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Werte Hifo-Gemeinde,

heute zwei Scans aus meiner Diasammlung, die Wendezugeinsätze mit reinen Silberling-Garnituren im Juli 1979 - das genaue Aufnahmedatum ist leider nicht mehr zu ermitteln - zeigen. Beginnen möchte ich mit dem aus 4 Wagen gebildeten Zug, der auf Gleis 6 zur Fahrt Richtung Bretten bereitgestellt wurde. An diesem Zug fallen mir auf Anhieb 3 Dinge auf:
1. Die Zielanzeige zeigt Schäbisch Gmünd an, die meisten hatten nach meiner Erinnerung Bretten, Vahingen-Enz oder Stuttgart als Ziel.
2. Bei der Lok handelt es sich um eine Neubaulok des Types E40/E39, erkennbar am deutlich sichtbaren Dachaufbau. Meist liefen hier E41.
3. Und hier kommt auch gleich meine Frage: Sind die beiden roten Lampen neben dem Zugzielanzeiger die roten Schlussleuchten als Versuchsbauart?

br_07-1979_01.jpg

Das 2. Bild wurde vom Busdepot der DB, direkt neben der Büchenauer Brücke zwischen der Prinz-Wilhelm-Str. und der Bahnanlage gelegen aufgenommen. Es zeigt den aus 3 Silberlingen und einer Diesellok gebildeten Wendezug, der gerade aus dem Gleis 5 Richtung Karlsruhe ausgefahren ist. Wen es wundert, dass hier eine Diesellok auf der doch schon seit über 20 Jahren elektrifizierten Strecke zum Einsatz kam, dem sei gesagt, dass der Zug aus Speyer über Germersheim, Graben-Neudorf nach Bruchsal gekommen war. und zumindest die Teilstrecke Speyer bis Graben-Neudorf war zum damaligen Zeitpunkt noch ohne Fahrleitung. Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Orginalscan, um eventuell den Loktyp erkennen zu können.

br_07-1979_02a.jpg

Hier auch noch den kompletten Scan des Dias. Es zeigt links die zur damaligen Zeit typische Schlange gedeckter Güterwagen an den Lagegleisen der OGA.Zwischen dem Gittermasten und dem Brückenmasten steht ein hellgrauer VW-Bulli der DB und darüber erkennbar eine bereitgestellte Garnitur 4-achisger Umbauwagen für den Nahverkehr Richtung Bretten. Die rechts unten erkennbare Fahrbahn ist die Wendeschleife der Busse, die um das Busdepot geführt war.

br_07-1979_02.jpg

Soviel für heute
Helmut

Hallo Helmut,

das neben dem Zugzielanzeiger sind zwei Gitter, welche ebenfalls Orange lackiert sind.
Hinter diesen befinden sich die Signalhörner.

Die beiden unteren, rechteckigen Lampen können beim Zigschluß von weiß auf rot geschaltet werden.

Bei der Diesellok wird es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um eine Lok der Baureihe 218 handeln.
Zu erkennen an dem kürzeren Tank
(der Tank einer 215 oder 216 wäre länger).

Gruß basti
Hallo Basti,
danke für die schnelle und kompetente Anworten. Das mit den Gittern und den dahinter liegenden Signalhörnern war mir nicht bewusst und die beiden roten Gitter sind mir erstmals auf dieser Aufnahme wirklich aufgefallen. Ansonsten kannte ich bisher immer nur die roten Schlussleuchten, die aus den unteren beiden Lampen gebildet wurden.

Viele Grüße
Helmut

Einige Karlsruher Steuerwagen haben getrennte Spitzensignal- bzw. Schlußleuchten bekommen. So ein Steuerwagen kam als 644-Vertretung auch auf der Voreifelbahn zum Einsatz.

Das Bild mit der altroten Diesellok war zwar etwas unscharf, aber der fehlende 2. Tankstutzen ist ein Hinweis auf eine 218, eine 217 oder die Heidis. Vor diesen Zügen kamen aber auch Ulmer 215 zum Einsatz. Es hätte ein großer Zufall sein müssen, das es eine der 3 damals in Ulm beheimateten Heidis war.
Gern geschehen.
;)

OT: hast Du zufällig noch Bilder von der Holzindustrie aus dieser Zeit?
Hallo Helmut,
ich tippe auch auf eine Karlsruher 218. Eine "Neubaulok" E39 gab es nicht, die hieß bis 1968 E40.11 und dann 139. Davon gab es nur 31 Stück, 2 waren auf Wendezugsteuerung umgebaut und fuhren im Höllental und auf der Dreiseenbahn. Kann es also meiner Meinung nach nicht sein.
Die Baureihe 140 war ab lfd. Nr. 757 wendezugfähig und lief immer auch mal in 141-Plänen. Vermutlich vertritt sie auf dem Bild eine Offenburger 141.

Gruß
Werner
Anno 1979 wurde aber erst begonnen, die ausschließlich als Hasenkasten gebauten, dampfgeheizten Struerwagen mit Karlsruher Köpfen umzubauen.
Damit fällt die 215 aus.
Die Heidie-215'er hatten den Tankstutzen auf der vorderen Lokhälfte und wie die 217er einen größeren Tank. ;)

Die 218'er für die Leistung nach Ka'he waren zu der Zeit noch in Kaiserslautern beheimatet.

Erst ab Winterfahrplan 1989/90 wurde die Leistung, und dann auch nur noch von Germersheim nach Bruchsal, von 218'ern des BW Karlsruhe übernommen.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:06:06:18:37:02.
Der Steuerwagen des diesellokbespannten Zuges ist auf jeden Fall ein BDnf 735, also ein umgebauter "Hasenkasten" - freilich ein frühes Exemplar.. Typisch für diese Bauart sind die Achsgeneratoren, und ein solcher ist am hinteren Drehgestell deutlich, am vorderen zumindest schemenhaft zu sehen. Die Steuerwagen BDnrzf 740 besaßen hingegen wegen ihrer zentralen Energieversorgung keine Achsgeneratoren. Das Kopfstück sieht außerdem noch recht neu aus, was als weiteres Indiz für einen 735er dienen kann. Leider ist die Dampfheizkupplung auf dem Bild nicht zu erkennen.

Insofern käme als schiebende Lok auch eine 215 mit Dampfheizung infrage, doch halte auch ich eine 218 für wahrscheinlicher. Das ist aber eine Frage, welche ich lieber den Diesellokexperten überlasse.

Gruß
Bremsartsteller
Jetzt, wo Du es sagst sieht mir auch das Dach des Steuerwagens eher nach einem Umbau aus.

Das gibt natürlich wiederum neuen Raum für Spekulationen. 😀
War es am Ende eine Testfahrt des Steuerwagens...
... kam dann die Lok vielleicht doch vom BW Ka.?
😉
Schade, dass wir das Bild nicht schärfer bekommen.
😏
Gruß basti