Guten Abend zusammen,
in der letzten Zeit habe ich mal meine ersten eigenen Fotoaufnahmen von der Achertalbahn zusammengesucht, die ich ab dem Jahr 2007 (damals im zarten Alter von 10 Jahren ) gemacht hatte. Diese wurde mit einer extrem einfachen Digitalkamera aufgenommen, die Qualität ist dementsprechend grenzwertig. Weil die fotografierten Szenen und Fahrzeuge damals Alltag waren, jetzt aber größtenteils nicht mehr vorhanden oder sogar schon verschrottet sind, möchte ich eine Auswahl der „besten“ Bilder dennoch zeigen, in der Hoffnung, dass sie dem einen oder anderem gefallen und er sich vielleicht an die leider vergangenen Zeiten mit wahrer Kleinbahnromantik im Achertal zurückerinnert.
Los geht’s mit dem Sommer 2007: Lok 28 „Badenia“ mit dem Achertäler Dampfzug (Wagen Bi 133, Bi 123 und Bi 15) zwischen Furschenbach und Ottenhöfen.
Während meiner gesamten Kindheit war der VT 125 Stammtriebwagen im Achertal, abgesehen von einer kurzen Pause nach einem Unfall 2000 oder 2001, als er während seiner Reparatur vom WEG VT410 ersetzt wurde (und natürlich abgesehen von den OSB-RS1, die mich nicht sonderlich interessiert haben). Umso erfreuter war ich, als „endlich“ mal ein anderer VT im Achertal erschien, obwohl er sich zum VT 125 bis auf einige Details kaum unterschied: Der VT 121 kam vom BW Waibstadt, während der VT 125 dort zur HU war. Etwa zeitgleich wurde der VT 126 in Endingen in die in meinen Augen scheußliche neue blau-weiße SWEG-Lackierung umlackiert und ich hatte Angst, dass der VT 125 so eines Tages aus seiner HU zurückkommen würde. Hier verlässt der VT 121 im Sommer 2007 den Bahnhof Kappelrodeck in Richtung Achern.
Dieses Bild ist im Sommer 2007 während den obligatorischen Sommerferien bei den Großeltern entstanden. Es zeigt einen in unseren Kinderaugen sehr interessanten Betriebsablauf, der über lange Jahre werktags abends um 20 Uhr typisch für Ottenhöfen war: Nachdem der Personenzug aus Achern (in diesem Fall der VT 121) eingetroffen war, rangierte er auf Gleis 2. Kurz danach kam aus Offenburg ein Leerzug mit vier bis fünf Regio-Shuttles der OSB, die zur nächtlichen Wartung in die Werkstatt nach Ottenhöfen kamen. Nacheinander verteilten sich die Triebwagen dann einzeln oder in Doppeltraktion auf die einzelnen Hallengleise. Der Ne 81, in seltenen Fällen auch ein RS1 rangierte danach wieder an den Bahnsteig und fuhr das letzte Personenzugpaar nach Achern und zurück.
Im Spätsommer 2007 rangiert die Lok 28 „Badenia“ in Ottenhöfen…
Es ging mit drei Wagen nach Oberachern, wo die Lok am Bahnhof von einem historischen, pferdegezogenen Feuerwehr- Spritzenwagen „betankt“ wurde. Vielleicht war ja jemand der Leser auch dabei und weiß noch das genaue Datum bzw. hat ergänzende Bilder?
So viel vom Jahr 2007, weiter geht’s mit 2008:
In den Fastnachts- oder Osterferien 2008 ist dieses leider verschwommene Bild in Ottenhöfen entstanden. Was es während meiner Kindheit nie gab, habe ich hier zum ersten Mal gesehen, und es hat sich auch bis zu deren Abstellung öfters noch wiederholt: Der Ne81 nimmt im Personenzugumlauf Güterwagen mit! Hier mit einem in Ottenhöfen entladenen Rungenwagen und einem BfB-Kesselwagen. Sowohl Branntwein als auch Holz werden in Ottenhöfen nicht mehr verladen.
In den gleichen Ferien ist dieses Bild entstanden, leider gab es morgens bei Sonnenschein immer Gegenlicht und wenn man vom großelterlichen Grundstück aus die Diesellok gehört hatte war es zu spät für Aufnahmen des einfahrenden Güterzugs. Hier eine meiner wenigen Aufnahmen der V 70 in ihrer blau-orangen Lackierung und den modernisierten Lampen etc. die sie seit 1988 hatte. Die Lok rangiert auch mit BfB-Kesselwagen.
Über einen Bekannten hatte ich erfahren, dass der VT 125 in Waibstadt neue Sitze erhalten hatte. Zur Schule nach Achern fuhr ich morgens zu der Zeit immer im VS 200 mit, als ein Schulkamerad morgens erzählte, „hinten“ hing ein Wagen mit neuen Sitzen, hoffte ich auf den VT 125 und siehe da, irgendwann 2008 kehrte er nach ca. einjähriger Pause ins Achertal zurück – noch im alten Lack. Hier steht er in Ottenhöfen zur Abfahrt nach Achern bereit. Der VT 121 kam meines Wissens dann nach Endingen und wurde kurz danach an die HzL verkauft – die inzwischen ja zur SWEG gehört.
