DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 04 - Historisches Forum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Nach der sehr erfreulichen Resonanz auf den Teil 1 diese Beitrags – siehe hier: „Die Sonderfahrt Stuttgart - Hausach, der 2. Frühling der 24 009 im Westen – Teil 1“
geht es jetzt weiter mit der Rückfahrt. Diesmal geht unser herzlicher Dank für Bildbeiträge an Heiner Baumann, Wolfgang Bügel, Matthias Maier und Roland Siebert.
Und erneut sind zwei Tonaufnahmen von Matthias Maier dabei. Sie finden sich unter Links im Text.

Wo waren wir beim letzten Mal stehen geblieben? Bei der Ankunft in Hausach nebst zugehöriger Mittagspause. Lokführer Gerhard Moll hatte sich für die
Rückfahrt einen Personaltausch gewünscht, um noch einmal auf einer preußischen Lok heizen zu können. Das wurde ihm gerne gewährt; hier sieht man
ihn beim Wenden der 78er auf der Drehscheibe. (Bild 2.1):

https://abload.de/img/k1024_10078246hausachopkt6.jpg


An seiner Stelle wechselte der Rottweiler Heizer auf die 24 009, auf der jetzt Jörg Sekund zum Regler griff. Auch von ihr soll es noch ein schönes Portrait
vom Drehen geben. (Bild 2.2):

https://abload.de/img/19740421106-14snhausai3k6q.jpg


Für die Rückfahrt sägen die beiden Loks vor Schwarzwaldkulisse und EK-Speisewagen wieder durch das Hausacher Gleisfeld, über dem bereits der
Fahrdraht hängt. (Bild 2.3):

https://abload.de/img/bt_74018-16_2400907823sjje.jpg


Da steht er bereit für die Rückfahrt, unser Sonderzug, im Fahrplan mit der Nummer E 24124 als Eilzug klassifiziert; die Hinfahrt hatte E 24123 geheißen. (Bild 2.4):

https://abload.de/img/24009und078246_hausacx4kbc.jpg


Ich hatte wieder eine Mitfahrgelegenheit und konnte die Rückfahrt von Hausach bis Eutingen von außen begleiten. Bei Kirnbach bot sich diese schöne
Flusskulisse mit dem doppeltbespannten Zug. (Bild 2.5):

https://abload.de/img/74-04-21_004_24009782tjkpx.jpg


Eine Anhöhe westlich von Schenkenzell galt damals als Tipp unter den Fotografen. So manche P8 wurde hier fotografisch
erlegt. Man kann es verstehen. (Bild 2.6):

https://abload.de/img/k1024_1524009078246e232km7.jpg


Nicht minder populär war diese Stelle nördlich von Schenkenzell, wo die Strecke nach einer Brücke über Kinzig und Bundesstraße in einen Tunnel eintaucht
(Bild 2.7):

https://abload.de/img/74-04-21_006_24009782qtjku.jpg


Mit etwas anderem Blickwinkel sei das Motiv ausnahmsweise wiederholt. Der Ponton-Mercedes mit wartender Dame ist es mir wert. (Bild 2.8):

https://abload.de/img/bt_74018-26_240090782yqklz.jpg


Danke, Wolfgang, dass du dieses Motiv bei Ehlenbogen mit der Diakamera eingefangen hast! Mindestens drei Fotografen, mich eingeschlossen, haben den
blühenden Löwenzahn nur in Schwarz/Weiß eingefangen (Bild 2.9):

https://abload.de/img/k1024_1724009078246e2cokor.jpg


Unser ganz herzlicher Dank für die Erlaubnis, das folgende Bild zu zeigen, geht an Heiner Baumann, der die Bergfahrt bei Ehlenbogen eindrucksvoll eingefangen
hat. Aber es geht um mehr als nur dieses Foto (Bild 2.10), denn …:

https://abload.de/img/24009und078246_ehlenbrektl.jpg

… im Waldesdunkel oberhalb der Dampfwolke der 24er erkennt man bei genauem Hinsehen zwei helle Pünktchen. Dort lauert kein Geringerer als Matthias Maier,
der hier eine weitere hörenswerte Tonsequenz einfangen konnte, diesmal von zwei Loks mit unterschiedlichen Treib- und Kuppelraddurchmessern.
Man hört‘s, bitte anklicken: Bergfahrt bei Ehlenbogen


