Hallo allerseits
In der Nacht vom 24. auf den 25.05.1990 fuhren zwei Jungs aus Frankfurt mit dem Nachtzug in die Hauptstadt der DDR, um sie sogleich wieder in östlicher Richtung
zu verlassen. Ziel waren zunächst die Straßenbahnbetriebe in Strausberg und Woltersdorf.
Landschaftlich konnte die Strausberger Bahn im Vergleich mit den beiden anderen Dorf-Straßenbahnen östlich Berlins natürlich nicht mithalten.
Auch der Fahrzeugpark war mit den aus Berlin übernommenen Reko-Zweirichtungswagen nicht besonders aufregend. Allerdings wurden diese in der sonst unüblichen
Wagenreihung Triebwagen+Beiwagen+Triebwagen eingesetzt, wobei der gezogene Triebwagen ungebremst war.
Auch gab es noch Güterverkehr, der aber in unserem Beisein nicht stattfand. Der Betrieb hatte also durchaus seine Reize. Und er hat bis heute überlebt.
(Bild 01) Rekozug 07+xx+06 im Bahnhof Vorstadt, der diese Bezeichnung damals noch verdiente. Ein Güterzug ließ sich an diesem Tag nicht auf den Übergabegleisen
blicken. Nach dem Vorbild der DB AG entstand hier ein Endhaltepunkt ohne jegliche Weiche, der Rest der Fläche wurde Parkplatz. Immerhin beherbergt das
Bahnhofsgebäude noch eine zünftige Bahnhofskneipe (Stand 09.2019).
(Bild 02) Auf dem Waldabschnitt war das Fotografieren bei belaubten Bäumen nicht einfach. Immerhin trafen ein paar Sonnenstrahlen die Front des stadteinwärts
fahrenden Tw 04 an der Haltestelle Schlagmühle. Die rustikalen Wartehallen sind typisch für den Südabschnitt der Strecke.
(Bild 03) Der nächste Zug (07+xx+06) Richtung Lustgarten an der Weiche des Anschlussgleises zwischen den Haltestellen Schlagmühle und Hegermühle.
Eine Liniennummer hatte die Bahn damals noch nicht.
(Bild 04) Tw 06, mit Bw xx und Tw 07 im Schlepp, bei der Einfahrt in Hegermühle, Fahrtrichtung Vorstadt. Rechts zweigt das Gütergleis zum Stadtbahnhof ab.
Hegermühle war und ist die einzige Kreuzungsmöglichkeit auf der 6,2 km langen Strecke.
(Bild 05) Sehr viel Reko auf einem Bild. Nach der Kreuzung mit dem Gegenzug in Hegermühle ging es weiter Richtung Stadt. Das Gütergleis wies Benutzungsspuren auf.
Bei den Fahrern gab es wohl unterschiedliche Ansichten dazu, wie weit der Stromabnehmer des gezogenen Triebwagens herunter zu ziehen ist. (04+xx+03)
(Bild 06) Tw 03+Bw xx+Tw04 zur Vorstadt zwischen den Haltestellen Käthe-Kollwitz-Straße und Wolfstal. Letztere gibt es heute nicht mehr, dafür aber wieder richtige
Wölfe in Brandenburg.
(Bild 07) An der Haltestelle Käthe-Kollwitz-Straße bestand durchaus Nachfrage für die Fahrt zum S-Bahnhof und für die meisten wohl auch weiter in die Hauptstadt.
(06+xx+07)
(Bild 08) Zwischen Käthe-Kollwitz-Straße und Elisabethstraße schickte sich der Fahrer des Tw 04 an, die Schwalbe herzubrennen. Es misslang. Aber nur wegen der
nächsten Haltestelle.
(Bild 09) Rekozug mit Tw 07 an der Spitze zwischen den Haltestellen Elisabethstraße und Lustgarten. Er fuhr einige Jahre auf der
Woltersdorfer Straßenbahn.
(Bild 10) Als der selbe Zug, diesmal gezogen von Tw 06, kurze Zeit später an gleicher Stelle Richtung Vorstadt unterwegs war, hätte die Sonne optimal gestanden, aber
auf die Fotowolke war Verlass. Dafür fand auf der Berliner Straße gerade eine Trabant-Kreuzung statt.
(Bilder 11 und 12) Endstation Lustgarten. Tw 06+Bw xx+Tw07 warteten auf die nächste Abfahrt zur Vorstadt. Das zweite Gleis war damals wohl schon länger unbenutzt
und ist heute verschwunden. Wer hätte damals gedacht, dass 30 Jahre später berlingelbe Niederflurwagen die Fahrgäste erwarten.
Danach ging es über
Berlin-Mahlsdorf und Köpenick weiter nach Woltersdorf.
Statistische Angaben wie immer von: [
www.tram-info.de]
Es grüßt aus Frankfurt
Onkel Wom!