DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 04 - Historisches Forum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Seiten: 1 2 3 4 5 All Angemeldet: -

Re: Einspruch stattgegeben,...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.07.20 13:12

Mahlzeit,

Naja, die Westzöllner waren schon in der S-Bahn und auch U-Bahn unterwegs nur wurden die Herrschaften erst jenseits der Sektorengrenze tätig. So zumindest laut der Berichterstattung der SFB-Abendschau in den 1980-er Jahren. Wie geschrieben war das Einkaufen in den Intershop im Bereich Friedrichstrasse Ursache dafür das der West-Zoll nicht gerade fein in seiner Art war. Wenn das so abgelaufen ist wie von Dir geschrieben habt Ihr Glück gehabt, das Ihr in keine der durchaus erfolgten Zollkontrollen gekommen seid. Gerade die Intershop an den Transitstrecken und auch im Bereich Friedrichstrasse waren, wie Du es ja richtig angemerkt hast der westlichen Seite ein Dorn im Auge. Gerade auch bei Schmugglern verstand und versteht der Zoll bis Heute keinen Spass.

edit - wie war das denn mit den Zollgrenzbezirken ?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:07:04:13:14:27.

Re: Einspruch stattgegeben,...

geschrieben von: Helmut Philipp

Datum: 04.07.20 14:01

Gerd Böhmer schrieb u.a.:

(Zitat)Gerade auch bei Schmugglern verstand und versteht der Zoll bis Heute keinen Spass. (Zitatende

Na ja, das Unterbinden des Schmuggels ist ja wohl auch eine der Aufgaben des Zolls - weltweit. Da ist eine Erwartungshaltung von spaßverstehenden Zöllnern vollkommen fehl am Platze. Warum hier nun ausgerechtet dem West-Zoll das Verfolgen von Schmugglern explizit von Gerd Böhmer vorgeworfen wird ist für mich nicht nachvollziehbar. Aber vielleicht hat er ja dabei als Vergleich an die Zöllner des Arbeiter- und Bauernstaates gedacht, die ja in ihrer grenzenlosen Güte schon vom ewigen bei der Kontrollle zugedrückten Augen entsprechende Augäpfelschmerzen gehabt haben sollen... Dem "West-Zoll" war es verboten, auf Bahngelände der Deutschen Reichsbahn hoheitliche Aufgaben wahrzunehmen, in sofern trifft eine entsprechende Kontrolle in oder vor S-Bahnen nicht zu. Bei der U-Bahn waren Kontrollen dagegen durchaus übnlich, da sie auch legitim waren.

Gruß
Helmut

Mein Verzeichnis mit den bisher von mir erschienenen Beiträgen habe ich nach Ordnungskriterien sortiert hier eingestellt: [www.drehscheibe-online.de]

🇿🇦

Re: Einspruch stattgegeben,...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.07.20 14:15

Hallo Helmut,

Meine Einlassung, das der Zoll keinen Spass verstand oder versteht war doch nicht ganz Ernst, sondern ironisch gemeint.

nichts für Ungut,
Hallo,

ihr habt Euch ja jetzt sehr stark mit privatem Schmuggel Ostberlin/DDR nach Westberlin und der Bundesrepublik
beschäftigt.
Den TE interessierte ursprünglich :
S&H schrieb:
Zitat:
Wie lief die Güterzugabfertigung zwischen DR und DB auf in der DDR liegenden Grenzbahnhöfen ab (zB Probstzella,Ellrich)?
Wer hatte/übergab bei Nullmannzügen die Zug-/Wagenpapiere an die DB?
Mischte bei der Güterzugabfertigung die Grenztruppe mit?


Wie war es denn nun mit Zoll für Waren aus der DDR, jeweils in die Bundesrepublik als auch nach Berlin?
Gab es den? Nein, siehe Artikel/Zitat weiter unten.
Zoll für Waren in die DDR die offiziell von VEB beschafft wurden wäre ja kontraproduktiv gewesen weil etwaige Gewinne sowieso dem Staat
zuflossen .
Wo wurden Güterzüge aus der DDR nach Westberlin zolltechnisch behandelt ?
Da die Betriebsrechte ja onehin bei der DR lag musste ja kein Übergabeprozedere eingehalten werden.
Wenn kein Zoll erhoben wurde entfiel ja auch eine dahingehende Zollkontrolle sondern es galt nur den staatlichen bzw. staatlich geförderten Schmuggel durch die DDR zu verhindern.

Staatsschmuggel DDR - da war der Einkauf in den Intershops ja eher nebensächlich. Auch die Zollbehandlung durch den
Bundesrepublikanischen Zoll wird beleuchtet, das wird dann im Schienentransport nicht anders gewesen sein.

Interzonenhandel - ein interessanter Artikel zum Thema der aber auch den Zollaspekt nicht betrachtet .

