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 04 - Historisches Forum 

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In Bussen und Straßenbahnen sind sie schon lange kaum wegzudecken, in Eisenbahn-Triebwagen des Nahverkehrs wurden sie recht spät eingeführt:
Die "Haltewunsch-Knöpfe" oder "Haltewunsch-Tasten" oder "Stop-Tasten"

Doch wer erinnert sich an die Zeit vor der Einführung?
a) In Zügen vermittelte meist der "Schaffner" zwischen Reisenden und Triebfahrzeugführer; er klärte rechtzeitig, ob an einem bestimmten Bedarfshalt gehalten wird oder nicht. Dass sich die Reisenden mit ihrem Haltewunsch unmittelbar an den Triebfahrzeugführer wenden, gab es früher und heute auch gelegentlich, aber eher seltener. (Ich vermute, dass es vor der flächendeckenden Einführung der Uerdinger Schienenbusse in den fünfziger Jahren nur in seltenen Ausnahmefällen "Bedarfshalte" gab.)
b) Busse und Straßenbahnen ohne Klingelknöpfe hatten schon in meiner Kindheit einen absoluten Seltenheitswert. Aus Museums-Straßenbahnen kenne ich noch die ziemlich weit oben hängende Klingelleine, die meist wohl vom Schaffner betätigt wurde. Besonders auf Überlandbussen hat es wahrscheinlich schon immer auch vereinzelt den "Halt auf Zuruf" gegeben. ("Können Sie mich an der nächsten Haltestelle rauslassen?")
c) Früher bei der Pferde-Straßenbahn sollen Bedarfshalte aber auch schon üblich gewesen sein.

"Bedarfshalt" ist wohl der Gegensatz zu "Zwangshalt". An welche Vorgehensweise könnt Ihr Euch noch erinnern?
Ich kenne - zu meiner Zeit auch schon alternativ zu vorhandenen Klingelknöpfen - noch ein kurzes freundliches "Nächste bitte" an den Fahrer.
P.S.

Lampensignal für Jägerhaus

geschrieben von: Bernd Mühlstraßer

Datum: 19.02.20 10:59

Hallo,

in den mittleren 70ern kam die Bundesbahn auf die Idee, den Haltepunkt Jägerhaus auf der Murnau-Oberammergauer Strecke zum Bedarfshalt zu "degradieren". Der Vorteil war, das die Anfahrt im steilsten Abschnitt der Strecke, bzw. das Reinbremsen in den abschüssigen Haltepunkt zeitweise "gespart" werden konnte.

Nur - wie sag ich´s meinem Lokführer? Nun ist der Vorteil der E69 ja, das sie einen quasi rundum verglasten Führerstand hat. Daher machte sich der Schaffner im Vorlauf des nächsten Haltepunktes Jägerhaus jeweils an die Zugspitze auf. Bei den eingesetzten Silberlingen traf er dort auf den heruntergelassenen Rollo, der ja in Kopfhöhe einige Lamellen mit schmalem Sichtfenster hatte. Durch dieses Sichtfenster blendete mit seiner Taschenlampe der Schaffner so lange in Richtung Lok/Lokführer, bis dieser den Lichtreflex wahrgenommen hatte. Das war natürlich bei den Abendzügen leichter, als im Sommer bei schönstem Wetter. Wie hoch die Trefferquote war, kann ich leider nicht berichten.

Wie das ganze von Statten ging, wenn ersatzweise mal eine 144 oder 141 am Zug hing, das kann ich nicht berichten. Denn dann war der Taschenlampen-Trick natürlich wertlos, weil der Lokführer am gegenüberliegendem Führerstand tätig war. Dann wurde wohl in jedem Fall gehalten.

PICT0042.JPG
In diesem Fall wurde in Jägerhaus gehalten... Aber da war der Bedarfshalt auch schon wieder abgeschafft worden.....

Bernd Mühlstraßer

Ein paar VIDEOS der BAUREIHE E69 - z.B.hier:
[www.youtube.com]

oder wie wär´s mit der E69-Facebook-Seite unter dem Suchbegriff: Die Baureihe E69

Re: Lampensignal für Jägerhaus

geschrieben von: Peter Bäuchle

Datum: 19.02.20 11:14

Mein lieber Jolly.. äh Bernd,

da hast Du ja mal wieder einen Deiner Oberklöpse aus der Hutschachtel gezaubert. Ich glaube dieses Bild ist bislang unveröffentlicht - wenigsten kenne ich es nicht.
Es ist immer wieder erstaunlich, was die (gute alte) Deh-Beh so drauf hatte, Lösungen für (fast) alle Probleme, unkompliziert und Situations-angepasst, da fällt mir nur 'der Dürr' und seine 'Behördenbahn' ein..
Heute ist die Behördenbahn längst Geschichte und verkehrt bei einem solchen Wetter erst gar nicht, treu dem Motto: wenn man nix tut, macht man nix falsch...
Wenn es Dir nichts ausmacht, würden mich weitere Daten (Autor) ect (zum abspeichern) interessieren..

