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 04 - Historisches Forum 

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Hallo Eisenbahnfreunde,


vor genau einem Jahr ging - von der hiesigen Öffentlichkeit kaum wahrgenommen - die Geschichte eines aus meiner Sicht bemerkenswerten, noch aus dem 19. Jahrhundert stammenden Stellwerks in Berlin-Wedding abrupt zu Ende, das vermutlich wegen Einsturzgefahr abgerissen werden musste.


021.JPG

Das dreigeschossige Stellwerksgebäude mit der Bezeichnung Nordturm (Ntm), das mit dem großen Umbau des legendären Stettiner Bahnhofes in den 1890er Jahren entstanden ist, war in mancherlei Hinsicht in dieser heute recht trostlos anmutenden, etwas vernachlässigten Gegend im Berliner Norden das letzte Zeugnis einer einst glanzvollen Eisenbahn-Epoche. Es erinnerte an die Zeit, als noch viele Berlinerinnen und Berliner mit dem Zug von ihrem „Ferienbahnhof“ zu den Ostseebädern nach Binz, Göhren, Heringsdorf oder Saßnitz reisten.


SAM_9807.JPG

Dieses Foto belegt, mit welcher Sorgfalt das Stellwerk einst von unseren Vorfahren erbaut worden ist. Das an der Grenzstraße gelegene Gebäude war zum Zeitpunkt der Aufnahme (2015) schon weit über 100 Jahre alt. Es symbolisierte für mich Beständigkeit und strahlte meines Erachtens eine schlichte Schönheit aus. Das Relikt gab mir auch den Ansporn, mich näher mit der Geschichte des Ortes zu befassen und mich mit ihm zu identifizieren.


089.JPG

Südlich von Ntm lag einst ein industriegeschichtliches Ensemble (Brücken, Gleisanlagen, Fabrik-Gebäude) von hoher Prägnanz, von der sich sogar der namhafte Künstler Gustav Wunderwald (1882 - 1945) in den 1920er Jahren hat inspirieren lassen. Den späteren Generationen ist es in meisterhafter Manier gelungen, durch Modernisierung, Abriss und Beschmieren diese Einmaligkeit aufzulösen.

Anstelle des hellgrau/weißen „Baukastens“ (links) stand einst ein markanter aber unaufdringlicher Backsteinbau der Berliner Maschinenbau-Actiengesellschaft vormals Louis Schwartzkopff in Erdfarben!

Nicht zu vergessen: Die Fahrdienstleiter und Weichenwärter auf Ntm hatten, als der Stettiner Bahnhof und die Fabrik von Louis Schwartzkopff noch voll in Betrieb standen, allerhand zu tun. Viele Signale und einige Weichen mussten für unzählige Zug- und Rangierfahrten gestellt werden, das Tag und Nacht.


IMG_4843.JPG

Die ersten Abrissarbeiten begannen bereits im Sommer 2018. Es erfolgte eine mehrmonatige Pause, als im Januar 2019 die Bauarbeiter mit schwerem Gerät erneut anrückten und das Bauwerk endgültig niederrissen. Der unprätentiöse Vorgang war für mich ein ernüchterndes Ereignis, das mir das Vergehen und die Alternativlosigkeit unserer Tage mal wieder deutlich vor Augen führte.


IMG_3248.JPG

Ein zum Stellwerk gehörendes Artefakt bildet dieses unscheinbare Vorsignal, das wie durch ein Wunder bis zum heutigen Tage erhalten geblieben ist und noch ein wenig an den früheren Bahnbetrieb am Humboldthain erinnert.

Am linken Bildrand sind die Gleise der Nord-Süd-S-Bahn gut zu sehen. Im Buschwerk erkennt man noch schemenhaft Schienenreste der einst fünfgleisen Bahntrasse, auf der früher unter anderem preußische S 10-Schnellzugdampflokomotiven unterschiedlicher Bauarten vor schweren D-Zügen entlang keuchten.

Das waren noch Zeiten…


Viele Grüße,
Marc
@ Marc,

danke für diese Bilder und die dazu gehörende Geschichte.

