild 8 194 579 (KM-SSW/1955) ging als erste mit dem N 6703 (Ludwigsstadt 5.42 Uhr – Lichtenfels 6.42 Uhr) auf die Reise. Die Lok ist nach ihrer Ausmusterung 1987 erhalten geblieben und gehört heute dem DB-Museum, unterhalten von der IG Deutsches Krokodil, Kornwestheim. Jahrelang betriebsfähig und während dieser Zeit häufig im Einsatz, ist sie seit 2006 ein rollfähiges Ausstellungsstück.


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Bild 9 Die Bahnhofsmission in Ludwigsstadt.


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Bild 10 Den zweiten Zug bespannte 194 541: N 6707 (Ludwigsstadt 6.32 Uhr – Lichtenfels 7.37 Uhr). Die 1952 von Krauß-Maffei, SSW und BBC gebaute Lok war zusammen mit ihren Schwesterloks 194 542, 194 570 und 194 571 insofern eine Besondere, als sie über eine Hochspannungssteuerung verfügte.



(Fortsetzung folgt in wenigen Minuten)
Fortsetzung:


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Bild 11 Heute wurde sie von Hauptlokführer Anton Heinlein aus „Bressich“ bedient, mit dem ich in ein nettes Gespräch kam. Er freute sich über mein Interesse an seiner Lok, so dass ich die Frage wagte, ob ich vielleicht ein Stück mitfahren dürfe. Augenblicklich öffnete er die schwere Führerstandstür, und schon war ich oben.


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Bild 12 Diese morgendliche Mitfahrt auf der Frankenwaldrampe bei strahlendem Sonnenschein gehört zu meinen schönsten Eisenbahnerinnerungen. Kraftvoll zog die Lok um 6.32 Uhr an, polterte über die Trogenbachbrücke und brummte geschmeidig in die 1:40-Rampe hinein. Man hatte den Eindruck, dass ihr diese Steigung so gut wie nichts ausmachte. Das war auch nicht verwunderlich, denn sie verfügte wie auch 194 542 und 194 562 – 585 über etwa ein Drittel mehr Leistung als die älteren 194.0 (4440 kW entsprechend 6035 PS). Einen Kilometer oberhalb von Ludwigsstadt begegnete uns die talfahrende 151 052 vom Bw Nürnberg 2 mit einem Dg nach Probstzella.


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Bild 13 Mein Zug N 6707 hielt wie die anderen Personenzüge auf allen zehn Zwischenstationen und legte die 55 km lange Strecke Ludwigsstadt (459 m über NN) – Lichtenfels in etwa einer Stunde zurück. Die Halte in Pressig-Rothenkirchen und Kronach dauerten einige Minuten, weil Kreuzungen auf der damals zum Teil nur eingleisigen Strecke abgewartet werden mussten.


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Bild 14 Am km 44,1 hatten wir gerade den Platz der früheren Blockstelle Leinenmühle passiert. Seinen Namen trägt der Frankenwald zu Recht, wie einige Bilder dieses Berichtes zeigen. Der Mittelgebirgszug war früher hauptsächlich von Rotbuchen und Tannen bedeckt, bis diese zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert weitgehend abgeholzt und durch die schnellwachsenden Fichten ersetzt wurden. Das wird sich in naher Zukunft wieder ändern (müssen), weil die Fichten den sich rasch ändernden klimatischen Veränderungen als Flachwurzler nicht gewachsen sind.


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Bild 15 Nun befanden wir uns nach dem Passieren des Scheitelpunktes Steinbach am Wald (593,1 m über NN) wieder auf Talfahrt, hier bei km 36,4 zwischen der ehemaligen Blockstelle Kohlmühle und Förtschendorf. Wie man sieht, legte sich 194 541 ganz schön in die Kurve.


