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Hallo zusammen.

Im Bahnhof Berlin-Zehlendorf gab es in den Siebziger Jahren noch Formsignale, auch für die S-Bahn. Hier das Signal C am Streckengleis stadteinwärts.
Besondere Beachtung sollte hier auch dem alten Verschubsignal, links vom Gleis geschenkt werden. Es wurde an die Signalgebung von V zu Ra 12
angepasst. Das Aufleuchten der zwei weißen Lichter erlaubte Rangierfahrten die Vorbeifahrt am haltzeigenen Hauptsignal.
Im Hintergrund ist am Nachbargleis das Hauptsignal mit Dauer-Rot und der Möglichkeit für Ra 12 zu sehen. Grund war, dass keine Fahrstraße für
Fahrten von Düppel in Richtung Stadt vorgesehen waren. Jedoch mussten täglich die Züge auf dem Nachbargleis umgesetzt werden, damit sie nachts ins
S-Bw Wannsee fahren konnten.
Bild 1)
20201225230348_05 Zehlendorf.jpg

Hier einer der Züge, die zwischen Zehlendorf und Düppel pendelten und auf der eingleisigen Strecke ein einzelner Paßviertelzug als Zuggruppe 5 unterwegs bis 1980 waren.
Der weitere Weg entlang der Stammbahn war durch den Mauerbau 1961 unterbrochen worden.
Bild 2)
20201223170158_12.jpg

In den Siebziger Jahren wurde von der Reichsbahn in die Instandhaltung der Strecken in Berlin (West) investiert. Dieses Fahrzeig ist ein Schotterpflug.
Bild 3)
20201223170932_11.jpg

Hier die Antriebseinheit? Gleisbauexperten können sicher mehr dazu sagen.
Bild 4)
20201226013307_12.jpg

Später zusammen mit diesem Skl. Damals waren die Gleisbaufahrzeuge der DR noch in blau.
Bild 5)
20201223171157_02.jpg

Für Hinweise und Ergänzungen bin ich dankbar.



Grüße aus Berlin
Schienenknecht






1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:21:01:48:53.
Das dauer-rote Hauptsignal ist lustig. Eigenkreation mit SV-Mast?
Mal wieder starke Bilder.

MfG die Nordsüd S-Bahn
Das Selbstbau-Hauptsignal und das Rangiersignal wurden ebenso wie die dahinterliegende (im Bild nicht sichtbare) Weichenverbindung zwischen stadteinwärts führendem Wannseebahngleis und stadtauswärts führendem Stammbahngleis erst 1948 geschaffen, als das Reststück der Stammbahn zwischen Zehlendorf und Düppel elektrifiziert wurde. Bis zum Mauerbau herrschte reger Betrieb auf diesem Streckenstück, da das die kürzeste Verbindung für die Machnower in die Stadt war. Auf Bildern der fünfziger Jahre sind durchweg nur Vollzüge in Düppel zu sehen, auch die damals schon exotischen Oranienburger und Bernauer Bauarten.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Ein schöner Bilderbogen von meinem "Heimatbahnhof", danke für's Zeigen!

Der Gleisstummel, auf dem die Fahrzeuge stehen, ist das frühere Schutzgleis der Stammbahn für die Einfahrt von Zügen auf den Gütergleisen aus Richtung Wannsee. Bei dem roten Fahrzeug handelt es sich um einen Geräteträger RS 09, ein Fahrzeug aus der DDR-Landmaschinenproduktion, welches bei den LPG weit verbreitet war und hier für den Gleisbau adaptiert wurde.

