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Schulausflug Anno??

geschrieben von: D.Kunen

Datum: 13.02.20 09:22

Guten Tag liebe Foristen.

Ich bitte euch um Mithilfe,um den Aufnahmezeitpunkt des angehängten Bildes in etwa zu bestimmen. Zu sehen ist eine Schulklasse am Bahnhof Plettenberg an der Ruhr-Sieg-Strecke,die im Begriff ist einen Personenzug zu besteigen,der auf Gleis 1 in Fahrtrichtung Hagen steht. Das Ausfahrsignal steht am Brückenstellwerk Pf auf Hp1. Zuglok soweit ersichtlich eine P8 mit Kastentender. Das Wagenmaterial? Im Hintergrund rangiert sehr wahrscheinlich eine Dampflok Br74.4 die neben einer Lok der Br55.16 ständig auf dem Lokbahnhof Plettenberg stationiert waren.
Wer kann uns vom Heimatkreis Plettenberg weiterhelfen?
Das Bild stammt aus dem Archiv Christa Schneider/Sammlung Dietmar Kunen
Bahnhof - Bahnsteig Schulausflug 03.jpg

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: Heizer Jupp

Datum: 13.02.20 09:48

Spontan würde ich sagen, daß es sich um einen Klassenausflug etwa Anfang der 1930er Jahre handeln dürfte.
Die Wagen haben noch ihre Anschriftentafeln und auch deren Oberlichter sind noch vollständig ausgerüstet.
Auch die Kleidung der Kinder und das ganze Drumherum lassen für meine Begriffe darauf schließen, daß die "Nazifizierung" der Gesellschaft wenn überhaupt, dann erst ganz am Anfang stand. Deshalb würde ich das Bild in die Zeit zwischen 1932 und 1935 einordnen.

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: Roststab

Datum: 13.02.20 11:37

Ich denke es sind eher die späten 50, also meine Zeit. Der sogn. Meckischnitt ist bei den Jungs weit verbreitet. Den gab es m. E. in den 30ern nicht.

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: Klaus aus FG

Datum: 13.02.20 12:03

Wenn das Bild tatsächlich in den 50er Jahren entstanden sein sollte, dann spätestens 1956, da wurde die dritte Klasse abgeschafft.

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: S&B

Datum: 13.02.20 12:05

Roststab schrieb:
Ich denke es sind eher die späten 50, also meine Zeit. Der sogn. Meckischnitt ist bei den Jungs weit verbreitet. Den gab es m. E. in den 30ern nicht.
Ja, und ich durfte den nicht tragen. Meine Eltern bestanden auf Fassonschnitt! :-(
Grüße
Ulrich

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: Sachsenstolz

Datum: 13.02.20 12:11

Mir stellen sich zwei Fragen.
Erstens: Trägt der aussteigende Herr (ohne Hut) an der Jacke ein Parteiabzeichen der NSDAP?
Zweitens: Bis wann gab es im Dritten Reich gemischte Schulkassen und ab wann wurde die Koedukation in der BRD (hier: NRW) wieder eingeführt?

Wird die erste Frage mit "Ja" beantwortet, dann sind die 50er Jahre natürlich sofort aus dem Rennen!

Uwe

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: sukram01

Datum: 13.02.20 12:20

Eine zeitliche Eingrenzung lässt sich aus meiner Sicht an zwei weiteren Punkten festmachen:

* Mit dem Karomuster der beiden Mädchenkleider lässt sich der Zeitraum der Fotografie festmachen, beim Deutschen Textilmuseum in Krefeld-Linn wird man schon Rat wissen.
* Die Sitzbank am rechten Bildrand trägt allem Anschein nach eine Kunstharzlackierung und nach meinem Wissen war so etwas erst in den 50er Jahren üblich.

So weit mein Klecks Senf dazu

--
Markus

Der Museumsbahnhof Lette im Netz:

[www.bahnhof-lette.de]

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: Klaus aus FG

Datum: 13.02.20 12:28

Sachsenstolz schrieb:
Mir stellen sich zwei Fragen.
Erstens: Trägt der aussteigende Herr (ohne Hut) an der Jacke ein Parteiabzeichen der NSDAP?
Zweitens: Bis wann gab es im Dritten Reich gemischte Schulkassen und ab wann wurde die Koedukation in der BRD (hier: NRW) wieder eingeführt?

Wird die erste Frage mit "Ja" beantwortet, dann sind die 50er Jahre natürlich sofort aus dem Rennen!

Uwe
Antwort zu zweitens: Wenn mich jetzt nicht alles täuscht, bis 1945.

Nachtrag: Die Schulkinder sehen mir altersmäßig ohnehin nach Volksschule aus und die Geschlechtertrennung gab es an den höheren Lehranstalten aber nicht an den Volksschulen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:13:12:53:32.

Schulausflug vor 1945...

geschrieben von: Hubert G. Königer

Datum: 13.02.20 13:14

An den preussischen Abteilwagen ist eindeutig das Wagennummernschild mittig zwischen Fenster und Dachrundung zu erkennen. Das gab es nur bis 1945, höchstens in Einzelfällen vielleicht ein, zwei Jahre länger.

Hubert.

«Wer grosse Töne spuckt, sollte an den Gegenwind denken».
Amtsbote Hannes (Albin Braig) in «Hannes und der Bürgermeister»
Im Gedenken an den
«Bürgermeister» Karlheinz Hartmann, gestorben am 29. August 2023.

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: erikelch

Datum: 13.02.20 13:15

Hallo zusammen,

wegen der Nummerntafeln an den Dächern der 4achsigen "Tausendtürenwagen" und der Haltetafel mit der Bezeichnung "20 Achsen" hinten rechts würde ich das Bild zeitlich eher vor 1945 verorten.

Gibt es denn Hinweise, ob und wann das Signal vor dem Stellwerk von seinen "Negativflügel" auf die normalen "Standartflügel" umgebaut wurde ?

Viele Grüße
erikelch

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: Sunyani

Datum: 13.02.20 13:57

Könnten es zwei Klassen gleichen Jahrgangs sein - einmal die Mädels(-klasse), ungefähr 18
vorn zusammen bis etwa 2 m nach dem Bahnhofsnamensschild und ab da kommen gesammelt die Jungs(-klasse),
sichtbar sind um die 15, aber vielleicht kommen noch welche.

??

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: olyx

Datum: 13.02.20 14:05

Dort, wo rechts die blühenden Sträucher verlaufen, lag ursprünglich mal ein Stumpfgleis. Wann ist das weggekommen?

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: Dampffrosch

Datum: 13.02.20 14:35

S&B schrieb:
Roststab schrieb:
Ich denke es sind eher die späten 50, also meine Zeit. Der sogn. Meckischnitt ist bei den Jungs weit verbreitet. Den gab es m. E. in den 30ern nicht.
Ja, und ich durfte den nicht tragen. Meine Eltern bestanden auf Fassonschnitt! :-(
Grüße
Ulrich
Hallo Ulrich,

das war dann ein "ordentlicher deutscher Haarschnitt". Diesen Begriff habe ich in einer Jugendzeitschrift (Micky Maus, Fix und Foxi oder Am Scheideweg?) gelesen.
Da konnten Leserbriefe geschrieben werden mit der Überschrift: Was meint ihr dazu? Da durfte ein Junge keinen Meckischnitt tragen, weil er zu amerikanisch und eben kein "ordentlicher deutscher Haarschnitt" war. Das war die Meinung seines Vaters.
Einen Meckischnitt hätte ich schon tragen dürfen, aber der Frisör meinte er würde mir wegen meiner hohen Stirn nicht stehen. Dagegen gab es dann einige Jahre später Probleme mit der Beatlefrisur.

