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 04 - Historisches Forum 

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Der Literatur entnehmend, wurde heute vor 50 Jahren erstmals die Baureihe 420 im regulären Vorortverkehr zwischen Geltendorf und München Hbf (sehr wahrscheinlich dem Starnberger Flügelbahnhof) eingesetzt.
Ein halbes Jahrhundert ist das also her. Ich nehme das mit Ehrfurcht zur Kenntnis.

Auch heute noch sind Fahrzeuge der Baureihe 420 auf diesem Streckenabschnitt im Fahrgastbetrieb unterwegs. Heute Morgen dürften die beiden HVZ-Verstärker S 8469 und S 8435 höchstwahrscheinlich ebenfalls aus 420er gebildet worden sein. Beide Leistungen enden planmäßig im Starnberger Flügelbahnhof des Münchner Hauptbahnhofs. Regelmäßige 420er-Einsätze finden im Grunde täglich auf dieser Strecke statt.

Nachgeprüft habe ich die Einsätze aber heute Morgen nicht. So wie ich ebenfalls die Angaben zur Inbetriebnahme 1971 nicht zu 100% verifizieren konnte. Zu Beginn des Jahres 1971 kündigte die Deutsche Bundesbahn die Betriebsaufnahme für den 15. April an. Möglicherweise stimmen sogar beide Termine, wollte man einen vorauslaufenden Testbetrieb ohne Fahrgäste unterstellen. Beide Termine vereint das Merkmal das sie als Wochentag beinahe willkürlich ausgesucht erscheinen: Der 15. April war ein Donnerstag, der 19. Mai ein Mittwoch – wie übrigens heute auch.

Der Sommerfahrplan 1971 begann dann am Sonntag, den 23. Mai.


19. Mai 1971 - Der 420 beginnt seinen Einsatz

Wenn ich das richtig durchgezählt habe, dann standen zum Starttermin 19. Mai 1971 genau 8 Einheiten ET420 zur Verfügung: Die drei Vorserien-Triebzüge 420 001 (orange), 420 002 (blau) und 420 003 (karminrot). Dazu die ersten fünf werksfrischen „Serienfahrzeuge“ im Münchner Gewand, in kieselgrau („silbergrau“) und blau: 420 004, 420 005 , 420 030, 420 047 und 420 048.

420 030, am 18. Mai 1971 erst einen Tag zuvor zugelassen, war damit neben 420 001 eine der längst-gedienten Einheiten im Einsatz für die Münchner S-Bahn. Im Jahre 2002 noch frisch in verkehrsrot lackiert, schied das Fahrzeug am 3. Dezember 2004 zusammen mit den letzten ET420-Regelzügen Münchens aus dem Dienst.
420 047 war zum gleichen Zeitpunkt da bereits weit in den hohen Norden Europas abgewandert. Er legte als X420 im Dienste des S-Bahnsystems Stockholm (Pendeltåg) bis Dezember 2005 noch ein paar tausend Kilometer zusätzlich oben drauf. Die Lackierung, fast vollständig im dunklen „SL-Blau“, kam dem Ozeanblau dabei recht nahe.

Zur Vorserie muss hier nicht viel gesagt werden, eher stellt sich die Frage, inwieweit sie bereits zu Beginn des Regelbetriebs schon mit den anderen Fahrzeugen mitschwammen. Als „Prototypen“ waren sie bereits seit Anfang 1970 auf Achse, stets zu Test-, Prüf- und auch Präsentationszwecken. Die Bundesbahn sprach bei ihrer Ankündigung zur Betriebsaufnahme von den „ersten serienmäßig gelieferten Nahverkehrstriebzügen“.
Gut möglich, das man sich mit den drei Prototypen zu Beginn noch zurückhielt und deren Testprogramm weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit weiterlief. Vom „blau-weißen“ 420 002 ist z.B. überliefert, dass dieser im Winter 1971 in der Schweiz zu Testfahrten an der Lötschbergstrecke weilte. So bleibt offen, wie sehr die drei Vorserienfahrzeuge zu Beginn des S-Bahn-Vorlaufbetriebs schon in den Regelbetrieb mit eingeschwenkt wurden.