(Fortsetzung folgt in wenigen Minuten)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:08:24:22:44:32.
Fortsetzung:


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Bild 16 Wir hatten Förtschendorf passiert und fuhren nun über eine Distanz von rund 20 km weitgehend parallel zur Bundesstraße 85. Am rechts zu sehenden Kilometerstein 34 kann man die frühere zweigleisige Trassierung der Frankenwaldbahn erkennen, die heute wiederhergestellt ist.


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Bild 17 Zwanzig Minuten nach Ludwigsstadt die Einfahrt von Pressig-Rothenkirchen (376,8 m über NN), südliche Talstation der Frankenwaldbahn und früherer Standort der Schiebeloks und ihres Betriebswerkes. Links stand die Frankfurter 103 118 (Henschel-Siemens/1970) vor einem Messzug, mit dem sie mehrere Tage auf der Frankenwaldbahn unterwegs war.


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Bild 18 Dreiminütige Pause in Pressig-Rothenkirchen von 6.53 Uhr bis 6.56 Uhr, um den hier endenden Gegenzug N 6702 (Bamberg ab 5.07 Uhr) mit der Würzburger 144 040 abzuwarten. Rechts eines der ehemaligen Eisenbahnerwohnhäuser des Bw Pressig-Rothenkirchen.


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Bild 19 Die Fahrt ging wieder eingleisig weiter, bald wurde Stockheim (Ofr) erreicht. Was ich noch heute bedaure, ist die Tatsache, dass ich kein einziges Bild vom Innenraum des Führerstandes mit Anton bei der Arbeit gemacht habe. 194 541 besaß ein modernes Führerpult ähnlich den wenig später gebauten Einheits-Elloks der Baureihen E 10, E 40, E 41 und E 50, das im Sitzen bedient werden konnte.


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Bild 20 Nochmals drei Minuten Aufenthalt in Kronach (7.09 Uhr – 7.12 Uhr). Die am Nebengleis auf die Weiterfahrt nach Lichtenfels wartende 144 082 musste uns vorfahren lassen.


(Schluss folgt in wenigen Minuten)
Schluss:


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Bild 21 Selten war eine Stunde so schnell vergangen wie diese während der Führerstandsmitfahrt. Ich musste in Hochstadt-Marktzeuln meinen Logenplatz auf 194 541 leider verlassen, denn ich wollte ja wieder hinauf ins Zielgebiet um Ludwigsstadt. Im Bild erteilt der Zugführer seinem Kollegen Anton gerade den Abfahrauftrag. Noch acht Minuten, dann ist Lichtenfels erreicht.


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Bild 22 Wenig später kam 144 082 hinter uns her, die wir in Kronach überholt hatten.


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Bild 23 Zwei Minuten später fuhr auch schon mein Gegenzug N 3410 (Nürnberg 6.00 Uhr – Ludwigsstadt 8.26 Uhr) ein, an der Spitze die Nürnberger 141 376 (Henschel-BBC/1965). Der Zug verkehrte ab Nürnberg als Eilzug (E 3410) und ab Lichtenfels als Nahverkehrszug.


Wie oben angekündigt, folgen in nächster Zeit die übrigen Fotos meiner Frankenwaldfahrt vom 01./02.06.1982. Bis dahin, bleibt gesund!



Schöne Grüße

Steffen




Literatur:
- revisionsdaten.de
- DB-Kursbuch Sommer 1982, Gesamtausgabe
- B.Rampp/D.Bätzold/F.Lüdecke, Die Baureihe E 94, Freiburg 1990
- U.Rockelmann/Th.Naumann, Die Frankenwaldbahn, Freiburg 1997

Mein Beitragsverzeichnis: [www.drehscheibe-online.de]

Re: 1. Juni 1982: (K)ein Bett in Ludwigsstadt (20 B)

geschrieben von: 144 504

Datum: 24.08.21 23:32

Servus Steffen,

vielen Dank für den wunderschönen Bericht aus der Zeit der Altbau-E-Loks. Um die Führerstands-Mitfahrt auf der 194 beneide ich dich, das glaube ich dir sofort, dass das ein tolles Erlebnis war.
Bei mir hat es während meiner Ausbildung "nur" zu einer Mitfahrt auf einer 141 und einem Karlsruher Steuerwagen gereicht - kein Vergleich zur 194...