Gruß
Horst

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: stenkelfelder

Datum: 13.02.20 15:00

Wenn ich mal als Zeitzeuge (Jahrgang 1950) mal ein paar Takte dazu sagen darf:

Die Koedukation war zu meiner Zeit (Einschulung 1956) an den Grundschulen selbstverständlich, an den weiterführenden Schulen dagegen so gut wie unbekannt.


Der ordentliche Haarschnitt war der heiße Scheiß der 1950er- das Lieblingsthema aller Eltern, Großeltern, Onkels und Tanten. Und die Zeitschrift, die sich darüber ausgelassen hat, kann nur "Fix & Foxi" gewesen sein, herausgegeben von SS- Hauptsturmführer a.D. Rudolf Alexander Kaffka alias Ralf Kauka (jawoll, der war auch dabei gewesen, nicht nur einige alte Herren aus der Schpielzeugeisenbahn- Szene...).

Den Bahnhof Plettenberg kenne ich auch noch so ähnlich aus der Zeit- das Bild dürfte also aus den frühen (keinesfalls späten ) 1950ern stammen.

Einige der Blagen tragen deutlich erkennbar Rucksäcke, die sehr deutlich nach Wehrmacht aussehen- auch das dürfte auf die frühen 50er hindeuten.

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: Johann

Datum: 13.02.20 15:09

Ich kann mich noch an meinen Pisspottschnitt erinnern, den ich etwa bis zum 16. Lebensjahr damals tragen musste. Es war schrecklich in den sechzigern und wenn ich sehe, daß viele junge Leute sich heutzutage wieder freiwillig "selbst entstellen", glaube ich es manchmal nicht.
Gruß Johann

Re: Schulausflug Anno??

geschrieben von: Trip

Datum: 13.02.20 15:11

Da ist dieser ältere Herr mit Hut --- gab es diese Hutmode schon in den frühen 30ern? Sieht mir eher nach 50er aus, aber so arg viel Ahnung habe ich da nicht.

Re: Schulausflug Anno?

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 13.02.20 15:12

Heizer Jupp schrieb (inhaltlich):
Die Wagen besitzen noch ihre Anschriftentafeln und auch deren Oberlichter sind noch vollständig ausgerüstet.
Als zeitliche Erweiterungsfragen:

  • die Tafeln sind zwar (noch) vorhanden, aber sind sie denn auch (noch) beschriftet (da könnte ein Detailscan helfen)?
  • ab wann gab’s tief im Landesinneren Verdunkelungsmaßnahmen, oder: ab wann wurden die Oberlichtfenster dauerhaft verschlossen?



  • Walter

    (der vom Bauchgefühl her etwas mehr zu den 50er Jahren tendiert)

    Re: Herrenhutmode 50er, 40er, 30er

    geschrieben von: Mikado-Freund

    Datum: 13.02.20 15:31

    Wär ’ne Idee, aber ausgerechnet die Hutmode ist - oder war (m.E.) damals™ wohl so ziemlich zeitlos und ist deshalb vermutlich auch keine so große Hilfe bei der zeitlichen Eingrenzung: [www.alamy.de], [www.fotosearch.fr], [www.fotosearch.fr], [www.fotosearch.fr] …

    Negativflügel

    geschrieben von: Dampffrosch

    Datum: 13.02.20 16:11

    erikelch schrieb:
    Gibt es denn Hinweise, ob und wann das Signal vor dem Stellwerk von seinen "Negativflügel" auf die normalen "Standartflügel" umgebaut wurde ?

    Auf den ersten Blick dachte ich auch es wäre ein Negativflügel - ist aber keiner.

    Gruß
    Horst

    Re: Schulausflug vor 1945...

    geschrieben von: Frank Schönow

    Datum: 13.02.20 16:22

    Hubert G. Königer schrieb:
    An den preussischen Abteilwagen ist eindeutig das Wagennummernschild mittig zwischen Fenster und Dachrundung zu erkennen. Das gab es nur bis 1945, höchstens in Einzelfällen vielleicht ein, zwei Jahre länger.

    Hubert.

    Auch die Nachkriegs DR in der Brit-US Zone hatte sicherlich wichtigere Aufgaben als Wagennummernschilder zu demontieren. Es sieht auf dem Foto auch so aus als wären diese Schilder leer. Es kann durchaus ein Schaulausflug 1946/47/48 gewesen sein.

    Frank aus der Prignitz
    ____________________________________________________

    Eisenbahn ist für mich Freizeit, nicht Lebensinhalt!

    Tillig-Elite und Weinert-MeinGleis haben vorbildorientiert keine Herzstücke - Weisheiten eines Spielbahners

    Re: Frage zu Klassenziffern (gelöscht)

    geschrieben von: ehemaliger Nutzer

    Datum: 13.02.20 17:26

    [gelöscht, interessiert eh niemanden]



    1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:14:01:08:41.

    Re: Negativflügel

    geschrieben von: S&B

    Datum: 13.02.20 17:45

    Dampffrosch schrieb:
    erikelch schrieb:
    Gibt es denn Hinweise, ob und wann das Signal vor dem Stellwerk von seinen "Negativflügel" auf die normalen "Standartflügel" umgebaut wurde ?

    Auf den ersten Blick dachte ich auch es wäre ein Negativflügel - ist aber keiner.

    Gruß
    Horst
    Doch, Horst, es ist ein Negativflügel. Zumindest beim Abweichflügel kann man es bei Vergrößerung eindeutig erkennen.
    Grüße
    Ulrich

    Die kurzen Hosen

    geschrieben von: Le Mistral

    Datum: 13.02.20 18:27

    sehe ich als Schlüssel zur zeitlichen Eingrenzung.

    Ähnlich der heutigen Mode, sind die auf dem Bild ziemlich lang und reichen fast bis zum Knie. Das gab es in den 20er Jahren bis zum Krieg einschliesslich.

    In den darauffolgenden 40 Jahren waren die bedeutend kürzer, endeten am Oberschenkel. Die in den 50er Jahren bei Jungs allgegenwärtigen Lederhosen wurden an den Beinen mindestens einmal, wenn nicht zweimal umgeschlagen. Nicht bei richtiger Trachtenkleidung, aber bei der Alltagskleidung.
    Auch die Rucksäcke der Kinder sind aus dieser Zeit. Mit Wehrmacht haben diese Rucksäcke rein gar nichts zu tun.
    Die Oberlichte der Waggons sind verschlossen, das deutet auf die Kriegszeit hin.
    Ebenso die schmalen Revers der Herrenanzüge. In den 50ern waren die erheblich breiter.
    Auch der Haarschnitt der Jungs hat nichts mit "Igel"- Mode zu tun, das ist der zu jener Zeit übliche "praktische"/"militärische" Nazi-Topfschnitt.
    Und der Herr in der Waggontür könnte tatsächlich ein Parteiabzeichen tragen - die Grösse des Punktes am Revers entspricht dem.



    2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:13:18:34:34.

    Re: Schulausflug Anno??

    geschrieben von: D.Kunen

    Datum: 13.02.20 18:46

    Guten Abend Olyx.

