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 04 - Historisches Forum 

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Links zu einigen der bisherigen Folgen (von dort geht's jeweils mit links weiter; damit die Liste kurz bleibt)
Folge (1): [www.drehscheibe-online.de] (Zwei bunte E 10 und zwei besondere 01 in Nürnberg)
Folge (16): [www.drehscheibe-online.de] (Zwei ET 26 als 4142 in Erlangen im Sommer 1969)
Folge (17): [www.drehscheibe-online.de] (Blick ins Bw Nürnberg Hbf im Juli 1967)
Folge (18): [www.drehscheibe-online.de] (Dampf in Erlangen 1966)
Folge (19): [www.drehscheibe-online.de] (Nagelneu und uralt - Großdiesel in Erlangen 1968)
Folge (59): [www.drehscheibe-online.de] (Dampf in Rottweil und 92 319 in Immendingen)


Hallo zusammen,

meine frühesten Erinnerungen an den Erlanger Burgbergtunnel (oder "des Locherla", wie mein Vater ihn zu nennen pflegte) stammen aus der Mitte der fünfziger Jahre, als er zu meinen beliebtesten Ausflugszielen der frühen Kindheit gehörte. Zum Südportal war es ein Spaziergang von einem Kilometer "entlang der Keller", dem Gelände der mindestens ebenso berühmten Erlanger Bergkirchweih. Dieses Fest bedeutete absoluten Ausnahmezustand für die Stadt, ab Donnerstag vor Pfingsten zwölf Tage lang, in denen über 1 Million Liter Bier getrunken wurden. Der Tunnel war wenigstens in den ganz jungen Jahren für mich wichtiger, und es gab ihn im Gegensatz zur Kirchweih das ganze Jahr. Zum Glück. Später kehrte sich die Rangordnung nämlich radikal um.

Leider gehört der Erlanger Burgbergtunnel zu den am schwierigsten im Bild zu dokumentierenden Bauwerken seiner Art. Er verläuft etwa Nord-Süd und ist dreihundertundsieben Meter lang. Das Südportal ist seit 1936 durch die Brücke der Bundessstraße 4 weitgehend verdeckt. Außerdem gab es durch Bewuchs und schlechte Zugänglichkeit zu meiner Zeit keine wirklich überzeugende Position für den Fotografen. Einen schönen Blick auf die Strecke südlich des Tunnels hatte man noch von den Treidelpfaden auf den Dämmen des Ludwig-Donau-Main-Kanals, bis seine Trasse vom Frankenschnellweg eingenommen wurde. Aber das Portal war auch von dort nicht zu sehen.

Zwar auch sehr eingewachsen, aber immerhin etwas besser einzusehen war das Nordportal. Man hätte es häufiger fotografisch dokumentieren sollen, aber es lag immer im Schatten und man hatte Gegenlicht. Mit langer Brennweite wäre vielleicht etwas zu machen gewesen, aber wer besaß sowas schon in der aktiven Zeit. So beschränkte ich mich 1966 und 1967 auf Aufnahmen südwärts fahrender Züge von einer Art Feldherrnhügel östlich der Unterführung des Bubenreuther Wegs, etwa 200 Meter nördlich des Nordportals, das dann natürlich nicht sichtbar war. Am Nachmittag war das Licht ungünstig, vormittags war Schule. Die Kläranlage bildete einen malerischen Hintergrund, aber sowas gehört auch dazu. Tja, die von diesem Punkt aus aufgenommenen Bilder sind größtenteils nicht erhalten. Sie wurden schon vom ersten Nachbesitzer der Sammlung entsorgt. Der Grund lag wahrscheinlich einfach in der leichten Bewegungsunschärfe, die mit den mir damals zur Verfügung stehenden 1/125 s bei voller Fahrt unvermeidlich war. Trotzdem schade. Es waren alle zur damaligen Zeit auf der KBS 414 eingesetzten Triebfahrzeuge dabei, einschließlich der Nürnberger E 10.12 in Rheingold-Farben, die eine Zeit lang als Füllleistung am Nachmittag eine Garnitur Silberlinge Nürnberg- Forchheim und zurück im Plan hatte. Noch bedauerlicher ist der Verlust zweier Aufnahmen, die mein Cousin bei einem Spaziergang mit mir vom Treidelpfad am Kanal schon Ende der Fünfziger aufgenommen hatte, auf denen ein zweiteiliger ET 25 zu sehen war. Das Bild war von dokumentarischem Wert.

