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 04 - Historisches Forum 

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Moin,

Vielen Dank für den Link zum Film. Zwar schon wieder 10 Jahre alt, aber trotzdem sehr viel interessantes erfahren.
Wußte gar nicht, daß die "Rumänendiesellok" BR 119 bzw. 219 auf die Strecke nach Zarrentin kam. Und dazu wie man bei dem Foto sieht, mit einem "gemischten" Zug aus Halberstädter Mitteleinstiegs- und Abteilwagen. Wird wohl in den Jahren vor der Umstellung auf BR 628 bzw. BR 772 gewesen sein.

Damit dürften auch meine Fragen nach dem Wageneinsatz geklärt sein. Trotzdem Danke an die angehängten Bilder mit der V 100 und den Rekowagen in dem Artikel vorher.

Vielen Grüße
disel-fan

Herzlichen Dank und zwei Fragen

geschrieben von: namsos

Datum: 23.03.21 09:20

Ganz großes Kino ! Herzlichen Dank für die Dokumentation des Ostabschnitts der Kaiserbahn.

Von mir kommen auch noch Bilder, die bei Exkursionen zur Strecke entstanden sind, als der Personenverkehr in den letzten Zügen lag.

Aber mich interessieren noch zwei Dinge, die ich noch nirgendwo nachlesen konnte:

1. Warum wurde 1975 der Personenverkehr nach Zarrentin wieder aufgenommen ? Das Aufkommen dürfte sich auch wegen der Sperrgebietsregelung sehr in Grenzen gehalten haben.
2. Wie sieht es heute in Zarrentin aus ? Seit einigen Jahren ist dort jeglicher Betrieb eingestellt, Lückenschlußszenarien auch im Zusammenhang mit der FBQ gibt es aktuell wohl dort nicht.

Vielen Dank schon mal im Voraus !

Re: Zarrentin mit Zug (3 Bilder)

geschrieben von: Posten 60

Datum: 24.03.21 01:09

Moin auch,

Christoph, schön, dass Du doch noch Bilder zeigen kannst. 900PS-V100 mit unvergleichlichem Sound vor Bghwe Wagen.
Melancholie am Gesäß der Welt.
Die systematische Vertreibung von Bewohnern direkt an der Grenze, politisch motiviert, hat zu einer bedrückenden Leere im Westen Mecklenburgs geführt.
Das Dorf Lenschow zum Beispiel, einst wenige Kilometer vor der Großstadt Lübeck gelegen - weg.
Nur zu vergleichen mit Kohleabbau, der Dorfgemeinschaften und Regionen frisst.
Zarrentin, halbseitig eingezäunt, isoliert, bedeutungslos für das Umland.
Von 1952 bis 1989.
Erst in den letzten Jahren haben sich die kleinen Orte im Grenzgebiet langsam etwas erholt.
Diese abgeschottete Mentalität ist aber vereinzelt noch gut zu spüren, in Herrnburg, Gallin und den anderen kleinen Dörfern.
Eisenbahnpersonale auf dem Weg nach Zarrentin durften Kontakt zur Oma in Dortmund und auch einen Passierschein für Zarrentin haben.
Die Westkontakte waren erst an den offenen Flanken der Grenze ein Thema. Auch in Herrnburg war Dienst auf dem Personenzug mit
einem Passierschein und Kontakt zum Onkel in Kiel kein großes Problem. Die Binnenseite war separat eingezäunt. Beim Umsetzten der Lok in
Herrnburg hat ein Mann der Grenztruppe/PKE sein geladenes Gewehr mit an Bord gehabt. Das war doch ein Argument,
lieber beim Erich zu bleiben...
Da wo ein "Loch im Zaun" sein musste, und bei Ausreise waren Westkontakte ein möglicher Fluchtgrund und inakzeptabel.

In Zarrentin jedoch konnte doch niemand mit dem Zug durchbrechen, die Trapo-Streife war mit 2 Mann im Zug ausreichend.
Neue Gesichter bei Fahrgästen und Eisenbahnern gleichermaßen, wurden westwärts kontrolliert. Vorschrift.
Und das MfS hatte in allen Gewerken ihre Denunzianten: Eisenbahn, Grenztruppe, Trapo, Fahrgäste, Helfer der VP...
Nicht jeder, nein nur ganz wenige, aber so platziert, dass Mielkes Arm überall hinlangte.
Und die Denunzianten wurden selbst auch observiert. Ein perfides System.
War in Herrnburg oder auch im beschaulichen Zarrentin zwar alles eine Nummer kleiner als Berlin-Friedrichstraße, Gerstungen
oder Marienborn, aber vom Prinzip her überall gleich.
Soweit von meiner Seite Ergänzungen zum Sperrgebiet, hoffe es war kurz genug.
Zur Umstellung auf Bus:
Sowohl der Molli als auch die westmecklenburgischen Nebenbahnen waren in Zeiten billigen Öls bis ca.1975 Kandidaten für Umstellung auf Bus.
Bus braucht Diesel, Bus braucht Fahrer, Bus muss gekauft werden. Diesel kann besser nach Hamburg für DM verkauft werden, später wurde
Diesel knapp.
Personale sind auch knapp, NVA, LPG und Eisenbahn sind personalintensiv, und Geld für so viele Ikarusse? Bleibt erst mal doch alles so, wie es ist. So wurde uns Lehrlingen der Weiterbetrieb der unrentablen Personenverkehre in der mecklenburgischen Weite erklärt.
Dabei blieb es bis 1990. Nächster Halt Wittenburg? Bin gespannt.
Viele Grüße

Nils



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:03:24:15:53:24.

