Hallo Foristi,
im Sommer 2005 hatte ich die Möglichkeit an einer "Begehung" des gerade stillgelegten Bremer Rangierbahnhofs teilzunehmen. Durch die weitgehende Verlagerung der Hafenaktivitäten von der Stadt Bremen nach Bremerhaven ist der große Rangierbahnhof funktional überflüssig geworden. Die noch anfallenden Rangierarbeiten sind in den deutlich kleineren Rangierbahnhof Bremen - Inlandshafen verlagert worden und so wurde das Rbf-Gelände weitgehend dem Dornröschenschlaf überlassen bis man sich über eine Weiterverwendung des Geländes zB für Wohnansiedlung, klar geworden war. Nun, es kam anders: Heute gehört der Rbf dem Autospeditionär Altmann und die Gleise stehen voll mit vollen und leeren Autotransportganzzügen, die auf die Zulieferung "just-in-time" zu den großen Autotransportschiffen in Bremerhaven warten. Die ca. 70 Km sind für die schnelllaufenden Ganzzüge "ein Klacks".
Unser Besuch erfolgte wenige Tage nach der offiziellen Stilllegung und es stand noch der Ablaufberg in vollem (elektrischen) Saft was wir natürlich auch vor Ort testeten. Aber dazu später mehr.
Wer sich intensiver mit der Geschichte und Entwicklung des Rbf befassen möchte, sei auf das umfangreich Buch von
Köster/Bergmann, "Der Rangierbahnhof Bremen Gröpelingen", erschienen im Kellner-Verlag, verwiesen. (Ich habe mein Exemplar gerade verliehen und deshalb keinen Zugriff darauf)
Zunächst einmal ein Überblick über die Anlagen anhand eines Plans aus 1949; der Gesamtkontext stimmt noch immer:
Bild 1
Los gings natürlich im gut zugänglichen Stellwerk
Baf im Süden des Rbf, ganz rechts auf dem Plan.
Bild 2
Bild 3
Bild 4
War in den Richtungs- und Ausfahrgruppen damals kein nennenswerter Betrieb mehr, hatte
Baf aber immer noch die Aufgabe, die wichtiger gewordenen Einfahrt aus Richtung Hamburg (Maschen) zu überwachen, über die nun direkt an den Rangiergleisen vorbei an die Strecke nach Bremerhaven gefahren werden kann:
Bild 5
Bild 6 Das Gleis rechts führt in die Einfahrgruppe des Rbf im Norden (links in der Karte), 2005 bedeutungslos .
Die Besuchergruppe "entert" das Stellwerk:
Bild 7
Den Bedienern bietet sich dieser Überblick über die Gleisanlagen:
Bild 8
Bild 9
Die Übersicht der zu bedienenden Anlagen:
Bild 10
Der Arbeitsplatz des Personals, Kundige werden sofort erklären um was es geht:
Bild 11
Bild 12
Unsere nächste "Inspektion" erfolgte am entgegengesetzten Ende des Rbf, der Einfahrt aus Richtung Bremerhaven in die Einfahrgruppe, zuständig das Stellwerk
Bve:
Das Gebäude ist tatsächlich im moorigen Untergrund nach hinten versackt, ein interessantes Stehgefühl im Dienstraum.
Bil 13
Bve regelt nicht nur die Ausfädelung aus der vorbeiführenden Strecke zum Hbf sondern auch die Einmündung der schon oben angesprochenen Umfahrung aus Richtung Hamburg; unspektakulär:
Bild 14
Dieser Autozug lässt den Rbf rechts liegen; beladen mit Importen braucht er auch nicht auf ein Zeitfenster zu warten:
Bild 15
Die Weichen der Einfahrgruppe:
Bild 16
Dem Autozug folgt regionaler Personenzugverkehr:
Bild 17
Die Aussicht auf die verlassenen Einfahrgleise:
Bild 18
Völlig überflüssig ist
Bve nicht, schließlich gibt es noch die Fahrten in das Bw (rechts im Hintergrund) und die Zugfahrten aus der "Umspanngruppe" (rechte Gleise) zu überwachen, die die Zufahrt zum "neuen" Rbf Inlandshafen und den angeschlossenen Stahlwerken herstellen:
Bild 19
Eine Rangierlok vom/zum Bw:
Bild 20 (sorry, nicht ausgerichtet)
Weiter führt uns die Inspektion zu den beiden "verwachsenen" Stellwerken beim Bw:
Bvl und
Bvf:
Bvl Bremen Verschiebebahnhof Lokschuppen:
Bild 21
Bvf Bremen Verschiebebahnhof Fahrdienstleiter Einfahrgruppe
Bild 22
Der Ausblick aus
Bvl auf die Lokstände:
Bild 23
Die Zufahrgleise zu den Drehscheiben:
Bild 24
Rechts die Ausfahrten von der zweiten Drehbühne, signalgesichert (warum?), links die Ein- bzw. Ausfahrgleise der Umspanngruppe:
Bild 25
Samstagsruhe:
Bild 26
Der Gleisplan des Rbf; rechts mittig die Bezirke gelb für
Bvf, darüber rot für
Bvl:
Bild 27
Die Gleise der Umspanngruppe:
Bild 28
Die Gleise der Einfahrgruppe:
Bild 29
Auf den "klassischen" Einfahrgleisen kommt eine 140 "nach Hause"; wohl über die Hamburger Strecke kommend, andernfalls wäre eine direkte Zufahrt zum Bw möglich:
Bild 30
Bild 31
Nun muss der Meister die Lok erst ganz zum Ende nach
Bve fahren um zurück zum Bw zu gelangen:
Bild 32
In die andere Richtung regelt
Bvf die Zufuhr zum Ablaufberg, hier schon lange nicht mehr im Betrieb. Im Gebäude der Bergmeister:
Bild 33
Die Umfahrung in die Umspanngruppe, in die Einfahrgruppe geht es nicht mehr:
Bild 34
"Over the hump":
Bild 35
Bva zwischen den beiden Richtungsgruppen:
Bild 36
Überflüssig geworden:
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Die Gleisbremsen, es waren zwei unterschiedliche Systeme vorhanden:
Bild 38
Bild 39
Bild 40
Das "Stellpult" in
Bva:
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Bild 42
Bild 43
Der Gleisvorwahl"rechner":
Bild 44
Die ersten Weichen der Gleisharfen im Blickfeld aus dem Stellwerk, wegen dem Blickwinkel die näheren auf hohem Sockel:
Bild 45
Bild 46
Ansagen für die Rangierer zwischen den Gleisen:
Bild 47
Auch eine frühe Kommunikationsform:
Bild 48
Wichtige Erkenntnis zum Schluss:
Bild 49
Das wars mal wieder. Bis zum nächsten Beitrag!
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