In den Jahren als Intensivtäter 1968 und 1969 habe ich mich leider nur selten an den Tunnel begeben, zuletzt einmal im schneereichen Winter 1969/70. Davon gibt es immerhin drei typische Aufnahmen. Die erste ist von der Straßenbrücke über die südliche Einfahrt aufgenommen. Aufgrund des Straßenlärms hörte man die Züge nicht kommen, sondern sie schossen plötzlich aus dem Tunnel, um kurz danach die Bremsung für den Halt im 1,5 km entfernten Erlanger Bahnhof einzuleiten. Um nicht von jedem Zug überrascht zu werden, haben wir als Kinder immer auf den Achtungspfiff an der nördlichen Tunneleinfahrt gelauscht und angestrengt die Fahrleitung beobachtet. "Die Drähte wackeln" war der Alarmruf. Sie wackelten auch, bevor die 144 138-7 auftauchte. Die zweite Aufnahme zeigt den Blick von der anderen Straßenseite in Richtung Bahnhof, einen der unzähligen Güterzüge hinter einer Bamberger 140 mit verschneiter Nummer. Die dritte Aufnahme zeigt den Blick vom erwähnten Feldherrnhügel nördlich des Tunnels mit der südwärts jagenden 118 029-8.

Erlangen_144_138-5_Burgbergtunnel_69-70.jpg
Bild 1: Das Südportal in der Sonne mit 144 138-5 des Bw Nürnberg Hbf, von der Brücke der B4 aus aufgenommen.

Erlangen_140_0XX-Y_Burgbergtunnel_69-70.jpg
Bild 2: Blick nach Süden von der anderen Straßenseite. Eine unbekannte Bamberger 140 mit Güterzug Richtung Norden rollt über die Schwabachbrücke.

Erlangen_118_029-8_Burgbergtunel_69-70.jpg
Bild 3: 118 029-8 wird in wenigen Sekunden mit Achtungspfiff im nördlichen Tunnelportal verschwinden.

Mein Lieblingsbild vom Tunnel ist aber die vierte Aufnahme, die einzige erhaltene von 1967. Entstanden ist sie vom Fußweg oberhalb des Nordportals aus. Das Motiv entspricht der rechten Hälfte des leidlich bekannten "Vierstraßenblicks", hier ohne Regnitz und Ludwig-Donau-Main-Kanal (die wären links außerhalb des Bildausschnitts). Zu sehen sind nur die Bundesstraße 4 und die KBS 414 Nürnberg-Bamberg. Festgehalten ist die brandneue Nürnberger E 10 445 mit Abnahme 24. Februar 1967 vor dem D-Zug aus Dresden (ein Kursbuch 1966/67 habe ich leider nicht; 1969 war die Nummer D 546). Der war damals regelmäßig eine Leistung der Nürnberger Bügelfalten, die den Zug in Lichtenfels von einer Hofer 01 übernommen hatten. Der Vegetation nach sollte die Aufnahme im Vorfrühling Ende Februar/Anfang März 1967 entstanden sein, als die Lok gerade ein paar Tage im Einsatz war. Man beachte das blitzsaubere silberne Dach. Sehenswert sind für mich aber auch die Straßen und Gebäude, insbesondere die Shell-Tankstelle und der Lastzug, der aus der Unterführung des Bubenreuther Wegs kommend gerade in die B4 Richtung Erlangen einbiegt. Der Kerl konnte fahren. Die Unterführung mit der engen Kurve davor hieß nicht umsonst auch das Mausloch…..