Allerdings findet dieser Aspekt hier Erwähnung:
DDR Aussenhandel

Zitat daraus:
15 Prozent des DDR-Außenhandelsvolumens wurden zollfrei im so genannten Interzonenhandel mit der Bundesrepublik abgewickelt und getauscht. Die DDR ermöglichte damit Technologietransfer aus dem Westen in die Sowjetunion und konnte indirekt auch auf den westeuropäischen Markt zugreifen. An diesen zum Teil illegalen Einfuhren, die auch rüstungsrelevante Güter beinhalteten und westliche Embargobestimmungen umgingen, waren der Bereich Kommerzielle Koordinierung und das MfS ebenso beteiligt wie an Ausfuhren in die Bundesrepublik.[193] Der Handel mit Westdeutschland bot der DDR beachtliche Exportchancen. Auf diesem Weg konnte sie Waren aus eigener Produktion und aus anderen sozialistischen Staaten, entgegen dem Handelsabkommen mit Westdeutschland (Berliner Abkommen/Ursprungslandbindung), bevorzugt in die Bundesrepublik Deutschland und in EWG-Partnerstaaten der Bundesrepublik liefern. Dabei bediente sie sich illegaler Methoden, wie Schmuggel, Fälschung von Ursprungszeugnissen usw.[194] Dadurch entstand eine paradoxe Situation. Einerseits propagierte die SED die Zugehörigkeit der DDR zum RGW, dessen herausragende Bedeutung sowie die Überlegenheit des planwirtschaftlichen Systems gegenüber dem Kapitalismus. Andererseits förderte sie insgeheim ihren Westhandel, vor allem jedoch den lukrativen innerdeutschen Handel. Um diesen „Spagat zwischen Ökonomie und propagierter Ideologie“[195] zu verschleiern und sich vor einer Maßregelung durch die UdSSR zu schützen, gab die DDR ihre Umsätze im Handel mit der Bundesrepublik zu niedrig an.[196] In den 1970er Jahren profitierte die DDR durch ihre Westverbindungen erheblich vom Zwischenhandel mit sowjetischem Rohöl und davon abgeleiteten Chemierohstoffen und Treibstoff. Zu den knappen und für die Verbraucher relativ teuren Importgütern gehörte Kaffee. Die Einstellung der sowjetischen Kaffeelieferungen 1954 führte zu einer der ersten DDR-Versorgungskrisen. Bis in die 1970er Jahre entwickelte sich Kaffee zu einem der wichtigsten Posten im Budget vieler DDR-Haushalte. Eine Stütze der Kaffeeversorgung für DDR-Bewohner mit persönlichen Verbindungen in die Bundesrepublik waren über lange Zeit die entsprechend bestückten „Westpakete“. Der durch Missernten ausgelöste Anstieg der Weltmarktpreise 1977 bewirkte in der DDR ein merklich verringertes Kaffeeangebot. Drastische Preiserhöhungen und der gescheiterte Versuch, der Bevölkerung ersatzkaffeehaltige Kaffeemischungen schmackhaft zu machen (→ Kaffeekrise in der DDR), führten zu breiten und ungewohnt heftigen Protesten der Bevölkerung und zu einem erheblichen Gesichtsverlust der politischen Führung, die zuletzt doch wieder in den Kaffeehandel zu Weltmarktkonditionen einstieg.

Zitat Ende.

Gruß

Norbert

Edit: Betreffzeile korrigiert !



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:07:04:15:52:37.

Re: Kein Zoll erhoben im Handel zwischen SBZ <-> DDR m. L. ?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.07.20 15:14

Hallo,

Dann noch einmal, die DDR und auch Berlin-West waren für die alte Bundesrepublik immer noch Zollausland. Das bedeutet eine zolltechnische Behandlung der Waren, aber nicht, das auch Zollgebühren (Zölle) erhoben wurden. Auch aktuell bestehen in der EU immer noch Zollgrenzen.
Zur zitierten Eingangsfrage, es war durchaus üblich, das die Zugbegleitpapiere dem Lokpersonal mitgegeben wurden, das die Zugbegleitpapiere dann auf dem Zielbahnhof abgab.
Deine Betreffzeile ist auch etwas verwirrend.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:07:04:15:20:27.

Re: Die DDR war die "SBZ"

geschrieben von: V80max1

Datum: 04.07.20 15:33

Hallo,

Die DDR war die "SBZ" mal so anmerke und die weiteren Kommentare von dir betreffen die Aktionen des Inoffiziellen Handels der DDR.


Über Kokom gab es nämlich auch jede Menge Unternehmen in der BRD, die defacto der DDR gehörten, wie sich nach der Wende nämlich heraustellte.


Offiziell galt ja das "Abkommen über den Handel zwischen den Währungsgebieten der Deutschen Mark (DM-West) und den Währungsgebieten der Deutschen Mark der Deutschen Notenbank (DM-Ost)" seit 1949 bis 1990 zwischen beiden deutschen Staaten. Abgekürzt auch als Interzonenhandel bekannt.

mit freundlichen Grüßen aus dem (Nicht mehr Kohlen) Pott

Karl
Seiten: 1 2 3 4 5 All Angemeldet: -