Liebe Grüße in ein (hoffentlich) verschneiten Ammergau

Peter Bäuchle

Die Pofalla-Wende: die Konzentration auf's Kerngeschäft..

Freiheit hört da auf, wo soziale Verantwortung der egoistischen Vorteilsnahme untergeordnet wird !
In den Büssing Dreitürern der ASEAG, Depot Eschweiler Pumpe, KOM 31- 39, gab es hinten einen Kasten, in dem der Schaffner (m/w/d?) saß. Der hatte vier Knöpfe zu bedienen: Die drei Türen und den Haltewunschknopf. Letzterer informierte den Fahrer und an der Decke leuchtete ein Schild 'Bus hält'.
Das hat mich immer furchtbar gestört, weil der Bus ja noch fuhr. Heute weiß ich, daß solcherlei Dinge als (ver)-störend zu empfinden eine meiner Eigenheiten sind. :-)
Grüße
Ulrich



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:19:11:32:53.
Wenn es einem in meiner Kinderzeit nicht sicher war, dass ein Bus an der nächsten Haltestelle auch wirklich anhält, sind wir immer kurz vorher nach vorne zum Fahrer gelaufen und haben den Ausstiegswunsch geäußert und sind dann auch gleich vorne rausgelassen worden.

Auf der Steyrtalbahn habe ich erlebt, dass der Lokführer bei der Anfahrt auf einen Haltepunkt kurz gepfiffen hat. Der Schaffner hat dann aus dem Packwagen heraus geschaut und mit eindeutiger Handbewegung die Durchfahrt frei gegeben (wenn niemand aussteigen wollte). Wenn auch niemand am Bahnsteig zu sehen war, ging es volles Rohr durch.
Einmal sah ich, wie ein altes Mütterchen nach der Durchfahrt des Zuges aus der Hütte kam und mit ihrem Stock hinter dem Zug herfuchtelte.
Daraufhin hielt der Zug krachend an, setzte 50 Meter zurück, der Schaffner hatte schon die Wagentüre auf und riss die alte Dame in den Wagen hoch. Ein kurzer Wink nach vorne und der Zug bretzelte weiter. Es wurde geschmunzelt, aber es fiel kein böses Wort, hat ja alles geklappt. Österreichische Kleinbahn halt...

An der Strecke von Hilders in der Rhön nach Fulda waren im abendlichen Schienenbus einige Nonnen mitgefahren, die in Bieberstein aussteigen wollten.
Um den Fußweg der ehrwürdigen Damen zu verkürzen, hielt der Tw-Führer den Zug an einem außerhalb gelegenen Wegübergang an und ließ die Nonnen aussteigen.

Ob es dem Zug- und Tw-Führer später mal einen bevorzugten Platz im Himmel eingebracht hat, ist nicht überliefert. :-)

Gruß
Michael

Steigt jemand in Abschlag aus?

geschrieben von: Dampffrosch

Datum: 19.02.20 14:21

Fragte der Zugführer als er durch den Zug ging. Das habe ich erlebt, als ich mit meiner heutigen Frau im Herbst 1980 das Waldviertel besuchte und mit dem Zug von Gmünd NÖ nach Groß Gerungs und zurück fuhr. In Groß Gerungs gingen wir ins dortige Kino und schauten uns den Film "Zehn - Die Traumfrau" mit Bo Derek an.
Bei einer Urlaubsfahrt (mit Wohnmobil) nach Schweden im Sommer 2001 sah ich bei der Inlandsbahn, das dafür ein handbedientes Signal (beigefarbene runde Scheibe mit roten Rand) verwendet wurde. Sollte der Triebfahrzeugführer halten sah er die Scheibe, wenn nicht war sie weggedreht und er sah nur die Schmalseite.

