Mehr durch Zufall gelang es, einen langgehegten Wunsch zu erfüllen:

Ein Buchfahrplan fand den Weg zu mir.

Ein einfacher Buchfahrplan aus 1974, nix Besonderes,

oder doch?



Ein ganz normaler Buchfahrplan . . .



Aahhhhh . . . !

Von wegen "normal"!
Da ist mein "Lieblingszug" drin, und sogar mit 012 !



Wir sehen:
Ohne Halt von Leer bis Rheine!
Mit 110 in Lingen durch, das war immer SAUSTARK . . .
Und dann in nur 8 Minuten Lokwechsel in Rheine
auf 110 oder manchmal auch auf 103 . . .



Das paßt dann zum "Zug-Begleiter", der schon seit 1975 in meinem Besitz ist:



Aus dem letzten Fahrplanabschnitt mit Dampf



Schaut Euch mal den irren Laufweg an,
natürlich mit Kurswagen nach Friedrichshafen . . .



Drei Bilder des Zuges hab ich mal herausgesucht zur Untermalung.


Ich habe nicht viele Bilder von ihm in der Kamera, aber sehr viele Bilder im Kopf, denn ich bin Dutzende Male mitgefahren und es war jedesmal ein GENUSS . . .



Da kommt er angefahren:
10 Uhr 20 in Leer.
"Hält nicht bis Rheine!"
Und die Mamsell von der Bahnhofsmission paßt auf



Da brettert er dahin.
Mit 012 100 in Lathen.
Und wir sehen ein zeitzerstörtes Dia mit Pilz,
die Jahrzehnte gehen nicht spurlos an uns vorbei . . .



Und das war der letzte D715 mit Dampf.

Der allerletzte.

Danach gabs nur noch die Wiederholung 40 Jahre später.
Mit derselben Lok, wer hätte das damals gedacht?

Und 2025 steht die Fahrt wieder an mit der 1066 !?


Und dazu habe ich jetzt auch den passenden Buchfahrplan
in guter Qualität, Warten zahlt sich manchmal aus,
ERINNERN auch!


Dank für Euer Interesse
und eine Coronafreie Zeit

[loko-motive.de]

sunny side up


Dankeschön für diese Erinnerung

Ja, sehr interessant. Vielen Dank!

D 715 fuhr zwar ohne Halt von Leer bis Rheine, fuhr aber hinter Münster über die Davensberger Bahn und hielt dann tatsächlich dort in Werne und Lünen! Das find ich bemerkenswert. 1974 – da klingelten bei mir höchstens die Glöckchen meiner Rassel.

Gruß zur Nacht!
Emil

Vielen Dank! Logisch klingelts da bei mir!



-----> 24. Mai 1975


Gruß...Wolfgang

Hallo,

interessanter Zuglauf. Mit diesem "Dampfzug" wäre ich gerne mal nach Norddeich gefahren.

Im Südabschnitt war der Zug zu dieser Zeit eher ein gewöhnlicher (leichter) D-Zug mit Standardbespannung und üblichem Laufweg.
Hierzu ein Blick in den Buchfahrplan Heft 2 aus dem gleichen Gültigkeitszeitraum wie den des gezeigten Hefts 6A.

Danke für die Doku!

Schöne Grüße
144.5

Bei mir klingelts da sofort. Seinerzeit hielt sich unter Eisenbahnfreunden hartnäckig das Gerücht, dass der D 715 eine sichere Dampfleistung ist, da man der V 200 nicht zutraute, die Fahrzeit einzuhalten. Bei meinen Besuchen im Winterhalbjahr 1974/75 war er tatsächlich stets mit einer 012 bespannt (leider habe ich davon nur Super-8-Aufnahmen, aber keine Fotos). Als Ersatz dafür ein Foto von meinem ersten Mal (an der Emslandstrecke wohlgemerkt) am 31.08.1974, aber ob's der D 715 ist, weiß ich leider nicht mehr:




Gruß Horst

Ein gesundes neues Jahr,

Selbst mir ist der von Dir genannte Zug ein Begriff. Ich kenne allerdings noch einen zweiten D 715 von Binz über Stralsund, Pasewalk und Berlin nach Leipzig von Binz bis Berlin mit 03.00.

