04 - Historisches Forum
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geschrieben von: D.Kunen
Datum: 13.02.20 09:22
Guten Tag liebe Foristen.
Ich bitte euch um Mithilfe,um den Aufnahmezeitpunkt des angehängten Bildes in etwa zu bestimmen. Zu sehen ist eine Schulklasse am Bahnhof Plettenberg an der Ruhr-Sieg-Strecke,die im Begriff ist einen Personenzug zu besteigen,der auf Gleis 1 in Fahrtrichtung Hagen steht. Das Ausfahrsignal steht am Brückenstellwerk Pf auf Hp1. Zuglok soweit ersichtlich eine P8 mit Kastentender. Das Wagenmaterial? Im Hintergrund rangiert sehr wahrscheinlich eine Dampflok Br74.4 die neben einer Lok der Br55.16 ständig auf dem Lokbahnhof Plettenberg stationiert waren.
Wer kann uns vom Heimatkreis Plettenberg weiterhelfen?
Das Bild stammt aus dem Archiv Christa Schneider/Sammlung Dietmar Kunen
Spontan würde ich sagen, daß es sich um einen Klassenausflug etwa Anfang der 1930er Jahre handeln dürfte.
Die Wagen haben noch ihre Anschriftentafeln und auch deren Oberlichter sind noch vollständig ausgerüstet.
Auch die Kleidung der Kinder und das ganze Drumherum lassen für meine Begriffe darauf schließen, daß die "Nazifizierung" der Gesellschaft wenn überhaupt, dann erst ganz am Anfang stand. Deshalb würde ich das Bild in die Zeit zwischen 1932 und 1935 einordnen.
geschrieben von: Roststab
Datum: 13.02.20 11:37
Ich denke es sind eher die späten 50, also meine Zeit. Der sogn. Meckischnitt ist bei den Jungs weit verbreitet. Den gab es m. E. in den 30ern nicht.
Wenn das Bild tatsächlich in den 50er Jahren entstanden sein sollte, dann spätestens 1956, da wurde die dritte Klasse abgeschafft.
geschrieben von: S&B
Datum: 13.02.20 12:05
Roststab schrieb:
Ich denke es sind eher die späten 50, also meine Zeit. Der sogn. Meckischnitt ist bei den Jungs weit verbreitet. Den gab es m. E. in den 30ern nicht.
Ja, und ich durfte den nicht tragen. Meine Eltern bestanden auf Fassonschnitt! :-(
Grüße
Ulrich
Mir stellen sich zwei Fragen.
Erstens: Trägt der aussteigende Herr (ohne Hut) an der Jacke ein Parteiabzeichen der NSDAP?
Zweitens: Bis wann gab es im Dritten Reich gemischte Schulkassen und ab wann wurde die Koedukation in der BRD (hier: NRW) wieder eingeführt?
Wird die erste Frage mit "Ja" beantwortet, dann sind die 50er Jahre natürlich sofort aus dem Rennen!
Uwe
geschrieben von: sukram01
Datum: 13.02.20 12:20
Eine zeitliche Eingrenzung lässt sich aus meiner Sicht an zwei weiteren Punkten festmachen:
* Mit dem Karomuster der beiden Mädchenkleider lässt sich der Zeitraum der Fotografie festmachen, beim
Deutschen Textilmuseum in Krefeld-Linn wird man schon Rat wissen.
* Die Sitzbank am rechten Bildrand trägt allem Anschein nach eine Kunstharzlackierung und nach meinem Wissen war so etwas erst in den 50er Jahren üblich.
So weit mein Klecks Senf dazu
--
Markus
Sachsenstolz schrieb:
Mir stellen sich zwei Fragen.
Erstens: Trägt der aussteigende Herr (ohne Hut) an der Jacke ein Parteiabzeichen der NSDAP?
Zweitens: Bis wann gab es im Dritten Reich gemischte Schulkassen und ab wann wurde die Koedukation in der BRD (hier: NRW) wieder eingeführt?
Wird die erste Frage mit "Ja" beantwortet, dann sind die 50er Jahre natürlich sofort aus dem Rennen!
Uwe
Antwort zu zweitens: Wenn mich jetzt nicht alles täuscht, bis 1945.
Nachtrag: Die Schulkinder sehen mir altersmäßig ohnehin nach Volksschule aus und die Geschlechtertrennung gab es an den höheren Lehranstalten aber nicht an den Volksschulen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:13:12:53:32.
An den preussischen Abteilwagen ist eindeutig das Wagennummernschild mittig zwischen Fenster und Dachrundung zu erkennen. Das gab es nur bis 1945, höchstens in Einzelfällen vielleicht ein, zwei Jahre länger.
Hubert.
«Wer grosse Töne spuckt, sollte an den Gegenwind denken».
Amtsbote Hannes (Albin Braig) in «Hannes und der Bürgermeister»
Im Gedenken an den
«Bürgermeister» Karlheinz Hartmann, gestorben am 29. August 2023.
geschrieben von: erikelch
Datum: 13.02.20 13:15
Hallo zusammen,
wegen der Nummerntafeln an den Dächern der 4achsigen "Tausendtürenwagen" und der Haltetafel mit der Bezeichnung "20 Achsen" hinten rechts würde ich das Bild zeitlich eher vor 1945 verorten.
Gibt es denn Hinweise, ob und wann das Signal vor dem Stellwerk von seinen "Negativflügel" auf die normalen "Standartflügel" umgebaut wurde ?