Der zur Betriebsaufnahme vor 50 Jahren noch recht übersichtliche Gesamtbestand an 420ern, war zu diesem Zeitpunkt im Bw München 1 beheimatet. Die Stammstrecke war noch im Bau, auch wenn zum Richtfest am 25. Februar 1971 bereits ein 420er-Sonderzug (auch hier war 420 002 dabei) den Stammstreckentunnel befuhr. So fehlte noch die Durchbindung der Nahverkehrszüge aus West und Ost und der Vorlaufbetrieb konzentrierte sich zunächst auf die westlichen Vorortzüge nach Geltendorf.

Zum 1. Juli 1971 kündigte die DB einen zusätzlichen 420er-Vorlaufbetrieb mit Vollzügen zwischen München und Erding an. Die Serienfertigung von 117 Einheiten für den Betriebsstart der Münchner S-Bahn ab 1972 begann im ersten Halbjahr 1971 allmählich hochzulaufen, was zu einer weiteren Erhöhung des Bestands im Laufe des Junis führte. Spätestens mit der zweiten Jahreshälfte 1971 kam durchschnittlich alle 5 Tage ein neuer 420er auf die Strecke.
Die Bundesbahn plante die Ausweitung des Vorlaufbetriebs auf die Strecken nach Dachau, Gauting und Deisenhofen. Im Winter 71/72 sollte dieser dann auch auf Tutzing und Petershausen ausgedehnt werden. Teilweise war das vom verfügbaren Fahrzeugbestand abhängig, teilweise vom voranschreitenden Ausbau der künftigen S-Bahnstrecken. Hier kam es insbesondere auf die bauliche Erhöhung der Bahnsteige auf zumeist 76 cm an.


Schaffnerbetrieb

Die 420er als Vorortzüge wurden noch mit Schaffner begleitet. Dies zog sich auch noch eine Weile bis in das S-Bahnzeitalter hinein. Es gibt einen Schnappschuss, die eine Einheit mit einer seitlich angebrachten Aufnahme für Zuglaufschilder zeigt. Dieser Rahmen wurde am ersten Fahrgastfenster hinter dem Führerstand innenseitig befestigt. Historische Aufnahmen mit entsprechender Beschilderung sind mir persönlich bislang nicht untergekommen. Schaffnerbetrieb und den Einsatz der 420 als fast gewöhnliche Vorortzüge gab es später auch z.B. in Frankfurt so etwa ab dem Jahr 1975. Auch Stuttgart lies die ersten 420 ihres Bestands bereits 1977 im Vorlaufbetrieb auf die Strecke. Ob dies noch mit Schaffnerbegleitung geschah, ist mir nicht bekannt.
Dafür gab es zumindest bei der S-Bahn Rhein-Ruhr in den Anfangsjahren den sog. „Nachlösewagen“.

Wie genau das betrieblich behandelt wurde, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis. Aus historischen Aufnahmen des Jahres 1974 (auch in diesem Forum, dafür ein großes „Dankeschön“ von dieser Stelle!) sind an den 421er-Mittelwagen der Düsseldorfer Einheiten blaue Beschilderungen, gleich neben dem beginnenden 1. Klasse-Abschnitt, oberhalb des ersten Fahrgasttür der 2. Klasse angebracht. Was der Wortlaut dieser Anschrift war, konnte ich aus den bisherigen Dokumenten nicht ermitteln. Die Vermutung auf den sog. Nachlösewagen liegt jedoch nahe. Diese großen Anschriften (Aufkleber?) verschwanden bereits nach kurzer Zeit wieder. Erst gegen Ende der 1970er tauchten blaue Schilder mit Anschriften wieder bei den 420ern auf: Bekanntermaßen mit dem Hinweis den Zug nur mit gültigem Fahrschein zu betreten. Dieser Hinweis wäre auch bei der Münchner S-Bahn inhaltlich korrekt gewesen, doch war man in Steinhausen eifrig darauf bedacht, diese Anschriften so bald wie möglich zu entfernen, wenn man mal ein Fahrzeug von einem anderen Betrieb übernahm. Die Düsseldorfer waren sich im Gegenzug nicht zu fies, blaue Leihfahrzeuge aus München ebenfalls mit diesen blauen Hinweisschildern zu beglücken. Man ahnt was der Münchner tat, sobald das Fahrzeug wieder bei ihm auf dem Hof stand.



