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Zum Betriebsablauf Schwanheide...

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 28.06.20 13:18

...hier ein Link zur Page von jemandem, der es genau wissen muss, da er dort als Fdl gearbeitet hat: [www.norbert-weise.de]

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

S&H schrieb:
Hallo,

zum besseren Verständnis:Bei der DB hießen Güterzüge ohne Zugbegleiter (im GzPackwagen) "Null Mann -Zug".

Viele Grüsse

Hans Horst
ergänzende Anmerkung zu oben:

Güterzüge ohne Zugführer betraf vor allem Sg,Dg,Gag,die von einem Rbf zum Ziel-Rbf durchfuhren.
Ng,die unterwegs Waggons ein- und ausstellten,hatten noch den Zugführer im GzPackwagen(Zugführer half auch beim Rangieren).
Mitfahren im Kabinentender wurde von der zuständigen Gewerkschaft/Personalrat nicht gerne gesehen.

Viele Grüsse

Hans Horst
Hallo Hans Horst,

S&H schrieb:
S&H schrieb:
Hallo,

zum besseren Verständnis:Bei der DB hießen Güterzüge ohne Zugbegleiter (im GzPackwagen) "Null Mann -Zug".

Viele Grüsse

Hans Horst
ergänzende Anmerkung zu oben:

Güterzüge ohne Zugführer betraf vor allem Sg,Dg,Gag,die von einem Rbf zum Ziel-Rbf durchfuhren.
Ng,die unterwegs Waggons ein- und ausstellten,hatten noch den Zugführer im GzPackwagen(Zugführer half auch beim Rangieren).
Mitfahren im Kabinentender wurde von der zuständigen Gewerkschaft/Personalrat nicht gerne gesehen.
Hans Horst
Das war aber alles während der Zeit, als das Knotenpunktsystem noch nicht eingeführt war. Ich wüsste keinen Ng nach 1976, bei dem noch ein extra Zugführer mit von der Partie war.
Und bei den Üg (von Kbf zu Sateliten ohne eigene Rangiermittel, die Üg von Kbf zu Sateliten mit eigenen Rangiermitteln waren ja von den Betriebsabläufen her nichts anderes als Ng) dieser Zeit fuhr der Rangierleiter, der dann Zugführer in Personalunion war, gewöhnlich auf der Lok mit. Packwagen wurden in Üg in der Regel nur auf Strecken mitgeführt, auf denen der Reisezugverkehr bereits eingestellt war und trotzdem noch besetzte Tarifpunkte für den Reisegepäck- und Expressgutverkehr bestand. Auch dort fuhr der Rgl/Zf dann aber auf der Lok mit. Eine der ganz wenigen Ausnahmen war Warthausen - Ochsenhausen, wo der Pufferwagen auch als Begleitwagen für die Rangierer genutzt wurde.
Bei der ÖBB war das ganz anders. Dort musste nach Möglichkeit sogar bei jedem Verschubzug ein Begleitwagen mitgeführt werden, da die Gewerkschaften auf eine ordentliche Aufenthaltsmöglichkeit für die Verschieber bestanden.


Viele Grüsse von Mark

Re: Sag niemals nie -was war zum B, mit Wartha ??

geschrieben von: Zaubermark

Datum: 28.06.20 14:06

Hallo zusammen,

ich denke, man muss hier auch ein wenig differenzieren zwischen den eigentlichen GÜst und den Zugbildungsbahnhöfen. In Ellrich beispielsweise fand meines Wissens nur die Übergabe zwischen DB/DR und umgekehrt statt mit Lokwechsel und den daraus folgernden betrieblichen Notwendigkeiten wie Bremsprobe und die Übergabe der Begleitpapiere, aber es erfolgte keinerlei Umbildung der Reihung. Das war ein Procedere, welches im Grunde genommen allerhöchstens 30 Minuten benötigt hätte, von den Schnüffeleien der Grenztruppen einmal abgesehen.
Die eigentliche Zugbildung und zolldienstliche Behandlung erfolgte in Nordhausen bzw. Herzberg.
Ähnlich dürfte es auch an anderen Grenzübergängen gewesen sein.

Ob es in Ellrich überhaupt einen Zugabfertiger/Zugfertigsteller gegeben hat oder nur einen örtlichen Rangierer, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich möchte es eher verneinen. Obwohl ich es mir bei dem gewaltigen Personaleinsatz bei der DR sogar noch vorstellen könnte.