    Das von Dir erwähnte Stumpfgleis lag noch lange nach der elektrifizierung der Ruhr-sieg-Strecke 1965 . Dieses Gleis ist ursprünglich die Zufahrt zum ersten einständigen Lokomotivschuppen der westlich in Blickrichtung Ohle direkt neben dem Empfangsgebäude bis 1914/15 stand. 1966 im 5.Schuljahr machte unsere Klasse der ev.Schule in Plettenberg-Ohle einen Ausflug zum Plettenberger Bahnhof. Zu unserer Überraschung stand in dem Stumpfgleis die 50 025 vom Bw Finnentrop. Die dann Lz an die Güterschuppenrampe kam,und wir Schüler auf den Führerstand durften.Es war einfach toll. Natürlich kam dann die obligatorische Nacherzählung als Hausaufgabe. Noch eine Anmerkung zum Haarschnitt.Der war durchgehend im Sommer so kurz wie möglich.
    Vor allem herschte in der Schule Disziplin! Hat nicht geschadet.
    Gruss Dietmar Kunen
    Blocksiesel

    Bilder zum Vergleich (ohne Bahnbezug!)

    geschrieben von: Norbert Bank

    Datum: 13.02.20 23:03

    Mädchenklasse 1932:
    [digit.wdr.de]

    gemischte Schulklasse 1932 (Haarschnitt der Jungs...)
    [digit.wdr.de]

    vermutlich die ganzen Schüler des Jahres 1932 aus Skerbersdorf:
    [www.skerbersdorf.de]

    gemischte Klasse 1938:
    [digit.wdr.de]

    1948:
    [digit.wdr.de]

    1956:
    [digit.wdr.de]

    jede Menge Klassenfotos aus vielen Jahren findet man bei WDR Digit, "Schulklasse 19xx" hilft beim suchen nach Jahreszahl.

    "Schulausflug 19XX" oder Klassenausflug sind nur wenig zielführend, insbesonders Bilder aus den 1930er Jahren sind selten:

    Ausnahme:
    [digit.wdr.de]

    Wenn ich mir die Bilder so betrachte scheinen mir die Einwände bezüglich Frisuren und Hosen und deren zeitliche Einordnung
    nicht so ganz gegeben.

    Gruß

    Norbert

    Re: Herrenhutmode 50er, 40er, 30er

    geschrieben von: 044 508

    Datum: 14.02.20 00:02

    Doch nochmal die "Hutmode" als Identifikator:

    Die DAME im schwarzen Kostüm (auf dem Bahnsteig neben dem aussteigenden Herrn) trägt eindeutig einen damals sehr modischen Damenhut der typisch ist für die 30er Jahre (schräg getragen, schwach eine Feder erkennbar).
    So etwas trugen elegante Damen 20 Jahre später (d.h. in den 50ern) nicht mehr.
    Neben den Indentifikatoren an den Fahrzeugen (Schilder, Oberlichter an den Waggons etc.) aber auch am Zug (dieser ist absolut "stilrein", das war nach dem Krieg eher selten) spricht also das Meiste für die 30er Jahre.

    Gruß,

    Micha

    Re: Negativ- und Positivflügel

    geschrieben von: Dampffrosch

    Datum: 14.02.20 01:57

    S&B schrieb:
    Dampffrosch schrieb:
    erikelch schrieb:
    Gibt es denn Hinweise, ob und wann das Signal vor dem Stellwerk von seinen "Negativflügel" auf die normalen "Standartflügel" umgebaut wurde ?

    Auf den ersten Blick dachte ich auch es wäre ein Negativflügel - ist aber keiner.

    Gruß
    Horst
    Doch, Horst, es ist ein Negativflügel. Zumindest beim Abweichflügel kann man es bei Vergrößerung eindeutig erkennen.
    Grüße
    Ulrich
    Stimmt es ist nur der zweite Flügel.
    Da kenne ich auch bei zwei Aufnahmen von Carl Bellingrodt im Bildband Bundesbahn-Dampflokomotiven ( EK-Verlag ), wo beim zweiflügligen Signal nur ein Flügel negativ ist.

    MfG
    Horst

    Re: Schulausflug vor 1945...

    geschrieben von: cdb

    Datum: 14.02.20 02:05

    Lieber Frank Schönow,
    für die 1940er Jahre sind die Kinder viel zu gut genährt! Allein aus diesem Grunde meine ich:
    a) entweder 1930er Jahre, als es wirtschaftlich gut ging (ca. 1935 - 1938)
    b) oder 1950er Jahre ca 1953 - 1955.
    Ich neige zu den 1930er Jahren wegen der Hosenlänge, die karierten Mädchenkleider könnten auch passen.
    Ich bin gespannt auf das Ergebnis
    Carsten Dietrich Brink
    82131 Gauting

    Signalflügel

    geschrieben von: Markus Heesch

    Datum: 14.02.20 11:34

    Also ein Negativsignal hat doch einen roten Flügel mit weißem Rand, das kann ich jetzt bei beiden Flügeln nicht erkennen. Die dunkle Fleck auf dem oberen Flügel ist die davorstehende Bahnsteiglaterne. Der rote Rand der Signalflügel verschwindet in den Graustufen.

    Auf jeden Fall ein spannendes Zeitdokument!

    Re: Schulausflug Anno??

    geschrieben von: Roststab

    Datum: 14.02.20 12:11

    Wo will eine Schlklasse bei einem Ausflug hin? Mag sein, daß Plettenberg vor dem Krieg Dinge zu bieten hat, die es heute nicht mehr gibt. Aber die heutigen Ausflugsziele liegen vom Ortskern durchschnittlich 15 km entfernt. Das ist ein Fußmarsch für die Kinder von etwa 30 km. Das ist Unfug. Da htte man gleich mit dem Bus hinfahren können und hätte nicht die Bahn benötigt. Wo will man also hin? Mir kommt da die Jugendherberge in den Sinn. Das kenn ich ja aus meiner eigenen Kindheit. Sie war auch bei Wanderungen ohne Übernachtung oft das Ziel, weil man dort preiswert etwas Essen könnte. Nehmen wir also an, daß die Jugendherberge in Plettenberg das Ziel war, grenzt sich das ganze etwas deutlicher ein.

    Die erste Jugendherberge bestand aus zwei unterschiedlichen Häusern an verschiedenen Örtlichkeiten. Eins war für Jungen gedacht und eins für Mädchen. Diese Einrichtung existierte bis 1931. Würde also zeitlich noch in den Rahmen passen. Aber waren zu dem Zeitpunkt die Züge bereits für Verdunklungsmaßnahmen (von denen ich bis auf die geschwärzten Oberlichter nichts erkennen kann) schon dafür vorbereitet?

    Von 1931 bis 1953, also die Vorkriegs-, Kriegs-, und unmittelbare Nachkriegszeit existierte nichts, was einer Jugendherberge ähnelt.

    !953 wurde die neue Jugendherberge eingeweiht. Dies Gebäude habe ich noch kennen gelernt. Es esxistiert noch heute, ist aber keine Jugendherberge mehr.

    Unter dem Gesichtspunkt Jugendherberge kommen für mich die 50er Jahre. in Betracht. Das vielzietierte "Parteiabzeichen" deute ich als Abzeichen des deutschen Sportbundes, von dem ich weiß, daß junge Männer es stolz trugen, auch wenn es nur silbern war. So unsportlich wie ich nun mal war, habe ich es nie erreicht.

