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04 - Historisches Forum
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
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[CH] VBZ Zürich 1979/86: Be 4/4 1371-1415 "Kurbeli" von 1947-54 (31B)
geschrieben von: wernerhardmeier
Datum: 29.12.19 17:53
siehe auch:
[CH] Strassenbahn Zürich: Mit dem Tram-Museum in die Vergangenheit (27B) [www.drehscheibe-online.de]
[CH] Strassenbahn Zürich: Die letzten Zweiachser Be 2/2 1001-1028 (37B) [www.drehscheibe-online.de]
[CH] Strassenbahn Zürich: Be 4/4 1301-1350, die "Elefanten" von 1929/31 (31B) [www.drehscheibe-online.de]
[CH] VBZ Zürich 1975/79: Be 4/4 1330 und 1346 in speziellen Einsätzen (21B) [www.drehscheibe-online.de]
[CH] VBZ Zürich 1977/85: Be 2/3 und Be 4/4 "Kurbeli" von 1939-45 (44B) [www.drehscheibe-online.de]
Die 1940-45 von der SWS Schlieren gebauten mittelschweren Motorwagen Ce 4/4 351-370 der Städtischen Strassenbahn Zürich StStZ setzten in jeder Hinsicht neue Massstäbe. Man konnte mit nur 3 Mann Personal über 200 Fahrgäste mit 55 statt 38 km/h durch die Stadt befördern. Fahrgastfluss und fernbediente Türen ermöglichten kürzere Halte, und der teure Unterhalt der bis 1931 verwendeten Wagenkasten aus Holz fiel dahin. Dank Leichtbau benötigten die neuen Fahrzeuge pro Passagier deutlich weniger Strom und ausserdem schonten sie die Gleise. Wäre genügend Geld vorhanden gewesen, wären die alten Holzkisten innert 10 Jahren durch die in Zürich „Kurbeli“ oder „Hecht“ genannten Neubaufahrzeuge ersetzt worden.
Natürlich wurden die anderen Schweizer Städte auf die neuen Zürcher Tramwagen aufmerksam. Den Erprobungen folgten wegen der Umstellung auf Trolleybusbetrieb aber nicht überall Bestellungen. Ab 1948 nahmen Bern, Basel und Genf den zum "Schweizer Standardwagen" erklärten mittelschweren Zürcher Motorwagen zum Vorbild für die Modernisierung der eigenen Tramflotte. Luzern entschied sich für den ebenfalls in Zürich entstandenen "Leichten Motorwagen", den ich im nächsten Beitrag vorstelle.
Für die Zürcher Triebwagen 1371-1375, die erste Nachbestellung von 1947, lieferte BBC Baden die elektrische Ausrüstung, für die Triebwagen 1376-1415 kam dann wieder der Hauslieferant MFO Oerlikon zum Zug. Von den fünf BBC-Wagen wurde Be 4/4 1373 als Ersatzteilspender schon 1977 ausrangiert. Vor seinem Abbruch war er längere Zeit auf dem Kalkbreiteareal abgestellt.
Bis etwa 1985 waren die verbliebenen vier BBC-Be 4/4 alle auf der Linie 6 im Einsatz. Be 4/4 1371 fährt solo von der Tannen- auf die Rämistrasse ein.
Bei Regenwetter fährt Be 4/4 1372 mit B 712 in die Haltestelle Central ein.
Die ersten zehn Exemplare der Zürcher Standardanhänger B 711-720 unterschieden sich von der Hauptserie B 721-770 durch die Aussenlagerdrehgestelle mit Torsionsstabfederung. Ein Teil von Ihnen besass auch noch eine elegante Abdeckung für die Dachlüfter, nicht aber B 712.
Als Be 4/4 1372 mit B 712 von der Kirche Fluntern zum Central zurückkehrt, scheint wieder die Sonne.
Be 4/4 1375 überquert mit B 715 die Bahnhofbrücke.
Leider verdeckt die Dachreklame die Sicht, aber es ist doch zu erkennen, dass B 715 noch die Dachlüfterabdeckung trägt.
Um 1985 wechselten die verbliebenen vier BBC-Kurbeli auf die Linie 10, sie wurden dann aber in rascher Folge ausrangiert und abgebrochen.
Die Fahrzeuge der 1947-54 abgelieferten Kurbeli-Hauptserie Be 4/4 1376-1415 mit MFO-Technik habe ich nicht sehr systematisch fotografiert, das war dann doch „Massenware“. Was ich zeigen kann, ist also eher zufällig entstanden, aber nicht nur. Be 4/4 1380 ist im winterlichen Schneetreiben mit einem Anhänger der ersten Lieferung auf dem 6er unterwegs, erkennbar an der Dachlüfterabdeckung. Obwohl er Richtung Hauptbahnhof fährt, zeigt er „Kirche Fluntern“ als Ziel. Jetzt lohnt es sich nicht mehr, die Anzeige zu wechseln, er fährt ja bald wieder auf den Berg.