Viele Grüsse von Mark

Re: Sag niemals nie -was war zum B, mit Wartha ??

geschrieben von: V80max1

Datum: 28.06.20 15:36

Hallo,

Zollbehandlung fand auch im Westen an der Grenze im Güterverkehr statt , nur mal so anmerke.
Perl/Apach fällt mir da so aus dem Gedächtnis ein.

mit freundlichen Grüßen aus dem (Nicht mehr Kohlen) Pott

Karl

Re: Zum Betriebsablauf Schwanheide...

geschrieben von: V80max1

Datum: 28.06.20 16:27

Hallo,

und was steht da ? :-)

Zitat
Die Betriebsführung war wegen vieler Restriktionen kompliziert und die Strecke voll ausgelastet, was jeder Insider sofort erkennen wird. Es stand nur eine begrenzte Anzahl von Gleisen zur Verfügung. Die Halte aller Züge in Schwanheide waren Verkehrshalte und die Aufenthaltszeiten konnten bei Verspätungen so gut wie nie gekürzt werden. Das galt für Kuhlenfeld analog allerdings nur für die Transitgüterzüge. Das Abbremsen eines Schnellzuges im Transit Berlin - Hamburg unter 30 km/h wurde wie ein Halt gewertet und zog eine besonders intensive Kontrolle in Schwanheide nach sich. Deshalb wurde bei der geringsten Verspätung auf dem Bildfahrplan nachgesehen, wie verfahren werden muss und alle Beteiligten informiert. Die Dispatcherleitung wirkte bei der Regelung der Zugfolge kaum mit, da die Absprachen über den Zugverkehr zwischen Schwanheide und Büchen nur direkt zwischen diesen beiden Fahrdienstleitern erfolgten
und

Zitat
Kuhlenfeld (Wagengrenzstelle für den Güterverkehr) und Hagenow Land. Eine gute Abstimmung untereinander war unerlässlich für einen flüssigen Betrieb. Wir haben Güterzüge gefahren, von denen man heute nur träumen kann.


mit freundlichen Grüßen aus dem (Nicht mehr Kohlen) Pott

Karl

Re: Sag niemals nie -was war zum B, mit Wartha ??

geschrieben von: S&H

Datum: 28.06.20 17:04

Hallo Karl,

nach welcher Schmuggelware sollte der bundesdeutsche Zoll an der innerdeutschen Grenze bei Güterzügen durch die DDR (Transitverkehr Westberlin -- BRD) oder aus der DDR suchen,etwa nach Waffen oder Drogen? Ich glaube schon,dass der westdeutsche Zoll damals politisch soweit gefestigt war,dass eventuell aufgefundenes Propagandamaterial ihn nicht verunsichert hätte.
Perl/Apach sind Grenzbahnhöfe an einer Grenze zum Ausland.Da ist Zollkontrolle normal gewesen.

Viele Grüsse

Hans Horst
Moin zusammen,

das Mitführen der nötigen Zug/- Wagenpapiere, Frachtbriefe/ Zollbescheinigungen oblag dem Zugführer.
Auch Nullmannzüge hatten einen Zugführer, diese Funktion wurde vom Tf dann mit übernommen.
Die Aufgaben des Zugführers bei der Zugvor/ - nachbereitung wurde bei Nullmannzügen durch stationäre Zugfertigsteller/Zugvorbereiter
wahrgenommen. Bei Lokwechsel von Nullmannzügen wurden die Zugpapiere dem "Bodenpersonal" Zugfertigsteller/Zugvorbereiter übergeben.
Egal ob eine Bundesbahn- oder Reichsbahnmaschine am Zug hing, bis zur Ankunft auf dem DDR-Grenzbahnhof aus der BRD(das konnte auch schon mal im Hinterland erst der Bahnhof Kuhlenfeld sein)
war der Zug für die DDR noch "feindliches Territorium". Die intensiven, im Personenverkehr auch entwürdigenden, Kontrollen der Grenztruppen und des Zolls sind Vielen sicher noch hinreichend bekannt.
Wegen der Haftung bei Sachbeschädigung (und um sich als Zoll nicht selbst am Gut schmutzig zu machen) beschäftigte die DR auf Grenzbahnhöfen "Zollvorführer", Eisenbahner, welche auf Anweisung des Zolls, Wagen, Kisten und Säcke öffnen und wieder verschließen mussten.
So blieb der Manöverschaden beim Herumschnüffeln immer ein "Transportschaden", durch Eisenbahn verursacht, der durch Tarifbestimmungen reguliert werden konnte.
Und ja, in den Fahrplänen war stets ausreichend Zeit für gründlichste Kontrolle eingearbeitet, notfalls auch verspätet weitergefahren.
Aber auch in der Bundesrepublik gab es Kontrollen, denn HighTech z.B. sollte nicht bei den Roten landen, schließlich waren 15 km Zonenrand im Westen ja auch Zollgrenzbezirk.

