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Berliner S-Bahn-Raritäten (Teil 5)

geschrieben von: Bellevue

Datum: 21.04.20 17:33

Hallo zusammen,

in meinem Raritätenkabinett reisen wir heute zurück in das Jahr 1982. Bekanntlich konnten damals über den Bf. Friedrichstraße S-Bahn-Züge zwischen dem Ost- und Westnetz ausgetauscht werden. Nun ergab es sich aber im Oktober des genannten Jahres, dass die Verbindung zu den elektrifizierten Gleisen unterbrochen war (Näheres dazu ist mir nicht bekannt). Was hat die Reichsbahn also gemacht? Hat einfach eine Diesellok vorgespannt und ist zwischen Friedrichstraße und Charlottenburg über die Ferngleise gefahren.

Foto-1982-14-05.jpg
Bild 5.1: Lok 101 004 mit den Viertelzügen 275 019/020 und 276 069/070 am S-Bf. Savignyplatz.

Foto-1982-14-06.jpg
Bild 5.2: Der Zug bei der Vorbeifahrt. Im Hintergrund ist gut die Fassadenbemalung mit der ominösen "Lok 68 101" zu erkennen, siehe dazu auch diesen Beitrag.

Foto-1982-14-08.jpg
Bild 5.3: Der Zug nochmal als Nachschuss.

Foto-1982-14-10.jpg
Bild 5.4: Nachdem der Zug im Bf. Charlottenburg wieder die S-Bahngleise erreicht hat, konnte er den Rest der Strecke bis zum S-Bw Wannsee mit eigener Kraft zurücklegen, hier zwischen Nikolassee und Wannsee beim Überqueren der Autobahn. Und nein, ich habe keine Autos wegretuschiert, es war damals wirklich so leer...

Vielen Dank für die durchweg positiven Reaktionen auf die bisherigen Teile und viele Grüße aus Berlin
Thomas

Edit: Kleinen Schreibfehler berichtigt

Was bisher zu lesen war:
Teil 1 (Rangiertriebwagen "Jumbo")
Teil 2 ("Duo-S-Bahn")
Teil 3 ("URG" und Totalwerbungen)
Teil 4 (Überführung Bw Ws <> WU)




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:04:21:23:15:43.

Re: Berliner S-Bahn-Raritäten (Teil 5)

geschrieben von: Buckow

Datum: 21.04.20 17:54

Ich werde das Gefühl nicht los Herbert Preuße ist da am Fenster des ersten TW zu sehen. Die Gesichtszüge , Mütze und vor allem die abgedunkelte Brille. Eine Geschichte von einer Überführung gen Westen hatte er auch auf Lager.

Re: Berliner S-Bahn-Raritäten (Teil 5)

geschrieben von: EDK 1000

Datum: 21.04.20 18:28

Schön, danke - und endlich gibt es ein Bild von dem Signalausleger mit den Hl-Einfahrsignalen des Bf Bln-Charlottenburg. Und, der Zugschluss läuft auf Batteriespannung, logisch...

Gruß aus der nördlichsten Hauptstadt Europas

- - -
Fréttir frá Þorbjarnarfelli við Grindavík: [LiveCam on YT by RÚV - ruv.is]




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:04:24:18:39:24.

Re: Berliner S-Bahn-Raritäten (Teil 5)

geschrieben von: efferr

Datum: 21.04.20 22:33

Hallo,

eine interessante Zugkomposition.
Nur verstehe ich nicht, warum die Kuppelwagen zwischen den beiden Viertelzügen sind.
Bei dieser Reihung sind die beiden Kuppelwagen zueinander mit der Schraubenkupplung gekuppelt, die Lok und der erste Viertelzug aber mittels Übergangskupplung.
Hat jemand eine Idee, warum die Kuppelwagen nicht ihrer eigentlichen Bestimmung entsprechend hinter der Lok und am Zugende laufen?

ER

Re: Berliner S-Bahn-Raritäten (Teil 5)

geschrieben von: Ringbahner4

Datum: 21.04.20 22:51

Hallo,
ich vermute, das die Kuppel- oder Bremswagen in der Mitte sind, damit die S-Bahn auf den eigenen Gleisen selbst fahren konnte.
MfG Lutz

Re: Berliner S-Bahn-Raritäten (Teil 5)

geschrieben von: Vorsichtsbefehl

Datum: 21.04.20 22:51

Guten Abend,

das habe ich mich auch erst gefragt. ABER: Der Zug muß ja mit eigener Kraft von Schöneweide bis Friedrichstraße gekommen sein. Da hätte man dort umrangieren müssen. Und das gleiche dann in Charlottenburg wieder retour.
Da war die Nutzung einer Notkupplung einfacher und schneller.

viele Grüße
Vorsichtsbefehl

p.s. Tolle Bilder, ganz prima

Re: Berliner S-Bahn-Raritäten (Teil 5)

geschrieben von: Tf DR

Datum: 21.04.20 23:17

Bellevue schrieb:
...das Jahr 1982. Bekanntlich konnten damals über den Bf. Friedrichstraße S-Bahn-Züge zwischen dem Ost- und Westnetz ausgetauscht werden. ...

Bild 5.1: Lok 101 004 mit den Viertelzügen 275 019/020 und 276 069/070 am S-Bf. Savignyplatz.
Solche Schleppfahrten auf Stadtbahn-Ferngleisen waren wirklich was Besonders, danke!

Ab 1982 sind ja dann alle verbliebenen Olympia-/Bankier- und Peenemünder Züge (BR276.0) zur Modernisierung und Eigennutzung
in den Hauptstadt-Sektor umbeheimatet worden, offenbar unter Duldung der West-Aliierten.
Hier ging es im Oktober doch nochmal in die andere Richtung.

Tf DR

Re: Berliner S-Bahn-Raritäten (Teil 5)

geschrieben von: 600mm

Datum: 21.04.20 23:18

efferr schrieb:
... , warum die Kuppelwagen zwischen den beiden Viertelzügen sind.
Die Aufnahmen zeigen vermutlich der Werkstattpendel. Dieser pendelte zwischen dem Raw Schöneweide und den einzeln SBw. In den Kuppelwagen wurden Ersatzteile transportiert. Interessant ist, dass hintere Viertel hat noch zwei Führerstände. Das müsste ein Bauart Olympia sein?

Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteressen des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
- Otto von Bismarck -

Re: Berliner S-Bahn-Raritäten (Teil 5)

geschrieben von: Mathias Hiller

Datum: 22.04.20 00:10

600mm schrieb:
Interessant ist, dass hintere Viertel hat noch zwei Führerstände. Das müsste ein Bauart Olympia sein?
Die Wagennummer ist bereits genannt worden: 276 069/070. Dieser Peenemünder ist bis heute als museales Fahrzeug beim Verein Historische S-Bahn erhalten geblieben; zuletzt konnte man ihn 2019 in Erkner bestaunen.