Bilder aus dem Jahr 1999

geschrieben von: namsos

Datum: 24.03.21 08:50

Hallo zusammen, hier noch die versprochenen Bilder aus dem Frühjahr 1999, als 628.2 auf der Strecke zum Einsatz kamen.
Bild 1.jpg

Einfahrt in den Bahnhof Bantin
Bild 2.jpg

Zarrentin ist erreicht.
Bild 3.jpg

Blick in Richtung Hagenow.
Bild 4.jpg

Zwischenhalt in Wittenburg.

Antwort 2.0

geschrieben von: ccar

Datum: 25.03.21 22:32

Moin,

Schön, dass Ihr noch weitere Ergänzungen habt und das Bild von diesem Streckenabschnitt damit noch weiter abrundet!

@ Carsten Friese:
Danke für den Youtube-Link. Dort schaue ich mich eher selten um, aber die die Aufnahmen zeigen, dass es sich doch lohnen könnte.

@ diesel-fan:
Ja, der Fahrzeugeinsatz ist geklärt, aber bleib trotzdem dran. Wie gesagt: Mein einziger Zug auf dieser Strecke kommt in Hagenow Stadt ins Bild!

@ Alexander / namsos:
Warum der Personenverkehr wieder aufgenommen wurde, hat Nils ja erklärt, klingt auch plausibel. Schienenfahrzeuge und Strecke waren vorhanden, Busse nicht.
Toll Deine Bilder vom Einsatz des VT 628 auf der Strecke. Mit dem 628 201-8 bin ich in den Achtziger Jahren von Eutin nach Lübeck gependelt. Hätte man mir damals gesagt, dass der keien fünfzehn Jahre später die letzten Fahrten auf einer Mecklenburger Nebenbahn durchführen würde, ich hätte nur unglaublich den Kopf geschüttelt.
Mit dem Wittenburger Bild hast Du auch schon zur nächsten Folge vorgegriffen, die kommt morgen.

@ Nils / Posten 60:
Danke für die Ausführungen zum Eisenbahnereinsatz im Grenzgebiet. Da bist Du ja Zeitzeuge aus erster Hand ;)

Dank & Gruß
Christoph

Re: Die Kaiserbahn (2): Zarrentin und Bantin 1991 - 2012 (24 Bilder)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.03.21 16:25

Super, gerade erst entdeckt, vielen Dank!

In der 1. Klasse nach Bantin (2 Bilder)

geschrieben von: L-B-E

Datum: 27.03.21 22:42

Hallo Christoph,
hallo diesel-fan,

Christoph, vielen Dank für deinen Beitrag.
Die Strecke liegt gar nicht so abseits von meinem Wohnort.
Die letzten Jahre mit planmäßigen Personenverkehr überschnitten sich
mit meinen Anfangsjahren als Zugknipser, so daß ich gefühlt immer
überall unterwegs war, aber fast nie direkt vor der Haustür.

Angeregt durch diesen Beitrag habe ich mal in meinem Fotoalbum
mit den 10 x 15 cm Vergrößerungen geblättert und was gefunden.

Am 30.10.1995 war ich dann auch mal dort.
Wenn man nach 25 Jahren dann den Scanner anstellt, erkennt man
bei der Bildbearbeitung Details, die mir vorher nicht bewußt waren.

Hp Bantin zur Mittagszeit:

http://www.zugknipser.de/DSO-HIFO/0083_20-1995_10-Bantin-219_095-DSO.jpg

Zug kommt von Zarrentin
2x Bme und ein ABm (Y/B 70 oder ABom?).
Ob da wohl in der 1. Klasse die Fahrkarten kontrolliert wurden?

http://www.zugknipser.de/DSO-HIFO/0083_22-1995_10-Bantin-219_095-DSO.jpg

VG Frank

Ein echtes Foto muß nicht erklärt werden; noch kann es mit Worten beschrieben werden - Anselm Adams




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:03:27:22:44:35.

ABom

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 28.03.21 09:16

Moin.

L-B-E schrieb:
2x Bme und ein ABm (Y/B 70 oder ABom?).

[www.zugknipser.de]
Der Erstklasswagen sieht mir aus wie einer jener nachträglich zum ABom hochgestuften Bom mit 11 Abteilen, davon dann nur 3 mit Streifen. dowas fuhr später auch im Westen.

Viele Grüße
Sören
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