Hallo allerseits
Es ist mal wieder Zeit für ein paar Bilder von jenem liebenswerten Straßenbahnbetrieb östlich Berlins, dem allzu heftige Veränderungen bis heute fremd sind.
Fahrzeuge und Strecke wurden weitgehend im Bestand dezent erneuert. Größte Veränderung war wohl der Bau einer neuen Ausweiche, die den 20-Minuten-Takt
mit zwei Kursen ermöglicht.
Nachdem wir uns am 25.05.1990 bereits auf der
Strausberger Eisenbahn und etwas in
Mahlsdorf ausgetobt hatten, ging es als nächstes nach Woltersdorf.
(Bild 01) Zu dieser Zeit wurde das Waldgleis erneuert. Ein Ikarus hatte die Leute zur Haltestelle Goethestraße gebracht und fuhr nun zum Wenden.
(Bild 02) Eigentlich sollte im nachmittäglichen Berufsverkehr mit Beiwagen gefahren werden, was mangels Umfahrmöglichkeit an der Goethestraße nicht ging. Um die
Kapazität zu erreichen, setzte man einen zweiten Triebwagen ein.
(Bild 03) Die andere Endstation an der Schleuse Woltersdorf. Die meisten der stattlichen Bäume wurden inzwischen ein Opfer der Kettensäge.
(Bild 04) An der Rudolf-Breitscheid-Straße gab es damals gegenüber der Kirche St. Michael ein Gasthaus mit erhöhtem Freisitz, in dem man das Angenehme
(ein Bier trinken) mit dem Angenehmen (Straßenbahn fotografieren) verbinden konnte. Dieser Ort hatte nichts Unangenehmes, leider gibt es ihn nicht mehr.
Tw 30 kam gemütlich die Steigung zum Thälmannplatz hinauf.
(Bild 05) Kurze Zeit später passierte Tw 32 auf dem Weg zur Schleuse den gastlichen Ort. Das Gleis wurde später auf die rechte Straßenseite verlegt, um die zweifache
Kreuzung mit dem Individualverkehrs binnen weniger Meter zu vermeiden.
(Bild 06) Tw 30 hatte gerade die Haltestelle Fasanenstraße Richtung Goethestraße verlassen. Das grobe Kopfsteinpflaster ist längst verschwunden, das Haus saniert.
Nur die Woltersorfer Straßenbahn fährt als eine Art Kulturkonstante noch immer mit ihren Gotha-Zweisachsern eingleisig durch den Ort.
(Bild 07) Tw 32 zwischen den Haltestellen Fasanenstraße und Lerchenstraße. In gebührendem Abstand folgte sein „motorisierter Beiwagen“, …
(Bild 08) … der an fast der selben Stelle aufs Zelluloid gebannt wurde. Getreide wächst hier heute nicht mehr, die Fläche wurde mit Wohnhäusern und einem
„Feinkost-Netto“ (dem schwarzen) bebaut, was den Fahrgastzahlen der Straßenbahn sicherlich nicht abträglich ist.
(Bild 09) Tw 32 an der Haltestelle Lerchenstraße.
(Bild 10) Die Berliner Straße zwischen den Haltestellen Lerchenstraße und Fasanenstraße. Heute blickt man hier auf den schon erwähnten Lebensmittelladen, davor
entstand die neue Ausweiche Berliner Platz.
1991 schickte mich mein Chef ich eine Zeit lang jede Woche mittwochs ins inzwischen Bundeshauptstadt gewordene Berlin. Bei Benutzung des früheren Nachtzuges war
vor dem Termin auf der Baustelle noch Zeit, sich angenehmeren Dingen zu widmen. Zum Beispiel der Wolterdorfer Straßenbahn, die nun sogar eine Liniennummer hatte:
die 87.
(Bild 11) Im Berufsverkehr gab es damals noch Beiwagenbetrieb. Am 14.08.1991 hatte Tw 27 seinen Anhang von Rahnsdorf zum Thälmannplatz gebracht, wo er vom
Tw 32 wieder zurück Richtung Hauptstadt übernommen wurde.
(Bild 12) Irgendwie sah es an der Haltestelle Fasanenstraße nicht nach morgendlicher Berufsverkehrshektik aus.
(Bild 13) Auch wenn die Beiwagen nicht bis zur Schleuse mitgenommen wurden, musste ob des Sonnenstandes ein Bild auf dem Gefälleabschnitt zwischen Thälmann-
platz und Blumenstraße gemacht werden.
(Bild 14) Im Schatten der alten Bäume war Tw 27 mit seinem Beiwagen (89?) auf dem maroden Gleis zwischen Fasanenstraße und Lerchenstraße nach Rahnsdorf
unterwegs.
(Bild 15) Das letzte Bild dieses Morgens in Woltersdorf widmete ich dem Tw 32 mit Bw 90 in der Kurve zwischen Eichendamm und Lerchenstraße.
Viele Grüße
Onkel Wom!
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