Erlangen_Burgbergtunnel_E_10_445_März_1967_N-H_Abn_1967-02-24.jpg
Bild 4: Die erst wenige Tage alte E 10 445 vor dem D-Zug Dresden-Nürnberg taucht im Vorfrühling 1967 von Norden kommend in den Burgbergtunnel ein. Sie hat den Zug in Lichtenfels von einer Hofer 01 übernommen.

Heute schaut es am Tunnel ganz anders aus, obwohl man die zweite Röhre der jetzt viergleisigen Strecke so weit als möglich dem alten Erscheinungsbild angepasst hat. Nach ihrer Inbetriebnahme wurde der alte Tunnel erstmal stillgelegt, um ihn gründlich zu sanieren. Da war aber nichts zu sanieren. Die Substanz von 1844, im Jahr 1936 im Zuge der Elektrifizierung überarbeitet, war tadellos. Geht doch!

Winterliche Grüße in die Runde,

Bernhard
Guten Abend Patrick Lyca,
Dass es auch 1936 bereits Beton-Oberleitungsmasten gab, weißt du ja bestimmt schon.
Diese hier sind allerdings DB-Ersatz für die alten Masten und waren 1966 noch nicht sehr lange gestanden.
Fahrleitungsmasten aus der Erstausstattung (ca.1936) gibt es noch einige im Raum Bamberg.
Viele Grüße aus Selbigem
Jürgen Hanelt

zum Bild 4

geschrieben von: V80 010

Datum: 07.02.21 21:12

Hallo Bernhard,

vielen Dank für diese wieder sehr interessanten Aufnahmen aus Erlangen.

Wenn man auf dem Bild 4 den Standort der Tankstelle mit heute vergleicht, dann müsste diese direkt auf der Trasse der A73 stehen.

Mir war auch nicht bekannt, dass auf der Bubenreuther Seite "hinter" dem Tunnel auch ein Bahnwärterhäuschen gestanden hat. Weißt Du oder einer der Mitleser
zufällig, wann das Häuschen verschwunden ist?

Ich meine, ich kann mich daran erinnern, dass (vor dem viergleisigem Ausbau) eine große Sand- und Schotterfläche direkt neben der Straße vom Erlanger Mausloch nach Bubenreuth bzw. zur Rudelsweiherstraße vorhanden war. Dem Bild nach zu urteilen, muss das etwa der Standort des Häuschen gewesen sein.

Zufälligerweise habe ich ein Kursbuch vom Winter 1967/1968 griffbereit - hier hatte der aufgenommene D-Zug auch schon die Nummer D 546. Wahrscheinlich war diese Nummer auch schon zum Aufnahmezeitpunkt zutreffend.

Viele Grüße

Oliver
Guten Abend Bernhard,

wenn ich das erste Bild, das mit der 144, sehe, dann muß ich Dir ein handfestes Kompliment machen: Bestens gelungen! Denn ich kann bestätigen, daß diese Fotostelle ausgesprochen schwierig ist! Die Gründe hast Du schon dargelegt.

Genau dort habe ich mich auch einmal versucht. In meinen ersten blutigen Anfängertagen, und somit auch noch völlig unerfahren im Umgang mit "plötzlich auftauchenden Zügen". Auch dieses besondere Problem vom Burgbergtunnel beschreibst Du ja anschaulich und - wiederum bestätigt! - absolut treffend. Hinzu kommt in meinem Fall: Mit dem "richtigen Auslösen" hatte ich im übrigen ja auch später noch gelegentlich ein Problem, ein Beispiel findest Du heute in einem anderen Beitrag von mir. Schließlich: im Ergebnis glänzt meine Aufnahme auch noch mit einem Entwicklungsfehler des Labors. Wahrlich kein Bild zum Zeigen also!

