Anzeige
04 - Historisches Forum
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Die letzten Tage von Rheine-Coesfeld – Teil 2/3 (m25B)
geschrieben von: rolf koestner
Datum: 30.08.20 13:24
.
Die letzten Tage von Rheine-Coesfeld – Teil 2
Hier zunächst der Verweis auf Teil 1 dieser Reihe:
Die letzten Tage von Rheine-Coesfeld – Teil 1/3 (m22B)
Da ich damals noch über keinen Führerschein verfügte (den bekam ich erst ein gutes halbes Jahr später), war ich auf Hobbykollegen mit eigenem PKW angewiesen. Da der PKW unseres Fahrers am 28. September 1984 vermeintlich nicht zur Verfügung stand, beschlossen wir, der KBS 284 einen Tag früher den letzten Besuch abzustatten. Das Wetter war, wie die meiste Zeit im September 1984, eher mau. Die Tage begannen neblig-trüb, zwischendurch schien es mal so, als wenn die Sonne die Oberhand gewinnen könnte, aber alles in allem blieb es dann doch bei trüb-dunklem Herbstwetter. So auch an diesem 27. September 1984.
Bild 01: Zunächst ging es nach Hauenhorst, wo der aus dem ersten Teil bereits bekannte N 7157,
Coesfeld – Rheine, in Gestalt des 624 634/924 4209/ 624 646 gerade den Bahnhof verlässt:
Dies ist kein Widerspruch, wie man auf den ersten Blick meinen könnte, denn der Bf Hauenhorst selbst war nur eingleisig. Am Ende des Bahnsteigs in Richtung Rheine lag eine Weiche, die von Zügen nach Rheine Pbf im abzweigenden Strang befahren wurde. Der geradeaus verlaufende Strang bog dagegen kurz danach in südöstliche Richtung ab, da er um das Bw Rheine Rbf herum in den Rangierbahnhof führte, während die Hauptstrecke geradeaus weiterführte. Am Stellwerk Hf (Hauenhorst Fdl) gabelte sich diese - wie hier zu sehen - erneut, wobei der abzweigende Strang parallel zur Stammstrecke direkt am Bw Rheine Rbf vorbei in den Rbf Rheine führte (siehe auch Bilder 4 u. 5 in Teil 1). Mehr zum Bahnhof Hauenhorst dann im Anschluß an den 3. und letzten Teil ("Showdown") dieses Beitrags!
Bild 02: Da nun bis zur Abfahrt des N 7172, Rheine – Coesfeld, reichlich Zeit vorhanden war, wurde zunächst dem Bw Rheine
Pbf ein Besuch abgestattet. An der Ladeanlage fanden wir den 515 544 vor, der später die besagte Leistung übernehmen sollte:
Bild 03: Vor dem 2-ständigen Lokschuppen wurde ein Klv 53. startklar gemacht:
Im Schuppen erkennen wir zwei weitere Klv 53., sowie zwei Köf II.
Bild 04: Nun machten wir uns auf den Weg nach Sankt Arnold, wo wir den N 7172 abwarten wollten. Während der Wartezeit auf den 515 544
kam plötzlich der Klv 53., den wir zuvor in Rheine abgelichtet hatten, in den Bf St. Arnold gefahren, um dort für einige Minuten zu verweilen:
Bild 05: Nachdem er sich rechtzeitig in Bewegung gesetzt hatte, um die Strecke zu räumen, kam der 515 544 als N 7172 in den Bf St. Arnold eingefahren:
Bild 06:
Der Bf St. Arnold verfügte über ein überaus sehenswertes kleines Empfangsgebäude, das jeder Modellbahnanlage gut zu Gesicht gestanden hätte.
Bild 07: Im Bf Borghorst wollten wir sodann den N 7074, Münster – Gronau/Westf. ablichten.
