Links zu einigen der bisherigen Folgen (von dort geht's jeweils mit links weiter; damit die Liste kurz bleibt)
Folge (1): [www.drehscheibe-online.de] (Schöne Geschichte und Nürnberg Hbf 1. Mai 1967)
Folge (6): [www.drehscheibe-online.de] (AW MF Juli 1967)
Folge (23): [www.drehscheibe-online.de] (Hof im Schnee 1969)
Folge (28): [www.drehscheibe-online.de] (Abschied Walhallabahn)
Folge (30): [www.drehscheibe-online.de] (01.5 und 01.10 mit Kurswagen in Altona)



…. dafür alle fünf in einer Woche.



Hallo zusammen,

zumindest einer wird bei der oben angegebenen Spanne schon wissen, um wen es geht.

Es ist schon eine Weile her. In Folge (6) habe ich Euch zwei Bilder aus dem AW München-Freimann vorenthalten, sozusagen für die heutige Folge aufgehoben. Wie dort schon berichtet, war ich in der ersten Woche der Sommerferien 1967 bei meinem älteren Cousin in München zu Besuch. Mich hat zu der Zeit das Eisenbahnfieber gebeutelt. Bei ihm bin ich damit auf sehr viel Verständnis gestoßen. An einem der Tage wollten wir wandern. Na gut, da war doch klar, dass ich Oberammergau vorschlagen musste, weil ich in der mir zugänglichen Literatur was von der E 69 gelesen hatte. Aus dem Fleischmann-Katalog kannte ich sie in schlank und grün. So mussten sie also aussehen. Andere Bilder kannte ich – glaube ich zumindest – zu der Zeit nicht.

Das Wetter war durchwachsen, aber es blieb trocken. Wir fuhren also nach Murnau, um dort in den Zug nach Oberammergau umzusteigen. Mit dem wollten wir bis Bad Kohlgrub fahren, um dann vom Hörnle auf bequemem Weg über die Höhen nach Oberammergau zu laufen. In Murnau war beim Umsteigen wenig Zeit. Die Lok konnten wir uns erst in Bad Kohlgrub ansehen. Dort war ich ziemlich erstaunt, weil sie im Vergleich mit dem Fleischmann-Modell recht voluminös wirkte. Es war die E 69 04 (Bild 1).


Bild 1: E 69 04 in Bad Kohlgrub, Ende Juli 1967.

Wenn man von den Höhen aus ins Tal geschaut hat, soweit es die Wolken erlaubt haben, sah man dort gelegentlich einen Zug fahren. War da nicht auch eine rote Lok? In Oberammergau am Bahnhof stand sie dann für unsere Rückfahrt bereit, die rote E 69 03. Dass sie zeitweise in Heidelberg rangiert hatte, das wusste ich aus den Büchern, aber dass sie dafür rot geworden war, das war mir damals neu.


Bild 2: E 69 03 in Oberammergau, Ende Juli 1967.


Bild 3: Nochmal E 69 03 in Oberammergau. Mir kam es damals immer auf die Lok an, alles andere war unwichtig. Sehr schade.

Auf der Rückfahrt nach Murnau kreuzten wir den Gegenzug mit E 69 04. In Murnau hatten wir diesmal mehr Zeit. Es reichte für einen Gang zum Lokschuppen, vor dem die E 69 05 stand, wieder in rot und noch dicker als die 04. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Zudem war man bei den Führerstandsfenstern ungewöhnlich sparsam mit dem Glas gewesen, eine seltsam wirkende Maschine, aber wohl recht kräftig. Das konnte im Winter von Vorteil sein. Der Klima-Schneepflug München 6461 stand nicht weit davon bereit.


Bild 4: E 69 05 am Lokschuppen in Murnau, Ende Juli 1967.


Bild 5: Der Murnauer Klima-Schneepflug München 6461 im Sommerschlaf.

- gleich geht´s weiter –

- Fortsetzung –

Vom Bahnsteig aus besichtigten wir auch noch die E 60 12, die in Murnau vor allem für den Schiebedienst auf der Rampe von Hechendorf herauf bereitstand. Der vom Werdenfelser Hartsteinwerk am Köchel im Murnauer Moos als Schotter abgebaute Quarzit wurde von einer 4 km langen Lorenseilbahn zur Verladeeinrichtung bei Eschenlohe gebracht, und von dort in Ganzzügen mit E 94 an der Spitze abgefahren, wobei von Hechendorf bis Murnau nachgeschoben werden musste (65 m Höhenunterschied auf 3 km Strecke).


Bild 6: E 60 12 wartet in Murnau auf die nächsten Aufgaben.


Bild 7: E 60 12 in Murnau, sehenswert die Bauzugwagen im Hintergrund mit den Blumenkästen.

Die Ausbeute des Tages war schon sehr erfreulich, drei deutlich verschiedene E 69, davon zwei in rot, und dazu die E 60 12. Mir fehlte aber die E 69 02, wie sie im Fleischmann-Katalog abgebildet war. Wenige Tage danach sollte auch dieser Wunsch in Erfüllung gehen. Bei meinem Besuch im AW München-Freimann stand sie dort einträchtig neben E 63 03 östlich der Richthalle hinter der Schiebebühne im hohen Kraut. Näheres zu den Umständen ist Bernds Ergänzung zur Folge (6) und seinen wunderschönen inhaltsreichen Berichten zur E 69 zu entnehmen.