Ich zeig's trotzdem, des Vergleichs halber:

https://abload.de/img/2-18_e18_erlangen.burfbkho.jpg

April 1964, eine E18 oder E19 schießt aus dem Erlanger Burgbergtunnel


Schöne Abendgrüße -
Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:07:23:18:30.
bw nürnberg rbf schrieb:
Guten Abend Patrick Lyca,
Dass es auch 1936 bereits Beton-Oberleitungsmasten gab, weißt du ja bestimmt schon.
Diese hier sind allerdings DB-Ersatz für die alten Masten und waren 1966 noch nicht sehr lange gestanden.
Fahrleitungsmasten aus der Erstausstattung (ca.1936) gibt es noch einige im Raum Bamberg.
Viele Grüße aus Selbigem
Jürgen Hanelt
Hallo Jürgen,
Danke für die Korrektur. Wundert mich, dass man hier an neuen Betonmasten noch alte Schrägseilausleger geschraubt hat. Auf Hauptstrecken im Bereich der BD München wurden diese ja weitgehend schon in den 1950igern ersetzt.
Was war der Grund, warum die ursprünglichen Maste aus 1936 durch Betonspargel ersetzt werden mussten?

Grüße
Patrick
Hallo Bernhard,
ich freue mich über alle Deine Beiträge mit den herrlichen Fotoraritäten, danke für die Mühe der Aufbereitung!
Am Erlanger Burgbergtunnel stand ich ein einziges Mal. Dank Deiner Beschreibung verstehe ich jetzt, warum ich die Nordseite vorgezogen habe. Die Sonne schien nicht und konnte somit auch nicht stören.

118 039-7 am 21.3.1983 bei Erlangen

https://abload.de/img/db-118039-104363630onu.jpg




Viele Grüße
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg

Danke für die zusätzlichen Bilder

geschrieben von: 01 220

Datum: 08.02.21 12:55

Hallo Ihr,

vielen Dank für Eure Kommentare und die angehängten Bilder!

@ Patrick und Jürgen: Die Betonmasten standen auch zwanzig Jahre später, aber nur nördlich des Tunnels. Südlich waren es Gittermasten. Genauer habe ich sie nie betrachtet.

@ Oliver: Richtig, über der Tankstelle verläuft heute die A 73. Leider weiß ich nicht, wann das geräumige Bahnwärterhäuschen aus Sandstein verschwunden ist. Auf meinem angehängten Gelegenheitsschuss mit längerer Brennweite vom zeitigen Frühjahr 1985 oder 1986 (Bild 5, ein schlechtes Dia) ist es gerade abgeschnitten, nur der undurchdringliche Schlehenbusch davor ragt noch ins Bild. Das auf Bild 4 zu erkennende Gerüst lässt darauf schließen, dass 1967 noch nicht an einen Abriss gedacht wurde, im Gegenteil. Stefan stand bei seiner Aufnahme 1983 etwa gegenüber des Hauses, wenn es noch da war. Beim Bau der zweiten Tunnelröhre wäre es dann in jedem Fall verschwunden. Vielleicht klärt sich das noch. Und, danke für die Zugnummer!

@ Reinhard: An Deine Aufnahme von 1964 habe ich natürlich gedacht ;-). Im Querformat kommen bei Dir beide Löwen sehr schön ins Bild. Es ist schon erstaunlich, wie sich die Situationen und Beobachtungen gleichen! Wie oft habe ich als Kind an der Stelle die E 18/19 aus dem Tunnel schießen sehen. Die Vorwarnkette war dreistufig: (1) Hp1 am Erlanger Einfahrtsignal vor der Martinsbühler Kirche, dann viel Zeit, oft sehr viel Zeit, (2) Drähte wackeln und (3) Achtungspfiff von der Nordeinfahrt, annähernd zeitgleich, Anspannung pur....

@ Stefan: Mit dem angehängten Bild von der Nordeinfahrt hast Du mir eine Freude gemacht! An der Stelle hinter dem Tierheim sind wir auch manchmal gestanden. Meine Bilder 4 und 5 (das unten angehängte) sind vom Hang oberhalb des Portals aus entstanden, neben dem Schild "Lebensgefahr am Bahntunnel".....