Gruß Nils
Hallo,

die Passage mit der Haftung und dem Schmutzigmachen des Zolls ist Quark!

Reisende und Beförderer (LKW-Fahrer, Bahnen, Reedereien der Binnenschifffahrt und Post) hatten/haben gesetzliche Mitwirkungs- und Darlegungspflichten bei der Zollabfertigung.
Das war früher so und ist auch heute noch nach EU-Recht/nationalem deutschen Recht so und dient/-e der Bewältigung der schieren Masse.
Da es aber heute kaum noch Bahn-Drittlandsgrenzen bzw. mehr erleichterte Abfertigungsverfahren ohne Beschau gibt, wird dies nicht mehr in dem Maße abgerufen.
Bei den internationalen Frachtpostzentren hingegen sind Zollvorführer noch gang und gäbe.

VG schmalspurig

Zollvorführer

geschrieben von: Posten 60

Datum: 28.06.20 18:15

Moin nochmal,

ich hatte im Dienstunterricht doch aufgepasst. Zollvorführer gehörten zur Eisenbahn.
Zollvorführer hatten eingesaute Dienstkleidung, clevere Zöllner nicht.
Ende der 80er wurde u.a. der Ärmelkanaltunnel errichtet. Etwas Portlandzement aus der DDR steckt auch drin.
Ein paar Säcke davon durften die Zollvorführer in Herrnburg auf und wieder zu machen. Das war eine schöne Sauerei.
Begründet hat´s der Zoll mit Haftungsrecht. Quark war meine Ausführung daher ganz gewiß nicht.
Und Urlaub gab´s schließlich auch, nach der ganzen Plackerei.

Gruß Nils
IMG_NEW.jpg

? West -> Ost

geschrieben von: 219 006

Datum: 28.06.20 19:03

Wie verlief den der Warenverkehr in Richtung Osten?
Es gab ja eine Liste mit Produkten, die nicht Richtung Ost exportiert werden durften (bestimmte Elektronik z.B.).
Wer kontrollierte das? Mussten Waren nicht generell beim Zollamt angemeldet werden?
Es war doch sicherlich ein Unterschied, ob ich Ware von München nach Köln schicke oder nach Leipzig.
Einige Wagen waren auch vom Zoll verplombt, also muss doch der Zoll am Abgangsbahnhof schon aktiv gewesen sein.

Danke!

Re: ? West -> Ost

geschrieben von: Rübezahl

Datum: 28.06.20 19:51

219 006 schrieb:
Wie verlief den der Warenverkehr in Richtung Osten?
Es gab ja eine Liste mit Produkten, die nicht Richtung Ost exportiert werden durften (bestimmte Elektronik z.B.).
Wer kontrollierte das? Mussten Waren nicht generell beim Zollamt angemeldet werden?
Es war doch sicherlich ein Unterschied, ob ich Ware von München nach Köln schicke oder nach Leipzig.
Einige Wagen waren auch vom Zoll verplombt, also muss doch der Zoll am Abgangsbahnhof schon aktiv gewesen sein.

Danke!
Tjaja, Wirtschaftssanktionen gehören schon "ewig" zur Außenpolitik des Westens. Nun trifft es den treuesten Gefährten der USA in Europa, die BRD, selbst - Stichwort neue Erdgasleitung mit Russland ...
Merke, die Politik der USA hat Vorrang vor den Entscheidungen aller anderen Länder!
Gruß

Rübezahl

Re: ? West -> Ost

geschrieben von: Helmut Philipp

Datum: 28.06.20 20:09

User "Rübezahl" bzw Wolfgang Herdam schrieb u.a. (Zitat:)

Tjaja, Wirtschaftssanktionen gehören schon "ewig" zur Außenpolitik des Westens. Nun trifft es den treuesten Gefährten der USA in Europa, die BRD, selbst - Stichwort neue Erdgasleitung mit Russland ...
Merke, die Politik der USA hat Vorrang vor den Entscheidungen aller anderen Länder!



Schade, das hier eine so einseitige und damit unausgewogene Sichtweise vorgetragen wird!

