Hallo liebe Leser,
Eigentlich ist ja immer Mittwochs der Lampentag bei mir. Aber morgen gibt es wichtige Termine.Daher schon mal heute Abend die neue Folge.
nachdem wir uns nun schon mal bis zu den Petroleumlampen vorgetastet haben, geht es damit auch heute weiter.
Bild1: Hier sehen wir eine sogenannte Sh 2 Laterne. Sie wurde recht universell eingesetzt. Jeder Posten, egal, ob Schrankenwärter,
Blockstelle oder Stellwerk hatten 2 davon mitsamt der zugehörigen Sh2 Scheibe . Diese wurden früher jeweils dienstags vor dem
Posten aufgestellt, damit der Dienststellenleiter beim Vorbeifahren diese in Augenschein nehmen konnte.
Außerdem wurden sie zur Beleuchtung von Langsamfahrstellen benötigt. Daher gab es drei verschieden Farbenscheiben (rot, gelb und grün)
die vorgesteckt werden konnten. Außerdem gab es noch eine Milchglasscheibe. Die sogenannte Streuscheibe, damit man zum Beispiel einen
Bahnübergang blendfrei ausleuchten konnte.
Außerdem besitzen die Meisten von diesen Laternen hinten ein etwa 2 cm großes Loch, welches mit Milchglas abgedeckt ist.
Dadurch kann man auch von hinten sehen, ob die Lampe noch brennt.
Die Leuchten haben einen 8 ``` Kosmosbrenner und einen Tank mit 400 mml Inhalt, genau wie die Schlußlaternen.
Damit haben sie eine Brenndauer von rund 10 Stunden.
Die Leuchten wurden aus Blech von verschiedenen Herstellern hergestellt und innen und außen schwarz lackiert.
Ab etwa 1970 wurden sie dann vollverzinkt, damit sie nicht mehr rosten konnten.
Bild 2: Hergestellt 1943 von der Görlitzer Blechwarenfabrik Wilhelm Köhler K.G.
Bild 3: Sie hat einen Speigelglasreflektor. Dadurch wird das Licht sehr stark gebündelt und ist so schon von weitem sichtbar.
Bild 4: Hier sieht man schön, wir kraftvoll so ein 8 ``` Brenner mit dem passenden Reflektor leuchten kann.
Bild 5: Hier sieht man die Streuscheibe im Einsatz.
Bild 6: Hier sehen wir eine Signallaterne. Sie wurde 1912 eingeführt und es gab sie in 2 Ausführungen mit Halter links oder
rechts am Leuchtenkörper. Den Halter links benötigt man für Hauptsignale und am Vorsignal für die obere Laterne. Der Halter
rechts ist für die Vorsignallaterne unten.
Später bei den Laternen mit Propangasbeleuchtung gab es auch Laternen mit Halter auf beiden Seiten, um sie universeller einsetzten zu können.
Die Lampen besaßen auch einen Speiegelglasreflektor. Dadurch konnte man die Laterne gut und gerne auf mindestens 400m Entfernung sehen.
Vorne hatte die Laterne eine klare Glasscheibe und hinten eine Milchglasscheibe.
Vorne kamen ja die Farbscheiben vom Signal davor. Hinten kam eine Lochblende auch vom Signal bei gezogenem Flügel davor.
So konnte man auch die Signalstellung von hinten erkennen.
Bild 7: Hier der Blick auf den Hersteller und das Produktionsjahr.
Bild 8: Hier sehen wir den Tank mit 700 ml Inhalt. Der Brenner wurde von außen über den Vierkant verstellt. Bei optimal eingestellten
Brenner brannte so eine Laterne etwa 14 h.
Der Deckel auf dem Kamin konnte geöffnet werden, damit man von dort aus die Flamme ausblasen konnte.
Bild 9: Auch diese Laterne ergibt einen schönen Lichtstrahl. Bei mir beleuchtet er im Sommer den Springbrunnen in unserem Teich.
Bild 10: Hier der Vergleich von Petroleum und LED.