Vor langer Zeit habe ich, wenn auch eher zufällig, den Nordturm auch fotografiert:

https://www.drehscheibe-online.de/galerie/ds_bild.php?id=201,k3_141939-d3f986c61.jpg
Ntm von NAch aus der DSO-Galerie

Mit Berliner Grüßen

Achim
Link zu allen meinen Bildern in der Galerie: [www.drehscheibe-online.de]
Link zur Beitragsübersicht: (Hinweis: mit der Galerieumstellung zum 08.04.2017 führen einige Galerielinks in den Beiträgen in die Irre)
[www.drehscheibe-online.de]
Link Ottbergen April 1976 , Link Ottbergen Mai 1976

Jammerschade

geschrieben von: Bernd Mühlstraßer

Datum: 08.01.20 11:16

Hallo Marc,

schön, das Du an eine meiner favorisierten Bildmotive im Berliner S-Bahn-Netz erinnerst.

Ich bin immer wieder gerne an den Humboldthain gefahren. Wenn die Sonne richtig stand, die alten Brücken zum Stettiner Bahnhof mächtig im Hintergrund grüßten - immer wieder schön. Schade nur die bildstörende Industriehalle, die man immer mehr oder weniger gelungen aus dem Bild "raushalten" musste.

Der Verlust des Stellwerks geht natürlich weit über ein "hübsches Fotomotiv" hinaus, aber das haben wir ja schon anlässlich des Abrisses diskutiert

Zwei schnell greifbare Motive von dort auch von mir:
DSCF1127.JPG

und gleich der Gegenzug....
DSCF1128.JPG

und da hätten wir noch die Brücken aus der Nähe

DSCF1106.JPG

Überhaupt, eine Gegend, die alte Eisenbahn-Atmosphäre atmet
DSCF1097.JPG

Bernd Mühlstraßer

Ein paar VIDEOS der BAUREIHE E69 - z.B.hier:
[www.youtube.com]

oder wie wär´s mit der E69-Facebook-Seite unter dem Suchbegriff: Die Baureihe E69

Re: Jammerschade

geschrieben von: Bahnhof Mickten

Datum: 08.01.20 11:28

Schade ist es, dass solche Objekte einfach verschwinden.

Helge

Re: Jammerschade

geschrieben von: Frank Schönow

Datum: 08.01.20 13:00

Mal schauen wie lange die Brücken noch machen.

Frank aus der Prignitz
____________________________________________________

Eisenbahn ist für mich Freizeit, nicht Lebensinhalt!

Tillig-Elite und Weinert-MeinGleis haben vorbildorientiert keine Herzstücke - Weisheiten eines Spielbahners

? Brücken über die Liesenstraße

geschrieben von: Sebastian Berlin

Datum: 08.01.20 14:51

Moin!

Gibt es eigentlich einen Grund, weshalb die Brücken über die Liesenstraße all die Jahrzehnte ohne Eisenbahnverkehr überdauert haben? Gab es jemals ernsthafte Planungen, auf dem Gelände des Nordbahnhofs wieder Gleise zu errichten?

Besten Dank für Infos!

Grüße aus dem Nordwesten
Sebastian

Re: ? Brücken über die Liesenstraße

geschrieben von: Streckenstillleger

Datum: 08.01.20 15:33

Diese Brücken lagen zum Teil auf Ostberliner Seite und der Großteil auf Westberliner Gebiet.
Kurz nach 1990 gab es auch eine Planung zu einer Zugbildungsanlage und die Brücken stehen unter Denkmalschutz.
Die danebenliegende S Bahn Brücke war die letzte gemeinsame Arbeit, zur Sanierung, von westberliner und Ostberliner Unternehmen im Auftrag der Deutschen Reichsbahn vor dem Mauerbau.

Re: ? Brücken über die Liesenstraße

geschrieben von: Sebastian Berlin

Datum: 08.01.20 19:04

Moin,

gerade die Tatsache, dass die Brücken die damalige Sektorengrenze überschritten, macht den Erhalt meiner Meinung nach spannend. Ich hätte eher erwartet, dass die Brücken deshalb platt gemacht worden wären.