Freue mich auf deine Fortsetzung.

Viele Grüße
Tom

Re: 1. Juni 1982: (K)ein Bett in Ludwigsstadt (20 B)

geschrieben von: Eurocity341

Datum: 25.08.21 00:31

Hallo!

Die Verbindung nördlich von Kronach war tatsächlich in Regionalverkehr recht schwach. Wäre der 1. Juni 1982 ein Feiertag und am Wochenende gewesen, wäre man noch zumindest mit dem Saalfelder Eilzug bis Lichtenfels gekommen. Jedoch war der 1. Juni 1982 leider in der Wochenmitte.

Die nächste Fahrgelegenheit Richtung Süden war somit erst der D 301 nach München, welcher nach 3.00 Uhr in Lichtenfels hielt.

Diese schwache Verkehrsbedienung blieb sogar bis zur Wende 1989/90 bestehen. Erst ab 1991 wurde das Angebot dichter.

Kai-Uwe, der "Cottbuser"

Mit freundlichen Grüßen

Der Cottbuser

Frankenwälder Spezialitäten

geschrieben von: Bernd Mühlstraßer

Datum: 25.08.21 00:42

Hallo Steffen,
drei mehrtägige Aufenthalte an der Frankenwaldbahn in 1982 und 1983 haben mich mit dieser Strecke und der Umgebung stark verwachsen lassen. Diese herrliche Landschaft, die Ruhe dort, die eigentlich wenn, dann nur durch die Eisenbahn unterbrochen wurde. Das besondere Feeling, sich in einer schmalen "West-Zunge", umgeben von DDR-Gebiet zu bewegen. Und in so einer Gesamtsituation steht man an einer Strecke, die überwiegend in den Händen der wichtigsten Altbau-E-Loks der Deutschen Eisenbahngeschichte liegt: 118, 144 und 194 - da empfand man eine 151 fast schon als willkommene Abwechslung.

Das Du kein Zimmer in Ludwigsstadt bekommen hast, überrascht mich nicht. Ich würde es auch für möglich halten, dort zu verhungern..... Direkt unter dem Viadukt war eine Hotel-Gastwirtschaft(hieß sie nicht "Nimmerlein"?),sah gemütlich aus. Ich glaube, ich habe es nie geöffnet erlebt.

Und daher war es wohl ein Segen, das es die Bahnhofsmission und Frau Lindig gab, die wohl ein Herz für uns komische Eisenbahn-Freunde hatte und es musste wohl keine so Notsituation wie bei Dir sein, um herzliche Aufnahme und ein gutes Frühstück in der Mission zu erhalten. Als 1989 die Grenzen aufgingen, habe ich sie mal in einem Fernseh-Interview gesehen, als die ersten überfüllten Züge aus der Grenzregion über die Frankenwaldbahn fuhren. Vielleicht hat ja jemand von Euch ein Foto mit ihr gemacht, oder weiß, was aus ihr wurde, nachdem die Grenzöffnung ja letztlich ihren Job überflüssig machte?

Schön Deine Fotos und Deine Führerstands-Ausblicke zu sehen, die sich so herrlich bekannt anfühlen....

Ich häng mal ein Foto an, das ein paar Meter weiter und damit gleichzeitig weiter östlich wie weiter nördlich von Ludwigsstadt entstanden ist. Der Bahnhof Lauenstein wurde damals noch sehr gepflegt, heute macht er leider einen wesentlich verwahrlosteren Eindruck. Ich glaube, er wurde von West-Berlinern gepflegt, die dort einen Feriensitz hatten.