    Re: Schulausflug Anno??

    geschrieben von: E-Oldtimer

    Datum: 14.02.20 13:24

    Sunyani schrieb:
    Könnten es zwei Klassen gleichen Jahrgangs sein - einmal die Mädels(-klasse), ungefähr 18
    vorn zusammen bis etwa 2 m nach dem Bahnhofsnamensschild und ab da kommen gesammelt die Jungs(-klasse),
    sichtbar sind um die 15, aber vielleicht kommen noch welche.
    Moin,

    Schulklassen mit deutlich über 30 Kindern waren zumindest im Ruhrgebiet nicht unüblich.
    Ich schätze auch eher eine Vorkriegsaufnahme, da die hohen Schuhe der Jungs nach dem Krieg nicht mehr üblich waren.

    Gruß,
    Till

    Re: Signalflügel

    geschrieben von: Dampffrosch

    Datum: 14.02.20 13:49

    Dass es ein Negativflügel ist habe ich erst erkannt, als ich das Bild aufgrund des Hinweises von S&B vergrößert habe.
    Da kommt mein nächster Gedanke: Gab es vor Gründung der Deutschen Bundesbahn (24. Mai 1949) zweiflüglige Hauptsignale mit unterschiedlichen Signalflügeln?

    Re: Bilder zum Vergleich (ohne Bahnbezug!)

    geschrieben von: Dampffrosch

    Datum: 14.02.20 14:09

    Hallo Norbert,

    auch wenn die Bilder keinen Eisenbahnbezug haben, so ist doch festzustellen, dass sich im Zeitraum 1932 bis 1956 bezüglich Kleidung wenig geändert hat. Kleidung war damals im Vergleich zu den Löhnen eines Durchschnittsverdiener sehr teuer und somit wurden sie entsprechend gepflegt und sehr lange getragen, manchmal über Generationen hinweg. Das änderte sich dann schlagartig als das Wirtschaftswunder zu greifen begann und das war eben nach 1956. Hinzu kommt noch, dass es noch keine Discountläden gab, wo man beim Einkaufen so nebenbei eine Hose, Pullover, Schuhe usw. sich zulegte.
    Das sollte auch erwähnt werden, weil es sich die Generation von heute wohl kaum vorstellen kann.

    Viele Grüße
    Horst

    Re: Bilder zum Vergleich (ohne Bahnbezug!)

    geschrieben von: D.Kunen

    Datum: 14.02.20 14:48

    Hallo Norbert.

    Montags Morgens lag eine saubere Hose,Hemd und Schuhe parat. Die Hose trug ich die ganze Woche.Wenn sie schmutzig war,wurde sie mit schwarzem Kaffee ausgebürstet. So war das damals.
    Hauptsache wir waren in der Schule ordentlich gekleidet. Es wurde auch nicht gemault,obwohl die selbst getrickten Trümpfe kratzten.
    Mein Vater war Alleinverdiener.Mutter war den ganzen Tag für meine Schwester und mich da.Versorgte auch die Grosseltern.
    VG Dietmar Kunen
    Blocksiesel

    Re: Bilder zum Vergleich (ohne Bahnbezug!)

    geschrieben von: Neitecfreak

    Datum: 14.02.20 17:02

    Hallo.Die"getrickten Trümpfe"sind gut..😂😂😂😂.Sorry der musste mal sein.

    Viele Grüße


    der Neitecfreak aus dem geneigten Gera


    Re: Bilder zum Vergleich (ohne Bahnbezug!)

    geschrieben von: Roststab

    Datum: 14.02.20 17:34

    Wieviele Familen waren während des Krieges ausgebombt worden und hatten ihren gesamten Besitz verloren? Wieviele Familien sind aus Ostpreußen, Schlesien, Pommern, oder wie sonst noch die Gebiete hießen in denen die "rote Armee" eingezogen ist, mit ein paar Habseligkeiten geflüchtet. Wie viele Leute hatte in der Nachkriegszeit ihren besten Mantel gegen ein paar Kartoffeln eingetauscht. Da blieb nicht der Hauch von Luxus bei dem Großteil der Bevölkerung. Kein Wunder, daß die Jüngsten teilweise die Klamotten der älteren Geschwister auftragen mußten. Da möchte ich einmal das "Hohe Lied" unserer Mütter anstimmen, die einem alten verschlissenen Wollpullover aufrebbelten und uns Kinder daraus einen Schal und Pudelmütze für die doch saukalten Winter strickten.

    In der Tat, wer's nicht erlebt hat, weiß nicht, was damals vorgegangen ist.

    Re: Schulausflug Anno??

    geschrieben von: sukram01

    Datum: 14.02.20 17:48

    stenkelfelder schrieb:
    Der ordentliche Haarschnitt war der heiße Scheiß der 1950er- das Lieblingsthema aller Eltern, Großeltern, Onkels und Tanten. Und die Zeitschrift, die sich darüber ausgelassen hat, kann nur "Fix & Foxi" gewesen sein, herausgegeben von SS- Hauptsturmführer a.D. Rudolf Alexander Kaffka alias Ralf Kauka (jawoll, der war auch dabei gewesen, nicht nur einige alte Herren aus der Schpielzeugeisenbahn- Szene...).


    Hallo Stenkelfelder, ich glaube, dass Du da etwas durcheinander schmeißt. Tante Wikipedia weiß jedenfalls Rat:

    * Klick mich!

    --
    Markus

    Der Museumsbahnhof Lette im Netz:

    [www.bahnhof-lette.de]

    Re: Auch ein Schulausflug 1958 mit Bild

    geschrieben von: m38902687-1

    Datum: 14.02.20 21:32

    Eine kleine Bemerkung zu dem interessanten plettenberger Bild, welches ich in die unmittelbare Vorkriegszeit verorte. 1956 wurde dei 3. Klasse zur 2. Klasse. Die Kleidung der Schüler unterschied sich in den späten 50er-Jahren je nach Einkommen; Berufsstand und Gesinnung des Elternhauses noch ganz erheblich. Die Kleidung der Kinder war einerseits noch geprägt von der Vorkriegsmode und der zur Verfügung stehenden finanziellen, textilen und herstellenden Möglichkeiten. Anderenseits hielten bereits die neuen Modeerscheinungen z.B. blue Jeans, auch Niethosen genannt, als praktische Verkörperung des US-Einflusses, Einzug. Eine Knickebocker, eine blue Jeans und eine Seppelhose (Lederhose) auf der selben Sitzbank in einem zur 2. Klasse hochgezauberten klapprigen Abteilwagen war 1958 absolut keine Seltenheit, trafen doch damals noch (echte) Armut und neureiche Wirtschaftswunderbegünstigte (bösartig "Kriegsgewinnler" genannt) zusammen. Das untere Bild zeigt teilnehmende Kinder einer größeren Gruppe auf einem Schulausflug von Sigmaringen nach dem Kloster Beuron Juli 1958. Mit derart damals einprägsamen Erlebnissen lockt man heute leider keinen Hund mehr hintem Ofen vor. gesagt. Größere Gruppen hatten immer einen Wimpel zur Kennung dabei. Wer es sich leisten konnte, durfte, wenigstens leihweis, einen Kurzrucksack aus Stuttgart tragen. Einfache Rucksäcke, wie auf dem plettenberger Bild, waren bereits verpönt, da sie zu sehr an die damals einfach abschätzig "Rucksackdeutsche" genannten Heimatvertriebenen und Flüchtlinge aus den derutschen Ostgebieten erinnerten.
    Gruß Fritzle


    2004-06-18 001.jpg

    Luftbild im Landesarchiv NRW

    geschrieben von: sukram01

    Datum: 14.02.20 22:14

    Ich habe doch noch einmal im Landesarchiv von NRW nach einem passenden Luftbild geschaut und bin fündig geworden:

    * [www.archive.nrw.de]

    Der Bahnhof Plettenberg befindet sich am unteren Rand des Luftbildes.