Grüße aus dem Nordwesten
Sebastian

Re: [?] zur Lage der Liesenbrücken

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 08.01.20 22:47

Beim Straßennamen „Grenzstraße“ musste ich musste erst einmal gucken, wovon hier die Rede ist — hatten wir doch Freundschaften in Neukölln wohnen; aber dann stellte ich fest, dass das dort die „Grenzallee“ - und nicht die „Grenzstraße“ war! ;-)

Meine Neugierde war nun aber geweckt => [goo.gl] …




Streckenstillleger schrieb:
Die Brücken lagen zum Teil auf Ostberliner Seite und der Großteil auf Westberliner Gebiet.
Hallo „Streckenstillleger“,

das hätte dann doch aber wohl Probleme bei der Grenzzziehung - und mit deren Absicherung gegeben?
Lt. Karte jedenfalls jedenfalls lagen die Brücken komplett auf West-Berliner Gebiet ▼ — und im Hintergrund des Galeriebildes des Users „NAch“ ▼▼ sieht man dann ja auch recht deutlich den Verlauf der Mauerkrone:

Berlin,-Standort-»Ntm«.jpg

(Quelle: bearbeitestes Kleinzitat aus der 49. Auflage des »Falk plan „Berlin“« mit dem Stand „Redaktionsschluss 1987“)


Nachfolgend ein Hotlink auf das Galeriebild des Users „NAch“. Am Bahndamm rechts hinter S-Bahn und Baumreihe lugt die Mauerkrone hervor: ▼

https://www.drehscheibe-online.de/galerie/ds_bild.php?id=201,k2_141939-d3f986c61.jpg





Dann habe ich aber auch noch eine Verständnisfrage zu Deinem Satz
»Die danebenliegende S-Bahn-Brücke war die letzte gemeinsame Arbeit, zur Sanierung, von westberliner und ostberliner Unternehmen im Auftrag der Deutschen Reichsbahn vor dem Mauerbau.«

Diesen Satz kapiere ich nämlich nicht; auch nicht, nachdem ich ihn mir mehrmals durchgelesen habe: Wer - oder was wurde da wann - und vor dem Mauerbau(?) saniert?

Die Brücke oder die Unternehmen?

???



Gruß

Walter



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:08:23:00:54.

Re: Zur Lage der Liesenbrücken

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 08.01.20 23:40

Die beiden S-Bahnbrücken wurden in den 50ern erneuert. Auf der Seite unseres geschätzten Kollegen Lars Molzberger ( [www.berliner-stellwerke.de] ) sind weiter unten Fotos des Umbaus 1956/57 zu sehen, die das verdeutlichen.

Die südlichen Widerlager der Brücken lagen genau auf der Grenze zur DDR, aus technischen Gründen wurde aber die Mauer selber etwas weiter zurückversetzt errichtet.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:08:23:45:22.

Re: Zur Lage der Liesenbrücken (m. div. L)

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 09.01.20 01:00

Hallo »Nietenreko«,

vielen Dank für Deinen weiterführenden Link zur Berliner-Stellwerke-Unterseite über „Ntm“, auf der ich recht lange verblieben bin. Bei meiner weiteren Suche nach den Liesenbrücken, u.a. auch auf „Flickr“, bin ich dann auch noch auf eine Gegenüberstellung von „jetzt und einst“: »Berliner Mauer(-rest), Liesenstraße an der Liesenbrücke«, [live.staticflickr.com], von „le donaldist“ gestoßen — m. E. ein hochinteressanter Vergleich!

Was mich jedoch am meisten interessiert hat, das war der „Gegenblick“, aber auch einen solchen habe ich noch gefunden: [media04.berliner-woche.de] im Artikel „Gerd Rücker und seine heimlichen Mauerfotos“ vom 15. Februar 2016 über vor der Wende von Gerd Rücker angefertigte Fotos aus ostberliner Sicht; s.a. [www.bz-berlin.de].