Jetzt bin ich thematisch schon ein Stück weit vom Jahrestag abgeschweift.

Für mich persönlich ist es eine große Freude auch heute noch diese Baureihe auf ihrer ersten Einsatzstrecke erleben zu dürfen. Es sind nicht mehr die Fahrzeuge von damals. Diese sind noch nicht einmal halb so alt wie das Jubiläum, das heute ansteht. Dennoch sind sie 420er, auch wenn sie nicht in „blau-weiß“ daherkommen wie einst. Die Türen sind größer geworden, der Sound etwas gedämpfter. Die Inneneinrichtung hat sich verändert, auch wenn die grundsätzliche Konfiguration gleichgeblieben ist.

Wenn ich schon keine historischen Aufnahmen beisteuern kann, da ich mit der fotografischen Dokumentation erst so vor Rund 20 Jahren begann, so zeige ich hier zumindest zwei halb-historische Bilder und ein aktuelles Bild zur Feier des Tages:




[1] 420 537-3 am Abend des 28.01.2001 bei Kottgeisering
https://et420-online.de/b_pic/420/420037__2001-01-28_420537-mgf_1920x1280_dm.jpg




[2] Als "Erkönig" im November 2001, ebenfalls bei Kottgeisering (Fahrzeugnummer blieb im Nebel ein Geheimnis)
https://et420-online.de/03einsatz/1-wmsth/b_pic/2001-11-26_420xxx-mgf_675x450_dm.jpg


[3] Und der Sprung in die Gegenwart: 420 967 mit 420 461 am 9. Mai 2021 am BÜ nahe der Eichenauer Straße, bei München-Aubing
https://et420-online.de/03einsatz/1-wmsth/b_pic/2021-05-09_IMG_5276_420967-420461_mmau_1920x1280_dm.jpg





Zur Strecke München - Geltendorf

Als erste Einsatzstrecke wurde die elektrifizierte Hauptbahn zwischen München und Geltendorf gewählt. Elektrifiziert war die Strecke aber nicht wegen ihrer Eigenschaft als Hauptbahn, sondern für den Vorortverkehr und die geplante Umstellung auf den S-Bahnbetrieb ab Sommer 1972. Darüber hinaus erzielte man einen betrieblichen Mehrwert durch die Elektrifizierung des nördlichen Abschnitts der Ammerseebahn zwischen Geltendorf und Mering. Als Ausweichstrecke für Züge der Relation Augsburg - München wird diese Verbindung seitdem regelmäßig genutzt. Die Hauptbahn München – Buchloe selbst ist erst seit Ende vergangenen Jahres elektrisch vollständig befahrbar. Der Mischbetrieb aus Regional- und Fernzügen in Dieseltraktion und dem elektrischen S-Bahnverkehr, zeichneten den Streckenabschnitt München – Geltendorf über die 50 Jahre aus. Im Vergleich zu anderen Außenästen der Münchner S-Bahn und stadtnaher Strecken im Mischbetrieb, wurde hier seitdem nur wenig erweitert und ausgebaut. Der Gesamtverkehr wird heute noch auf einer rein zweigleisigen Strecke abgewickelt, bei dessen Ausfädelung zur S- und Fernbahn vor Pasing im Grunde sogar ein eingleisiges Nadelöhr liegt. Ausbaumaßnahmen fanden hauptsächlich in Puchheim und Buchenau statt. Mindestens drei Gleise bieten ebenfalls Fürstenfeldbruck und Grafrath, wobei nur letzterer dabei auch drei Bahnsteigkanten bietet. In Buchenau wurde im Zuge der Taktverdichtung im Jahr 1987 der Bahnhof ausgebaut und erhielt dazu noch ein Abstell-/Wendegleis.