Moin Hans,

am 21.5.75 war 012 075 am Zug, hier in Aschendorf:




Danke fürs Erinnern,

Martin

... hatte ihn ja am vorletzten 012er Tag erwischt, als er nonstop bei Lingen unterweges war. Der Vollständigkeit halber der Link: [youtu.be]


Gruß aus Köln

Heiner

Hallo Wolfgang,
Danke für den Bremszettel. Einen Tag vorher, am 23.5. hatte ebenfalls die 012 081 den D715 befördert. Ich bin mit dem Zug mitgefahren von Emden bis Stuttgart. Mit im Zug waren P8 erprobtes Tübinger Lokpersonal und ein Eisenbahnfreund aus dem Sauerland. Es war auf jeden Fall eine sehr kurzweilige Fahrt. Beim Lokwechsel in Rheine entstand dieses Bild:







1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:06:11:14:55.

Moin Hans,

715 war schon eine magische Zugnummer - West wie Ost: Lange brachten hüben wie drüben Dreischläger beider deutschen Bahnverwaltungen Urlauber von der Küste ins Hinterland! Damals galt noch eine andere Reisekultur: direkte und damit bequeme Fernverbindungen ohne lästigen Umstieg, ggf. eben mit Kurswagen, anzubieten, statt weitgehenden Linientakt. Und Kurswagen sind für die DBAG schon lange zu einem Fremdwort geworden - so etwas erfordert ja die Vorhaltung von Rangierpersonal und -loks!

Zum West-715 sei noch erwähnt, dass jener in der zu Ende gehenden Dampfzeit ausschließlich mit 012 bespannt wurde (galt ebenso für den Gegenzug 714). Die ansonsten gerne als Ersatz für ausgefallene Pacifics fungierenden 042 hätten bei diesem Schnellläufer eine zu große Fahrzeitüberschreitung produziert.

Beste Grüße,

Klaus



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:06:13:18:20.

Hallo Hans,

natürlich klingelt es da bei mir! Besonders laut hat es bei dem 1. Foto geklingelt! Zugzielanzeiger und Uhr habe ich an derselben Stelle auch ein paarmal in den Vordergrund gerückt (allerdings nicht beim 715)! Vielen Dank fürs Auffrischen der Erinnerung!

Gruß
Klaus

Hallo Hans,

vielen Dank für das Einstellen des Buchfahrplanes. D715 - da klingelt es natürlich auch bei mir! Ich habe ihn mehrmals benutzt, um von Leer nach Rheine zu kommen. Außerdem lag er mit seinen Fahrzeiten fotogünstig - speziell im Winterabschnitt, in dem es für viele andere 012-Züge zum Fotografieren meist schon zu dunkel war.

Ich muss allerdings nochmals wie früher an anderer Stelle schon erwähnen, dass ich die Mitfahrt im D715 nie als besonders spektakulär empfunden habe, und sowohl Bilder als auch Buchfahrplan zeigen m.E. auch, wieso: Sechs Wägelchen mit meistens 110, stellenweise 120 km/h ohne Halt über die topographisch nicht besonders anspruchsvolle Strecke zu ziehen - damit wäre sicherlich keine 220 und auch keine 216 überfordert gewesen. Zum Mitfahren spannender war schon da die Gegenleistung D714, denn bei der konnte man zwischen Rheine und Leer wenigstens noch dreimal (in Lingen, Meppen und Papenburg) die Anfahrt erleben.