Grüße an alle,

Bernhard


Erlangen_Burgbergtunnel_E_18_047_Frühjahr_1985-86_ST0035.jpg
Bild 5: E 18 047 im zeitigen Frühjahr 1985 oder 1986 mit Sonderzug bei der Einfahrt in den Burgbergtunnel. Querformat und Normalobjektiv wären besser gewesen.... :-((



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:08:13:24:06.

Zwischenzustand (m4B)

geschrieben von: Dg53752

Datum: 09.02.21 21:26

Hallo Bernhard,

den richtigen Moment habe ich auch mal erwischt, allerdings nur bei einer Lok, die die Ablösung der E18 und E19 darstellt, immerhin noch zu Bundesbahnzeiten.

http://www.dg53752.de/DSO088_Erlangen/190-7-1_111_065_Burgbergtunnel_Erlangen_91xxxx_filtered.jpg


Im Zuge der Baufreimachung habe ich mich mal bei (sehr) bedecktem Himmel im Mai 2014 an das Nordportal begeben. Ist zwar nicht hifokonform, zeigt aber einen nicht lange währenden Zustand.

http://www.dg53752.de/DSO088_Erlangen/359-2-3_Erlangen_140501_filtered.jpg


http://www.dg53752.de/DSO088_Erlangen/359-2-5_442_xxx_Erlangen_140501_filtered.jpg


http://www.dg53752.de/DSO088_Erlangen/359-3-3_442_2xx_Erlangen_140501_filtered.jpg


Das Haus scheint da aber schon eine Weile weg gewesen zu sein.

Grüße
Hans-Jörg "Dg53752"

Bildschirm richtig eingestellt? Von schwach bis weich alles zu erkennen?
http://www.dg53752.de/misc/Graukeil.jpg

Re: Zwischenzustand (m4B)

geschrieben von: 01 220

Datum: 10.02.21 11:20

Hallo Hans-Jörg,

wie sich die Bilder vom Standort her gleichen - anscheinend das Optimum für das Südportal.

Und vielen Dank für die Aufnahmen von 2014! So habe ich das Nordportal nie zu sehen bekommen, eine einmalige Chance verpasst. Das trübe Wetter macht´s. Sehr schönes Bild! Man muss sich dabei klar machen, dass das Bauwerk nicht mal neun Jahre nach der ersten Fahrt des Adlers von Nürnberg nach Fürth entstanden ist, als erster Eisenbahntunnel in Bayern.

Schöne Grüße,

Bernhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:10:11:24:23.
Wieder ein klasse Beitrag!
Obwohl ich ja 1986-1990 in Erlangen studiert hab, hab ich den Ausfahrtschuß Südportal nie gewagt, ich dachte der ginge überhaupt nicht, nachdem ich ja 4 jahrelang täglich über diese Straßenbrücke gefahren war...
Umso mehr schade als mein Großvater als Hobbyfotograf (keine Eisenbahn) noch vor Elektrifizierung und Brückenbau mal eine bayerische P3/5 ausfahrend des Tunnels fotografiert hat (natürlich ist der Zug auch hier recht unscharf geworden ...), nachdem ihr die Elektrifizierung und den Brückenbau auf 1936 terminiert habt, muss das Bild wohl 1935 entstanden sein.
Leider hab ich es momentan nicht hier sonst würde ich es zeigen...
LG Peter

Re: Danke für die zusätzlichen Bilder

geschrieben von: schroed2

Datum: 12.02.21 14:45

01 220 schrieb:
@ Oliver: Richtig, über der Tankstelle verläuft heute die A 73. Leider weiß ich nicht, wann das geräumige Bahnwärterhäuschen aus Sandstein verschwunden ist. Auf meinem angehängten Gelegenheitsschuss mit längerer Brennweite vom zeitigen Frühjahr 1985 oder 1986 (Bild 5, ein schlechtes Dia) ist es gerade abgeschnitten, nur der undurchdringliche Schlehenbusch davor ragt noch ins Bild. Das auf Bild 4 zu erkennende Gerüst lässt darauf schließen, dass 1967 noch nicht an einen Abriss gedacht wurde, im Gegenteil. Stefan stand bei seiner Aufnahme 1983 etwa gegenüber des Hauses, wenn es noch da war. Beim Bau der zweiten Tunnelröhre wäre es dann in jedem Fall verschwunden. Vielleicht klärt sich das noch. Und, danke für die Zugnummer!