Mit dem Start des S-Bahnbetriebs wurde die Strecke als West-Ast der S4 über die Stammstrecke mit dem Ost-Ast bis Ebersberg verknüpft. Die Baureihe 420 blieb gut 30 Jahre lang das prägende Fahrzeug des elektrischen Zugbetriebs auf diesem Abschnitt. 1989 tauchten kurzzeitig so komische, gelbe Doppelstockwagen im Sandwichbetrieb auf. Bespannt mit damals neuwertigen Universallokomotiven der Baureihe 120. Es war der berühmte Testbetrieb mit Doppelstockwagen, ausgeliehen von der Niederländischen Staatsbahn.
Die 120er sind mittlerweile Geschichte und Doppelstockzüge kaum noch eine Besonderheit. Auf der nunmehr bis Lindau durchgehend elektrifizierten Hauptbahn, verkehren seit Fahrplanwechsel klassische 111er mit roten Doppelstockwagen bis Memmingen. Der Schein trügt etwas: Die 111er und auch das Konzept des Doppelstockwagens sind derzeit leider – dem Zeitgeist geschuldet – insgesamt auf dem Rückzug.

In diesem Sommer wird es übrigens mit dem Zugpaar ICE 1209 / ICE 1208 einen samstäglichen „Urlaubs-ICE“ geben, der zwischen Mering und Geltendorf die Ammerseebahn befährt. In Geltendorf wird dabei ein Betriebshalt zur Wende nach/von Lindau eingelegt. Neue Wege, dank schweizerischer Finanzierungshilfe zur Elektrifizierung der Strecke durch das Allgäu.

Zurück zur S-Bahn: Ein mehrgleisiger Ausbau der S4-West wird zumindest seit Jahrzehnten diskutiert. Einer wesentlichen Erweiterung des Angebots steht derzeit die recht dichte Trassenbelegung entgegen. Durch den elektrischen Lückenschluss zwischen Geltendorf und Lindau erhöht sich perspektivisch der Bedarf nochmals. Derzeit steht ein dreigleisiger Ausbau zwischen München und Puchheim zur Diskussion. Ob das wirklich reicht? Jedenfalls sieht das so aus, als würde das mit dem Ausbau doch noch eine Weile dauern.


Viele Grüße,
Dirk

Wo S-Bahn draufsteht, sollte auch ET420 drin sein_______________________________

https://www.et420-online.de/banner2.gif




6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:09:06:13:38:17.
Hallo Dirk,

vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen zu diesem Jubiläum.

Deinen Beitrag möchte ich zum Anlass nehmen, um wieder mal auf die Sammlung J. Beienz zu verweisen, hier speziell zu den Anfangsjahren des S- und U-Bahnverkehrs einschl. Tunnelbau.
[www.flickr.com]

Anbei noch ein Blick in den Buchfahrplan Heft 22, Jahresfahrplan 1971/72, gültig vom 26.09.1971 bis 27.05.1972. Die Bezeichnung 420 ist durchgehend in Klammern gesetzt.

Schöne Grüße
144.5


https://abload.de/img/bfpl_22_ab26091971_001ejzt.jpg
Hallo Dirk,
schön mal wieder von dir etwas zu hören bzw. zu lesen.
Zu den ersten Fahrten habe ich in meiner Sammlung ein paar alte Dias gefunden.

http://www.muenchner-u-bahn.net/dso/420_002_MHbf_SlgHauptmann.jpg
420 002 im Juli 1971 am Starnberger Flügelbahnhof.

http://www.muenchner-u-bahn.net/dso/420_002_Aubing_SlgHauptmann.jpg
Auf der Rückfahrt von Geltendorf begegnet 420 002 einem TEE nach Zürich in München-Aubing.

http://www.muenchner-u-bahn.net/dso/420_090_MHbf_Hoeltke.jpg
Auch 420 090 durfte im Vorlaufbetrieb mitmischen. Man beachte das Zuglaufschild im ersten Fenster.
Hallo Dirk,
vielen Dank für die Würdigung dieses wunderschönen Triebzugs. Mit gerade mal zwei Jahren habe ich davon noch nichts gewusst . Dafür habe ich ihn viele Jahre später dann so richtig kennen gelernt - und nie vergessen!