Wir staunten nicht schlecht, ob des 624 624/924 423/624 668, der da angefahren kam:
Bild 08:
Es hatte nämlich folgende Bewandtnis mit dem Zug: Osnabrück konnte zu diesem Zeitpunkt lediglich eine einzige stilrein rote Garnitur bilden, da etlichen roten Triebköpfen allerdings nur ein einziger roter Mittelwagen (924 423) gegenüber stand. Und dieser Mittelwagen sollte am nächsten Tag zum Bw Braunschweig 1 umbeheimatet werden. Braunschweig wiederum konnte keine stilrein rote Garnitur mehr bilden, da sie nur noch einen Triebkopf (634 633) in der Lackierung hatten!
An sich war diese Umbeheimatung ein nicht ganz nachzuvollziehendes Unterfangen, da Braunschweig ansonsten nur die luftgefederten und somit 140 km/h schnellen 634/934 besaß und dieser Mittelwagen mit seinen 120 km/h somit ein „Bremsklotz“ in jeder 634 Garnitur gewesen wäre. Allerdings wurden die 140 km/h beim Bw Braunschweig auch nur zwischen Kreiensen und Göttingen im Verspätungsfall gefahren, so dass man die HG des Mittelwagen einfach ignorieren konnte (merkte eh keiner), oder aber die Verspätungsminuten behielt. Osnabrück und Braunschweig hatten im Jahr zuvor etliche 934 nach Nürnberg abgeben müssen, wo sie einige 614 als vierteilige Garnituren verstärken sollten, die jetzt fehlten, zumal Braunschweig nach dem Intermezzo der 2-teiligen 634/634 wieder dreiteilig mit VM fahren sollte. Zu diesem Zeitpunkt gab es einige Bewegung in den Triebwagenbeständen der BR 624/634 bei den Bahnbetriebswerken Osnabrück und Braunschweig, und dieser Zug nun war der letzte in dieser Konfiguration.
Aber das war noch nicht alles. Als Kenner der Umläufe erkannten wir sofort, dass dieser Triebwagen am nächsten Tag, dem letzten Tag des Personenverkehrs zwischen Rheine und Coesfeld, den Pendel Rheine – Coesfeld zu fahren hatte. Das war ein Ding! Da wurden sofort die Pläne für den nächsten Tag geschmiedet, hatte sich doch am Morgen herausgestellt, dass der fahrbare Untersatz auch am nächsten Tag wider erwarten (wenn auch etwas später) verfügbar sein sollte. Wir sind, glaube ich mich zu erinnern, in Freudengeheul ausgebrochen. Dabei stand, was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, der Einsatz dieses Triebwagens am nächsten Tag auf des Messers Schneide. Doch dazu später mehr...
Bild 09: Inzwischen hatte sich der 624 624/924 423/624 628 zur Weiterfahrt nach Gronau/Westf. in Bewegung gesetzt und verlässt hier den Bf Borghorst:
Bild 10: 515 544 war bei seiner Ankunft in Coesfeld des Alleinseins satt und nahm sich für die Rückfahrt nach Rhei-
ne den 815 775 mit. Am Posten 39 bei Darfeld entstand diese Aufnahme eines „kompletten“ Akkutriebwagens:
Bild 11: Den aus Rheine als N 7176, Rheine – Coesfeld, zurückkehrenden 624 646/924 420/624 634 warteten wir wieder im ehemaligen Bbf Veltrup ab:
Bild 12: Danach hatten wir den Posten 39 bei Darfeld aufgesucht, um auf die Rückleistung des Zuges zu
warten. Nach etwa einer dreiviertel Stunde kam er als N 7173, Coesfeld – Rheine, dort wieder vorbei:
Bild 13: Für Abwechslung sorgte auch an diesem Tag der N 7180, Rheine – Coesfeld, der in Gestalt des 626 616/924 634/624 620, daher kam:
Bild 14: Mit dem Schrankenwärter kamen wir sofort gut aus, so dass eine Leiter aus dem rückwärtigen
Abstellraum des Postens, an die Seitenwand desselbigen gelehnt, uns als erhöhter Fotostandpunkt diente:
;-)))
Bild 15: Aus dieser Position wurde auch der Klv 53., der mal wieder unseren Weg kreuzte, abgelichtet:
Eine Nachfrage über Basa beim Bw Osnabrück 1 wegen des Einsatzes des roten 624 624/924 423/624 668 brachte zunächst eine große Enttäuschung. Denn der Triebwagen sollte am nächsten Vormittag, während des Stillagers in Rheine, als Lr nach Osnabrück gehen, wo man den Mittelwagen für Braunschweig herausnehmen und durch einen oceanblau-beigen ersetzten wollte. Anschließend sollte er als „bunter“ 624 in Rheine zurück in den Plan gehen. Eine mittlere Katastrophe!