Denn:
Auch die nicht unter us-amerikanischer Kontrolle stehenden Staaten wie zB Schweden und die Schweiz hatten durchaus Sanktionen gegen die Rotlicht-Staaten beschlossen. Das traf beispielsweise für Computer- und Waffentechnik zu. Schweden boykottierte, da politisch vollkommen neutral. auch Spanien zur Franko-Zeit. Sanktionen wurden auch von den roten "Bruderstaaten" gegenüber anderen Staaten verhängt, zB gegen Jugoslawien (je nachdem, wie Tito sich verhielt) und fast vollständig gegenüber Albanien unter Envar Hoxha. Dort sprang allerdings die VR China als Lieferant von Wirtschaftsgütern ein.

Fazit: Glashaus, ersten Stein werfen...


Mit freundlichem Gruß

Helmut

Mein Verzeichnis mit den bisher von mir erschienenen Beiträgen habe ich nach Ordnungskriterien sortiert hier eingestellt: [www.drehscheibe-online.de]

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:06:28:20:12:05.

Re: ? West -> Ost

geschrieben von: Rübezahl

Datum: 28.06.20 21:26

Helmut Philipp schrieb:
User "Rübezahl" bzw Wolfgang Herdam schrieb u.a. (Zitat:)

Tjaja, Wirtschaftssanktionen gehören schon "ewig" zur Außenpolitik des Westens. Nun trifft es den treuesten Gefährten der USA in Europa, die BRD, selbst - Stichwort neue Erdgasleitung mit Russland ...
Merke, die Politik der USA hat Vorrang vor den Entscheidungen aller anderen Länder!


Schade, das hier eine so einseitige und damit unausgewogene Sichtweise vorgetragen wird!

Denn:
Auch die nicht unter us-amerikanischer Kontrolle stehenden Staaten wie zB Schweden und die Schweiz hatten durchaus Sanktionen gegen die Rotlicht-Staaten beschlossen. Das traf beispielsweise für Computer- und Waffentechnik zu. Schweden boykottierte, da politisch vollkommen neutral. auch Spanien zur Franko-Zeit. Sanktionen wurden auch von den roten "Bruderstaaten" gegenüber anderen Staaten verhängt, zB gegen Jugoslawien (je nachdem, wie Tito sich verhielt) und fast vollständig gegenüber Albanien unter Envar Hoxha. Dort sprang allerdings die VR China als Lieferant von Wirtschaftsgütern ein.

Fazit: Glashaus, ersten Stein werfen...


Mit freundlichem Gruß

Helmut
Ich habe nicht behauptet, dass andere Länder oder die Zitat "Rotlicht-Staaten" nicht auch Missgünstlinge hatten. Die angeführten Beispiele gehörten alle zum der Kalten Krieg. Während dieser Zeit funktionierte der Erdgashandel zwischen der UdSSR und der BRD unbehelligt zur beidseitigen Zufriedenheit. Heute sanktioniert die US-Politik Staaten, Firmen und darin agierende Personen der eigenen politischen Seite, die diesen Handel erweitern wollen. Nicht nur mit Wirtschaftssanktionen sondern auch mit Einreiseverboten. Das ist eine völlig andere Dimension!

Gruß

Rübezahl

Re: ? West -> Ost

geschrieben von: Helmut Philipp

Datum: 28.06.20 21:47

Moin Rübezahl!

Ich habe nichts von der Aussage abgestritten oder in Frage gestellt, sondern vielmehr lediglich um Sachverhalte ergänzt - ein deutlicher Unterschied zu Deiner Schlußfolgerung aus meiner Beitragsergänzung. Was haben übrigens einreiseverbote mit der Ausgangsdiskussion zur Güterabfertigung an Grenzübergangsstellen zu tun?

Das Kontrollieren, ob sanktionierte Güter transportiert werden, ist durchaus Aufgabe des Zolls, aber Einreiseverbote fallen bestimmt nicht in die Rubrik Güterkontrolle...


Mit freundlichem Gruß

Helmut

(der durchaus Deine Verlagsprodukte sehr schätzt!)

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Re: ? West -> Ost

geschrieben von: 219 006

Datum: 28.06.20 23:04

Einen Rückfall in Ost- West- Diskussionen wollte ich eigentlich vermeiden, beide Seiten haben sich oft nicht mit Ruhm bekleckert.

Obwohl die DDR offiziell kein Ausland war, durften verschiedene Dinge nicht ausgeführt werden. Güterwagen waren auch vom bundesdeutschen Zoll verplombt, irgendwo musste dies also geschehen sein und die Waren so beim Zoll angemeldet worden sein.
Also wurden die Wagen bereits am Abgangsbahnhof zolltechnisch behandelt? Am letzten DB- Bahnhof (z.B. Ludwigstadt) fand keine Zollkontrolle mehr statt.
Die Bundesrepublik wollte sicherlich auf verkaufte Sachen auch Steuern (Mehrwertsteuer etc.) haben, auch das musste irgendwie abgerechnet werden.