aus meiner Erinnerung: ich habe von 1983 bis 1994 in Bubenreuth gewohnt und bin auf meinen fast täglichem Weg mit dem Bus sehr häufig durch das Mausloch gefahren. Irgendetwas anderes als die Schotterfläche an der Kurve ist mir nicht in Erinnerung geblieben (diese Schotterfläche wurde auch regelmäßig zu Ausweichzwecken im Straßenverkehr herangezogen, wenn es eng wurde...)

D 546 = seit 1955, ggf. sogar 1954

geschrieben von: Eurocity341

Datum: 12.02.21 17:08

Hallo!

Die Zugnummer D 546 hatte der Zug seit 1955 (ggf. sogar schon 1954). Seit kurzem habe ich den Nachdruck des Kursbuches der DR vom Sommer 1955 und da war der Zug bereits verzeichnet. In jenem Jahr war die Kurswagenverbindung wie folgt: 2. 3. Klasse Leipzig (D 146) - Hof (D 546) - Nürnberg und weitere Wagen 3. Klasse Reichenbach (V) (D 146) - Hof (D 546) - Nürnberg. 1958 wurde D 146 von Dresden statt Leipzig gefahren. Ende der 1960er Jahre wurde, wegen Neuordnung der Zugnummern, eine neue Nummer vergeben.

D 146/546 wurden 1954 bzw. 1955 neu geschaffen, weil die damalige DDR-Regierung nach dem 17. Juni 1953 gewisse Lockerungen gewährte.

Edit: Zugnummer wechselte 1970. Aus D 546 wurde D 852. Nummeränderung erfolgte wegen Beginn der Umstellung auf EDV und der geplanten Einführung des InterCity ab September 1971.

Kai-Uwe, der "Cottbuser"

Mit freundlichen Grüßen

Der Cottbuser




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:12:19:59:07.
@ Peter (qj7141): Ja super, ein Bild einer 38.4 aus dem Südportal kommend wäre definitiv einen eigenen Beitrag wert!

@ schroed2: Dann sollte das Haus schon vor 1983 abgerissen worden sein. Ich habe zwar die letzten Erlanger Jahre auf dem Burgberg gewohnt (halt möglichst nah an der Kerwa), aber ich kann mich einfach nicht mehr erinnern, wann das Haus weg war. Bin am Mausloch zu oft vorbeigekommen....

@ Kai-Uwe: Der D 546 war also eine langlebige Verbindung, die es in der Form und mit den Nummern auch noch im Winterfahrplan 1969/70 gab. Abfahrt des D 546 in Hof war in der Fahrplanperiode 69/70 um 13.15 Uhr, mit Kurswagen aus D 146. Im Kurswagenverzeichnis 69/70 steht beim D 546 übrigens das Symbol "Speisen und Getränke im Zuge erhältlich" für den Laufweg "Neumarkt-Wiesberg - Nürnberg" (genau so ;-)). Unverständlich, die Reisenden hätten sich wahrscheinlich gerne schon vorher Mut angetrunken für die rasende Fahrt die Schiefe Ebene hinunter, aber zu der Zeit war leider noch Mittagspause an der Minibar.

Nochmal vielen Dank und Gruß in die Runde,

Bernhard
Danke für Deinen interessanten Beitrag zum (alten) Erlanger Burgbergtunnel. Nach meinem Kenntnisstand ist dieser ja nach dem Tunnel bei Oberau (1933/34 aufgeschlitzt) und dem Buschbergtunnel bei Aachen der dritte Eisenbahntunnel in Deutschland gewesen.

Die fotografische Umsetzung des Südportal ist heute fast noch schwieriger als damals.

https://abload.de/img/p101062919kx8.jpg