Die Stammbahn war übrigens seit 21. oder 22. April 1945 nicht mehr befahrbar, also noch vor Kriegsende, als die Wehrmacht die Brücken über den Teltowkanal bei Kohlhasenbrück sprengte. Die Gleise müssen bereits unmittelbar nach Kriegsende aufgenommen worden sein, bis auf das statdtauswärts führende Gleis bis Düppel, auf dem zunächst ein provisorischer dampfgeführter Pendelzug zum Einsatz kam, bis 1948 das Gleis elektrifiziert wurde. Um 1947 wurde das Gleis westlich von Düppel wieder aufgebaut und kurz vor der heutigen Autobahn auf einer provisorischen Trasse nach Süden verschwenkt, um Demontagegüter aus einem ehem. Rüstungsbetrieb abfahren zu können.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Hallo,
ja, eigenwillig. Aber im Berliner Raum fallen mir mehrere Stellen ein, wo dies so aufgebaut war.
Als Mast wurde eben auch häufig genommen, was gerade da war.
Kreislaufwirtschaft nennt sich sowas heute ;-)



Grüße aus Berlin
Schienenknecht


Hallo.Das blaue Fahrzeug auf dem letzten.Bild ist ein MZG.Das Grundgerät für verschiedene Gleisbaufahrzeuge(MZB,MZS,MZF).Es ist kein schwerer Kleinwagen mehr sondern ein Nebenfahrzeug der Kategorie C.Das heißt es kann Zugbeeinflussungsanlagen auslösen und wird fahrdienstlich nicht mehr als Sperrfahrt (SKL)sondern wie ein einzeln fahrendes Tfz.behandelt .

Viele Grüße


der Neitecfreak aus dem geneigten Gera


Nietenreko schrieb:

"...Der Gleisstummel, auf dem die Fahrzeuge stehen, ist das frühere Schutzgleis der Stammbahn für die Einfahrt von Zügen auf den Gütergleisen aus Richtung Wannsee."

War es vor der Schutzgleisfunktion, also vor 1945, nicht eines der Stammbahngleise (Gütergleis)..?


"..Die Stammbahn war übrigens seit 21. oder 22. April 1945 nicht mehr befahrbar, also noch vor Kriegsende, als die Wehrmacht die Brücken über den Teltowkanal bei Kohlhasenbrück sprengte.
Die Gleise müssen bereits unmittelbar nach Kriegsende aufgenommen worden sein, bis auf das statdtauswärts führende Gleis bis Düppel, auf dem zunächst ein provisorischer dampfgeführter Pendelzug zum
Einsatz kam, bis 1948 das Gleis elektrifiziert wurde. Um 1947 wurde das Gleis westlich von Düppel wieder aufgebaut und kurz vor der heutigen Autobahn auf einer provisorischen Trasse nach Süden
verschwenkt, um Demontagegüter aus einem ehem. Rüstungsbetrieb abfahren zu können.."


Ja, für die Abfuhr von Teilen der ehemaligen "Dreilinden Maschinenbau GmbH", eine Ablegergesellschaft von Bosch: [www.kleinmachnow.de]

mfg tommy10



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:21:19:44:40.

Re: [B] Berlin-Zehlendorf mit seltenen Gleisbau-Fahrzeugen

geschrieben von: Lalu

Datum: 21.02.21 19:33

Hallo,

in Bild 3 ist ein Bettungspflug BP 104 zu sehen. [www.bahndienstwagen-online.de] Einige Exemplare sind noch erhalten. In Bild 4 ist der schon erwähnte RS09 in Zweiwegeausführung mit diversen „Eigenbau“-Zusatzanbauten zu sehen. [de.m.wikipedia.org] Auch hiervon gibt es „Überlebende“, z.B. bei der Chemnitztalbahn. [www.chemnitztalbahn.de]

Grüße,
Lalu
Hallo, die Fahrzeuge stehen auf Gleis 6 neben dem Ausfahrsignal F, dieses Stumpfgleis diente in erster Linie als Schutzgleis der durchgehenden Hauptgleise der Stammbahn, hier gut zu sehen oberhalb des roten Kreises um Zfm (etwas runterscrollen): [www.berliner-stellwerke.de] Die Gütergleise lagen weiter westlich, rangiert wurde über den westlichen Bahnhofskopf (Stellwerk Zwt). Im Prinzip hat sich der Gleisplan seit dem Bau der neuen Wannseebahn 1891 bis zur Übernahme durch die BVG 1985 kaum verändert.