Der Nachschuss, zeigt, dass es sich beim Anhänger um B 720 handelt. Die Aufnahme ist allerdings erst am nächsten Tag entstanden
Auch Be 4/4 1386 finde ich auf der Linie 6, Ausfahrt Central Richtung Bahnhofbrücke.
Bei seinem Vorserien-B 713 fehlt die Dachlüfterabdeckung.
Nach der Wende über die Gessneralle kehren Be 4/4 1386 und B 713 bald wieder zum Central zurück, nun zeigen sie die Einstiegsseite. Mit der Umstellung der Zielanzeige hat es noch nicht geklappt, jetzt sollte eigentlich „Kirche Fluntern“ zu lesen sein.
Während B 713 noch die Aussenrahmendrehgestelle der ersten Lieferung zeigt, zeigt der Triebwagen die ab 1947 bei Trieb- und Beiwagen eingebauten Innenlagerdrehgestelle.
Be 4/4 1390 ist an diesem Regentag mit B 730 auf der Linie 10 unterwegs.
1987 wurden Be 4/4 1389 und B 738 für eine Ausstellung im Museum Rietberg zum „Indien-Tram“ umgestaltet. Weil Be 4/4 1389 unpässlich ist, übernimmt Be 4/4 1390 auf der Linie 6 vorübergehend den „Indien“-Anhänger. Die Innenlager-Drehgestelle waren bei den Wagen 1371-1375 von der geniale Bauart Simplex, bei den Wagen 1376-1415 hingegen von der vergleichsweise lärmigen Bauart SWS/MFO.
Noch ein Bild vom tief verschneiten Central. Be 4/4 1394 ist mit einem unbekannten Anhänger auf der Linie 10 unterwegs: Irchel -Rigiplatz - ETH - Central - Hauptbahnhpf - Paradeplatz - Bahnhof Enge.
Be 4/4 1398 fährt mit B 752 auf der Linie 10 Richtung Irchel. Der Triebwagen hat 1978 als erster Drehgestellschürzen erhalten. Andere Triebwagen folgten bis 1990, denn der Lärm der SWS/MFO-Innenlagerdrehgestelle wurde wirklich als lästig empfunden.
Bleiben wir auf der Linie 10. Die Tage der von den Linien 9 und 10 genutzten, zweigleisigen Wendeschleife Irchel waren gezählt. Das als Zufahrt zum Depot Irchel genutzte Dienstgleis zwischen der Schleife Irchel und der Haltestelle MIlchbuck wurde 1984/85 zu einer vollwertigen, doppelspurigen Tramstrecke ausgebaut. Darauf wurde die Linie 10 als Ersatz für die Linie 7 nach Seebach verlängert, und die Linie 9 endete mit der Linie 7 vorläufig in einer neugebauten Wendeschleife Irchel. 1986 wurden die Linien 7 und 9 schliesslich durch die neue Tunnelstrecke vom Milchbuck nach Schwamendingen verlängert. Es versteht sich von selbst, dass ich die letzten Wochen der Schleife Irchel im Bild festhalten wollte. Es war nicht einfach, passende Fotopunkte zu finden für Be 4/4 1392 und B 731.
Be 4/4 1396 und B 726 vor dem Hintergrund der entstehenden Uni Irchel.
Auf der Linie 9 verkehrten damals die „Karpfen“ genannten Be 4/4 1416-1430 mit den passenden Anhängewagen B 771-786. „Hecht“ Be 4/4 1400 zeigt sich hier neben „Karpfen“ Be 4/4 1421. Sowohl die Linie 9 wie die Linie 10 verkehren ab hier zum Bahnhof Enge, der 9er über Bellevue und Bürkliplatz, der 10er über Hauptbahnhof und Paradeplatz.
Nach der Eröffnung der Verbindung Irchel - Milchbuck im Jahre 1985 fuhr der 10er zu seiner neuen Endstation Seebach. Das war für uns Fotografen sehr ungewohnt. Bisher waren hier auf den wichtigen Linien 7 und 14 immer nur die modernsten Fahrzeuge der VBZ zu sehen, und nun kamen die alten Kurbeli kurz vor ihrem Ableben noch einmal nach Seebach. Wie der Dachtafel zu entnehmen ist, wurde die Linie 10 auch am anderen Ende verändert, nämlich vom Bahnhof Enge zum Farbhof (Altstetten) umgelenkt. Be 4/4 1412 hat Vorserien-B 716 am Haken, mit Aussenlagerdrehgestell und Dachlüfterabdeckung.
Die Verlängerung nach Altstetten griff allerdings nur in der Hauptverkehrszeit. Meistens wendeten die Züge der Linie 10 jetzt über die Gessnerallee und das einspurige Dienstgleis zur Bahnhofstrasse, wie hier Be 4/4 1400 mit einem unbekannten Anhänger. Das war ein Abtausch mit der Linie 6, die nun anstelle der Linie 10 vom HB über den Paradeplatz zum Bahnhof Enge fuhr.
Be 4/4 1400 war auch an der hier schon mehrfach gezeigten Tramparade 1982 am Limmatquai beteiligt.