Viele Grüße
erikelch
geschrieben von: Sunyani
Datum: 13.02.20 13:57
Könnten es zwei Klassen gleichen Jahrgangs sein - einmal die Mädels(-klasse), ungefähr 18
vorn zusammen bis etwa 2 m nach dem Bahnhofsnamensschild und ab da kommen gesammelt die Jungs(-klasse),
sichtbar sind um die 15, aber vielleicht kommen noch welche.
??
geschrieben von: olyx
Datum: 13.02.20 14:05
Dort, wo rechts die blühenden Sträucher verlaufen, lag ursprünglich mal ein Stumpfgleis. Wann ist das weggekommen?
S&B schrieb:
Roststab schrieb:
Ich denke es sind eher die späten 50, also meine Zeit. Der sogn. Meckischnitt ist bei den Jungs weit verbreitet. Den gab es m. E. in den 30ern nicht.
Ja, und ich durfte den nicht tragen. Meine Eltern bestanden auf Fassonschnitt! :-(
Grüße
Ulrich
Hallo Ulrich,
das war dann ein "ordentlicher deutscher Haarschnitt". Diesen Begriff habe ich in einer Jugendzeitschrift (Micky Maus, Fix und Foxi oder Am Scheideweg?) gelesen.
Da konnten Leserbriefe geschrieben werden mit der Überschrift: Was meint ihr dazu? Da durfte ein Junge keinen Meckischnitt tragen, weil er zu amerikanisch und eben kein "ordentlicher deutscher Haarschnitt" war. Das war die Meinung seines Vaters.
Einen Meckischnitt hätte ich schon tragen dürfen, aber der Frisör meinte er würde mir wegen meiner hohen Stirn nicht stehen. Dagegen gab es dann einige Jahre später Probleme mit der Beatlefrisur.
Gruß
Horst
Wenn ich mal als Zeitzeuge (Jahrgang 1950) mal ein paar Takte dazu sagen darf:
Die Koedukation war zu meiner Zeit (Einschulung 1956) an den Grundschulen selbstverständlich, an den weiterführenden Schulen dagegen so gut wie unbekannt.
Der ordentliche Haarschnitt war der heiße Scheiß der 1950er- das Lieblingsthema aller Eltern, Großeltern, Onkels und Tanten. Und die Zeitschrift, die sich darüber ausgelassen hat, kann nur "Fix & Foxi" gewesen sein, herausgegeben von SS- Hauptsturmführer a.D. Rudolf Alexander Kaffka alias Ralf Kauka (jawoll, der war auch dabei gewesen, nicht nur einige alte Herren aus der Schpielzeugeisenbahn- Szene...).
Den Bahnhof Plettenberg kenne ich auch noch so ähnlich aus der Zeit- das Bild dürfte also aus den frühen (keinesfalls späten ) 1950ern stammen.
Einige der Blagen tragen deutlich erkennbar Rucksäcke, die sehr deutlich nach Wehrmacht aussehen- auch das dürfte auf die frühen 50er hindeuten.
geschrieben von: Johann
Datum: 13.02.20 15:09
Ich kann mich noch an meinen Pisspottschnitt erinnern, den ich etwa bis zum 16. Lebensjahr damals tragen musste. Es war schrecklich in den sechzigern und wenn ich sehe, daß viele junge Leute sich heutzutage wieder freiwillig "selbst entstellen", glaube ich es manchmal nicht.
Gruß Johann
geschrieben von: Trip
Datum: 13.02.20 15:11
Da ist dieser ältere Herr mit Hut --- gab es diese Hutmode schon in den frühen 30ern? Sieht mir eher nach 50er aus, aber so arg viel Ahnung habe ich da nicht.
Heizer Jupp schrieb (inhaltlich):
Die Wagen besitzen noch ihre Anschriftentafeln und auch deren Oberlichter sind noch vollständig ausgerüstet.
Als zeitliche Erweiterungsfragen:
die Tafeln sind zwar (noch) vorhanden, aber sind sie denn auch (noch) beschriftet (da könnte ein Detailscan helfen)?
ab wann gab’s tief im Landesinneren Verdunkelungsmaßnahmen, oder: ab wann wurden die Oberlichtfenster
dauerhaft verschlossen?
Walter
(der vom Bauchgefühl her etwas mehr zu den 50er Jahren tendiert)
erikelch schrieb:
Gibt es denn Hinweise, ob und wann das Signal vor dem Stellwerk von seinen "Negativflügel" auf die normalen "Standartflügel" umgebaut wurde ?
Auf den ersten Blick dachte ich auch es wäre ein Negativflügel - ist aber keiner.
Gruß
Horst
Hubert G. Königer schrieb:
An den preussischen Abteilwagen ist eindeutig das Wagennummernschild mittig zwischen Fenster und Dachrundung zu erkennen. Das gab es nur bis 1945, höchstens in Einzelfällen vielleicht ein, zwei Jahre länger.
Hubert.
Auch die Nachkriegs DR in der Brit-US Zone hatte sicherlich wichtigere Aufgaben als Wagennummernschilder zu demontieren. Es sieht auf dem Foto auch so aus als wären diese Schilder leer. Es kann durchaus ein Schaulausflug 1946/47/48 gewesen sein.
Frank aus der Prignitz
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Tillig-Elite und Weinert-MeinGleis haben vorbildorientiert keine Herzstücke - Weisheiten eines Spielbahners
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