    Die schlechte Nachricht zuerst: Leider steht im Luftbild auf dem in Rede stehenden Gleis Richtung Hagen ein Güterzug, dessen Schattenwurf erst einmal alles verdirbt - so auch auf die Sitzbank im Bild :-( Was aber noch auffällt: Im Foto ist die Vegetation rechts vom Gleis recht üppig, während es im Luftbild doch deutlich schütterer aussieht und das trotz des spätsommerlichen Aufnahmedatums 08.09.1953. Entweder wurde hier in den Jahren zuvor kräftig zurück geschnitten oder aber das Foto wurde später als das Luftbild aufgenommen.

    Wenn sich sonst keine weiteren Ansatzpunkte zur Datierung des Bildes ergeben, bleibt aus meiner Sicht nur noch die Anfrage beim Textilmuseum in Krefeld. Ich glaube, die dort tätigen Historiker können anhand der Kleidungsstücke recht zügig eine Aussage über den Aufnahmezeitpunkt machen.

    --
    Markus

    Der Museumsbahnhof Lette im Netz:

    [www.bahnhof-lette.de]

    Re: Auch ein Schulausflug 1958 mit Bild

    geschrieben von: Sonderkorrespondent

    Datum: 14.02.20 22:27

    m38902687-1:
    Juli 1958.
    [attachment]
    Als Farbfoto. Das sieht man aus dieser Ära so selten und vermittelt einen viel lebendigeren Eindruck.

    Re: Luftbild im Landesarchiv NRW

    geschrieben von: sukram01

    Datum: 14.02.20 22:39

    Ich habe in das Luftbild noch etwas genauer angeschaut und da sind mir einige Details aufgefallen:
    200214_Plettenberg_Bahnhof.jpg
    * Die im Foto erkennbare Sitzbank ist doch im Luftbild sichtbar,
    * Der Fotograf steht auf einer zweiten Sitzbank davor,
    * Im Hintergrund des Fotos ist vor dem Reiterstellwerk eine Baumreihe von jungen Bäumen zu erkennen, die sich auch im Luftbild wiederfinden,
    * Das Bahnhofschild in Höhe der Sitzbank ist ganz offensichtlich verschwunden, es ist auch keinerlei Schattenwurf erkennbar.

    Vielleicht helfen meine bescheidenen Erkenntnisse ja weiter ;-)

    --
    Markus

    Edit: Verschwundenes Bahnhofsschild +

    Der Museumsbahnhof Lette im Netz:

    [www.bahnhof-lette.de]




    2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:17:06:04:04.

    Re: Schulausflug vor 1945...

    geschrieben von: Frank Schönow

    Datum: 14.02.20 22:52

    Also Unterernährung kann ich hier nicht wirklich sehen:

    [digit.wdr.de]

    Frank aus der Prignitz
    ____________________________________________________

    Eisenbahn ist für mich Freizeit, nicht Lebensinhalt!

    Tillig-Elite und Weinert-MeinGleis haben vorbildorientiert keine Herzstücke - Weisheiten eines Spielbahners
    Hallo,

    die Kleidung wird wohl wirklich nicht bei der Auflösung des Rätsels helfen können.
    Die war wirklich relativ unverändert von 1930 bis fast 1960.
    Deswegen stelle ich mal die Fragen die mir durch den Kopf gehen:

    - wie alt ist das Stellwerk ? Zum Aufnahmezeitraum ist es schon im Durchfahrbereich vom Ruß der Dampfloks geschwärzt
    - wie lange bzw. ab wann gab es die Laternen und das Bahnhofsschild in dieser Form?
    - kommen die Schulkinder an oder fahren sie ab?
    - sind die Oberlichter der Abteilwagen wirklich geschwärzt oder am Ende nur verrußt/verdreckt ?
    - was spricht eindeutig für die erste Hälfte der 1930er Jahre?
    - was spricht eindeutig für die erste Hälfte der 1950er Jahre?
    - wer hat Bilder vom Bahnhof Plettenberg aus passender Zeit?

    Ausschließen möchte ich die nur die Nazizeit der späten 1930er Jahre bis 1945 und die nächsten 2-3 Jahre.
    Den üblichen "Schmuck" des 3. Reiches kann ich eindeutig nicht erkennen .

    Auffällig ist das das Bild aus "einem Guss" wirkt, es passt alles zusammen. Das könnte ein Indiz für die 1930er Jahre sein.
    Könnte, wohlgemerkt.

    Gruß

    Norbert

    Re: Schulausflug Anno??

    geschrieben von: D.Kunen

    Datum: 15.02.20 09:47

    Liebe Foristen.

    Mit so vielen Beiträgen zum Bild habe ich nicht gerechnet.
    Etwas Licht hat es in die Datierung gebracht. Ich möchte mich bei euch bedanken. Aber vieleicht kommen noch mehr Beiträge.?
    Schönes Wochenend
    VG Dietmar Kunen
    Blocksiesel

    Re: Schulausflug nach 1945?

    geschrieben von: tuswa

    Datum: 15.02.20 09:54

    Hallo,

    Hat noch niemand bemerkt daß unter den Wagenschildern keine Adler zu sehen sind?
    Diese waren in den 30ern noch üblich aber wurden m.W. ab 1945 schnellstens entfernt.
    Nummerschilder (leer?) sind aber noch da. Ich würde auf Ende 1940er/Anfang 1950er tippen...

    MfG,
    Tuswa.

    Re: Schulausflug Anno??

    geschrieben von: S&B

    Datum: 15.02.20 10:42

    Könnte das Stellwerksgebäude von Richard Brademann entworfen sein?
    Grüße
    Ulrich

    Re: Schulausflug nach 1945?

    geschrieben von: Früherwarallesbesser

    Datum: 15.02.20 11:40

    Das Fehlen jeglicher Eigentumsmerkmale und auch jeglicher Anschriftenfelder am Wagenkasten spricht in der Tat für die späten Vierziger-/frühen Fünfzigerjahre. Aus der Zeit findet man viele Fotos, die diesen Zustand zeigen, besonders bei Abteilwagen, wo Anschriftenfelder wegen der recht schmalen Felder zwischen den Fenstern etwas schwierig anzubringen waren.
    D.Kunen schrieb:
    Mit so vielen Beiträgen zum Bild habe ich nicht gerechnet.
    Etwas Licht hat es in die Datierung gebracht. Ich möchte mich bei euch bedanken. Aber vieleicht kommen noch mehr Beiträge.?

    Hallo Dieter,

    mit den bereits gewünschten Detailaufnahmen wäre sicherlich noch "mehr" möglich.

    Schilder
    Parteiabzeichen
    Oberlichter....