Wenn der D715 (und der D714), wie Horst (97.201) völlig richtig schreibt, speziell im Winterabschnitt 1974/75 die sicherste 012-Leistung war, hatte das zwei Gründe: Erstens gehörten sie zu den ganz wenigen Zügen, die noch täglich mit 012 fuhren. Die meisten anderen fuhren nur noch an bestimmten Wochentagen mit Dampf, z.B. D 735, E 2730 und E2733 nur noch "werktags außer samstags und nach Sonn- und Feiertagen", also normalerweise Dienstag bis Freitag; an den übrigen Wochentagen waren bereits Diesel am Zug. Die ab Mitte Januar 1975 zur Personalschulung nicht mehr mit 012, sondern mit 220 oder 216 bespannten Züge waren fest, und es handelte sich um E14105, D734, E3259 und E3268. Und obendrein ist das Zugpaar D715/714 das einzige, welches ich nie ersatzweise mit 042 statt 012 beobachtet habe. Vermutlich war der lange Durchlauf von Leer bis Rheine Schuld daran - die 042 hätte ja keine Chance gehabt, ihre geringere Höchstgeschwindigkeit durch ihre bessere Anfahrbeschleunigung wettzumachen.

Hinweisen möchte ich noch auf etwas Anderes: Im Sommer 1974 lief der D735 mit 012 sogar nonstop von Rheine bis Emden durch (11.01 - 12.26 h, also 85 min für 141 km). Allerdings folgte ihm kurze Zeit später (Rheine ab 11.13 h, Emden an 12.57 h) der Saisonschnellzug D1735, der in Lingen, Meppen, Papenburg und Leer hielt. Die Züge D734 und 735 hatten nach meiner Erinnerung stets - auch im Winter - mehr als zehn Wagen und waren daher schon ein anderes Kaliber.

Viele Grüße
Stefan



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:07:14:39:00.

Moin Hans,

ja, bei D 715 klingelt’s auch bei mir sofort.

Das war wirklich ein Zug, der bei jeder Emsland-Tour zum Pflichtprogramm zählte.

Sehr schön finde ich Dein erstes Bild aus Lingen – trotz der vermutlich lichtbedingten Kompromisse ein tolles Motiv mit dem Zuganzeiger am Bahnsteig und der sich nähernden 012.

Genau über den D 715 habe ich übrigens vor jetzt fast 17 Jahren meinen ersten "richtigen" HiFo-Beitrag gemacht. Und die Bilder sínd natürlich nach wie vor sichtbar:
D 715 mit Dampf, Diesel und Strom.


Bild 4:
In diesem Beitrag u.a. gezeigt: Das Foto von der letzten Fahrt des D 715 am 31.05.75, den ich bei Geeste abgepasst habe.

Und prima, dass Du auch die "Revival-Fahrt" vom 31.05.2015 in Erinnerung bringst. Ein unvergessliches Erlebnis, wenn auch weitgehend ohne Fotos. Dafür Dampf-Fahrtgenuss am offenen Fenster und viele neue bzw. nach langer Zeit wieder aufgefrischte Bekanntschaften.

Ich hänge mal meine drei (!) 012-Fotos dieser Tour an.


Bild 7:
012 066 mit 11-Wagen Sonderzug DPE 735 nach Emden morgens beim Start in Münster Hbf. Natürlich ist jetzt alles viel moderner (und steriler) als 40 Jahre zuvor



Bild 8:
Im Nachschuss auf die Lok kommt noch ein wenig nostaliges Feeling auf. Mit dem für Münster Hbf so typischen Gebäude im Hintergrund (alte BD Münster?) fühlt man sich wirklich fast 40 Jahre zurückversetzt.



Bild 9:
Und schließlich noch ein letztes Bild aus Emden, wo sich die Umgebung nun allerdings völlig gegenüber 1975 gewandelt hatte.


Danke für’s Erinnern und einen schönen Tag noch,
Ulrich B.