Re: ? West -> Ost

geschrieben von: Knut Ochdorf

Datum: 28.06.20 23:31

219 006 schrieb:
Wie verlief den der Warenverkehr in Richtung Osten?
Es gab ja eine Liste mit Produkten, die nicht Richtung Ost exportiert werden durften (bestimmte Elektronik z.B.).
Wer kontrollierte das? Mussten Waren nicht generell beim Zollamt angemeldet werden?
Es war doch sicherlich ein Unterschied, ob ich Ware von München nach Köln schicke oder nach Leipzig.
Einige Wagen waren auch vom Zoll verplombt, also muss doch der Zoll am Abgangsbahnhof schon aktiv gewesen sein.

Die Plomben hatten ja zwei Aufgaben: Einerseits Sicherstellung, das nicht auf dem Weg zum Empfänger Waren verloren gehen oder dazukommen. Dann war natürlich auch die zolltechnische Behandlung. Wenn der Zoll die Plome anlegte signalisierte er, daß die Ware ordnungsgemäß verzollt wurde und die jeweiligen Ausfuhr- und Einfuhrbestimmungen eingehalten werden.

Wo nun die zolltechnische Behandlung stattfindet bestimmte der Versender. Er konnte die Sendung durch sein örtliches Zollamt behandeln lassen, er konnte das aber auch erst auf dem Grenzbahnhof machen lassen.

Re: Sag niemals nie -was war zum B, mit Wartha ??

geschrieben von: Knut Ochdorf

Datum: 28.06.20 23:37

Zaubermark schrieb:

Ob es in Ellrich überhaupt einen Zugabfertiger/Zugfertigsteller gegeben hat oder nur einen örtlichen Rangierer, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich möchte es eher verneinen. Obwohl ich es mir bei dem gewaltigen Personaleinsatz bei der DR sogar noch vorstellen könnte.

Da kannst Du sicher sein, daß es die gab. Es ging ja an der Grenze nicht immer alles gut: Da geb es Differenzwagen (Gut überzählig) oder der Wagenmeister der übernehmenden Bahn hatte an den Wagen etwas auszusetzen. Dann mußte der Wagen ausgesetzt werden. Dafür brauchte man Rangierer und Zugfertigsteller.

Schwanheide oder Kuhlenfeld

geschrieben von: TWA

Datum: 29.06.20 02:05

Der Grenzübergang hieß sowohl im Personen- wie im Güterverkehr in West/Ost-Richtung Büchen / Schwanheide und in Ost/West-Richtung Schwanheide / Büchen.
Kuhlenfeld war der für diesen Grenzübergang zuständige Grenzzollbahnhof.
Im Frachtbrief wurde der Grenzübergang eingetragen, also je nach Fahrtrichtung Büchen oder Schwanheide. Daß die Zollabfertigung in Kuhlenfeld vorgenommen wurde, war eine innerbetriebliche Regelung, die bei der Aufgabe des Wagen nicht ausdrücklich im Frachtbrief angegeben wurde.
Falls z.B. die Zollabfertigung für bestimmte Sendungen in Seddin vorgenommen werden sollte, dann wurde Seddin damit nicht zum Teil des jeweils benutzten Grenzübergangs.

Sag niemals nie...

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 29.06.20 08:47

Nach Schmuggelware hat der Zoll nicht vornehmlich gesucht, aber alles, was die bundesdeutschen Grenzen überschritt, egal wo und in in welcher Richtung, musste zollamtlich behandelt werden. Wie vielleicht bekannt gab es östlich der innerdeutschen Grenze außer der DDR noch jede Menge andere Staaten mit eigenen Währungen, eigenen Steuern und eigenen Zollgesetzen, die samt und sonders keine Zoll-, Wirtschafts- und Währungsunion mit der Bundesrepublik bildeten. Folglich mussten alle Waren, die aus der DDR und umliegenden Gemeinden kamen, erfasst und ggf. nachbesteuert werden, evtl. mussten sie dazu auch identifiziert werden. Zu tun hatte der Zoll also genug an der innerdeutschen Grenze, auch ohne Schmuggel. Den gab es natürlich außerdem noch, aber dieser Intershop-Tourismus war für die Zollbeamten eher nur ein lästiges Übel und nicht ihre Hauptaufgabe.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

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