Seit es die Acrylglasscheiben für die Signalblenden gibt, sind die grünen Scheiben blau.
Da die Farben Gelb(Flamme der Signallaterne) und Blau insgesamt grün ergeben, musste die LED mit ihren 64 Lichtpunkten
auch insgesamt ein gelbes Licht ergeben.
Bild 11: Hier der direkte Vergleich von blauer und grüner Signalscheibe.
Bild 12: Hier genau umgekehrt.
Bild 13: So sah die Beleuchtung mit Gaslaternen aus. Das Grün ist nicht wirklich grün. Nur mal als Vergleich.
Zu den Gaslaternen kommen wir später noch.
Jetzt geht es aber mit Petroleum weiter.
Bild 13: Das ist ja eigentlich „die“ Petroleumlampe schlechthin, wenn man bei der Eisenbahn an diese
Beleuchtungsart denkt. Sie heißt Zugschlußlaterne oder Oberwagenlaterne(Owala abgekürzt). Im Laufe der Zeit änderte sich
die Lampe immer wieder in Einzelheiten.
So verschwand ab 1965 der konische Vierkant unter der Lampe, weil man das Aufstecken oben auf den Wagen auch aus
Sicherheitsgründen (Oberleitung) nicht mehr brauchte.
Aber immer hatte sie einen 8 ```Kosmos Brenner und der Tankinhalt betrug 400 ml. So konnte die Lampe etwa 10 Stunden leuchten.
Spätestens ab 1960 produzierte die OSMEKA die Schlußlaternen alleine für die DB.
Bei der DR verlief die Entwicklung der Lampe ähnlich. Hersteller war einzig das Schiffslaternenwerk Ückermünde.
Bild 14:Auf der einen Seite hatte sie eine rote Scheibe und auf der gegenüberliegenden Seite eine klare Scheibe.
Dadurch konnte man sie auch als Spitzenlaterne benutzen und man konnte von vorne schon den Zugschluß sehen.
Es gab im Laufe der Zeit auch verschiedene Reflektoren. Zuerst gab es Spiegelglasreflektoren, die aber bei höheren
Geschwindigkeiten leicht zerbrachen. Dann gab es Laternen mit polierten Metallreflektoren. Zuletzt wurden weiß emaillierte
Blechreflektoren eingesetzt. Die Schlußlaternen der DR hatte einen Aluminium Reflektor.
Bild 15: Unter der roten Scheibe stand das Baujahr. Hier DB 72. Ein Hersteller stand derzeit nicht mit auf der Leuchte.
Bild 16: Zwei Schlußlaternen im Einsatz.
Bild 17: Hier sehen wir zwei Schlußlaternen mit Kette zum Anhängen an die Puffer. Sie waren komplett schwarz lackiert und hatten nur die rote Scheibe.
Innen waren sie sonst genauso wie die normalen Owala ausgerüstet. Vermutlich wurden sie nur bei Privatbahnen verwendet..
Bild 18: Hier sehen wir die beiden Lampen im Einsatz. Dort unten brauchte man natürlich keinen weißen Lichtaustritt in Fahrtrichtung.
Bild 19:Es gab die Schlußlaternen auch in etwas kleinerer Ausführung als Zugführerschlußlaterne.
Sie waren teilweise einem Bw oder einem Zugführer( bei Güterzügen) zugeteilt.Der Zugführer reichte die 2 Laternen natürlich
sogleich an seinen Schlußschaffner weiter. Er war für den ordnungsgemäßen Einsatz dieser Laternen verantwortlich.
Bild 20 Diese Lampen hatten auch einen konischen Vierkant unten drunter, damit
man die Lampen auch oben auf das Wagenende draufstecken konnte.
Bild 21: Die Schlußlaterne gab es auch etwa im Maßstab 1:5 als Souvenir bei Eisenbahnfeste zu kaufen. Betrieben wurden sie mit einem Tee Licht.
Bild 22: Nächste Woche geht es dann hiermit weiter.
Dranbleiben lohnt sich bestimmt.
Grüße
Ralf
Viele Grüße von Ralf aus