Nun hatte unser Verein aufgrund unserer Schriftenreihe „Bahn-Aktuell – Die Eisenbahninformation aus Osnabrück“ einen guten Draht zum damaligen B-Gruppenleiter im Bw 1. Nach einigen Telefonaten und den Überredungskünsten eines Mitstreiters sicherte uns der B-Gruppenleiter zu, den Zug am nächsten Vormittag in Rheine zu lassen und erst abends nach dem letzten Zug als N 7193, Coesfeld – Rheine, und damit der letzten planmäßigen Personenzugleistung auf diesem Abschnitt, den Mittelwagen zu tauschen.
„Die Botschaft hörte ich wohl, allein mir fehlte der Glaube...“
Bild 16: Ein Ortswechsel nach Horstmar brachte eine Aufnahme des von Rheine zurückkehrenden 624 646/924 420/624 634 als N 7182, Rheine – Coesfeld, samt Nachschuss:
Bild 17:
Der 624 646 war einer der zehn für Sonderfahrten verbliebenen VT mit Übergangstür. Allerdings besaß er im Gegensatz zu den meisten anderen dieser Bauform keine Außenlautsprecher. Bei dieser Garnitur handelt es sich übrigens um eine „Gemischte“, analog zum heftig umstrittenen BEMO-Modell: Während 624 646 und 924 420 die zweite Farbvariante in oceanblau-beige (blauer Rahmen/blaue Brüstung/hellgraues Dach) besaßen, präsentierte sich der 624 634 in der Urform mit dunkelgrauem Rahmen, blauer Brüstung und blauem Dach.
Bild 18: Im Bf Lutum konnte auf dem Münsteraner Gleis der E 3578, Münster – Coesfeld – Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf, abgelichtet werden. 624 616/924 436/624 620
war, nach seiner Ankunft als N 7180 aus Rheine, als N 7327 von Coesfeld nach Münster gefahren und erbrachte nun diese fast schon überregionale Leistung:
Deutlich ist im Hintergrund zu erkennen, wie sich die in Lutum nicht mehr miteinander verbundenen Strecken trennen. Während die Rheiner Bahn (nach links) nahezu in der Ebene verläuft, fällt die Münsteraner Strecke (nach rechts) leicht ab.
Bild 19: In Coesfeld kreuzte dieser mit dem E 3577, Oberhausen – Coesfeld – Münster, der hier auf dem Münsteraner Gleis daher kommt:
Bild 20:
Bild 21: Nur wenig später kam auf dem Rheiner Gleis der 515 608 als N 71??, Rheine – Coesfeld, angesummt:
Bild 22: Auch der 515 608 hatte in Coesfeld nur eine kurze Wendezeit und kam schon bald darauf als N 7191,
Coesfeld – Rheine, zurück, als wir ihn am südlichen Ende des ehemaligen Bbf Veltrup abpassten:
Bild 23: 333 044 ist mit ihrer Übergabe von Burgsteinfurt nach Coesfeld am Posten 39 bei Darfeld unterwegs:
Bild 24: Die sich allmählich durchkämpfende Sonne stand jetzt bereits tief am Horizont und die ersten Nebel wa-
berten im Einschnitt, als 624 646/924 420/624 634 als N 7196, Rheine – Coesfeld, bei Lutum unterwegs ist:
Bild 25:
So endete dieser Tag mit viel Vorfreude auf den nächsten Tag mit der roten Garnitur, aber auch mit viel Enttäuschung über das Ende der Personenzüge auf dieser nicht unsympathischen Strecke. Ein Manko dieser Strecke war schon 1984, dass sie auf weiten Strecken zugewachsen war und – von einzelnen Ausnahmen abgesehen – somit nur im Bereich der Bahnhöfe wirklich gute Fotomöglichkeiten bog.