Gruß

Walter


<Edit> Anbei ein weiteres (allerdings mehr oder weniger aktuelles) Foto aus einst östlicher Sicht: [media04.berliner-woche.de], enthalten im „Berliner Woche“-Artikel »Liesenbrücken öffnen: Bündnis fordert Grünverbindung zum Humboldthain« vom 9. April 2015. </Edit>




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:09:13:17:49.

Der Ruß, ja der Ruß…

geschrieben von: EP 5

Datum: 09.01.20 12:40

Hallo Achim,

danke für Deine Rückmeldung mit dem beigefügten Foto vom rußgeschwärten Stellwerk.

Die dunkle Patina am Nordturm auf Deinem Bild zeugt davon, was in den fünf Jahrzehnten (1900 bis 1950) so alles an Dampflokomotiven am Stellwerk vorbeigekommen sein muss.


IMG_9000.JPG

Sehr reizvoll stelle ich mir zur Vorkriegszeit einen kurzen Spaziergang entlang der Hochstraße oberhalb der hier zu sehenden Stützmauer vor, die zwischen den Bahnhöfen Humboldthain (S-Bahn) und Gesundbrunnen liegt. Die gesamten Züge und Rangierabteilungen vom und zum Stettiner Bahnhof kamen an diesem einst fünfgleisigen Einschnitt entlang.

Ein Nachdruck vom Sommerfahrplan 1934 belegt, dass saisonal einst täglich alleine schon an die 60 Fernzüge am Stettiner Bahnhof ankamen! Der erste um 0.57 Uhr aus Stettin, der letzte um 24.00 Uhr von Zinnowitz.

Ein Großteil der Dampflokomotiven musste dann mit dem Tender voraus ins Bw Gesundbrunnen zurücksetzen, um dort seine Betriebsstoffe zu ergänzen und zu wenden.

Vor dem Hintergrund solcher Geschichten finde ich den irreversiblen Verlust von baulichen Anlagen des Schienenverkehrs aus früheren Epochen immer äußerst bedauerlich, gerade im Berliner Norden.



Viele Grüße,
Marc

Re: Jammerschade

geschrieben von: EP 5

Datum: 09.01.20 12:45

Hallo Bernd,

auch vielen Dank an Dich für Deine Rückmeldung und das Zeigen weiterer Bilder unter anderem von der Situation an der Grenzstraße der letzten Jahre.

Du hattest die weiße Halle (links) erwähnt, die sich als nicht gerade fotogen erwies. Ich sehe in diesem Bauwerk eine Art Baukasten, der sich eindeutig von den älteren Baulichkeiten der früheren Industriekultur am Humboldthain (Stellwerk, Fabrikgebäude, Brücken) in Form und Farbe als Gegenentwurf hinwegsetzt. Ich denke, dass dieses Bauwerk oder diese Modernisierung erst etwa Ende der 1970er entstanden ist. Wahrscheinlich wollte man sich damit bewusst modern geben. Auf mich wirkt das Gebäude heutzutage nicht nur etwas verlebt; im Vergleich zum nicht mehr bestehenden Stellwerksturm aus dem 19. Jahrhundert auch wenig sagend.


Wedding.jpg

Hier mal ein älteres, undatiertes Bild von der Scheringstraße mit der Fabrik von Louis Schwartzkopff. Das schöne Gründerzeit-Haus im Vordergrund dürfte dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen sein. An dessen Stelle steht heute ein Nachkriegsbau, der weitestgehend verschmiert ist. Die Gartenstraße auf der anderen Seite des Bahndammes dient heute als wilde Müllkippe. Wer ausrangierte Kühlschränke, Autoreifen, Fernsehgeräte und dergleichen sucht, wird dort schnell fündig…


Viele Grüße,
Marc

Danke an alle, für Walter noch ein Stück Mauer…

geschrieben von: EP 5

Datum: 09.01.20 12:51

Hallo,

vielen Dank an Euch alle für Eure Rückmeldungen, das angefügte Kartenmaterial und für die weiterführenden Links.


