Hallo ins Forum,
Der Tag, an dem wir 051 140 das letzte Geleit gegeben haben, war der 10.09.1974 – ich habe das nochmal in meinen Aufzeichnungen nachgesehen. Und hier sollte jetzt eigentlich der bekannte Service der Rückverlinkung erfolgen; es klappt aber nicht. Aber das Bild 0 (das letzte Bild der letzten Folge) kann ich noch einmal herzeigen:
Quasi aus Pietät habe ich den Beitrag dort angehalten. Aber noch am selben Tag ist mir „Lollo die Erste“ vor die Linse gefahren. Es war mir sogar zwei Bilder wert, die einzigen von ihr.
Die Invasion der 216 im Pott war in vollem Gange – als Ersatz für die BR 50; für die Jumbos haben die Leistungsdaten nicht gereicht, das hat dann bekanntlich die 221 übernommen. Aber Lollo I war schon was; früher musste man dafür nach Hamburg reisen.
Bilder 1 und 2: 216 001-8 sucht nach neuer Arbeit im Rbf
Dann einen Tag später, am 11.09.1974, erstrahlte die Drehscheibe unter einer glasklaren Morgensonne.
Bild 3: Wieder war es 053 045, die aus dem Schuppen auf die Drehscheibe rollte.
Doch gleichzeitig näherten sich auf beiden Zufahrtgleisen weitere Fahrzeuge der Drehscheibe. Um den Knoten aufzulösen, musste 053 045 zurück ins Haus. Was dann auf die Drehscheibe kam, ist nicht überliefert, weil nicht fotografiert. Schließlich war mein Film fast voll und mit 053 045 hatte ich noch was vor.
Bild 4: Als aber 044 207 mit ihrer weißen Dampfwolke unbehelligt an der Drehscheibe vorbeizog, konnte ich nicht widerstehen.
Bild 5: Als 053 045 wieder dran war, postierte ich mich für eine perfekt beleuchtete Breitseite.
Dann entschwand sie in die westliche Ausfahrt – und sollte doch hoffentlich von da wieder zurückkommen in den Rbf. Jawoll…
Bild 6: 053 045 vor dem Osterfelder Wahrzeichen schlechthin, dem Kirchturm von St. Pankratius.
Die Personale unkten: egal, welchen Dienst man wohin hat, den Osterfelder Kirchturm kann man von überall noch sehen.
Dann stiegen über einem anderen Schuppenstand dunkle Qualmwolken in den Himmel und bald drehte sich die Scheibe dorthin.
Bild 7: 050 056 erblickte das ungetrübte Tageslicht – wenigstens unten herum und sorgte nach oben für Finsternis.
Da war offenbar ein ordentliches Feuer im Aufbau, um nach kurzem Auswechseln in den Rbf einen schweren Zug zu übernehmen.
Bild 8: Mit starkem Auftritt erschien sie dann alsbald in der Westausfahrt bei schönem Streiflicht.
Das war Bild 36 und damit der Fototag zu Ende.
Ob es nun am 12. oder am 13.09.1974 (Freitag, der 13.) war, als ich nochmal einen neuen Film eingelegt habe und auf meine letzte Frühschicht mitgenommen habe, ist nicht genau überliefert. Richtig hell war es noch nicht, als diese Doppeltraktion an mir vorbeizog. So etwas war selten in Osterfeld – schließlich hat eine 50er in der Ebene auch 2000 t alleine mitgenommen.
Bild 9: 052 610-3 + unbekannte Schwester in der Westausfahrt.
Bild 10: Dann paradierte 050 232-8 an der Drehscheibe vorbei, zwar nicht im Neulack, aber doch auch ganz ansehnlich.
Und dann muss ich wohl geahnt haben, dass man 40 Jahre später vielleicht auch mal ein Belegfoto für seine Story vorzeigen muss, damit einem die Geschichte mit der Kohlenschaufel und den schwarzen Klamotten überhaupt abgenommen würde. Ein Schichtkollege war so nett, das mal festzuhalten.
Bild 11:
Von unten schaut man etwas düster in den Führerstand, zumal die Lok im Schuppen stand. Also kam er rauf und hat noch ein Bild gemacht, als ich aufmerksam den Bläser nachjustiert habe, (so dass gerade kein Qualm aus der Feuertür herausschlägt).
Bild 12:
Ja, ich habe unter der Matte auf dem Kopf noch etwas gesehen, und ich kann versichern, dass auch das ein Abschiedsfoto war, denn zwei Wochen später endete die Langhaarzeit beim Standortfriseur der Bundeswehr.
Und damit nicht genug, sind die Schichtkollegen noch einmal zum Gruppenfoto angetreten und ich durfte mit ins Bild. Ich war ja Springer, also war es dieses Mal eine andere Schicht, als zu Beginn meiner Zeit in Osterfeld.
Bild 13:
Heute staune ich ein wenig über die Zweige an der Rauchkammertür – dafür gab es eigentlich keinen Anlass – außer vielleicht..., dass meine Osterfelder Episode zu Ende ging.
So war Osterfeld also vorbei; ich habe danach keine Fotos mehr in Osterfeld gemacht. Aber wie das Leben so spielt, bin ich knapp 40 Jahre später als Trainer für die Siemens-Akademie in Kooperation mit der DB einige Male für einen Kurs, der Eisenbahn in der Praxis vermitteln sollte, dorthin zurückgekehrt.
Damals startete ich bereits einen Tag später, am 14.09.1974 zu meiner letzten großen Dampfjagd (wie es Sir Nigel Gresley ausdrücken würde) in die süddeutschen Gefilde. Das dauert jetzt aber noch etwas, da noch keines der Bilder gescannt ist.
Beste Grüße
Klaus