Fuhr nun wirklich am letzten Tag die dreiteilige rote Einheit? Und wurde der Strecke ein gebührender Abschied zu Teil? Darüber dann mehr im dritten und letzten Teil dieser kleinen Reihe (voraussichtlich am Freitag oder Samstag).
Bis neulich – natürlich im HiFo
Rolf Köstner
Edit: Bild Nr. 23 ausgetauscht.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:08:31:11:04:24.
Hier zunächst der Verweis auf Teil 1 dieser Reihe:
Die letzten Tage von Rheine-Coesfeld – Teil 1/3 (m22B)
Da ich damals noch über keinen Führerschein verfügte (den bekam ich erst ein gutes halbes Jahr später), war ich auf Hobbykollegen mit eigenem PKW angewiesen. Da der PKW unseres Fahrers am 28. September 1984 vermeintlich nicht zur Verfügung stand, beschlossen wir, der KBS 284 einen Tag früher den letzten Besuch abzustatten. Das Wetter war, wie die meiste Zeit im September 1984, eher mau. Die Tage begannen neblig-trüb, zwischendurch schien es mal so, als wenn die Sonne die Oberhand gewinnen könnte, aber alles in allem blieb es dann doch bei trüb-dunklem Herbstwetter. So auch an diesem 27. September 1984.
Coesfeld – Rheine, in Gestalt des 624 634/924 4209/ 624 646 gerade den Bahnhof verlässt:
Dies ist kein Widerspruch, wie man auf den ersten Blick meinen könnte, denn der Bf Hauenhorst selbst war nur eingleisig. Am Ende des Bahnsteigs in Richtung Rheine lag eine Weiche, die von Zügen nach Rheine Pbf im abzweigenden Strang befahren wurde. Der geradeaus verlaufende Strang bog dagegen kurz danach in südöstliche Richtung ab, da er um das Bw Rheine Rbf herum in den Rangierbahnhof führte, während die Hauptstrecke geradeaus weiterführte. Am Stellwerk Hf (Hauenhorst Fdl) gabelte sich diese - wie hier zu sehen - erneut, wobei der abzweigende Strang parallel zur Stammstrecke direkt am Bw Rheine Rbf vorbei in den Rbf Rheine führte (siehe auch Bilder 4 u. 5 in Teil 1). Mehr zum Bahnhof Hauenhorst dann im Anschluß an den 3. und letzten Teil ("Showdown") dieses Beitrags!
Pbf ein Besuch abgestattet. An der Ladeanlage fanden wir den 515 544 vor, der später die besagte Leistung übernehmen sollte:
Bild 03: Vor dem 2-ständigen Lokschuppen wurde ein Klv 53. startklar gemacht:
Im Schuppen erkennen wir zwei weitere Klv 53., sowie zwei Köf II.
Bild 04: Nun machten wir uns auf den Weg nach Sankt Arnold, wo wir den N 7172 abwarten wollten. Während der Wartezeit auf den 515 544
kam plötzlich der Klv 53., den wir zuvor in Rheine abgelichtet hatten, in den Bf St. Arnold gefahren, um dort für einige Minuten zu verweilen:
Bild 05: Nachdem er sich rechtzeitig in Bewegung gesetzt hatte, um die Strecke zu räumen, kam der 515 544 als N 7172 in den Bf St. Arnold eingefahren:
Bild 06:
Der Bf St. Arnold verfügte über ein überaus sehenswertes kleines Empfangsgebäude, das jeder Modellbahnanlage gut zu Gesicht gestanden hätte.
Bild 07: Im Bf Borghorst wollten wir sodann den N 7074, Münster – Gronau/Westf. ablichten.