Das Viadukt bei Lauterbad war ein weiteres Motiv, das bei keiner Autoverfolgung entlang der Kinzigtalstrecke fehlen durfte. (Bild 2.11):

https://abload.de/img/74-04-21_007_24009782v1jrv.jpg


In Freudenstadt ging die 78er wieder vom Zug und blieb in ihrer schwäbischen Heimat, um dort noch bis zum Jahresende 1974 Dienst zu tun. Zurückgekehrt
auf die 24er schwärmte Gerhard Moll, wie „wunderbar in Ordnung“ die letzte 78er der Bundesbahn noch war. Matthias Maier war mit Kamera und Tonband
an der Ausfahrt Freudenstadt zur Stelle, nun wieder mit der 24er allein. Seht selbst ... (Bild 2.12):

https://abload.de/img/24009und078246_freudeqhkfb.jpg

… und hört, was es dabei zusätzlich auf die Ohren gab: Ausfahrt Freudenstadt


Zum Abschied noch einmal das Viadukt bei Wittlensweiler im frühen Abendlicht (Bild 2.13):
https://abload.de/img/74-04-21_008_24009ek-nhkts.jpg

Ab Eutingen war ich wieder im Zug dabei. Es ging nach Stuttgart, wo wir Vereinsmitglieder aus dem Speise- wieder in den Schlafwagen umzogen. Letzterer
wurde, wie schon am 7.4., wieder an den D 610 angehängt. Teils fuhren wir bis Köln mit, teils auch bis Dortmund, um irgendwann tiefmüde nach Hause
zurückzukehren.

Die Fahrt war für Veranstalter, und wir denken auch für die begleitenden Eisenbahnfreunde, ein voller Erfolg, und gehört zu denen, an die wir besonders
gerne zurückdenken. Die 24 009 war wieder „wie neu“ uns sollte noch auf etlichen Sonderfahrten mit uns unterwegs sein.

Eine kleine Episode noch am Rande: Auf der gesamten Fahrt Stuttgart – Hausach und zurück hatten wir einen Journalisten einer großen Tageszeitung an
Bord, der im Speisewagen mitfuhr, sich verpflegen ließ und augenscheinlich viel Spaß hatte. Jedenfalls haben wir mit ihm gemeinsam viel über diese und jene
Anekdote gelacht. Als dann der Artikel erschien, konnten wir von verrückten Eisenbahnfreunden lesen, die mit irrem Blick am Bahndamm lauerten und über
Gleise liefen; und über Hobby-Eisenbahner, die offenbar nichts Besseres zu tun hatten als in der Freizeit „Eisenbahn zu spielen“ statt sich mit "etwas
Vernünftigem" zu beschäftigen. Was wir damals empfanden, ähnelt in etwa Gefühlen, die Goethe in seinem kurzen Gedicht „Der Rezensent“ schildert.
Wir empfehlen es zur Lektüre.

Wir hoffen, ihr hattet wieder Freude beim Mitreisen und wünschen euch aus Aachen und Köln einen schönen Sonntagabend.

Reinhard Gumbert und Bernhard Terjung
Hallo in den Westen!

Für diese Abendunterhaltung kann ich euch nur herzlich danken. Perfekt gemacht!

Viele Grüße

Olaf Ott
Hallo,
gerne war ich wieder mit dabei. Dass ich am Lauterbadviadukt neben Reinhard gestanden bin, habe ich bis heute auch noch nicht gewusst. Ausnahmsweise hat Reinhard in Farbe und genauso ausnahmsweise habe ich in SW fotografiert:
24 009 und 078 246 Lauterbad 21.4.1974-1.jpg

Gruß Werner


Da waren ja dann an diesem Tag etliche mir bekannte Eisenbahnfans beisammen und haben fotografiert. Für fast alle war es auch die erste 24er wo man aufnehmen konnte auf ihren alten Stammstrecken zwischen Stuttgart und Hausach.

Für die zahlreichen Autoverfolger war noch ein Problem, daß eine Baustelle bei Alpirsbach eingerichtet war mit Ampelregelung.
Wir sind aber alle durchgefahren bei der Rückfahrt nach Freudenstadt obwohl schon lange rot war..........
Hallo Gemeinde, vielleicht gibt es jemanden mit weiterem Insiderwissen:

Als Zugnummern habe ich angegeben E 24123 / E 24124. Andere haben E 24143 / E 24144 notiert.
Auch wenn die Frage von geringer Relevanz ist: Wer weiß, was stimmt?