IMG_0876.JPG

Da sich Walter so für die Mauer am Humboldthain begeistert hat, hier noch einmal ein aktuelles Extrafoto für ihn…:-)


Viele Grüße,
Marc

[?] zum „hellgrauweißen Baukasten“

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 09.01.20 13:56

EP 5 schrieb:
[…]
Anstelle des hellgrauweißen „Baukastens“ (links) stand [dort] einst ein markanter -, aber unaufdringlicher Backsteinbau der Berliner Maschinenbau-Actiengesellschaft vormals Louis Schwartzkopff in Erdfarben!
Ich hatte gestern Abend im w³ noch ein deutlich älteres Bild aus gleicher Perspektive gesehen (finde ich jetzt aber mit Gewalt nicht wieder … http://qopt.org/pasha/smiles/smiles1/confused5.gif) — aber ist das denn nicht immer noch der derselbe Bau, nur eben heute mit „renovierter“ (sprich wärmegedämmter) Fassade?



Gruß

Walter



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:09:13:57:27.

Re: Zur Lage der Liesenbrücken

geschrieben von: Tf DR

Datum: 09.01.20 14:32

Nietenreko schrieb:
Die beiden S-Bahnbrücken wurden in den 50ern erneuert. Auf der Seite unseres geschätzten Kollegen Lars Molzberger ( [www.berliner-stellwerke.de] )
sind weiter unten Fotos des Umbaus 1956/57 zu sehen, die das verdeutlichen.
...
Nochmal aus der südlichen (ostberliner) Perspektive der Brückenumbau vorher /nachher zum Vergleich (Sammlung Guslanka /ZBDR= Zentrale Bildstelle der Deutschen Reichsbahn 1961):

nachher...ZBDR 1961 - vorher...Sammlung J.Wirgenings.jpg

Ansonsten ist zur S-Bahn-Geschichte immer die Seite ssb Berlin [www.stadtschnellbahn-berlin.de] zu empfehlen.

Besten Gruß, Tf DR



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:09:14:33:07.

... Ein zum Stellwerk gehörendes Artefakt bildet dieses unscheinbare Vorsignal, das wie durch ein Wunder bis zum heutigen Tage erhalten geblieben ist ...
Hallo, dieses Vorsignal gehörte nicht zum Stw Ntm, es war mit ziemlicher Sicherheit einem der Zwischensignale (wahrscheinlich allen dreien[?] für den Güterbf) des Stettiner Bf / Bln Nordbf zugeordnet, somit dem Stw Stf/Not oder/und dem Stw Stg/Nga - Also das Vorsignal zu dem Zsig G [?] vor dem F-Bf bzw. zum der Einfahrt zum Güterbf.

Gruß aus der nördlichsten Hauptstadt Europas

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2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:12:20:44:44.
Hallo Wulf, wieso wurde es dann nach dem Krieg nicht beseitigt, nachdem der Stettiner (Fern-)Bahnhof eliminiert worden war?

"Nach dem Krieg" ist ein sehr dehnbarer Begriff.

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 09.01.20 23:12

Da gem. den Alliierten Bestimmungen kein Eisenbahnmaterial aus der Stadt verbracht werden durfte und auch sonst alle beteiligten Stellen einschl. Senat sehr darauf bedacht waren, den Status quo zu erhalten (so waren z. B. die Eisenbahnstrecken, die die Stadtgrenzen überquerten, nicht stillgelegt, sondern der Betrieb ruhte nur aus technischen Gründen), blieb vieles bis zur Wiedervereinigung unangetastet.

Bis Sommerfahrplan 1952 gab es im Übrigen noch planmäßigen Personenverkehr zum nunmehrigen Nordbahnhof, und der Güterverkehr wurde sogar erst mit dem 13.8.1961 eingestellt. Die Anschlüsse Schwartzkopff Nachf. und AEG, die über dieses Gleis und an diesem Signal vorbei bedient wurden, existierten noch bis in die späten Siebziger, und der Anschluß S-Bw Nordbahnhof sogar bis 1984.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

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