Danke für den Link zur Dreilinden Maschinenbau!

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Irritiert die mit Strichpunktlinie bei Gleisplan von 1967 bei Spoorenplan (Danke mal wieder dort hin!), Weiterführung von Gl.6 in Richtung Steglitz (3.Gleis) und Düppel (2.Gleis)? Ich hatte es als abgebautes Gleis interpretiert, das zu jener Zeit auf dem Reststück, als Schutzgleis fungierte. Eventuell gab es dieses Gleis nur relativ kurze Zeit, vor 1945..?

Gütergleis war etwas dumm formuliert, eher ein Durchfahrtsgleis/Überholgleis für z.B. Fernzüge..?

[www.sporenplan.nl]#

Über das Signal bei 11,245 km rätsel ich noch.?

mfg tommy10



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:21:22:17:18.
5 Gleise zwischen Zehlendorf und Lichterfelde West?
Im Bereich Sundgauer Str. von der Breite des Einschnitts kaum vorstellbar.

MfG die Nordsüd S-Bahn

Re: [B] Berlin-Zehlendorf mit seltenen Gleisbau-Fahrzeugen

geschrieben von: 475er

Datum: 22.02.21 12:45

Guten Tag,

Ich habe mir Bilder von der Brücke Seehofstraße und insbesondere der Brücke am Bahnhof Sundgauer Straße angesehen. Insbesondere die Brücke Sundgauer Straße deutet auf 3 Fernbahngleise zwischen Zehlendorf und Lichterfelde hin (Durchlass für 1 Gleis zwischen Widerlager und der ersten Stahlstütze (heute wegen Bewuchs kaum zu sehen) und Durchlass für zwei Gleise neben den S-Bahngleisen. Wenn man bei Google "Brücke Sundgauer Straße" eingibt und nach Bildern sucht, gibt es ein recht aussagekräftiges Bild.

Viele Grüße, 475er

Re: [B] Berlin-Zehlendorf mit seltenen Gleisbau-Fahrzeugen

geschrieben von: 475er

Datum: 22.02.21 13:16

Nochmal ich.

Ich habe mir auch nochmal die Bilder vom Bf Zehlendorf angesehen. Danach hätte ich Zweifel an den Darstellungen bei Spoorplan. Bei Betrachtung der baulichen Gegebenheiten am Bf. Zehlendorf und Sundgauer Straße gab es zwar 5 Gleise zwischen Zehlendorf und Lichterfelde, aber nicht wie bei Spoorplan dargestellt. Zwischen die zwei Treppenabgänge der Bahnsteige Zehlendorf passt kein drittes Gleis (auf den Bildern in diesem Beitrag gut zu erkennen). Das dritte Gleis müsste außen auf der Seite Machnower Straße an den Bahnsteigen vorbeigefahren sein.

Dies würde betrieblich Sinn machen, da man so von den Gütergleisen aus Richtung Schlachtensee mittels der Brücke über die Stammbahngleise kreuzen und zum Bahnhof Lichterfelde fahren konnte ohne Trassen auf der Stammbahn zu blockieren. Dazu passt auch a) die Situation der Widerlager der Bahnbrücken am Teltower Damm und b) die Brücke an der Sundgauer Straße, die zwei Durchlässe für die Hauptgleise neben der S Bahn hat (Stammbahn) und außenliegend ein einzelnes Gleis.

Viele Grüße,
475er

Re: [B] Berlin-Zehlendorf mit seltenen Gleisbau-Fahrzeugen

geschrieben von: dooby

Datum: 22.02.21 14:39

An den Trecker vom Bild 4 erinnere ich mich.
Der war allgemein unbeliebt, weil er häufig entgleiste.
Die 2-Wege-Vorrichtung war nicht sehr zuverlässig.
Jedenfalls hat seinerzeit der Fahrdienstleiter Tfw mächtig geschimpft:
"Schon wieder dieses Sxxxxxding, der entgleist doch gleich wieder!"
Tat er aber diesmal nicht.