Es dankt
Bernhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:17:09:12:47.

Danke...

geschrieben von: Susi Dengler

Datum: 17.05.21 09:14

... für diesen schönen Beitrag aus einer Zeit, die schon wieder so weit zurückliegt.

Und schön zu sehen, dass beide Lokomotiven rote Kreuzköpfe hatten!
Hallo,
Euer Zweiteiler ist eine wirklich gelungene Co-Produktion: interessante Sonderfahrt, unterhaltsamer Text, tolle Fotos, und die originalen Tonaufnahmen machen es richtig rund. Ich kann noch eine Kleinigkeit beisteuern, denn am 21.4.1974 war ich auch in Freudenstadt. Wegen einer falsch voreingestellten Kamera habe ich damals leider alle Fotos verhunzt. Durch die überlange Belichtung ist der Wasserfall am 24er-Tender unbeabsichtigt zum „Kunstwerk“ geworden. Doch noch etwas ist besonders, was ich selbst erst vor ein paar Tagen erfahren habe: Links unterm Wasserkran seht Ihr den Mitautor Matthias Maier in damals modischer Schlaghose, rechts daneben im Karopullover seinen Kumpel Heiner. Ja, so liefen wir jungen Leute damals rum. Deshalb wage ich es, dieses Foto hier trotz der Unschärfe zu zeigen.
Viele Grüße
Jan
fds 24 009 21.4.1974.jpg
Moin Bernhard,

diese Sonderfahrt war für mich definitv "außer Reichweite", befand ich mich damals doch in unmittelbarer Vorbereitung auf die schriftlichen Abiturarbeiten (ab 27.04.1974)...

Zitat
Eine kleine Episode noch am Rande: Auf der gesamten Fahrt Stuttgart – Hausach und zurück hatten wir einen Journalisten einer großen Tageszeitung an
Bord, der im Speisewagen mitfuhr, sich verpflegen ließ und augenscheinlich viel Spaß hatte. Jedenfalls haben wir mit ihm gemeinsam viel über diese und jene
Anekdote gelacht. Als dann der Artikel erschien, konnten wir von verrückten Eisenbahnfreunden lesen, die mit irrem Blick am Bahndamm lauerten und über
Gleise liefen; und über Hobby-Eisenbahner, die offenbar nichts Besseres zu tun hatten als in der Freizeit „Eisenbahn zu spielen“ statt sich mit "etwas
Vernünftigem" zu beschäftigen. Was wir damals empfanden, ähnelt in etwa Gefühlen, die Goethe in seinem kurzen Gedicht „Der Rezensent“ schildert.
Wir empfehlen es zur Lektüre.

Große Tageszeitung? Die mit dem "B"? Dann wundert es mich nicht...

Moin zusammen,

welch eine tolle Coproduktion auch heute wieder! Und der Ponton-220er macht eine hervorragende Figur - von dem hätte ich gerne ein nährers Foto gesehen ;-))

Die Klangerlebnisse sind auch wunderbar aufgenommen und wiedergegeben - ein Genuss!

Da freue ich mich, dass wir auch diesmal wieder dabei sein durften,

Martin
Martin, ich bin beeindruckt: du hast den 220er erkannt - am langen Vorderwagen, wa?

(Äääh, sorry, ist ja kein Autoforum hier... .)

Der 220er, @ Bernhard

geschrieben von: martin welzel

Datum: 18.05.21 19:03

"Martin, ich bin beeindruckt: du hast den 220er erkannt - am langen Vorderwagen, wa?"

Nee, zumindest nicht bewusst. Mir fehlten die Kotflügelblinker vom 180er...
Aber jetzt, wo Du es sagst...
;-))

VG,
Martin
Dann war ja immer noch die Frage offen, warum 078 246 am 21.04.1974 die 038 772 vertreten musste.

Ich habe es mittlerweile gefunden!!! Ihr Treibradsatz war zur Bearbeitung im AW Trier und sie stand ab mindestens 5.4. treibradsatzlos im Bw Rottweil.

