Liebes HiFo,

folgende Frage entsponn sich neulich in einer Diskussion mit einem Uhrmacher und -sammler:

Zu Bundesbahnzeiten gab es Telenorma-Bahnhofsuhren mit leerer TN-Raute. Angeblich sei dies aufgrund eines Werbeverbotes der Bundesbahn für Privatunternehmen so gewesen, dies hätten die Altvorderen so erzählt (fragliche Person ist erst so knapp Ende 20, hat die Bundesbahnzeit also nicht persönlich erlebt).

Später gab es dann allerdings sehr wohl TN-Uhren mit "TN" in der Raute, das soll ab den späten 80ern der Fall gewesen sein.

Ich kann mir das mit dem "Werbeverbot" nicht so recht herleiten, da es ja auch genug Herstellerplaketten an Loks, Neumann-Lautsprecher und -Sprechstellen, AEG-Logos an Oberleitungstrennern etc. gab - vielleicht kann ja die geballte HiFo-Power hier Licht ins Dunkel bringen.

Also, Frage ans HiFo: Welchen Hintergrund hatte die leere TN-Raute auf Bahnhofsuhren der Bundesbahn?

Hej aus Haching,

Uhren mit der TN-Raute von Telefonbau & Normalzeit waren bei der DB weitaus häufiger anzutreffen als Uhren
mit leerer Raute. Diese Uhr hier dürfte ein Nachkriegsmodell aus den 50er Jahren sein, das bis kurz vor dem
Abriß des Anbaus in der Güterabfertigung des Bahnhofs Füssen hing:



Die leere Raute mit einem Werbeverbot zu begründen halte ich daher für ziemlich unwahrscheinlich.

Ha det bra!

Woife

Nach der Werbeverbotslogik - wenn es diese jemals gegeben haben sollte - dürften ja dann auch zB Tfz und Wagen keine Fabrikschilder getragen haben, denn Firmen wie Henschel, Krupp oder AEG waren ja auch oft werbewirksam angebracht ...

Vielleich kann ja irgend ein Uhrenforum diese Frage stimmig beantworten

meint mit freundlichem Gruß
Helmut

Servus, ich bin jetzt kein Uhrmacher, würde vermuten, dass die fraglichen Teile einfach als Ersatzteile direkt von einem Zulieferer stammen oder die Uhren in Lizenz gefertigt wurden. Die in anderen Werken gebauten VT98 tragen ja beispielsweise auch keine Uerdinger-Raute. Von dem her muss das "Werbeverbot", über das irgendwer mal irgendwann irgendwas gehört haben will, ja nicht bei der DB stattgefunden haben, sondern soll wahrscheinlich einfach umschreiben, dass sich Drittanbieter in der Regel nicht mit fremden Namen und Logos schmücken (dürfen/wollen).

Rohrbacher schrieb:

(...) würde vermuten, dass die fraglichen Teile einfach als Ersatzteile direkt von einem Zulieferer stammen oder die Uhren in Lizenz gefertigt wurden. Die in anderen Werken gebauten VT98 tragen ja beispielsweise auch keine Uerdinger-Raute.(...)

Hallo Rohrbacher,

so etwas war auch mein Gedanke... Und: war es nicht auch in Neuaubing (?) das Werk der DB, daß neben Fahrkartenautomaten und solcherlei Maschinen auch solche Sachen herstellte / reparierte / Ersatzteile vorhielt? Da könnte ich mir vorstellen, daß das AW die Zifferblätter selbst beschaffte und dabei nur die "leere" Raute aufdrucken ließ... ?
( Reine Annahme, so etwas war aber in den damaligen Zeiten bei der Bahn durchaus üblich. Kenne ich noch aus meinen Lehrjahren bei einem Großhändler, der mehrere Bahndienststellen belieferte. )

Herzliche Grüße
Uwe
(ebenfalls Bahnuhren-Fan...)