    Gruß

    Norbert

    Re: Schulausflug Anno?? 3 Beispiele

    geschrieben von: ausalterZeit

    Datum: 15.02.20 13:36

    Hier mal 3 unterschiedliche Ansichten.
    Es macht ja wirklich Spaß, die einzelnen Antworten zu lesen. Da prallen Generationen
    aufeinander. Ich bin Jahrgang 46 und kenne nur solche Nachkriegskleidung. Die Pimpfe im 3. Reich hatten solche Rucksäcke. Die Haare so kurz wie möglich. Friseur war teuer. Und der Gröfazscheitel war out. Die Kleidung aus der NS Zeit wurde abgeändert und weiterhin verwendet. Sieht bei einigen Jungen so aus. Ich bin unweit von Altenhunden aufgewachsen. Schulausflüge mit der Bahn waren teuer. Wenn mit der Bahn dann zur Tropfsteinhöhle und einmal nach Bonn, zur Bundeshauptstadt. Besichtigung mit Bildung. 1 Stunde kleine Dampferfahrt auf dem Rhein. Anstecknadel für die Wanderkappe gekauft. Ein Eis, und das Taschengeld war weg. Nun weiß man ja nicht, kommen die Kinder wieder, so sieht es aus, oder sind aus einer anderen Stadt, und besuchen etwas in Plettenberg.
    Wenn wir Wandertag hatten, ging´s 3 Stunden durch Wald und Wiese. Freizeitparks waren in unserem Umfeld noch nicht bekannt. Hat Plettenberg einen Zoo? Besuch einer Talsperre?
    Die Abteilwagen waren Standard, so bis 55, mag Ausnahmen gegeben haben. Von heut auf morgen fuhren bei uns nur noch Donnerbüchsen auf den Nebenstrecken. Gefolgt vom Schienenbus.
    Ich denke, das wird sich noch klären.
    Gr Norbert
    Alle 3 Ausschnitte sind aus datierten Glasplattenaufnahmen der Firma CEKADE.

    Plettenberg-1.jpg



    1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:15:16:27:09.

    Re: Schulausflug Anno?

    geschrieben von: Mikado-Freund

    Datum: 15.02.20 13:54

    D.Kunen schrieb:
    Mit so vielen Beiträgen zum Bild habe ich nicht gerechnet.
    Aber vieleicht kommen noch mehr Beiträge?
    Hallo Dietmar,

    es würde vielleicht auch helfen, wenn Du, wie es innerhalb der Diskussion schon einmal angedeutet wurde, den Faden um hochaufgelöste Detailscans ergänzen würdest.
    Könnte doch sein, dass das das zu etwas weniger Herumstochern im Nebel führen würde?

    Mir schwebt da insbesondere die – nicht erst heute geäußerte – Frage nach

  • dem Bereich um die Wagennummerntafeln,
  • dem vermeintlichen Parteiabzeichen der den Zug verlassenden Person,
  • einem genaueren Blick auf den Hut der Dame, der leider durch den ins Bild ragenden Koffer eben dieser Person gestört wird

  • vor.


    Zur aufgekommenen Frage „Ankunft oder Abfahrt?“ — ich sehe nicht, wohin sich die Kinder begeben sollten, wenn sie gerade angekommen wären. Der Bahnsteig endet augenscheinlich in Höhe der dritten Bahnsteiglampe. Spätestens dort also sollte sich eine Möglichkeit finden lassen, den Bahnsteig nach rechts – also weg von den Gleisen – zu verlassen. Derartiges kann ich auf dem Bild jedoch nicht erkennen.

    Für mich ist es fraglos so, dass sich die Kinder zum augenscheinlich just zum Halten gekommenen Zug - oder zu dem für sie bestimmten Wagen bewegen.



    Walter

    der einen solchen Rucksack wie die „Jungs“ auf dem Bild auch noch getragen hat — und das war in den frühen 60ern und ohne, dass irgend etwas daran „peinlich“ - oder mit einem „arme-Leute-Image“ behaftet gewesen wäre …!

    Re: Schulausflug Anno?? 3 Beispiele

    geschrieben von: D.Kunen

    Datum: 15.02.20 13:59

    Guten Tag.
    Der Wasserturm Plettenberg .
    Hier ein Zeitungsausschnitt,wegen den 3.Bildern.die sind nach 1959 enstanden.
    Wasserturm Bredde.jpg
    DSCF2832.JPG

    Re: Schulausflug Anno??

    geschrieben von: S&B

    Datum: 15.02.20 14:40

    Man beachte die Kleidung des Kindes im Vordergrund: Mönchskuttenartiger Mantel und seltsame Kopfbedeckung.
    Fast kein anderes Kind trägt Mantel und Kopfbedeckung.
    Grüße
    Ulrich

    Re: Schulausflug Anno?

    geschrieben von: Dampffrosch

    Datum: 15.02.20 14:58

    Mikado-Freund schrieb
    Mir schwebt da insbesondere die – nicht erst heute geäußerte – Frage nach

  • dem Bereich um die Wagennummerntafeln,
  • dem vermeintlichen Parteiabzeichen der den Zug verlassenden Person,
  • einem genaueren Blick auf den Hut der Dame, der leider durch den ins Bild ragenden Koffer eben dieser Person gestört wird

  • vor.

    Das Ladegeschäft am Packwagen möchte ich noch erwähnen. Wenn da Detailaufnahmen möglich wäre bezüglich Ladegut, Dienstmütze? Meine Möglichkeiten sind da leider beschränkt.

    Re: Schulausflug Anno??

    geschrieben von: ehemaliger Nutzer

    Datum: 15.02.20 15:02

    Hilft es, mal die Bebauung im Bereich links des Stellwerks als Einordnung zu nutzen? Aus der Perspektive müsste doch das hohe Bürogebäude des Kaltwalzwerks Brockhaus zu sehen sein (heut C. D. Wälzholz)? Es fehlt aber auf dem gezeigten Foto.

    Re: Schulausflug Anno??

    geschrieben von: andreas +

    Datum: 15.02.20 16:16

    "Gefühlt", vom Gesamteindruck des Bildes her, würde ich das Aufnahmedatum auf Frühsommer 1955 (+/- 1 Jahr) datieren: Die lockere Gruppierung der Kinder, es gibt keine 'Marschordnung', die gepflegte Kleidung, der parkartig gepflegte Bahnsteig mit Blumen und einer sauberen weißen, einladenden Bank vermitteln den Eindruck "(wieder) Heile Welt".

    Re: Schulausflug Anno??

    geschrieben von: Bahnhofsvorstand

    Datum: 15.02.20 16:23

    stenkelfelder schrieb:
    ......
    Die Koedukation war zu meiner Zeit (Einschulung 1956) an den Grundschulen selbstverständlich, an den weiterführenden Schulen dagegen so gut wie unbekannt.

    ........



    Hallo,

    überhaupt nicht selbstverständlich. Ich bin Jahrgang 1954 und wurde 1960 eingeschult. In meiner Heimatgemeinde war Knaben- und Mädchenschule getrennt. Die staatliche Mädchenvolksschule wurde klösterlich geführt mit Lehrkräften aus dem Orden der Armen Schulschwestern.

    Knaben und Mädchen wurden also getrennt unterrichtet, da aber die Jahrgangsstärken dann nicht für entsprechende jahrgangseinheitliche Klassen ausreichten, wurden sowohl in der Knaben- wie auch in der Mädchenschule immer 2 Jahrgänge zusammen in einer Klasse unterrichtet (z. B. 1. und 2. gemeinsam usw.) So war es eben in den sechziger Jahren noch in ländlichen Gemeinden in Bayern.

    Gruß



    Rucksäcke vs. HJ-Marschgepäck

    geschrieben von: Norbert Bank

    Datum: 15.02.20 19:03

    Ich sehe da einen Unterschied zwischen den Rucksäcken im Bild und dem HJ Krempel den die Burschen mit sich schleppen mussten (Bild 3):
    [www.rothenburg-unterm-hakenkreuz.de]

    Wenn es tatsächlich andere Modelle der HJ Rucksäcke sein sollten, die Schickelgruberjugend gab es seit 1926.
    Also keinesfalls unmöglich diese Rucksäcke um 1930/1932 beim Schulausflug zu benutzen.