Dort habe ich sie am 7.4. (auf dem Rückweg von der 64er/78er-Abschiedsfahrt an den Bodensee) fotografiert. Das kann man auf Foto zwar nicht sehen, aber meine Tagebucheintragungen vom 7.4. und 21.4. haben das vermerkt. Dass ich die P8 mit ohne nicht fotografiert habe, ärgert mich jetzt natürlich ungemein.

Hier mein Tagebucheintrag vom 7.4.74:

Bild 1:
https://abload.de/img/1-scan_20210523_07482cukxb.jpg


… und der vom 21.4.
Bild 2:
https://abload.de/img/2-scan_20210523_07522pdkb4.jpg



038 772 am 07.04.74 im Bw Rottweil, leider kann man nur ahnen, dass der Treibradsatz ausgebaut ist.

Bild 3:
https://abload.de/img/3-nk062030016aw3krj.jpg



Der Eintrag in meinem Tagebuch vom 21.4. „038 711 soll wieder hergerichtet …(werden)“ hat mich erst etwas stutzig gemacht. Ich hatte die „711“ am 7.4. ohne Schilder und Lampen in Rottweil fotografiert und es hatte zu der Zeit schon die Runde gemacht, dass sie per 20.2.74 z-gestellt worden sei.

038 711 abgestellt ohne Lampen und Schilder im Bw Rottweil am 07.04.1974.

Bild 4:
https://abload.de/img/4-nk062050026aqrkvb.jpg



Offensichtlich hatte ich jetzt dank Pfingsten die Erleuchtung, dass ich schon mal gehört hatte, dass die „711“ für eine Sonderfahrt nochmal fit gemacht wurde. Auf dieser Sonderfahrt am 28.04.1974 in die Schweiz soll sie mit den Schildern der 38 2383 angetreten haben. Die 038 382 wurde ja per 29.04.1974 wegen einem Kesselschaden z-gestellt werden, der Schaden selber soll bereits Mitte April aufgetreten sein; offensichtlich sprang 038 711, deren Schäden nicht so gravierend, wie der der 038 382 gewesen sein müssen, als einzige verfügbare P8 ein.
Das passt auch alles zu den Bildern, die ich am 03.05.1974 in Rottweil machte: Der Tender der „711“ war mit der Aufschrift „Letzte Fahrt…“ dekoriert, ihr Tender war frisch bekohlt worden, sollte sie doch am 07.05.1074 mit eigener Kraft noch nach Seelze fahren, um dann am 16.5. ihre wirklich nun allerletzte Fahrt nach Berenbostel zu "Möbel Hesse" auf einem Culemeyer anzutreten. Und da steht sie heute noch. Ulrich Budde hat die allerletzte Fahrt wunderbar dokumentiert.
Die „772“ stand immer noch treibradsatzlos daneben. Auf diesem Bild sind zumindest ihre Treib- und Kuppelstangen am Boden zu erkennen.

Tender der 038 711 am 3.5.1974 im Bw Rottweil.

Bild 5:
https://abload.de/img/5-nk068040022a0qj11.jpg



038 772 und 038 711 im Rechteckschuppen des Bw Rottweil am 03.05.1974

Bild 6:
https://abload.de/img/6-nk068040024at3jam.jpg



Und 038 382 stand derweilen schon etwas derangiert vor dem Schuppen. Irgendein Spaßvogel hatte sie mit Kreide und nicht ganz richtig mit „38 1383“ beschriftet.

Bild 7:
https://abload.de/img/7-nk068030015abnjva.jpg



Soweit mein Versuch einer Antwort auf die Frage, was war eigentlich mit 038 772 am 21.04.1974? An dem Tag gab es keine einsatzfähige P8 bei der Deutschen Bundesbahn!

Weiterhin schöne Pfingsten!
Matthias



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:23:14:00:30.
Na, Matthias, das ist mehr als der "Versuch einer Aufklärung", das ist die Lösung!

Da hätte uns ja bei unserem AW-Besuch am 6.4.1974 in Trier der Treibradsatz der 038 772 begegnen können... . Wir haben aber nichts mitgekriegt.

Es dankt für diese wertvolle, reich bebilderte Ergänzung

Bernhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:24:16:10:05.

Was für ein Puzzle!

geschrieben von: Reinhard Gumbert

Datum: 24.05.21 22:15

Toll, Matthias, daß Du so tief gegraben und schließlich das Rätsel gelöst hast!

Beste Grüße aus Aachen -
Reinhard