Wir staunten nicht schlecht, ob des 624 624/924 423/624 668, der da angefahren kam:
Bild 08:
Es hatte nämlich folgende Bewandtnis mit dem Zug: Osnabrück konnte zu diesem Zeitpunkt lediglich eine einzige stilrein rote Garnitur bilden, da etlichen roten Triebköpfen allerdings nur ein einziger roter Mittelwagen (924 423) gegenüber stand. Und dieser Mittelwagen sollte am nächsten Tag zum Bw Braunschweig 1 umbeheimatet werden. Braunschweig wiederum konnte keine stilrein rote Garnitur mehr bilden, da sie nur noch einen Triebkopf (634 633) in der Lackierung hatten!
An sich war diese Umbeheimatung ein nicht ganz nachzuvollziehendes Unterfangen, da Braunschweig ansonsten nur die luftgefederten und somit 140 km/h schnellen 634/934 besaß und dieser Mittelwagen mit seinen 120 km/h somit ein „Bremsklotz“ in jeder 634 Garnitur gewesen wäre. Allerdings wurden die 140 km/h beim Bw Braunschweig auch nur zwischen Kreiensen und Göttingen im Verspätungsfall gefahren, so dass man die HG des Mittelwagen einfach ignorieren konnte (merkte eh keiner), oder aber die Verspätungsminuten behielt. Osnabrück und Braunschweig hatten im Jahr zuvor etliche 934 nach Nürnberg abgeben müssen, wo sie einige 614 als vierteilige Garnituren verstärken sollten, die jetzt fehlten, zumal Braunschweig nach dem Intermezzo der 2-teiligen 634/634 wieder dreiteilig mit VM fahren sollte. Zu diesem Zeitpunkt gab es einige Bewegung in den Triebwagenbeständen der BR 624/634 bei den Bahnbetriebswerken Osnabrück und Braunschweig, und dieser Zug nun war der letzte in dieser Konfiguration.
Aber das war noch nicht alles. Als Kenner der Umläufe erkannten wir sofort, dass dieser Triebwagen am nächsten Tag, dem letzten Tag des Personenverkehrs zwischen Rheine und Coesfeld, den Pendel Rheine – Coesfeld zu fahren hatte. Das war ein Ding! Da wurden sofort die Pläne für den nächsten Tag geschmiedet, hatte sich doch am Morgen herausgestellt, dass der fahrbare Untersatz auch am nächsten Tag wider erwarten (wenn auch etwas später) verfügbar sein sollte. Wir sind, glaube ich mich zu erinnern, in Freudengeheul ausgebrochen. Dabei stand, was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, der Einsatz dieses Triebwagens am nächsten Tag auf des Messers Schneide. Doch dazu später mehr...
Bild 10: 515 544 war bei seiner Ankunft in Coesfeld des Alleinseins satt und nahm sich für die Rückfahrt nach Rhei-
ne den 815 775 mit. Am Posten 39 bei Darfeld entstand diese Aufnahme eines „kompletten“ Akkutriebwagens:
Bild 11: Den aus Rheine als N 7176, Rheine – Coesfeld, zurückkehrenden 624 646/924 420/624 634 warteten wir wieder im ehemaligen Bbf Veltrup ab:
Bild 12: Danach hatten wir den Posten 39 bei Darfeld aufgesucht, um auf die Rückleistung des Zuges zu
warten. Nach etwa einer dreiviertel Stunde kam er als N 7173, Coesfeld – Rheine, dort wieder vorbei:
Bild 13: Für Abwechslung sorgte auch an diesem Tag der N 7180, Rheine – Coesfeld, der in Gestalt des 626 616/924 634/624 620, daher kam:
Bild 14: Mit dem Schrankenwärter kamen wir sofort gut aus, so dass eine Leiter aus dem rückwärtigen
Abstellraum des Postens, an die Seitenwand desselbigen gelehnt, uns als erhöhter Fotostandpunkt diente:
;-)))
Bild 15: Aus dieser Position wurde auch der Klv 53., der mal wieder unseren Weg kreuzte, abgelichtet:
Eine Nachfrage über Basa beim Bw Osnabrück 1 wegen des Einsatzes des roten 624 624/924 423/624 668 brachte zunächst eine große Enttäuschung. Denn der Triebwagen sollte am nächsten Vormittag, während des Stillagers in Rheine, als Lr nach Osnabrück gehen, wo man den Mittelwagen für Braunschweig herausnehmen und durch einen oceanblau-beigen ersetzten wollte. Anschließend sollte er als „bunter“ 624 in Rheine zurück in den Plan gehen. Eine mittlere Katastrophe!
