Liebe HiFo-Gemeinde,
in meiner Diasammlung bin ich auch auf 4 Bilder von 1980 gestoßen, die nach einigen Recherchen und dem genauen Betrachten der Bilder diverse Fragen aufwerfen. Bevor wir zu den Bildern und Fragen kommen doch zuerst einmal zu meinem Wissenstand. Aufgrund der einschlägigen Internetseiten
nebenbahnfahrzeuge.de,
eisenbahndienstfahrzeuge.de,
bahndienstwagen-online.de ist bekannt, dass der in den Bildern dargestellte KLV 528917 das vorletzte Fahrzeug des 2. Bauloses 1958 der Fa. Schöma war.
Ein Auszug aus dem Artikel von Dipl.-Ing. Otto Rupp "Nebenfahrzeuge für Rationalisierungsaufgaben der Deutsche Bundesbahn" erschienen in Die Deutsche Bundesbahn 1958 Seite 1320-1325 schildert kurz die Entstehung aus dem Schwerkraftrottenwagen KLV 51:
"Aber auch auf anderen Gebieten der Bahnunterhaltung findet der Schwerkraftrottenwagen Eingang. Eine Reihe von Signalmeistereien benutzen ihn bereits zum Transport von Stoffen, Geräten und Bediensteten, wofür vorher Bauzüge eingesetzt werden mußten. In letzter Zeit ist weiter das Bedürfnis entstanden, für die regelmäßige Auswechslung der Propangasflaschen für Signalbeleuchtung ein geeignetes wirtschaftliches Arbeitsverfahren zu finden. Da diese Signalbeleuchtung in den letzten Jahren einen sehr großen Umfang angenommen hat, kommt dem Problem auch die entsprechende Bedeutung zu. Voraussetzung für eine Lösung ist ein Fahrzeug, das nicht nur den Transport der vollen und leeren Behälter erlaubt, sondern in dem auch die Lampen betriebsfertig hergerichtet werden können. Da die Betriebspausen für den Einsatz solcher Fahrzeuge meist sehr kurz sind, muß dem schnellen Ent- und Beladen an den Lichtpunkten besonders Rechnung getragen werden. Umfang und Gewicht der zu befördernden Flaschen sowie der notwendige Arbeitsplatz und die Zahl der mitzunehmenden Bediensteten wies schließlich auf die Verwendung eines Schwerkraftrottenwagens mit einem Anhänger hin. Selbstverständlich war hier der Aufbau anders zu gestalten, doch spielt dies erhaltungstechnisch keine Rolle, da das Grundfahrzeug mit seinen Verschleißteilen beibehalten werden konnte. Da zudem diese Fahrzeuge ständig im gleichen Einsatz stehen werden, ist ein Wechsel des Aufbaus nicht notwendig. Die Bordwände des Schwerkraftrottenwagens wurden soweit erhöht, daß unter dem beibehaltenen Spriegelverdeck mit Plane Bedienstete aufrecht stehen können. Dementsprechend mußte zur Erhaltung der Sicht des Fahrers bei Rückwärtsfahrt das Führerhaus um 400 mm höhergelegt werden. Dies bedingt nur eine geringfügige Änderung am Bedienungsgestänge. Bild 6 zeigt eine solche Propaneinheit. Neben dem Führerstand ist eine Kabine für zwei Bedienstete angebracht, denen das Zu- und Wegbringen der Propanflaschen obliegt. Der Anhänger, der in der Regel zum Befördern der leeren Flaschen dient, hat ebenfalls hohe Bordwände, die an der Seite je zwei Klappen zum Durchreichen haben, und ein Planenverdeck, wie dies auf Bild 7 ersichtlich ist. Klappbare Übergangsbleche ermöglichen den Übertritt vom Triebfahrzeug zum Anhänger. Ein mit einem Windfang ausgerüsteter Arbeitsplatz im Triebfahrzeug erlaubt das Auswechseln der Brenner während der Fahrt. Auf die sonst noch vorhandene Ausstattung an Lagergestellen, an Beleuchtung und Verständigungseinrichtungen sei im Rahmen dieser Abhandlung nur kurz hingewiesen. 18 solcher Fahrzeuge sind derzeit in Auslieferung, nachdem an einem Vorausfahrzeug in kurzem Einsatz die notwendigen Erfahrungen gesammelt worden sind."
Hier auch noch das im Text erwähnte Bild 6, die Qualität ist leider sehr schlecht, da mir der Text nur als Kopie aus den frühen 70er Jahren des letzten Jahrtausends vorliegt und die Kopierer selbst an der Uni nicht besonders gut waren.
Nun zu meinen Bildern, die den KLV 52 8917 im Jahre 1980 zusammen mit dem Kla 02 8017 zeigen:
klv_528917_1980_01 by
Helmut Stadtmüller, auf Flickr
klv_528917_1980_02 by
Helmut Stadtmüller, auf Flickr
klv_528917_1980_03 by
Helmut Stadtmüller, auf Flickr
klv_528917_1980_04 by
Helmut Stadtmüller, auf Flickr
Als Nachweis, dass es sich wirklich um den KLV 52 8917 handelt noch die Anschriftentafel in der hohen Auflösung des Scans, die leider nicht mehr als die Nummer des Fahrzeuges liefert:
klv_528917_1980_05 by
Helmut Stadtmüller, auf Flickr
Zwischenzeitlich konnte auch die Nummer des Kla 02 mit 02 8017 ermittelt werden, als Nachweis der bearbeitet Ausschnitt aus einem hochauflösenden Scan:
kla_028017_1980_05 by
Helmut Stadtmüller, auf Flickr
Nun zu meinen Fragen:
1. Bei meinen Unterlagen findet sich der Vermerk "KLV 52 in Karlsruhe"
Dies erscheint mir aufgrund der in meinem ersten Bild sichtbaren bergigen Umgebung nicht mehr so ganz schlüssig, zumal er lt. eisenbahndienstfahrzeuge.de in Passau stationiert gewesen sei.
Wer kann aufgrund der Umgebung etwas zu dem Aufnahmeort sagen?
2. Bei allen Bildern, die im Internet von diesem Fahrzeug zu finden sind, ist der Aufbau komplett beblecht, meine Aufnahmen zeigen zum Aufnahmezeitpunkt jedoch eindeutig eine Ausführung mit waagrechter Verbretterung, wie es wohl die Ursprungsversion war.
Wann wurden die hölzernen Aufbauten durch solche aus Blech ersetzt?
Für die tatkräftige mithilfe bedanke ich mich im Voraus recht herzlich
Helmut
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:08:30:12:34:09.