Bernd
PICT0013.JPG

Bernd Mühlstraßer

Ein paar VIDEOS der BAUREIHE E69 - z.B.hier:
[www.youtube.com]

oder wie wär´s mit der E69-Facebook-Seite unter dem Suchbegriff: Die Baureihe E69

Großartig!! Danke! (o.w.T)

geschrieben von: Emil Oldersum

Datum: 25.08.21 09:06

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Re: 1. Juni 1982: (K)ein Bett in Ludwigsstadt (20 B)

geschrieben von: Würzburger

Datum: 25.08.21 10:02

Sehr schön, Steffen!

Ich war im September 1983 dort, hatte aber meinen Focus mehr auf die 144/145 gerichtet!

Gruß, Thomas

Re: 1. Juni 1982: (K)ein Bett in Ludwigsstadt (20 B)

geschrieben von: Klaus Groß

Datum: 25.08.21 17:28

Lieber Steffen,

was für ein 194er-Feuerwerk - gespickt mit einer spannenden "Bettgeschichte"! Ich hatte keine Ahnung von der landschaftlichen Schönheit der Frankenwaldbahn, die Du eindrucksvoll zeigst. Außerdem fiel die Schlussphase des Altbau-E-Lok-Einsatzes in eine Zeit, bei der bei mir familiäre und berufliche Verpflichtungen wenig Zeit für Bahn-Extratouren ließen. So bleibt mir nur der ein wenig neidvolle Blick auf Deine schönen Fotos.

Glückwunsch zur Führerstandsmitfahrt auf 194 541 - und ebenso zu den tollen Fotos von der Mitfahrt! Zu der Zeit wusste ich zwar noch recht gut, wie es auf 110 und 140 aussah (10 Jahre vorher hatte ich auf denen fahren gelernt), aber eine 194 hatte ich noch nicht von innen gesehen. Ich freue mich schon auf die weiteren Fotos!

Gruß
Klaus

Re: 1. Juni 1982: (K)ein Bett in Ludwigsstadt (20 B)

geschrieben von: Bruno Georg

Datum: 25.08.21 18:32

Lieber Steffen,

dieser Forenbricht zeigt mir, dass es nach dem Ende der Dampflokzeit auch noch viel zu fotografieren gab. Damals habe ich mich nur zu wenig darum gekümmert. Vom Heft "Altbau-E-Lok bespannte Reisezüge" höre und lese ich erstmals. Sehr schön finde ich die Bilder dieser Loks in Verbindung mit der Gegend. Leider bin ich nie in den Genuss gekommen auf einer E 94 mitfahren zu können.

In den Genuss der Vorzüge einer Bahnhofsmission kam ich dagegen öfters. Während meiner Zeit als Aufsichtsbeamter in Siegen, Anfang der 70er Jahre, gab es dort auch noch eine Bahnhofsmission. Klar, dass die Aufsichtsbeamten von der Einrichtung partizipierten. Die Versorgung mit heißen Getränken und so manchmal auch mit anderen Leckereien war immer gewährleistet.

Herzliche Grüße in den Süden
Bruno

Herrlich

geschrieben von: malo

Datum: 25.08.21 18:52

Hallo Steffen,

so war der Frankenwald.
1983 hatte ich ab Hof auch erste Zuckungen. Eben Altbaustrom in Bamberch, Nernberch oder Lichtaföls. Ohne Kenntnis von Umlaufplänen.
Auch ein Vormittag mit extremen Nassschnee in Pressig-Rothenkirchen und aktiver 194 noch erlebt.

Und so eine verbockte Nacht im Irgendwo?
Gab es per TMT mehrfach. Ab 1985 legte ich mit dem Netz los.
Gerne in Erinnerung Altenbeken, wo ich annahm mit dem letzten Zug nach Hannover noch zu kommen, um dann von dort per Post-/Expresszug mit 5-stelliger Zugnummer, und Umsteigen in Hamm, nach Köln meine Nacht und damit mein Bett zu bekommen.
Letzter Gang war in die Einsatzstelle Altenbeken, die damals noch besetzt war! Da fragte ich nach 141ern, wo sie sich anderen Tags umher treiben. Die Auskunft gab es bereitwillig.
Und die Frage wohin jetzt? Tja, da fährt nix mehr! Oh wej... Man hätte ja in 1.Klasse-Abteilen der zahlreich hinterstellten Silberlingen schon bequem, pennen können.
Doch der gute Mann in der Einsatzstelle gab mir die Pritsche im Übernachtungsraum, freilich umsonst. So war noch ewig Zeit mit ihm zu quatschen. Und früh hatte ich Kaffee und wurde auch geweckt.

