Nach der sehr erfreulichen Resonanz auf den Teil 1 diese Beitrags – siehe hier:
„Die Sonderfahrt Stuttgart - Hausach, der 2. Frühling der 24 009 im Westen – Teil 1“ –
geht es jetzt weiter mit der Rückfahrt. Diesmal geht unser herzlicher Dank für Bildbeiträge an Heiner Baumann, Wolfgang Bügel, Matthias Maier und Roland Siebert.
Und erneut sind zwei Tonaufnahmen von Matthias Maier dabei. Sie finden sich unter Links im Text.
Wo waren wir beim letzten Mal stehen geblieben? Bei der Ankunft in Hausach nebst zugehöriger Mittagspause. Lokführer Gerhard Moll hatte sich für die
Rückfahrt einen Personaltausch gewünscht, um noch einmal auf einer preußischen Lok heizen zu können. Das wurde ihm gerne gewährt; hier sieht man
ihn beim Wenden der 78er auf der Drehscheibe. (Bild 2.1):
An seiner Stelle wechselte der Rottweiler Heizer auf die 24 009, auf der jetzt Jörg Sekund zum Regler griff. Auch von ihr soll es noch ein schönes Portrait
vom Drehen geben. (Bild 2.2):
Für die Rückfahrt sägen die beiden Loks vor Schwarzwaldkulisse und EK-Speisewagen wieder durch das Hausacher Gleisfeld, über dem bereits der
Fahrdraht hängt. (Bild 2.3):
Da steht er bereit für die Rückfahrt, unser Sonderzug, im Fahrplan mit der Nummer E 24124 als Eilzug klassifiziert; die Hinfahrt hatte E 24123 geheißen. (Bild 2.4):
Ich hatte wieder eine Mitfahrgelegenheit und konnte die Rückfahrt von Hausach bis Eutingen von außen begleiten. Bei Kirnbach bot sich diese schöne
Flusskulisse mit dem doppeltbespannten Zug. (Bild 2.5):
Eine Anhöhe westlich von Schenkenzell galt damals als Tipp unter den Fotografen. So manche P8 wurde hier fotografisch
erlegt. Man kann es verstehen. (Bild 2.6):
Nicht minder populär war diese Stelle nördlich von Schenkenzell, wo die Strecke nach einer Brücke über Kinzig und Bundesstraße in einen Tunnel eintaucht
(Bild 2.7):
Mit etwas anderem Blickwinkel sei das Motiv ausnahmsweise wiederholt. Der Ponton-Mercedes mit wartender Dame ist es mir wert. (Bild 2.8):
Danke, Wolfgang, dass du dieses Motiv bei Ehlenbogen mit der Diakamera eingefangen hast! Mindestens drei Fotografen, mich eingeschlossen, haben den
blühenden Löwenzahn nur in Schwarz/Weiß eingefangen (Bild 2.9):
Unser ganz herzlicher Dank für die Erlaubnis, das folgende Bild zu zeigen, geht an Heiner Baumann, der die Bergfahrt bei Ehlenbogen eindrucksvoll eingefangen
hat. Aber es geht um mehr als nur dieses Foto (Bild 2.10), denn …:
… im Waldesdunkel oberhalb der Dampfwolke der 24er erkennt man bei genauem Hinsehen zwei helle Pünktchen. Dort lauert kein Geringerer als Matthias Maier,
der hier eine weitere hörenswerte Tonsequenz einfangen konnte, diesmal von zwei Loks mit unterschiedlichen Treib- und Kuppelraddurchmessern.
Man hört‘s, bitte anklicken:
Bergfahrt bei Ehlenbogen
Das Viadukt bei Lauterbad war ein weiteres Motiv, das bei keiner Autoverfolgung entlang der Kinzigtalstrecke fehlen durfte. (Bild 2.11):
In Freudenstadt ging die 78er wieder vom Zug und blieb in ihrer schwäbischen Heimat, um dort noch bis zum Jahresende 1974 Dienst zu tun. Zurückgekehrt
auf die 24er schwärmte Gerhard Moll, wie „wunderbar in Ordnung“ die letzte 78er der Bundesbahn noch war. Matthias Maier war mit Kamera und Tonband
an der Ausfahrt Freudenstadt zur Stelle, nun wieder mit der 24er allein. Seht selbst ... (Bild 2.12):
… und hört, was es dabei zusätzlich auf die Ohren gab:
Ausfahrt Freudenstadt
Zum Abschied noch einmal das Viadukt bei Wittlensweiler im frühen Abendlicht (Bild 2.13):
Ab Eutingen war ich wieder im Zug dabei. Es ging nach Stuttgart, wo wir Vereinsmitglieder aus dem Speise- wieder in den Schlafwagen umzogen. Letzterer
wurde, wie schon am 7.4., wieder an den D 610 angehängt. Teils fuhren wir bis Köln mit, teils auch bis Dortmund, um irgendwann tiefmüde nach Hause
zurückzukehren.
Die Fahrt war für Veranstalter, und wir denken auch für die begleitenden Eisenbahnfreunde, ein voller Erfolg, und gehört zu denen, an die wir besonders
gerne zurückdenken. Die 24 009 war wieder „wie neu“ uns sollte noch auf etlichen Sonderfahrten mit uns unterwegs sein.
Eine kleine Episode noch am Rande: Auf der gesamten Fahrt Stuttgart – Hausach und zurück hatten wir einen Journalisten einer großen Tageszeitung an
Bord, der im Speisewagen mitfuhr, sich verpflegen ließ und augenscheinlich viel Spaß hatte. Jedenfalls haben wir mit ihm gemeinsam viel über diese und jene
Anekdote gelacht. Als dann der Artikel erschien, konnten wir von verrückten Eisenbahnfreunden lesen, die mit irrem Blick am Bahndamm lauerten und über
Gleise liefen; und über Hobby-Eisenbahner, die offenbar nichts Besseres zu tun hatten als in der Freizeit „Eisenbahn zu spielen“ statt sich mit "etwas
Vernünftigem" zu beschäftigen. Was wir damals empfanden, ähnelt in etwa Gefühlen, die Goethe in seinem kurzen Gedicht „Der Rezensent“ schildert.
Wir empfehlen es zur Lektüre.
Wir hoffen, ihr hattet wieder Freude beim Mitreisen und wünschen euch aus Aachen und Köln einen schönen Sonntagabend.
Reinhard Gumbert und Bernhard Terjung