Nun hatte unser Verein aufgrund unserer Schriftenreihe „Bahn-Aktuell – Die Eisenbahninformation aus Osnabrück“ einen guten Draht zum damaligen B-Gruppenleiter im Bw 1. Nach einigen Telefonaten und den Überredungskünsten eines Mitstreiters sicherte uns der B-Gruppenleiter zu, den Zug am nächsten Vormittag in Rheine zu lassen und erst abends nach dem letzten Zug als N 7193, Coesfeld – Rheine, und damit der letzten planmäßigen Personenzugleistung auf diesem Abschnitt, den Mittelwagen zu tauschen.
Bild 16: Ein Ortswechsel nach Horstmar brachte eine Aufnahme des von Rheine zurückkehrenden 624 646/924 420/624 634 als N 7182, Rheine – Coesfeld, samt Nachschuss:
Bild 17:
Der 624 646 war einer der zehn für Sonderfahrten verbliebenen VT mit Übergangstür. Allerdings besaß er im Gegensatz zu den meisten anderen dieser Bauform keine Außenlautsprecher. Bei dieser Garnitur handelt es sich übrigens um eine „Gemischte“, analog zum heftig umstrittenen BEMO-Modell: Während 624 646 und 924 420 die zweite Farbvariante in oceanblau-beige (blauer Rahmen/blaue Brüstung/hellgraues Dach) besaßen, präsentierte sich der 624 634 in der Urform mit dunkelgrauem Rahmen, blauer Brüstung und blauem Dach.
war, nach seiner Ankunft als N 7180 aus Rheine, als N 7327 von Coesfeld nach Münster gefahren und erbrachte nun diese fast schon überregionale Leistung:
Deutlich ist im Hintergrund zu erkennen, wie sich die in Lutum nicht mehr miteinander verbundenen Strecken trennen. Während die Rheiner Bahn (nach links) nahezu in der Ebene verläuft, fällt die Münsteraner Strecke (nach rechts) leicht ab.
Bild 20:
Bild 21: Nur wenig später kam auf dem Rheiner Gleis der 515 608 als N 71??, Rheine – Coesfeld, angesummt:
Bild 22: Auch der 515 608 hatte in Coesfeld nur eine kurze Wendezeit und kam schon bald darauf als N 7191,
Coesfeld – Rheine, zurück, als wir ihn am südlichen Ende des ehemaligen Bbf Veltrup abpassten:
Bild 23: 333 044 ist mit ihrer Übergabe von Burgsteinfurt nach Coesfeld am Posten 39 bei Darfeld unterwegs:
Bild 24: Die sich allmählich durchkämpfende Sonne stand jetzt bereits tief am Horizont und die ersten Nebel wa-
berten im Einschnitt, als 624 646/924 420/624 634 als N 7196, Rheine – Coesfeld, bei Lutum unterwegs ist:
Bild 25:
So endete dieser Tag mit viel Vorfreude auf den nächsten Tag mit der roten Garnitur, aber auch mit viel Enttäuschung über das Ende der Personenzüge auf dieser nicht unsympathischen Strecke. Ein Manko dieser Strecke war schon 1984, dass sie auf weiten Strecken zugewachsen war und – von einzelnen Ausnahmen abgesehen – somit nur im Bereich der Bahnhöfe wirklich gute Fotomöglichkeiten bog.
Fuhr nun wirklich am letzten Tag die dreiteilige rote Einheit? Und wurde der Strecke ein gebührender Abschied zu Teil? Darüber dann mehr im dritten und letzten Teil dieser kleinen Reihe (voraussichtlich am Freitag oder Samstag).
Rolf Köstner
Edit: Bild Nr. 23 ausgetauscht.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:08:31:11:04:24.