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475er schrieb:
Guten Tag,

Ich habe mir Bilder von der Brücke Seehofstraße und insbesondere der Brücke am Bahnhof Sundgauer Straße angesehen. Insbesondere die Brücke Sundgauer Straße deutet auf 3 Fernbahngleise zwischen Zehlendorf und Lichterfelde hin (Durchlass für 1 Gleis zwischen Widerlager und der ersten Stahlstütze (heute wegen Bewuchs kaum zu sehen) und Durchlass für zwei Gleise neben den S-Bahngleisen. Wenn man bei Google "Brücke Sundgauer Straße" eingibt und nach Bildern sucht, gibt es ein recht aussagekräftiges Bild.

Viele Grüße, 475er
Okay, habe auch mal geschaut, freigeschnitten ist da wirklich Platz für ein separates Gleis. Kenne das dort nur zugewuchert, an die alte Brücke Seehofstr. kann ich mich nur noch schwach erinnern, keine Ahnung wie da die Stützen waren.

MfG die Nordsüd S-Bahn

Re: [B] Berlin-Zehlendorf mit seltenen Gleisbau-Fahrzeugen

geschrieben von: 475er

Datum: 22.02.21 15:41

Allerdings muss ich einräumen, dass auf sämtlichen Gleisplänen und Bildern aus den verschiedenen Bauzuständen nur vier Gleise verzeichnet/zu sehen sind. Die Einfädelung vom Überwerfungsbauwerk über die Stammbahn scheint bereits am süd-westlichen Bahnsteigende stattgefunden zu haben. In meiner Vorstellung passte es so gut zusammen :-) Die Realität sah dann aber doch anders aus...
...das südliche Gleispaar der Stammbahn und das nördliche der Neuen Wannseebahn. Mit der Inbetriebnahme der Neuen Wannseebahn 1891 erhielt der Bahnhof Zehlendorf sein heutiges Aussehen, verschwunden sind heute lediglich die Gleise der Stammbahn Richtung Potsdam, das Überwerfungsbauwerk für die Bankierzüge und die Überholungsgleise unterhalb des Dammes. Platz für ein fünftes Gleis Richtung Stadt gibt und gab es nicht, es wäre auch nicht erforderlich gewesen, der Güterverkehr westlich Steglitz war nie besonders groß. Zwischen Steglitz und Potsdamer Güterbahnhof gab es dagegen ein fünftes Gleis, es wurde 1891 zusammen mit der Ringbahn-Spitzkehre gebaut, aber bereits 1936 zwischen Großgörschenstraße und Schöneberg mit dem Bau des "kleinen" Nordsüd-Tunnels wieder aufgegeben. Zwischen Schönberg und Steglitz liegt es aber heute noch.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Hallo,

besten Dank für die Klarstellung zu den Gleisanlagen in Zehlendorf.

Zur Situation zwischen Steglitz und Schöneberg kann ich folgendes Bild von mir vom Bahnhof Feuerbachstraße beisteuern. Das stadtauswärts führende Fernbahngleis fehlt, es lag ungefähr auf dem Beton-Kabelkanal, das linke Rostgleis ist das nordwärts führende Fernbahngleis und das rechte das besagte "5. (Güter)gleis".

Viele Grüße,
475er




2019 03 23 Berlin Feuerbachstraße (6)a.JPG

Richtig,...

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 22.02.21 17:09

...ein schönes Bild, und füher gab es rechts, wo die Autobahn durch die Bäume schimmert, auch noch einen Güterbahnhof, die Ladestelle Friedenau. Hier [www.friedenau-aktuell.de] kann man sich anschauen, wie das mal aussah.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Re: Richtig,...

geschrieben von: 475er

Datum: 22.02.21 18:36

Vielen Dank für den Link und Hinweis auf die Ladestelle Friedenau. Es ist schon beeindruckend, in welcher Dichte es entlang dieser Strecke Güterbahnhöfe gab.

Viele Grüße,
475er
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -