Hallo miteinander!

Bei einem Besuch bei der nicht gerade unbekannten Ffestiniog Railway in Wales, Spurweite = 1 ft 11½ inch (597 mm) entdeckte ich beim Besuch der Bahnanlagen in Minffordd eine mir bisher nicht bekannte Weichenkombination. Es handelt sich hierbei um eine Dreiweg-Schleppweiche, die fest eingebaut wurde. Mir ist bekannt, dass bei "fliegenden" Feldbahngleisen durchaus Schleppweichen Gang und Gäbe sind, aber diese werden nicht als dauerhafte Einrichtung, sondern meistens als schnell wiederabbaubar installiert, um dann andernorts eingesetzt werden zu können. Bei der Ffestiniog Railway handelt es sich dagegen um dauerhafte Gleisanlagen . in diesem Zusammenhang ist eine Schleppweiche (und das sogar als Dreiweg!) ausgesprochen selten.

Anbei zwei Aufnahmen von dieser Gleiskonstruktion, die ich seinerzeit dort machen konnte:









Vielleicht gibt es so etwas auch an anderen Orten - mir jedenfalls ist nur die Schleppweichenkombination von Minffordd bekannt.

Mit nachträglichen Ostergrüßen (hier tobt gerade ein schneereiches Unwetter)
Helmut

Tja, Helmut, wie war das mit der Packeisgrenze . . . ;-))


Hier scheint gerade die Sonne.

(Aber vor 5 Min hats noch gegraupelt)


Und diese abenteuerliche (aber interessante) Weiche
ist ja wohl eher nicht für ne dicke 232 gedacht,
das Ganze hat schon den Eindruck, daß man das
Gleissystem im nächsten Sommer mal wieder neu
mischen und wieder anders zuzsammensetzen kann

Meines Wissens (ich war nie da) sind solche Konstruktionen (stub switches) auf amerikanischen Bahnen nicht unbedingt selten gewesen.

Herbert



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:05:20:47:00.

Z.B. gibt's diese hier - "Three-way stub switch at Sheepscot station on the Wiscasset, Waterville and Farmington railroad, United States", Foto bei WikiCommons:



Die Amerikaner haben Schleppweichen auch auf Hauptbahnen viel länger als in Europa verwendet; und da man bei denen das Zungen-Schwächungsproblem nicht hat, das bei symmetrischen Doppelweichen noch ärger ist, kann man ohne große Hemmungen three-way stub switches bauen ...

H.M.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:05:20:53:50.

Moin Helmut,

da hast eine interessante Konstruktion festgehalten - sowas habe ich vorher noch nicht gesehen! Was den von H.M. erwähnten Einsatz bei Hauptbahnen angeht, kann ich mir den aber nur bei niedrigen Geschwindigkeiten vorstellen. Sowohl bei Deinen Bildern als auch bei dem von H.M. passt die Gleisgeometrie nur bei einer Stellung; bei allen anderen gibt es einen Knick, besonders schön auf Deinen Bildern zu sehen!

Gruß
Klaus

N'Abend Helmut!

Geniale Konstruktion… – und mir juckt es gerade in den Fingern, das mal in meinem Garten nachzubauen…




Beste Grüße und Gesundheit in die Runde!
Thomas

Klaus Groß schrieb:

Sowohl bei Deinen Bildern als auch bei dem von H.M. passt die Gleisgeometrie nur bei einer Stellung; bei allen anderen gibt es einen Knick, besonders schön auf Deinen Bildern zu sehen!

Stimmt - deshalb haben die Amerikaner auf Normalspurbahnen auch i.A. die verbesserten Schleppweichen mit doppelten Zungen eingesetzt, soviel ich weiß; ob sie das dann auch bei "three way switches" getan haben, daran zweifle ich aber jetzt doch ...

H.M.

Interessante Weiche!

Habe so eine noch nie gesehen.

Hallo Helmut,
hallo Alle zusammen,

Wie schon andere anmerkten, finden sich viele bei uns unübliche Konstruktionen in den USA. Hier ein Link zu einer festverlegten Schleppweiche in Carson-City:
Schleppweiche

Eine weitere für uns kuriose Konstruktion ist diese Kreuzung: Kreuzung

Bei der urigen Zahnradbahn auf den Mt. Washington existiert auf halber Höhe eine Weiche, bei der bei jeder Fahrt mehrere Bauteile händisch vom Beimann umgebaut werden müssen. Das dauert dann mindestens 15 Minuten. Nach eigenen Angaben soll es sich dabei um die komplizierteste Weiche der Welt handeln. Bilder habe ich leider nicht davon.

Grüße aus Bayern
Martin Rüggeberg

Posten68a schrieb:

Bei der urigen Zahnradbahn auf den Mt. Washington existiert auf halber Höhe eine Weiche, bei der bei jeder Fahrt mehrere Bauteile händisch vom Beimann umgebaut werden müssen. Das dauert dann mindestens 15 Minuten. Nach eigenen Angaben soll es sich dabei um die komplizierteste Weiche der Welt handeln. Bilder habe ich leider nicht davon.

Die war nicht auf halber Höhe, sondern im oberen Drittel der Talstation, und ich hab vor 30 Jahren live zugeschaut: Das war wirklich ein Puzzlespiel, womit der Heizer da jedesmal beschäftigt hat, ich meine mich zu erinneren, dass es um die 10 Teile waren, die da umgebaut wurden - ca. die Hälfte befahrene (beim Herzstück usw.), der Rest Stützteile, die verhindert haben, dass z.B. Schienenteile unter der Last umkippen. Die Weiche gibt's schon länger nicht mehr (die ganze Talstation ist irgendwann modernisiert worden), und die Dias, wo ich das zum Teil dokumentiert habe ... ja die ... die finde ich nicht mehr, und könnt mich dafür in den Hintern b...

H.M.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:06:13:59:38.

Posten68a schrieb:

Eine weitere für uns kuriose Konstruktion ...

Umgekehrt muss man natürlich sagen, dass es bei uns auch Kurioses gibt: Die ganze Sache mit den außenliegenden Spitzenverschlüssen ist z.B. offensichtlich unnötig, wenn man sich den Rest der Welt ansieht (und jetzt kommt man ja auch in Mitteleuropa an einzelnen Stellen davon ab). Oder - wurde aber hier glaube ich schon thematisiert - das Ersatzsignal, das grade einmal in 2 (mit Liechtenstein dann 3) Ländern existiert (und seit Bad Aibling wirklich traurige Berühmtheit hat ...). Aber ok - ich schweife ab zu nicht mehr weichen-bezogenen Themen ...

H.M.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:06:13:59:03.

War ja hier vor kurzem Thema, DKW mit aussenliegenden Zungen gibt/gab es meines Wissens auch nur in Deutschland bzw Gebieten auf denen mal deutsche Gleise lagen.

Ytracks

Hallo H. M.

Im Internet gefunden
Mt. Washington Weiche

Du hast recht. Die alten Weichen wurden ausgebaut und durch neue ersetzt. Bei den neuen sind zwei gebogene Gleissegmente auf einer Bühne montiert. Bei Bedarf wird die Bühne hydraulisch verschoben um das gewünschte Segment einzuschwenken. Auch der Dampfbetrieb ist wohl sehr eingeschränkt worden. In eigener Werkstatt wurden mehrere dieselhydraulische Lokomotiven gebaut, die die Hauptlast des Betriebes tragen.

Grüße aus Bayern
Martin Rüggeberg

Klaus Groß schrieb:

... passt die Gleisgeometrie nur bei einer Stellung; bei allen anderen gibt es einen Knick, besonders schön auf Deinen Bildern zu sehen!

Hallo Klaus,

bei Schleppweichen wurden meist die beweglichen Schienen beim Umstellen gebogen damit es keinen Knick gibt. Dafür waren die Schwellen zur Spurhaltung an den beweglichen Schienen gelenkig angebracht.
Als ich 1974 dort war gab es nach meiner Erinnerung eine weitere Schleppweiche zur Wagenabstellung mit mehr Gleisen? Leider hab ich die Bilder nur analog unter tausend anderen vergraben.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:06:16:03:14.