    Was hier eindeutig fehlt ist der rauchende Colt, sprich einen eindeutigen Beleg, der das Bild klar einem Zeitraum zuordnen lässt.
    Das Stellwerk scheint, nach der Aufnahme (Suchbild), irgendendwann einmal neu angestrichen worden zu sein.
    Alle zeitlichen Zuordnungen sind bislang nur gefühlt , Beweise jedweder Art kann ich noch keine sehen.
    Der Bahnsteig führt nur noch bis zum Stellwerk, wenn die Gruppe keinen Stellwerksbesuch macht (unwahrscheinlich)
    geht sie zum Zug.

    Gruß

    Norbert



    1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:15:19:10:11.

    Etwas mehr Licht?

    geschrieben von: Roststab

    Datum: 15.02.20 20:10

    Das im Bild sichtbare Reiterstellwerk wurde 1931 fertiggestellt und 1932 in Betrieb genommen. Mein subjektiver Eindruck: So neu für die frühen dreißiger sieht es mir nicht aus.

    Re: Schulausflug - Koedukation

    geschrieben von: andreas +

    Datum: 15.02.20 23:25

    Bahnhofsvorstand schrieb:
    stenkelfelder schrieb:
    ......
    Die Koedukation war zu meiner Zeit (Einschulung 1956) an den Grundschulen selbstverständlich, an den weiterführenden Schulen dagegen so gut wie unbekannt.
    In meiner Heimatgemeinde war Knaben- und Mädchenschule getrennt. Die staatliche Mädchenvolksschule wurde klösterlich geführt mit Lehrkräften aus dem Orden der Armen Schulschwestern...... So war es eben in den sechziger Jahren noch in ländlichen Gemeinden in Bayern.
    Bayern eben

    Schulpolitik ist Ländersache, da gab und gibt es halt so'ne und so'ne, rückständige und fortschrittliche, ...
    Roststab schrieb:
    Das im Bild sichtbare Reiterstellwerk wurde 1931 fertiggestellt und 1932 in Betrieb genommen. Mein subjektiver Eindruck: So neu für die frühen dreißiger sieht es mir nicht aus.
    Das ist schon mal eine deutliche Abgrenzung nach unten .
    Das Stellwerk könnte in der Tat einen entscheidenden Hinweis zur Bilddatierung liefern.
    Heinz, könntest Du bitte Deine Quelle zur Datierung offenlegen?

    Es gibt nämlich zwei andere Aussagen die die Inbetriebnahme nach 1935 datieren .
    Die jeweiligen Quellen kenne ich nicht.
    Hier der Abbruch des Stw. die Bilder belegen das Ziegel für den Treppenturm verwendet wurden:
    [www.bauforum24.biz]
    Ungefähr auf Seitenmitte noch ein Bild kurz vor dem Abriß:
    [www.plbg.de]

    Zitat Bildtext:
    Reiterstellwerk, im Bahnhof Eiringhausen, errichtet 1935, bis 1992 in Betrieb; im Stellwerk wurden Signale und Weichen für die durchfahrenden und Station machenden Personen- und Güterzüge gestellt; es wurde 1992 durch ein nur wenige Meter weiter stehendes Stellwerk mit elektrischen Relais ersetzt; im November 2006 musste es den neuen Anforderungen an das Lichtraumprofil der Bahnstrecke weichen; das Stellwerk war vorübergehend in die Denkmalliste der Stadt eingetragen, wurde 2005 aber auf Antrag der Bahn AG ausgetragen
    Zitat Ende

    hier noch mal Bilder aus scheinbar besseren Tagen:
    [www.tuff-tuff-eisenbahn.de]
    [www.die-zugfolgestelle.de]
    [www.eisenbahn-europa.de] (bitte scrollen)

    Hier ein nachgearbeiteter Bildausschnitt des Ursprungbildes:
    Plettenberg (2).png

    Leider weis ich nicht welche Betriebsspuren 20+ Jahre Dampfbetrieb und mangelnde Unterhaltung im Aussenbereich hinterlassen.

    Sollte 1935 als Jahr der Inbetriebnahme des Stw. stimmen wäre ich, auch auf Grund der fehlenden "Beadlerung" bzw. "BeReichspleitebeadlerung" der Wagen, soweit von mir erkennbar, geneigt das Bild in den 1950er Jahren, vor der Klassenreform zu datieren.
    Auf das fehlende Emblem der DRG wurde ja weiter oben im Thread schon hingewiesen.

    Hier eine Aufnahme einer Donnerbüchse, 1934 in Berlin, ebenfalls ohne erkennbaren DRG Adler:
    [eisenbahnstiftung.de]

    Es bleibt spannend!

    Gruß

    Norbert



    1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:16:14:04:01.
    Ich habe nach "Bahnhof Plettenberg" gegoogelt Und zwei Artikel gefunden. Den link derzweiten Stelle habe ich nicht mehr, aber es nahe zu der gleiche Text wie im zweiten hier auf geführten link nur stand da 1931 errichtet.

    [www.regioport-siegerland.de] Angabe 1932
    [www.sauerland.com]

    Wasserturm

    geschrieben von: sukram01

    Datum: 16.02.20 21:37

    Auch das gute Stück findet sich im Landesarchiv NRW:

    * Klick mich!

    und noch eine Darstellung:

    * Klick mich!


    --
    Markus

    Edit: Noch eine Darstellung +

    Der Museumsbahnhof Lette im Netz:

    [www.bahnhof-lette.de]




    1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:16:21:42:40.
    Du bist da zeitlich etwas verrutscht.
    Die Adler auf den Reisezugwagen gab es frühestens ab 1937, zuerst natürlich auf den hochwertigen Fahrzeugen (SVT, windschnittige bzw. Schürzenwagen, Salonwagen) als Leichtmetall-Hohlguß. Die im Bestand befindlichen Personenwagen erhielten irgendwann später nur ein Adler-Abziehbild, verbunden mit dem Abbau der zwischen den Fenstern unterhalb der Dachkante befindlichen Nummerntafeln. Nummer und Direktionsbezeichnung wanderten als Farbaufschrift über das linke Anschriftenfeld.
    Ich kenne aber genügend Aufnahmen aus den 1940er Jahren, in denen an Personenwagen die Nummerntafel noch vorhanden (die Nummer teils schon ohne Unterstrich) und kein Adlerschild erkennbar ist. Mit fortschreitendem Chaos kam wohl auch die Reichsbahnbürokratie an ihre Grenzen.

    Da aber an beiden im Bild sichtbaren Abteilwagen die Nummerntafeln noch vorhanden sind (als leer würde ich sie auch nicht bezeichnen, beim Vergrößern sieht es aus, als sind sie noch beschriftet), gehe ich davon aus, dass die Aufnahme im Zeitraum zwischen 1932 und vielleicht 1940 entstanden ist.

    Gruß
    Wolfram


    PS: Eben erst gesehen, die zweite Aufnahme bestätigt eigentlich das Gesagte, auch der Packwagen weist noch die Nummerntafel nach Anschriftenschema 1930 auf und am ersten Abteilwagen ist der Unterstrich unter der Nummer deutlich zu erkennen.



    1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:17:08:55:46.
    Das im Bild sichtbare Beton-Fundament sieht für meine Begriffe recht neu aus. Die Rußanhaftungen am Gebäude brauchen nur wenige Jahre um sichtbar zu werden. Unter Berücksichtigung aller bisher gewonnenen Erkenntnisse plädiere ich jedenfalls für Ende der 30er als Aufnahmezeit.