https://leadadventureforum.com/gallery/47/2603-230720203433-47488742.jpeg

Danke und Grüße

Michael

http://leadadventureforum.com/gallery/47/2603-050820102441-4775237.jpeg

einige visuelle Ergänzungen (15 B)

geschrieben von: Djosh

Datum: 20.05.21 13:09

Hallo Dirk,

schön dass Du an das Datum erinnerst. Dein Beitrag ist sehr interessant zu lesen.
Und dass seit 2015 wieder der 420 hier fährt und nun auch noch die 111, neben ein paar verbliebenen 218-Leistungen, find ich persönlich hervorragend. Hier noch ein paar Bilder zur Ergänzung:



https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/210423%20Grafrath%20Kottgeisering/2741%20111%20188%20Kottgeisering.jpg

https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/210423%20Grafrath%20Kottgeisering/2744%20111%20188%20Kottgeisering.jpg

1. + 2.) 111 188 auf dem Weg nach Memmingen, genau in der Kurve in der Du 2001 den 420 537 erwischt hast.



https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/210427%20Grafrath/2978%20420%20450%20Grafrath.jpg

3.) Es gibt ja nicht nur die morgendlichen Verstärkerzüge zum Hauptbahnhof, sondern auch ein paar S 20-Leistungen, die von Höllriegelskreuth nach Grafrath und Geltendorf fahren. Und am Wochenende fahren 420er auf der S4 bis Trudering. Hier ist 420 450 kurz vorm östlichen Einfahrsignal Grafrath.



https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/150320%20Kottgeisering/15%20420%20460%20bei%20Kottgeisering.jpg

4.) Morgendlicher 420 460 bei Kottgeisering westlich von Grafrath.



https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/150320%20Kottgeisering/420%20bei%20Kottgeisering.jpg

5.) Fast an der selben Stelle, aber 25 Jahre früher, ist dieser Kurzzug auf dem Weg nach München.



https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/00%20special%20Mue-Geltendorf/1971-05-08_12%20141007_Nvb%20MuenchenHbf-StbFbf.jpg

6.) Kurz bevor der 420 den Betrieb aufnahm, steht die James-Bond-Lok 141 007 im Starnberger Flügelbahnhof zur Abfahrt nach Geltendorf bereit (8.5.1971).



https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/00%20special%20Mue-Geltendorf/0%20Aubing/1968-09-28_11%20219001_E%20Aubing.jpg

7.) Exakt einen Tag vor der elektrischen Betriebsaufnahme der Geltendorfer Strecke, hat der Isartalbahner die 219 001 in Aubing abgelichtet, als der Bahnsteig gerade noch im Aufbau war (28.9.1968).



https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/00%20special%20Mue-Geltendorf/0%20Aubing/1968-09-28_12%20Bahnhofsgebaeude%20Aubing.jpg

8.) Damals stand auch noch das Bahnhofsgebäude von Aubing.



https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/890700%20Aubing/32%20420%20524%20in%20Mue-Aubing.jpg

9.) Als ich im Sommer 1989 den 420 524 bei der Ausfahrt von Aubing fotografierte, war das Bahnhofsgebäude längst Geschichte. Aber der mechanische BÜ hielt sich noch bis 2010.



https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/890700%20Aubing/35%20420%20in%20Mue-Aubing.jpg

10.) Ein oranger 420 rollt am Posten 2 vorbei.



https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/00%20special%20Mue-Geltendorf/1%20Puchheim/72-527.jpg

11.) Manfred Knappe hat am 12.8.1972 aus einem der Hochhäuser an der Planie diesen 420 Kurzzug fotografiert. Für den S-Bahnbetrieb waren im Bahnhof Puchheim ursprünglich nur die Gleise 2 und 3 vorgesehen. Der Bahnsteig an Gleis 1 wurde später noch erhöht und der Spurplan des Bahnhofs geändert, so dass Überholungen unkompliziert durchgeführt werden können.




https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/00%20special%20Mue-Geltendorf/1%20Puchheim/72-524.jpg

12.) Von München kommender Vollzug bei der Einfahrt. An dieser Stelle führt heute die Straßenbrücke über die Gleise.



https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/00%20special%20Mue-Geltendorf/1%20Puchheim/72-301.jpg

https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/00%20special%20Mue-Geltendorf/1%20Puchheim/420%20vor%20Puchheim.jpg

13. + 14.) Einst-Jetzt-Vergleich in der Aubinger Lohe.




https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/Allgaeubahn/Muenchen-Buchloe/00%20special%20Mue-Geltendorf/4%20FFB%20u%20Buchenau/72-230.jpg

15.) 420 093 bei der Ausfahrt von Fürstenfeldbruck, am 24.5.1972.



