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Bild der Eisenbahnstiftung, Tssd?

geschrieben von: hagen

Datum: 08.08.20 18:31

Steht hier auf diesem Bild der 99 291 hinter der Schubkarre eine Tssd (oder was ist das sonst)?

[eisenbahnstiftung.de]


Schönes Wochenende,

Gruß aus der Pfalz,

Hagen

Re: Bild der Eisenbahnstiftung, Tssd?

geschrieben von: achristo

Datum: 08.08.20 20:21

Hallo Hagen,

das sieht mir aus wie ein Schlepptender einer Heeresfeldbahn-Dampflok (HF110C, HF160D).


Gruß Andreas

Nein, nach Bildvergleich könnte es doch etwas Anderes sein.

Alle nicht anders gekennzeichneten Aufnahmen stammen von mir und unterliegen dem Urheberrecht
Andreas Christopher (Achristo) im Internet: [www.achristo.homepage.t-online.de]
Übersicht Achristo's Foto-Historama: [www.achristo.homepage.t-online.de]




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:08:08:20:25:47.

Re: Bild der Eisenbahnstiftung, Tssd?

geschrieben von: ME Esslingen

Datum: 08.08.20 21:51

Hallo Zusammen,

die Lok hinter der 99 291 ist 100% eine württembergische Tssd.

Ganz typisch der große Luftbehälter unter dem Führerhaus, die Form der Aufstiegsgriffe des Führerhauses als Flachstahl, der Übergang an der Rückseite der Lok, die Befestigung der beiden Laternen, der Werkzeugkasten neben dem Aufstieg bzw. unter dem Führerhaus, die beiden (schlecht sichtbaren) drehbaren Blechabdeckungen links und rechts von diesem Übergang. Die dadurch verdeckte Öffnung in der Rückseite der Lok ist notwendig bei Ausbau der Speiseleitung der beiden Injektoren in den Lokkessel. Der Einspeisepunkt der Injektoren ist an der Rückseite des Stehkessels. Damit das Wasser nicht im heißesten Punkt des Kessels eingeleitet wird und um das Speisewasser weiter vorzuwärmen sind diese Rohre bis in den vorderen Bereich des Kessels vorgezogen. Nachdem die Speiserohre von den Rauchrohren umfasst sind, können diese nur gerade nach hinten ausgebaut werden. Für diesen Ausbau benötigt man diese Öffnungen, ansonsten muss man die Rückseite des Führerhauses abbauen.

Für die üblichen Verdächtigen: Nein, die 99 633 hat diese Öffnungen nicht an der Führerhausrückseite. Bei Neubau dieses Teils des Führerhauses durch die DGEG Anfang der achtziger Jahre wurden diese Öffnungen nicht wieder angebracht. Bei der Buchauer Denkmallok 99 637 sind diese Öffnungen aber noch vorhanden. Gleiches gilt für den Werkzeugkasten. In Buchau noch vorhanden, bei der 99 633 zugunsten der Unterbringung einer Druckluftbremse für die Lok entfallen.

Vielen Dank für das Foto, auch wenn dieses eine schreckliche Szene für Freunde der württembergischen Schmalspurbahnen zeigt.....

Freundliche Grüße

ME Esslingen

Re: Bild der Eisenbahnstiftung, Tssd?

geschrieben von: hagen

Datum: 08.08.20 22:15

Danke für Aufklärung und Details.

Dann sollte es wohl entweder die 99 638 oder die 639 sein, oder gibt es Quellen, nach denen die noch zu Reichsbahnzeiten ausgemusterten Lok nach dem Krieg noch vorhanden waren?

Gruß aus der Pfalz,

Hagen

Re: Bild der Eisenbahnstiftung, Tssd?

geschrieben von: RV

Datum: 09.08.20 03:53

Hallo,

ja, das ist die 99 639.

Gruß
Rüdiger

Re: Bild der Eisenbahnstiftung, wo aufgenommen?

geschrieben von: Christian Kehr

Datum: 09.08.20 10:52

... für den Außenstehenden wäre ein paar Angaben interessant ... sonst muss man ja das ganze Archiv durchstöbern ...

Re: Bild der Eisenbahnstiftung, wo aufgenommen?

geschrieben von: HPS

Datum: 09.08.20 11:08

Moin,

also die 99 638 war noch bis in die 50er Jahre auf der Zabergäubahn im Einsatz. Dazu gibt es ja sogar ein Bild in der Eisenbahnstiftung.
Das o.g. Bild ist am 18.03.1960 in Desching bei Ingolstadt aufgenommen. (so schwer ist die Suche im Eisenbahnarchiv ja auch nicht)

Gruß
Hans-Peter
Hallo Christian,

leider kann man da ja keinen Deeplink auf ein Bild incl. seiner Beschriftung setzen. Das sich dadurch ergebende Problem lässt sich aber fast immer lösen: rufe das Bildarchiv auf und befülle das Feld »Volltestsuche« mit dem Suchbegriff Deiner Wahl:

Eisenbahnstiftung; Bildarchiv.JPG

In diesem Fall wird sogar nur genau ein Bild gefunden. Dessen – sogar bereits aktualisierte(!) – Bildbeschriftung lautet:
Im Frühjahr 1952 gab es wegen eines hohen Schadlokbestands wieder einen Lokengpass auf der Schmalspurbahn. Das Bw Neckarelz forderte beim MA Heilbronn dringend eine weitere Meterspurlok an. Da die ED Mainz keine Lok aus ihrem Ludwigshafener Bestand abgeben wollte, verfügte das EZA Göttingen die bei der Walhallabahn abgestellte 99 291 nach Mosbach. Die 1911 bei O&K gebaute Lok wurde an die Heeresfeldbahn geliefert und blieb nach dem 1. Weltkrieg in Frankreich. 1944 gelangte die Lok als „Beute“ zur Insel Wangerooge und landete schließlich Anfang 1949 bei der Walhallabahn in Donaustauf. Am 17. September 1952 nahm sie ihren Dienst in Mosbach auf. Nachdem sich Mitte der 1950er Jahre die Verhältnisse auf der Schmalspurbahn wieder gebessert hatten, wurde die Lok nicht mehr benötigt. Am 22. Dezember 1955 wurde das Einzelstück ausgemustert, aber zunächst nicht verschrottet, sondern zum Hauptsammellager Desching bei Ingolstadt (Foto) hinterstellt. 1960 ereilte sie dann doch der Schneidbrenner. Dahinter stehen die Reste der 99 639, die 1956 ausgemustert worden war. (18.03.1960) Foto: Wolfgang Kölsch



Gruß

Walter