    Re: Schulausflug vor 1945...

    geschrieben von: KBS 634

    Datum: 17.02.20 22:56

    Hubert G. Königer schrieb:
    An den preussischen Abteilwagen ist eindeutig das Wagennummernschild mittig zwischen Fenster und Dachrundung zu erkennen. Das gab es nur bis 1945, höchstens in Einzelfällen vielleicht ein, zwei Jahre länger.

    Hubert.
    Und darunter Schemenhaft der DRG-Keks, demnach auch vor 1937/38
    DRG-Keks.jpg

    Gruß aus Wismar
    Andreas




    6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:17:23:07:46.

    Rußanhaftungen

    geschrieben von: Dampffrosch

    Datum: 18.02.20 13:40

    Da hier Züge anfahren und wie im 2. Bild sichtbar vor der Abfahrt Kohle aufgelegt wird, geht das sehr schnell.
    Als auf der Nibelungenbahn (Bensheim - Worms) Dampfsonderzüge verkehrten, habe ich das an der Brücke, wo die B 460 die Bahnstrecke überquert immer beobachtet. Nach einem Betriebstag mit 4 Zugpaaren waren schon die ersten Spuren sichtbar und nach jedem weiteren Betriebstag wurde es sichtlich mehr.
    Die optische Verschandelung von Kulturgut mit Naziemblemen begann schon frühzeitig wie dieses Bild von Bellingrodt
    (02.05.1935 ) beweist.
    [eisenbahnstiftung.de]

    Ist ja schlimmer als bei Stalin.
    Der Rechtschreibefehler:
    Rettet dem Dativ ist ja gut und schön, siehe Parole auf dem Tender, aber die Aufforderung hätte lauten müssen:

    "Heil den Führer", denn der hätte dringend der Heilung bedurft.

    Wie dieses Bild belegt begann die Verschandelung mit Nazielementen und Parolen schon sehr frühzeitig.
    Warum diesbezüglich auf den Bildern aus Plettenberg nichts zu sehen ist bleibt daher eine gute Frage.
    Möglicherweise ist das Bild doch eher aus den Jahren 1932/1933/1934 ?

    Gruß

    Norbert
    Norbert Bank schrieb:
    Zitat:
    Der Rechtschreibefehler:
    Rettet dem Dativ ist ja gut und schön, siehe Parole auf dem Tender, aber die Aufforderung hätte lauten müssen:

    "Heil den Führer", denn der hätte dringend der Heilung bedurft.

    Aus der Sicht der Rechtschreibung ist das aber jetzt ein Scherz?
    Grüße
    Ulrich
    S&B schrieb:
    Norbert Bank schrieb:
    Zitat:
    Der Rechtschreibefehler:
    Rettet dem Dativ ist ja gut und schön, siehe Parole auf dem Tender, aber die Aufforderung hätte lauten müssen:

    "Heil den Führer", denn der hätte dringend der Heilung bedurft.

    Aus der Sicht der Rechtschreibung ist das aber jetzt ein Scherz?
    Grüße
    Ulrich
    Selbstredend !
    Mein Kenntnis der Muttersprache und ihrer Rechtschreibung gilt als brauchbar (Schrecken der Berichtsheftschreibenden Azubis).
    Ansonsten wäre es gut gewesen den Schicklgruber zu heilen !
    Seine Selbstheilung ganz kurz vorm Endsieg war viel zu spät.

    Gruß
    Norbert

    [OT] Aufforderung(en)

    geschrieben von: Mikado-Freund

    Datum: 22.02.20 15:38

    S&B schrieb:
    Norbert Bank schrieb:
    Zitat:
    »Rettet dem Dativ« ist ja gut und schön,… aber die Aufforderung hätte lauten müssen:

    „Heil den Führer“, denn der hätte dringend der Heilung bedurft.
    Aus der Sicht der Rechtschreibung ist das aber jetzt ein Scherz?
    Warum?

    (Es sei denn, Du würdest vielleicht auf „Heile -“ oder „Heilt den Führer!“ hinauswollen)



    Gruß

    Walter
    _________________________
    der hinsichtlich des Bildes inzwischen auch zu den frühen 30er Jahren tendiert
    Wenn das Stw. tatsächlich 1932 eingeweiht wurde kann das Bild im Frühjahr 1933 entstanden sein.
    Meinetwegen auch noch 1934.
    1935 - da wäre in der Tat zu wenig Nazisymbolik zu erkennen.
    Ganz ausschließen kann man das natürlich nicht.

    @Tenderbemalung, OT:

    ich habe da einen weiten Bogen geschlagen zu diesem Flüsterwitz aus alter Zeit:

    Treffen sich ein Internist und ein Psychiater. Der Psychiater grüßt: „Heil Hitler!“ Darauf der Internist: „Heil Du ihn! Du bist doch der Irrenarzt!“

    Den Witz gab es auch in Abwandlungen wie : "Heil Du ihn selber" als Antwort.

    Ebenso konnte man dem, vielen verhassten Gruß entgehen in dem man hart und schnell die Worte " Drei Liter " ausstieß.

    Gruß

    Norbert



    1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:22:16:40:26.
    Hallo,

    die nicht nach durchsichtigem Glas aussehenden Oberlichtfenster der Wagen wurden ja von den Befürwortern der Nachkriegsjahre als Beleg herangezogen.
    Jetzt habe ich ein Bild was eindeutig nach 1936 datiert ist gefunden was "Oberlichtfenster" mit matter Oberfläche zeigt.
    Nach, auch nur halbwegs sauberem, Glas sieht das für mich nicht aus:

    [digit.wdr.de]

    Matte Oberlichtfenster würde ich demnach nicht zur Bestimmung des Aufnahmezeitpunktes heranziehen.

    Hier zum Vergleich noch ein Abteilwagen, 1951 in Leipzig, (erst in der Vergrößerung ist eindeutig die Matte Oberfläche zu erkennen!):

    [upload.wikimedia.org]

    Gruß

    Norbert

    Re: Schulausflug vor 1945...

    geschrieben von: EP 248

    Datum: 05.03.20 10:40

    KBS 634 schrieb:
    Hubert G. Königer schrieb:
    An den preussischen Abteilwagen ist eindeutig das Wagennummernschild mittig zwischen Fenster und Dachrundung zu erkennen. Das gab es nur bis 1945, höchstens in Einzelfällen vielleicht ein, zwei Jahre länger.
    Und darunter Schemenhaft der DRG-Keks, demnach auch vor 1937/38

    Die untere Grenze wurde mit dem Stellwerk schon definiert, die Rauchspuren sprechen auch für einige Wochen nach der Fertigstellung. Reste bzw. Spuren der Bauarbeiten sind auch nicht zu erkennen.
    Im Juli 1939 (WIMRE) wurde die Beschriftung der Fahrzeuge umgestellt. Von RAL 6008 auf RAL 6007, Hakenkreuzadler mit den Buchstaben "DR" unterhalb der Brüstung. Preußische Abteilwagen waren sicher nicht das erste Objekt der Umstellung, Umlackierung und Umbeschriftung zogen sich einige Jahre hin. Allerdings wurden Reisezugwagen auch ohne Umlackierung neu beschriftet, da die Blechschilder der DRG als Rohstoff wertvoller waren als ein aufgepinselter Adler.

    Die späten 30er halte ich für eher unwahrscheinlich, da die Kinder noch zu zivil unterwegs sind. Mein 1930 geborener Vater erzählte, daß ab etwa 1938 solche Aktivitäten in Uniform stattfanden.

    Andreas