Viele Grüße,
Georg

https://doku-des-alltags.de/banner/DSObanner01.jpg

April 2023, DSO-Username geändert: aus Djosh wurde doku-des-alltags – sonst ändert sich nix ;-)




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:20:13:12:36.
Hallo Dirk,
vielen Dank für den interessanten Beitrag. Mir war bis dato nur der 15. April als Start-Termin bekannt...man lernt doch nie aus.

Die Züge für den Vorlaufbetrieb auf den östlichen Strecken wurden meiner Kenntnis nach vom Bw München Ost aus eingesetzt. Eine Beheimatung dort fand aber nicht statt, oder?

Ebenso danke für die weiteren Ergänzungen und Bilder dieser spannenden Monate.
Die fortschreitende Fertigstellung der Elektrifizierung einzelner Außenäste kam dazu und so gab es auch immer ein paar Anlässe zu feiern.;)

Grüße und fröhliche Feiertage
Pit
Hallo nochmals,

wenn auch etwas verspätet. :)

Zunächst: Vielen Dank für euere Antworten und die Hinweise und Fotografien. Das sind wirklich gute Informationen, die den Wissenstand um die Anfangszeit der Münchner S-Bahn hervorragend ergänzen.

Hier noch ein paar Anmerkungen zu manchen der "Fundstücke":


@ 144.5:

Die Sammlung J. Beienz hatte ich schon mal irgendwo vor ein paar Jahren gesehen, wobei da war es nur einen Bruchteil von dem was da jetzt auf dem flickr-Account liegt.
Da sind ja einige Schätzchen dazugekommen! Sehr beeindruckend die Baustellenbilder aus den Tiefen des Marienplatz, der Anfangs ohne Zwischendecken wie eine riesige, unterirdische Halle daherkommt. Auch bei den Olympia-Bilder ist einiges dazugekommen. "Olympia" - ein ganz eigenes Thema.

Vielen Dank auch für den Auszug aus dem Fahrplanbuch 71/72:
Die Lastangabe verrät die Vollzugkompositionen.
Vollzug, die wohl gängigste Zugskomposition der Baureihe 420.
Der Kurzzug war in den meisten S-Bahn Netzen der 1970er und 80er Jahre zwar das Standardmodell der Nebenverkehrszeit, doch mit zunehmender Nachfrage in den Netzen wurde er weiter in die Randzeiten gedrängt. Vollzüge waren anscheinend auch schon Standard auf der S6 der S-Bahn Rhein-Ruhr in den 1970er, wenn man die meisten Dokumentationen so betrachtet.
Die 420er die heute auf der Münchner S4 unterwegs sind, werden im Grunde ausschließlich als Vollzüge gebildet. Morgens kommt es dabei zu einer Zug- und Laufwegstrennung in Pasing, mit einem Kurzzug direkt zum Münchner Hbf (Starnberger Flügelbf) und einem nach Höllriegelskreuth.

Langzug: Seit 2014, dem Jahr in dem sowohl in Frankfurt, wie auch in Stuttgart die Einsätze, bzw. meisten Einsätze dort beendet wurden, ist die Konfiguration als Langzug im Grunde Geschichte.
Technisch zwar noch möglich, wird diese Konfiguration weder in Düsseldorf, Köln noch in München im Alltagsbetrieb angewandt. Zum Teil mögen manche Bahnsteige dafür zu kurz sein, doch gewichtiger dürfte der personelle Mehraufwand sein: Für den Lanzugzugbetrieb ist zwingend ein Begleiter zur Abfertigung und zur Überwachung des hinteren Zugbereichs nötig. In der Anfangszeit verzichtete man also auch noch auf diesen Mehraufwand. Die Kapazität reichte im Vergleich zu den üblichen Vorortzügen wohl auch aus, wenn man versucht das aus dem Fahrplanbuch herauszulesen.