Gruß
Horst

Re: Das Leben vor dem "Haltewunsch-Knopf" in Bussen, Straßenbahnen usw.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 19.02.20 14:34

Michael Fischbach schrieb:

An der Strecke von Hilders in der Rhön nach Fulda waren im abendlichen Schienenbus einige Nonnen mitgefahren, die in Bieberstein aussteigen wollten.
Um den Fußweg der ehrwürdigen Damen zu verkürzen, hielt der Tw-Führer den Zug an einem außerhalb gelegenen Wegübergang an und ließ die Nonnen aussteigen.

Ob es dem Zug- und Tw-Führer später mal einen bevorzugten Platz im Himmel eingebracht hat, ist nicht überliefert. :-)

Gruß
Michael

Hallo,

Einen Platz im Himmelreich bestimmt nicht, aber heut zu Tage hätte er sich ganz sicher eine böse Abmahnung eingefangen.


MfG Bw Nysa.

Re: Steigt jemand in Abschlag aus?

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 19.02.20 14:35

Moin.

Dampffrosch schrieb:
Bei einer Urlaubsfahrt (mit Wohnmobil) nach Schweden im Sommer 2001 sah ich bei der Inlandsbahn, das dafür ein handbedientes Signal (beigefarbene runde Scheibe mit roten Rand) verwendet wurde. Sollte der Triebfahrzeugführer halten sah er die Scheibe, wenn nicht war sie weggedreht und er sah nur die Schmalseite.
Das ist die in Schweden nicht unübliche Variante, Plåtstins genannt. Auf deutsch sowas wie Blechbahnhofsvorsteher. Wir kürzten den Bahnhofsvorsteher halt nicht ab.

Nicht hiforeif ist das Gesicht der HSB-Schaffnerin, als ich ihr vor einigen Jahren meinen Wunsch, in Quarmbeck auszusteigen, übermittelte. Denn in den Dampfzügen gibt es auch heute noch trotz Bedarfshalten keinen Haltewunschknopf.

Viele Grüße
Sören

Rasender Roland

geschrieben von: sflori

Datum: 19.02.20 19:02

Heckeneilzugfan schrieb:
An welche Vorgehensweise könnt Ihr Euch noch erinnern?
Nebensaison. Kumpel und ich alleine im Zug in Putbus. Der Schaffner hat einfach gefragt, wie weit wir wollen und dann sind wir im Dunkeln tatsächlich überall durchgefahren bis nach Binz. Was für ein Erlebnis! :)


Bye. Flo.
Heckeneilzugfan schrieb:
b) Busse und Straßenbahnen ohne Klingelknöpfe hatten schon in meiner Kindheit einen absoluten Seltenheitswert.
In den Straßenbahnen in Frankfurt a.M. gab's solche Knöpfe nie, und ich war einst arg erstaunt, als mir jemand in einer anderen Stadt (weiß nicht mehr wo) erklärte, ich müsse meinen Aussteigewunsch mittels Knopfdrücken kundtun.

Kein "Haltewunsch-Knopf" im D2U (1 B.)

geschrieben von: TransLog

Datum: 19.02.20 19:42

Hallo,

Anfang der 70er Jahre war in Berlin die Umstellung auf Haltewunsch-Knöpfe und Einmann-Wagen.
Bei dem alten D2U (Doppeldecker-2 Achsen-Unterflurmotor) hatte man noch Schaffnerbetrieb.


https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1a/Bundesarchiv_B_145_Bild-F003013-0010%2C_Berlin%2C_Zonengrenze.jpg


Die mittlerweile "in Umstellung befindlichen" Fahrgäste fingen zunehmend damit an, beim alten D2U den kleinen schwarzen Schaffnerknopf zu drücken, wenn sie aussteigen wollten. Der signalisierte jedoch dem Fahrer, wenn vom Schaffner bedient, Durchfahrt an der nächsten Haltestelle an, vorausgesagt dort wartete niemand auf Mitfahrt. So wurde häufig aus dem Ausstiegswunsch ein Durchfahrerlebnis... ;-)


Gruß, Ulrich



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:19:19:42:23.

Re: Kein "Haltewunsch-Knopf" im D2U (1 B.)

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 19.02.20 19:51

Moin,

falls sich jemand außer mir mehr für das Schild interessiert als für den Bus: In [de.wikipedia.org] findet sich der Hintergrund fürs Schild.

Viele Grüße
Sören
Ging mir als Ex-Frankfurter ebenso. Ich war es gewohnt, daß Bus und Tram grundsätzlich an jeder Haltestelle halt machen (oder Halt machen?) und bin beim ersten Mal in einem fremden Ort beinahe über's Ziel hinausgeschossen.