Bild 8: E 69 02 neben E 63 03 im AW München-Freimann.

Jetzt fehlte nur noch E 69 01. Kein Problem, die stand sowieso als Denkmal im AW Freimann. Ihr war mein letztes Foto am Ende des dortigen Rundgangs gewidmet. Alle fünf in wenigen Tagen! Viel wichtiger, alle fünf sind erhalten! Deswegen gibt es auch viele viel bessere Bilder. Aber nicht von mir, hätte Karl Valentin hinzugefügt.


Bild 9: E 69 01 als Denkmal im AW München Freimann.

Welche ist jetzt wie lang? Die längste ist mit 8,70 m die 05, gefolgt von der 04 mit 7,75 m, dann die 01 mit 7,50 m, und schließlich die beiden kürzesten, 02 und 03 mit je 7,35 m.

Einen kurzen Gruß in die Runde, und speziell nach Oberammergau,

Bernhard

Goldig, die Bauzugwägen mit den Blumenkästen vor den Fenstern

Grüß Gott Bernhard,

"auf Unterschlagung steht Zuchthaus" haben wir früher als Kinder gesagt...
Meine Lieblings-Rangierlok E 60 ist ja mit von der Partie und stolze 11,00 m lang.

Spaßige Grüße

Ronald

Guten Morgen Ronald,

na, da brauche ich einen guten Verteidiger, der meine Sichtweise "die gehört nicht zu den fünfen, war nur eine Zugabe" überzeugend vertritt ;-))). Wie lang ist eigentlich der Klima-Schneepflug? Vorne hat der keine Puffer...

Beste Grüße,

Bernhard

Lieber Bernhard,

ein sehr, sehr schöner (und vollständiger) Beitrag zur E 69! Und dass Du alle fünf in wenigen Tagen vor die Linse bekommen hast, ist ein Glücksfall.

Diese kleinen Dinger geisterten zur selben Zeit auch in meinem Kopf herum, denn ich besaß das Modell der E 69 02 auf meiner kleinen Bahn. Und die Strecke selbst war nur vierzig Kilometer entfernt, so dass ich dort immer wieder mal die Sache in natura erleben konnte.

Vielen Dank und schöne Grüße!
Steffen

Hallo Bernhard,

wieder mal ein paar interessante Erinnerungen, die Du uns da präsentierst. Und schön zu sehen, daß Du damals "nicht zu kurz gekommen bist", um beim Wortspiel zu bleiben...
" Fünf auf einen Streich " ( also in einer Woche ) - nicht schlecht, nur ein wackerer Schwabe schaffte da gleich sieben! ;-)

Humorige Grüße und alles Gute,
Gruß Uwe

P.S.: Danke für die mitaufgenommenen Bauzugwagen mit Blumenkästlein, daß habe ich bisher bei der Bundesbahn noch nicht gesehen. Fast wie beim "Nichtraucher" in der Verfilmung von "Das fliegende Klassenzimmer".
Bin schon gespannt, was Du noch so alles aus deinem Schatzkästlein zauberst!

Na, dann komme ich auch ins Zuchthaus...

Die Originalmasse des Klima-Schneepfluges habe ich nicht, aber vom Märklin/Trix H0-Modell den Maßstab 1:87 hochgerechnet ergibt 10,18 m.

Gruß

Ronald

Lieber Bernhard,
mit Deinem Beitrag hast Du ein perfektes Timing hingelegt - sowohl vor 53 Jahren mit Deinem "5 auf einen Streich", als auch mit der heutigen Veröffentlichung. Muss doch Deine "Titelheldin" E69 04 genau heute auf ihren Ausmusterungs-Jahrestag zurückblicken (29.09.77).

Grund genug, mich aus meiner aktuellen Schreib- und Kommentarpause kurz zu melden und mich für Deine Fotos zu bedanken. Gerade die Mitte der 60er sind Fotografisch wenig dokumentiert.

Ein kleiner Blick in meine Aufzeichnungen zeigt übrigens, das in diesem Juli 1967

E69 02 wie von Dir angedeutet, stand wegen eines Motorschadens mit Blockade noch bis Oktober 67 im AW
E69 03 war an 31 Tagen, also immer, im Einsatz
E69 05 stand nur selten so wie von Dir gezeigt im Bw, sondern war ebenfalls an 25 Tagen im Dienst
E69 04 hier liegen leider keine Unterlagen vor, aber wir sehen ja, auch sie meldete sich zum Einsatz

Bemerkenswert finde ich, das du den Klimaschneepflug auf dem Umfahrungsgleis in Murnau Ort festgehalten hast. Finde ich überraschend. Könnte allerdings sein, das er gerade aus der Sommer-Nachschau (war die nicht immer in Weiden?) zurückgekommen ist.

Die E69 01 zeigt sich in noch sehr gutem Zustand. Immerhin aber stand sie ja auch erst unter 10 Jahren an ihrem Standort. Und ihre letzten Einsätze lagen gerade mal 13 Jahre zurück....

Danke für Deine schöne Momentaufnahme meiner Freundinnen,
ich bin dann mal wieder weg.....

Bernd