Außerplanmäßige Zugkreuzung in Kappelrodeck. „Unser“ Schülerzug blieb mittags in Kappelrodeck stehen. Nach dem Mittagessen ging es schnell zurück an den Bahnhof und siehe da, der Zug mit VT 125 und VS 200 stand noch da, meine Ottenhöfener und Seebacher Mitschüler mussten auf einen Ersatzbus warten. Der Lokführer sprach per Handy mit dem Bahnhof Ottenhöfen irgendetwas von einem defekten Bremszylinder, die Mitfahrt mit Personen war wohl nicht mehr möglich/zulässig. Das folgende Personenzugpaar wurde dann mit dem VT 519 der Ortenau-S-Bahn gefahren. So kam ich zu meiner einzigen Aufnahme es Schülerzugs mit VT 125 + VS 200 im „Betrieb“ – sonst saß man ja drin.
Immer wieder mal kam es vor, dass die V 100 aus Schwarzach im Achertäler Güterzug eingesetzt wurde. Hier beim Verwiegen der Wagen in Kappelrodeck.
Eine weitere Überraschung wartete 2008 auf mich: Die SWEG hatte von der HzL die V24 geliehen und für kurze Zeit in Ottenhöfen eingesetzt. Hier steht sie in ihrem schönen alten DEG/SWEG-Anstrich vor dem Lokschuppen in Ottenhöfen, links der VS 200. Die Lok habe ich einige Male mit Drehgestellen der Regio-Shuttle rangieren gesehen und einmal mit einigen Rungenwagen in Kappelrodeck talwärts fahren gesehen. Später ging die Lok nach Gammertingen zurück, wo ich sie 2012 wieder sah.
Der VS 200 im alten Lack und im Achertal sollte auch bald Geschichte sein, hier abgestellt im Bw Ottenhöfen. Der Wagen war mit den anderen Menzinger SWEG-Fahrzeugen an die AVG verkauft worden und kam 2000 zurück ins Achertal, als die werktäglichen Personenzüge nach zweijähriger Pause wieder mit den Ne 81 gefahren wurden. Ich erinnere mich noch schwach an erste Einsätze in der AVG-Lackierung, dann erhielt er wieder (bis auf das graue Dach) die SWEG-Farben. Der VS 200 kam kurz danach nach Waibstadt, wo er eine HU mit Neulack erhielt. Nach der Verschrottung vom VT 122 (ab 2009 im Achertal) kam er nochmals kurz zurück, bevor er durch den noch altlackierten VS 204 ersetzt wurde.
2008 versuchte ich mich auch mit ersten Streckenbilder, leider ohne dabei groß auf den Sonnenstand zu achten. Hier der VT 125 als Personenzug zwischen Furschenbach und Kappelrodeck.
Und hier zwischen Kappelrodeck und Oberachern-Bindfadenfabrik, inmitten blühender Obstbäume.
Hier hat der VT 125 Kappelrodeck verlassen und fährt Richtung Achern.
Der VT 125 bei der Einfahrt in den Bahnhof Kappelrodeck. Leider verschwanden hier 2008 die alten Bahnüberganganlagen und wurden durch moderne Bahnübergangsleuchten mit Schranken ersetzt. Inzwischen sind nur noch der unbeschrankte Bahnübergang in Ottenhöfen-West und der beschrankte Bahnübergang über die alte B3 in Achern mit den alten Blinklichtern ausgestattet.
Meine letzten Bilder 2008 sind bei der Veranstaltung zum 110-jährigen Jubiläum der Achertalbahn und zum 40-jährigen Jubiläum des Achertäler Dampfzugs entstanden, das war an einem Sonntag im Oktober, das genaue Datum weiß ich leider nicht mehr.
Als Gast kam die 58 311 der Ulmer Eisenbahnfreunde aus Ettlingen, hier bei der Einfahrt in den Bahnhof Ottenhöfen.
Im regulären Personenzugeinsatz fuhr der VT 28 aus Endingen, der auch drei historische Wagen der Eisenbahnfreunde Breisgau mitgebracht hatte. Ursprünglich war damals der VT 3 vorgesehen, warum das dann doch nicht zustande kam weiß ich nicht mehr, ich meine es hatte mit dem Defekt der Vorspannlok zwischen Haltingen und Freiburg/Riegel zu tun. MAN-Schienenbusse als Triebwagen auf der Achertalbahn hatte es nur in den 90ern mit dem VT 11 als Reservetriebwagen gegeben.
Hier bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Ottenhöfen.
Hier fährt die Lok 20 des Achertäler Eisenbahnvereins (inzwischen in Kandern) mit ihrem letzten Personenzugpaar nach Achern, während die 58 311 ihre tagsüber unter der Schotterverladung in Ottenhöfen-West abgestellten Wagen abholt. Auch der BfB-Kesselwagen wurde über das Wochenende auf dem damals noch angeschlossenen Ladegleis abgestellt.
Neben der Lok 20 mit den Achertäler Dampfzugwagen fuhr auch die Lok 28 „Badenia“ weitere Zugpaare mit den erwähnten Wagen der Eisenbahnfreunde Breisgau und der AEV-eigenen Donnerbüchse. Hier wartet die Garnitur in Kappelrodeck die Zugkreuzung mit der Lok 20 ab.
Das hat es in Kappelrodeck höchstens nur ganz selten gegeben: Zwei historische Dampfzüge kreuzen sich, links die Lok 20 und rechts die Lok 28 „Badenia“.
Das war’s für 2007 und 2008, ich habe auch noch einige Bilder von 2009 (mit der V 70-01 im neuen alten Lack, VT 122, etc.), die ich gerne auch zeigen kann, wenn Interesse besteht.
Ich hoffe die Bilder der heute leider historischen Betriebsabläufe und Fahrzeuge haben euch gefallen und dass meine Erläuterungen nicht zu ausführlich waren.
Ein schönes Wochenende und bleibt gesund!
Viele Grüße aus dem Achertal
Philipp