"Haus des Rundfunks"

geschrieben von: TransLog

Datum: 19.02.20 20:11

Hallo,

das Gebäude wurde erst am 5.7.1956 von sowjetischer Seite an den Berliner Senat übergeben.
Es stand seit 1952 leer, weil es von der britischen Besatzungsmacht 1952 abgesperrt wurde.

Ende 1957 entstand dort der "Sender Freies Berlin".

Gruß, Ulrich

Re: Moselbahn um 1930?

geschrieben von: ohneEisen

Datum: 19.02.20 20:20

Hallo,

bei Bahnreise und Klingelknopf fällt mir immer Kurt Tucholsky ein, der sich 1930 folgendes Wortspiel erlaubte:

Zitat
... der Zug führte einen Waggon mit, der sah innen aus wie ein Salonwagen, von hier aus hätte man ganz bequem Krieg führen können, so mit einem Telefon auf dem Tisch, mit dicken Zigarren und: »Seiner Majestät ist soeben der Sturmangriff gemeldet worden.« Wir führten aber keinen Krieg, sondern drückten auf die Kellnerin, und dann erschien ein Klingelknopf, oder umgekehrt, und dann konnte man auf dem langen Tisch einen naturreinen Mosel trinken und dabei Würfel spielen.

in : Denkmal am Deutschen Eck

Obwohl es heißt: "oder umgekehrt", ging ich immer davon aus, dass es an den Tischen Klingeln gab, um Bedienung herbei zu schellen. Mit einem Haltewunsch hatte das nicht direkt zu tun, aber der Knopf wurde bestimmt auch betätigt, falls dem Wein arg zugesprohen worden war und dann beim Aussteigen eine Hilfe vonnöten war.

Gruß aus Köln
Heiner
Meine Fundgrubenliste, meine Filmchen http://abload.de/img/ohneeisenyoutubeymozb.gif und die paar Beiträge in DSO]

Re: Lampensignal für Jägerhaus

geschrieben von: Tw666

Datum: 19.02.20 20:21

Moin,

das ist doch aber auch Schwachsinn. Heute fahren halt im Schnitt alle 30 Minuten auf solchen Strecken Züge statt nur viermal am Tag, da braucht es nicht mitten am Tag so einen Schneepflug - und in den vier Stunden Nachtruhe fällt auch meist gar nicht so viel Schnee.

Heute wird auch vor dem ersten Zug ein Schneeräumer die Strecken entlang geschickt, sofern es welche gibt (das ist in der Tat ein Problem).
Warum man es im Winter 2019 in den Voralpen allerdings nicht auf die Reihe bekommen hat weiß ich nicht - die Fahrzeuge hätte es zumindest gegeben...

Beste Grüße

666
Heckeneilzugfan schrieb:
a) In Zügen vermittelte meist der "Schaffner" zwischen Reisenden und Triebfahrzeugführer; er klärte rechtzeitig, ob an einem bestimmten Bedarfshalt gehalten wird oder nicht. [...] (Ich vermute, dass es vor der flächendeckenden Einführung der Uerdinger Schienenbusse in den fünfziger Jahren nur in seltenen Ausnahmefällen "Bedarfshalte" gab.) [...] An welche Vorgehensweise könnt Ihr Euch noch erinnern?
Wie es in D-A-CH war, weiß ich nicht, aber in Dänemark und Schweden waren Bedarfshalte durchaus gängig und das Verfahren dementsprechend genau geregelt.

Dänemark — Signalreglement (SIR) 1944

Wenn der Zug sich einen Bedarfshaltepunkt näherte, gab der Lokführer Pfeifsignal Nr. 60 „Færdig til indkørsel“ (Fertig für Einfahrt, ein kurzer und ein langer Ton). Wenn kein Halt notwendig war, antwortete das Zugpersonal mit Signal Nr. 98 „Ikke rejsende eller gods at afsætte“ (Keine Reisende oder Güter abzusetzen, Arm wagerecht ausgestreckt bzw. grünes Licht nach oben und unten bewegt).

DSB_SIR-1944_pag-170-II_fra-01.12.1960.jpg
        Bild 1: DSB SIR 1944 Seite 170–II, gültig vom 01.12.1960

DSB’s Signalreglement 1935 (bis 1944 gültig) hatte die gleiche Prozedur. Das Signalreglement for Privatbanerne 1935 (bis 1975 gültig) hatte zusätzlich den gegenteiligen Signalbegriff, Nr. 87 „Der skal standses ved Trinbrættet“ (An der Haltestelle halten, gestreckten Arm nach oben und unten geschwungen bzw. stetiges gelbes Licht).

