Hallo Zusammen.
Nachdem wir uns mit den
Sand und Thonwerke mit der Normalspur beschäftigt hatten, geht es heute um den Schmalspurteil der Sand und Thon Werke..
Bild 1:Zu den bekanntesten Bauwerken in Dörentrup zählt die Überfahrbrücke. Sie wurde benutzt , um Loren mit den verschiedenen Zuschlagstoffen für die Produktion der Feuerfest Produkte zu den Bunkern für die Mischanlagen zu befördern. Das Bild stammt aus der 25 Jahre Jubiläumsschrift von 1926.
Bild 2: Hier ein Blick etwa 30 Jahre später. Rechts auf dem Bild erkennt man auch noch einen Bunker, der von der Brücke aus befüllt wurde.
Bild 3:März 1980. Um oben in den Betrieb zu gelangen, musste man unten erstmal über die Straße fahren. Hatte man nicht genug Schwung und die Lok blieb auf der Straße stehen, musste die Kabeltrommel der Lok abgewickelt und in die Steckdose am Mast am Straßenrand gesteckt werden. Dann konnte man die Straße überqueren und anschließend wurde die Kabeltrommel wieder aufgerollt.
Bild 4: Nachdem die Spitzkehre befahren wurde, ging es mit viel Schwung die Rampe hoch….
Bild 5: …warum bleibt der Zug schlagartig stehen? Eine Lore ist entgleist. Und das genau vor der Verwaltung. So musste dann erstmal alles von Hand abgearbeitet werden. Mit einem Stapler oder ähnliche Hilfsmittel kam man ja nicht auf die Brücke.
Bild 6: Nach getaner Arbeit, geht die Fahrt dann weiter.
Bild 7:Nun geht unser Blick in die FF Abteilung : Hier sehen wir die Wiegelore, mit der die genauen Rezepte der einzelnen Produkte auf das Kilo genau den einzelnen Bunkern entnommen werden kann.
Bild 8:Die Lore von hinten. Um unter alle Bunker zu gelangen, gibt es auch eine Schiebebühne für die Lore.
Bild 9: Die Oberleitung führt genau neben den Bunkerschütten entlang. Diese Lore wird auch mit 220 V Gleichstrom betrieben und ist Baujahr 1960.
Bild 10: Auch im Außenbereich gab es eine Motorlore. Schön mit Einholmstromabnehmer..
Bild 11: Sie beförderte die fertigen Teermassen zur Hochrampe. Von dort gelangten sie dann über eine Rutsche in die Waggons..
Bild 12:Auch heute noch ist die Loren Drehscheibe noch sichtbar. Von hier aus wurden die Loren über eine Umlenkrolle und Seil von einer Lok in den Keller herunter gelassen .Das war der Schlackenkeller der Energiezentrale. War die Schlacke aus den Öfen aufgeladen, wurden die vollen Loren wieder hochgeholt und in der ausgebeuteten Sandgrube verklappt.
Bild 13: Solche Schienen von Union 1878 wurden als Türsturz in der FF Abteilung mit verbaut.
Bild 14: nun werden wir uns mal in die Sandgrube verirren. Hier blicken wir von der Nordseite aus hinein. Im Hintergrund der hohe Schornstein
des Klinkerwerkes.
Bild 15: Wie man hier besonders gut sehen kann, liegen mehrere Schichten übereinander.Nach der Deckschicht folgt eine
Braunkohle Schicht.Der Bagger und die beiden oberen Züge stehen auf einer Tonschicht. Dann folgt unten die Silbersandschicht.
Sie hatte eine Reinheit von 99,9%, was schon etwas besonderes war. Darum heißt die Firma ja auch Sand und Thon Werk.
Die Braunkohle wurde im Kesselhaus verballert.So konnte man die ersten Jahre recht günstig Strom herstellen.
Bild 16:Nun ist unten noch eine 2. Lok aufgetauscht. Diese Bilderreihe ist von 1925. Damals gab es nur Loks dieser Bauart
mit 7,5 PS. Die stärkeren Maschinen wurden erst ab 1935 mit Holzführerhaus und 15 Ps gebaut.
Hier die genaue Übersicht von Schmalspur Ostwestfalen.de
Bild 17: Der Silbersand wurde nur mit der Schaufel abgetragen. Der Sand war so weiß, das sogar Sonnenbrillen als Arbeits-
material ausgegeben wurden.
Bild 18: Die Sandschicht war recht mächtig,sodaß ungefähr 70 Jahre in großem Stil abgebaut werden konnte.
In den 50er Jahren wurden pro Tag zwischen 30 und 50 G Wagen mit Sand in Sackware versandt.Hauptabnehmer waren
die Glashütten im Bayrischen Wald.
Bild 19:Weil ich damals keine Detailaufnahmen der Loks gemacht habe, müssen jetzt ein paar Bilder aus 2018 herhalten. Damals wurde ich im Werk belächelt, wenn ich mal wieder mit meiner Pentax K 1000 um die Ecke kam.Was noch dazu kam: Nahezu alle Mitarbeiter waren Teilzeit Landwirte und
hatten dadurch selbstverständlich andere Gesprächsthemen, als ich. Außerdem war ich mit über 20 Jahren Altersunterschied mit Abstand der Jüngste.
Hier sehen wir die 28, eine 15 Ps Lok .Mustergültig aufgearbeitet von den Feldbahnfreunde Lippe e.V. Links angehangen ist der Generatorwagen.
Der ist leider notwendig, weil man im Ziegelei Museum in Lage keine Oberleitung montieren darf, damit man von den Personenloren aus nicht während
der Fahrt an die Oberleitung fasst.
Bild 20: Der Fahrschalter von der Firman Kiepe. Er hatte 6 Fahrstufen und 4 Bremsstufen. Rechts der kleine Hebel ist für Vorwärts-Rückwärts.
Bild 21: Die Kabeltrommel mit Stecker. Sie wurde beim liegenbleiben auf den Bahnübergängen benutzt. Die Bü hatten natürlich
keine Oberleitung, weil sonst die Pferdefuhrwerke und LKW dran hängen geblieben wären.
Selbstverständlich ist der Stecker bei aufgerolltem Kabel nicht unter Spannung. Dafür musste oben im Dach der Lok noch ein
Schalter umgelegt werden.
Bild 22: Ein Fahrmotor der Firma Conz mit 15 Ps.Ja damals wurde selbst elektrische Leistung noch in PS angegeben.
So, das soll von den Sand und Thonwerken reichen.
Die nächste Folge zeigt den Bahnhof Dörentrup.
Ralf wünscht einen schönen Sonntag.
Viele Grüße von Ralf aus
