Im Januar 1987 brachen wir zu dritt nach Argentinien auf, um die dortigen noch mit Dampf betriebenen 750 mm-Schmalspurbahnen zu besuchen. Nachdem wir den Mietwagen in San Carlos de Bariloche übernommen hatten, ging es zunächst ostwärts nach El Maitén, dem Betriebsmittelpunkt der gut 400 km langen Schmalspurstrecke Ingeniero Jacobacci - Esquel. Eine übersichtliche Karte lässt sich hier aufrufen:
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en.wikipedia.org]
Informationen (in Englisch) über die Strecke und die Loks gibt es hier*:
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en.wikipedia.org]
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railwaysofthefarsouth.co.uk]
Da wir an einem Samstag (10.01.1987) in El Maitén eintrafen, war das Gelände menschenleer und wir mussten uns mit einigen Standaufnahmen der vor dem dortigen Reparaturschuppen abgestellten Loks begnügen. Ganz vorne stand die Henschel 1'D1' # 101
Auch die # 114 war einigermaßen frei abgestellt:
Die Baldwin-Mikado # 22 (mit Außenrahmen) musste ebenfalls noch dran glauben, obwohl der Tender schon reichlich verschattet war:
Die damaligen Betriebstage in Nord-Süd-Richtung waren sonntags und donnerstags. Nach der Übernachtung in El Maitén fuhren wir deshalb am Sonntag (11.01.1987) die 237 (Strecken-)Kilometer nach Ingeniero Jacobacci. Theoretische Abfahrtzeit des Zugs 1621 war 14:45 Uhr, sodass wir reichlich Zeit hatten, das Bahnhofsareal zu inspizieren. Die Baldwin # 1 war als Rangierlok im Einsatz:
Schließlich machten sich die # 5 (deren Rauchkammerschild wir blank geschmirgelt hatten) und die # 20 bereit, den Zug zu übernehmen:
Die ersten ca. 16 Kilometer verläuft die Schmalspurstrecke als Dreischienengleis auf dem Gleiskörper der Breitspurstrecke nach San Carlos de Bariloche. Leider sorgte der starke Südwestwind auf der nach Westen verlaufenden Strecke für eine suboptimale Ausleuchtung:
Hinter dem Streckenkilometer 648 (ab Carmen de Patagones am Ostufer des Rio Negro) biegt die Strecke nach Südwesten ab, sodass Sonne und Wind günstiger standen:
Auf den Führerständen herrschte offensichtlich eine gute Stimmung:
Vor und hinter Ojos de Agua boten sich jeweils interessante Felsformationen als Hintergrund an:
Da die Strecke in zahlreichen Kurven verläuft, bekamen vor Futa Ruin auch die Heizerseiten noch Sonnenlicht ab, bevor wir die Verfolgung abbrachen, um zu unserem Übernachtungsquartier in El Maitén vorzufahren:
*) Einen sehr guten Artikel von Günter Koch über die Bahn gab es im Lok-Magazin Nr. 182 (September/Oktober 1993), S. 370 ff.. Allerdings möchte ich die nachstehende Schlussfolgerung auf den Seiten 378/379 anzweifeln: "Der Henschel-Entwurf weist den längeren Kuppelrad-Achsstand, aber den kürzeren Gesamt-Achsstand auf, angeblich der Grund für den bevorzugten Einsatz dieser Maschinen auf dem mit besonders engen Gleisbögen angelegten Südabschnitt der Esquel-Bahn." - So heißt es demgegenüber auch bei Keith Taylorson: Narrow Gauge Rails to Esquel, Brighton 1999 auf den Seiten 44/45: "Until 1992, there was a definite policy of concentrating the Baldwins on the more sharply curved northern section of the line, while the Henschels were predominent at the Esquel end."