Der Nachfolger Sikkerhedsreglement 1975 (Sicherheits-R.) und die Vorgänger Signalreglement 1923 und Almindeligt Signalreglement 1903 (Allgemeines S.) hatten keine solche Signale. Wie das Zugpersonal damals dem Lokpersonal verständigte, ob es Reisende für eine Bedarfshaltestelle gab, weiß ich nicht; es ist nirgendwo erwähnt, z.B. im Reglement for Togenes Gang 1916 (Reglement für den Gang der Züge).
____________________________________________________

Für Haltepunkte, die keine Zugfolgestellen waren (also nicht am Zugmeldeverfahren teilnahmen), hatten alle erwähnten Signalreglements (1903, 1923, 1935, 1944) außer SR 1975 ein Mastsignal „Rejsende eller gods at optage“ (Reisende oder Güter aufzunehmen, gelbe Scheibe mit schwarzem Rand bzw. gelbes Licht). Viele Privatbahnen verwendeten drehbare Scheiben zur Selbstbedienung durch die Reisenden.

DSB_SIR-1944-_pag-56-I_orig.jpg
        Bild 2: DSB SIR 1944 Seite 56–I

Als mehr und mehr Bedarfshaltestellen an Bahnübergängen eingerichtet wurden, führte SIR 1944 Handsignale für die Schrankenwärter ein: Signal Nr. 100 „Rejsende at optage“ (Reisende aufzunehmen, Arm senkrecht nach oben bzw. stetiges gelbes Licht) oder – neu seit 1955 – Signal Nr. 100a „Ingen rejsende at optage“ (Keine Reisende aufzunehmen, Arm wagerecht ausgestreckt bzw. weißes Licht langsam von Seite zur Seite bewegt).

DSB_SIR-1944_pag-172c-III_fra-01.04.1955.jpg
        Bild 3: SIR 1944 Seite 172c–III, gültig vom 01.04.1955

Schweden — Säkerhetsordning (Säo) 1959

Bei „behovsuppehål“ (Bedarfshalt, § 72:6) gab der Zugführer entweder Signal „klart för avgång“ (Klar für Abfahrt, grünes Licht langsam hin und her) oder Signal „varsamhet“ (Wachsamkeit, Arm senkrecht nach oben bzw. stetiges grünes Licht). Das Lokpersonal quittierte mit Pfeifsignal „giv akt“ (Achtung, ein kurzer Ton; konnte bei Dunkelheit durch zweimal Lichthupe ersetzt werden).

SJ_SAO-1959_pag-28+30_orig.jpg
        Bild 4: Säkerhetsordning 1959 Seite 28 und 30

Im Vorgänger Säkerhetsordning 1934 (Sicherheitsverordnung) gibt es keine Signale für diesen Zweck.

MfG, Dennis

Aussteigen mit Hilfe der Notbremse :-(

geschrieben von: Dampffrosch

Datum: 20.02.20 14:29

Hallo,

dazu zwei Beispiele:

1. Eine Filmszene wurde auf der Dampfbahn Fränkische Schweiz gedreht. Titel des Film fällt mir im Moment nicht ein. Um den Heimweg abzukürzen, zog ein Reisender die Notbremse. Nach einer Ermahnung vom Zugführer legte er dann auch einen Geldschein auf die Plattform und ging weiter seines Weges.

2. Beim Dienstunterricht 1985 in Nürnberg (war damals nach Nürnberg abgeordnet) berichtete der Amtslehrer dass ein Eisenbahner (!) so etwas in Retzbach-Zellingen bei einem IC getan hat.

Dass es niemand nachmacht versteht sich ja von selbst.

VG
Horst
Trip schrieb:
Ging mir als Ex-Frankfurter ebenso. Ich war es gewohnt, daß Bus und Tram grundsätzlich an jeder Haltestelle halt machen (oder Halt machen?) und bin beim ersten Mal in einem fremden Ort beinahe über's Ziel hinausgeschossen.
Bei uns Ossis gab es zumindest im (Ikarus-)Bus den HaltewunschKnopf schon "immer". Also im 260er und 280er war er drin, an die 180er erinnere ich mich nur noch sehr dunkel. Blöd war: der Knopf war über der Tür im Kasten mit der Türmechanik. Als Kind kamste da nicht unbedingt ran:

[www.bus-bild.de]

Mittig unten der Knopf und darüber die Bestätigungslampe.

Hier hatte man noch ein entsprechendes Hinweisschild dazwischengetackert: [img.favcars.com]
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