Erinnerung an eine gute alte DB.

Gruß,
malo

Re: 1. Juni 1982: (K)ein Bett in Ludwigsstadt (20 B)

geschrieben von: diesel-fan

Datum: 25.08.21 19:29

Servus !

Vielen Dank für den interessanten Bericht. Bin im Grunde kein E-Lok Freund, aber die tollen Garnituren mit den Loks der BR 194 vorne drauf wie aber auch der 144 haben mir doch gefallen.
Die Zugbildung des Frühzuges, mit dem Du mitgefahren bist, ist "speziell". Vorne ein ABym (damals sicher noch, sonst AByl), dann ein Silberling und anschließend ein Schwung Umbauwagen. Werden wohl 2 Umläufe gewesen sein ?

Viele Grüße
diesel-fan

Re: 1. Juni 1982: (K)ein Bett in Ludwigsstadt

geschrieben von: Stefan Motz

Datum: 25.08.21 20:13

Hallo Steffen,
herrlich, so kenne ich den Frankenwald auch noch. Ich bin im Winter 1978/79 öfters mit dem Nachtzug von Berlin nach Stuttgart gefahren: Vorn eine 151, hinten schob eine 194. Die Lichtbögen der vereisten Fahrleitung beleuchteten das Tal bis zu den Berghängen!
Später war ich noch ein paarmal wegen der 118, 144/145 und 194 dort.
Interessant finde ich Deine Bilder von 194 541 und 194 579, die die unterschiedlichen Dachaufbauten gut zeigen.
Viele Grüße
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg

Re: 1. Juni 1982: (K)ein Bett in Ludwigsstadt (20 B)

geschrieben von: Joachim

Datum: 25.08.21 22:00

Hallo Steffen
Herzlichen Dank!
Dies ist in meinen Augen ein 5* Superior Beitrag.
Da ist selbst die t-b 141 noch stimmig und wie bei Didi der legendäre gespielte Witz extra.
Und an eigene Mitfahrten auf 194 / 1020 erinnere ich mich sehr gerne, doch in deinem Fall auf der Frankenwaldbahn ist dies zusätzlich von hohem dokumentarischen Wert.
Viele Grüsse vom Zürichsee
Joachim
Moin Steffen!

Du zeigst ein Festival der Sechsachser, die unbestrittenen Könige auf diesem Streckenabschnitt. Dagegen nehmen sich die E44 und die E41 richtig bescheiden aus. Beneidenswert ist Deine Führerstandsmittfahrt auf einer E94. Bei meiner Erst-Mitfahrt auf einer E94 (Kornwestheim-Untertürkheim) wurde mir die mir bisher unbekannte Bedeutung des SiFa-Löffels erklärt, und natürlich noch anderes mehr... (Den Holzhammer für bzw gegen klebende Schütze lernte ich auf einer E91 kennen)

Mit bestem Dank und ebensolchen Gruß aus dem Norden

Helmut

Mein Verzeichnis mit den bisher von mir erschienenen Beiträgen habe ich nach Ordnungskriterien sortiert hier eingestellt: [www.drehscheibe-online.de]

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:08:28:13:52:31.
Servus Steffen,

toll, die Geschichte mit der Bahnhofsmission! Darauf wäre ich mein Lebtag nicht gekommen, dort zu fragen!
;-))

Und dann auch noch ein Foto davon - klasse!

Natürlich haben mir auch die Altbauellokbilder wieder sehr gut gefallen!

Danke fürs Miterleben,

Martin