@ 218 418

Vielen Dank für den tollen Bildbeitrag, der gleichzeitig den Beweis der frühen Alltagseinsätze der Vorserienfahrzeuge sowie die Verwendung des bereits erwähnten Zuglaufschilds im ersten Fahrgastfenster bestätigt!
Das Bild mit 420 590 lässt schon viel davon erkennen und zudem vermuten, dass der Schilderrahmen am Fenstersteg zum oberen Klappfenster eingehängt worden war. An vier Punkten wird mit Abstandshaltern das Schild zum Fenster angelehnt.
Dafür fehlte noch das Rollband im Zielkasten an der Front. Auch hier wiederholte sich vor wenigen Jahren die Geschichte ein wenig, als die noch-nicht-LZB-420er mit ihren gelben FIS aus Stuttgarter Zeiten das erweiterte Betriebsprogramm an den Wochenenden nicht abbilden konnten/durften: Es wurden dafür einfache (aber effektive) Zielschilder hinter die Frontscheibe geklemmt. :)



@ Djosh

Vielen Dank auch Georg für die Doku des Alltags. Was war der pure Alltag des Münchner Bahnbetriebs über Jahrzehnte, wenn nicht der mit der Baureihe 420? ;-)
Das ist sicherlich der Hauptgrund, warum das Fahrzeug erst in den späten Jahren so allmählich ins Bewusstsein vieler Menschen (und Fans sowieso) gerückt ist.
Solange die Dinger allgegenwärtig waren, konnten sie nur die wenigen Begeistern, die trotz Alltag in dem Fahrzeug dennoch etwas besonderes sahen.
Die Bilder gefallen alle. Doch herausragend finde ich die Perspektive aus dem Hochhaus in Puchheim, wo neben dem 420er auch noch ein Setra Bahnbus (S 130 ? Aber gab es den schon 1972?) am Bahnhof steht. Wohlgemerkt: Ein Bahnbus! Kein RVO-Bus, der sonst im Münchner Umland der Standard war.

Der Bilderbogen von vor 50 Jahren bis heute unstreicht meiner Meinung nochmals die Feststellung, das dieser Streckenast in den Jahrzehnten die geringsten Veränderungen erfahren hatte im Vergleich zum restlichen Münchner Umland. Natürlich ging die Siedlungsentwicklung und so manche Ausbaumaßnahme auch an dieser Achse nicht spurlos vorbei.

Die Schweizer ETR kommen mir zuweilen dort immer noch ungewohnt vor, beinahe wie eine UFO-Landung wenn man sie plötzlich sichtet. So wie einst auch die ICE-TD, die ja nur für eine recht kurze Zeitspanne die Strecke beehrten.



@ Indusiastic

Hallo Pit, Du hattest ja noch eine Frage gestellt. Bevor die untergeht: Soweit die mir vorliegenden Daten es hergeben, wurden die ersten 420er zu Beginn 1971 noch im Bw München Hbf beheimatet. Sie wechselten dann mit zunehmender Zahl (und viele dann auch direkt) in der Folgezeit herüber nach München Ost. Bis dann das Bw in Steinhausen in Betrieb ging, musste man wohl sowohl am Hbf wie in Ost die Fahrzeuge zunehmend "stapeln". ;-)
Die Statistik verrät mit der Beheimatung aber wohl nicht alles. Solange die Netze im Osten und Westen nicht verknüpft waren, blieben an beiden Standorten die 420er auf den Betriebsgleisen präsent. So zeigen das jedenfalls die unzähligen Bw-Aufnahmen jener Zeit, von denen es hier im Forum ja viele zu sehen gibt. Im Vordergrund zumeist eine 103er, Einheitslok, oder eine der begehrten Altbau-E-Loks hübsch ins Bild gesetzt, tummeln sich oftmals abgestellte 420er irgendwo im Bildhintergrund. Beifang, den damals kaum jemanden interessierte. :)



@ Viermonatskind

"Freude am Fahren" - Der Begriff wurde in München zwar von einem Automobilhersteller geprägt, doch warum sollte das nicht auch für ein mit München engverbundenes Schienenfahrzeug gelten? Und es galt ja spätestens nach Olympia 72 dann auch zunehmend für andere Standorte in Deutschland bis heute. Und wie Dein Bild beweist, wurde er auch bei Dir heimisch. ;-)




Vielen Dank nochmals an dieser Stelle und
Schöne Grüße,
Dirk

Wo S-Bahn draufsteht, sollte auch ET420 drin sein_______________________________

https://www.et420-online.de/banner2.gif




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:06:02:22:24:09.