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Stefan Hinder schrieb:

Hinweisen möchte ich noch auf etwas Anderes: Im Sommer 1974 lief der D735 mit 012 sogar nonstop von Rheine bis Emden durch (11.01 - 12.26 h, also 85 min für 141 km). Allerdings folgte ihm kurze Zeit später (Rheine ab 11.13 h, Emden an 12.57 h) der Saisonschnellzug D1735, der in Lingen, Meppen, Papenburg und Leer hielt. Die Züge D734 und 735 hatten nach meiner Erinnerung stets - auch im Winter - mehr als zehn Wagen und waren daher schon eine anderes Kaliber.

Kleine Ergänzung: Sowohl D734 als auch D735 waren bereits in den Sommerfahrplänen 1972 und 1973 Durchläufer zwischen Emden und Rheine! Spannender zum Mitfahren waren die Züge mit Unterwegshalten! Aus diesem Grund hatte ich mir im Sommer 1974 auch D1735/D1736 für eine Lokmitfahrt ausgeguckt.

Du hast Recht - auch der D734 lief im Sommer 1974 ohne Zwischenhalt von Emden nach Rheine (11.53 - 13.23 h) - hatte ich glatt übersehen. Der D1734 fungierte hier als "Vorzug", er fuhr schon um 11.20 Uhr in Emden ab. Danke für deine Ergänzung!

Viele Grüße
Stefan

Hallo Hans!

Ja, Hans, da klingelt es!

Vielen Dank und bleibt gesund!

Olaf Ott

ulrich budde schrieb:

Bild 8 [www.bundesbahnzeit.de]: Im Nachschuss auf die Lok kommt noch ein wenig nostaliges Feeling auf. Mit dem für Münster Hbf so typischen Gebäude im Hintergrund fühlt man sich wirklich fast 40 Jahre zurückversetzt.

Hallo Ulrich,

… da könnten wir ja beinahe nebeneinandergestanden haben:





Gruß

Walter

Schöne Erinnerung an den D 715. Vergleichbare Fahrzeiten hatte der am Abend nur in der Hochsaison verkehrende D 730 , bei einem zusätzlichen Zwischenhalt von 2 Minuten in Lingen und einer Last von 350 Tonnen ( lt. Buchfahrplan 6 A BD Münster So. 74. ) . Er wies eine um 5 Minuten längere Fahrzeit auf ( Last , Halt, bremsen und wiederbschleunigen). Heft 6 A der BD Münster vom Sommer 74 war das letzte für die Strecke Rheine- Norddeich Mole, ab Winterfahrplan 74/ 75 gehörte diese zur BD Hannover ( Heft 24 ).
An GPO: Ich hätte mir für eine Führerstandsmitfahrt auf 012 ( beneidenswert!! ) nicht D1735 und D1736 aus gesucht ( HG = 110 km /h, was tatsächlich gefahren wurde, mag auf einem anderen Blatt stehen ) . Mit HG 120 km/h verkehrten Sommer 74 die D 714, D 715, D 734, D 735, D 730, D 1731, E 3259 und 3268 ( 734, 3259 und 3268 nur in der Vor - und Nachsaison mit 012.) Weitere Züge mit 120 HG waren die DC ( Emden - Rheine) mit 216 auf der Emslandstrecke, 1974 kurzfristig mit 012 als die Drehscheibe in Norddeich in Revision war und vor den Stammzügen der 012 bis Norddeich 216 eingesetzt werden mussten.
Ich hatte erst die Gelegenheit zu mehreren Führerstandsmitfahrten auf 012 066 im Museumseinsatz , da allerdings über 2000 km mit Maximalgeschwindigkeit bis 125 km/ h.
Aber richtig gepowert haben die 012
auf der Marschbahn. Ich habe sie am 18.07.72 bei einer Zugfahrt von Westerland nach Husum und zurück mit D 532 und D 820 mit einer Geschwindigkeit von bis zu 135 km/h erlebt. D 532 ab Westerland 9 Wagen, ab Niebüll 11 Wagen, D 820 13 Wagen = 52 Achsen. Da wurden sie richtig gefordert.
Bleibt gesund!
Dr.joachim.ludwig