Erst bei der Vorbereitung dieses Beitrages ist mir aufgefallen, dass ich auf der Linie 6 besonders viele falsch beschriftete Triebwagen fotografiert habe. Da fährt doch tatsächlich Be 4/4 1401 bei der Kirche Fluntern bergab, gibt aber den Zoo als Ziel an.
Die Linie 5 ist früher vom Zoo über Bellevue und Bürkliplatz zu Bahnhof Enge gefahren, jetzt fährt sie über Paradeplatz und Stauffacher zum Heuried. Be 4/4 hat am Zoo den Einzelgänger B 750 am Haken, den mit der nach Basler Art nach vorn versetzten Tür.
Be 4/4 1411 und B 732 fahren auf der Linie 5 von der Quaibrücke in den Knotenpunkt Bellevue ein, Fahrtrichtung Zoo.
Ein Kurbeli mit hoher Nummer auf der Linie 3: Be 4/4 1413 verlässt soeben mit einem unbekannten Anhänger die Haltestelle Bahnhpfplatz.
Be 4/4 1383 wartet von den Strapazen des Alltags gezeichnet auf dem Kalkbreiteareal auf einen Platz in der Werkstätte.
Auf den Abstellgleise im Kalkbreiteareal ist noch immer der sägezahnartige Grundriss des 1979 abgerissenen Depots Badenerstrasse zu erkennen. Die aus der ersten Bauserie stammenden Be 4/4 1369, 1362 und 1366 sind hier neben dem aus Be 4/4 1351 umgebauten Schneepflug Xe 4/4 1922 auf ihre nächsten Einsätze. Beim Anhänger handelt es sich um B 799, ein Fahrzeug mit Basler Grundriss.
1990 setzten die Ausrangierungen von nicht mehr reparaturwürdigen Kurbeli der Hauptserie Be 4/4 1376-1415 ein. 1992 wurden die verbliebenen mittelschweren Triebwagen Be 4/4 1360…1415 durch Nachlieferungen des Typs „Tram 2000“ abgelöst, und im Januar 1995 gingen 18 revidierte, in zwei Grüntönen gestrichene Kurbeli Be 4/4 1384…1415 und 18 passende Anhänger B 723…763 auf eine grosse Reise über Vlissingen nach Nordkorea, siehe [de.wikipedia.org]
Be 4/4 1392 und B 732 gehören zum Bestand des Zürcher Trammuseums. Sie haben die abweichende Farbgebung der ersten Betriebsjahre erhalten. [www.tram-museum.ch]
Gruss, Werner
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:29:18:09:55.
[CH] Strassenbahn Zürich: Mit dem Tram-Museum in die Vergangenheit (27B) [www.drehscheibe-online.de]
[CH] Strassenbahn Zürich: Die letzten Zweiachser Be 2/2 1001-1028 (37B) [www.drehscheibe-online.de]
[CH] Strassenbahn Zürich: Be 4/4 1301-1350, die "Elefanten" von 1929/31 (31B) [www.drehscheibe-online.de]
[CH] VBZ Zürich 1975/79: Be 4/4 1330 und 1346 in speziellen Einsätzen (21B) [www.drehscheibe-online.de]
[CH] VBZ Zürich 1977/85: Be 2/3 und Be 4/4 "Kurbeli" von 1939-45 (44B) [www.drehscheibe-online.de]
Die 1940-45 von der SWS Schlieren gebauten mittelschweren Motorwagen Ce 4/4 351-370 der Städtischen Strassenbahn Zürich StStZ setzten in jeder Hinsicht neue Massstäbe. Man konnte mit nur 3 Mann Personal über 200 Fahrgäste mit 55 statt 38 km/h durch die Stadt befördern. Fahrgastfluss und fernbediente Türen ermöglichten kürzere Halte, und der teure Unterhalt der bis 1931 verwendeten Wagenkasten aus Holz fiel dahin. Dank Leichtbau benötigten die neuen Fahrzeuge pro Passagier deutlich weniger Strom und ausserdem schonten sie die Gleise. Wäre genügend Geld vorhanden gewesen, wären die alten Holzkisten innert 10 Jahren durch die in Zürich „Kurbeli“ oder „Hecht“ genannten Neubaufahrzeuge ersetzt worden.
Natürlich wurden die anderen Schweizer Städte auf die neuen Zürcher Tramwagen aufmerksam. Den Erprobungen folgten wegen der Umstellung auf Trolleybusbetrieb aber nicht überall Bestellungen. Ab 1948 nahmen Bern, Basel und Genf den zum "Schweizer Standardwagen" erklärten mittelschweren Zürcher Motorwagen zum Vorbild für die Modernisierung der eigenen Tramflotte. Luzern entschied sich für den ebenfalls in Zürich entstandenen "Leichten Motorwagen", den ich im nächsten Beitrag vorstelle.
Für die Zürcher Triebwagen 1371-1375, die erste Nachbestellung von 1947, lieferte BBC Baden die elektrische Ausrüstung, für die Triebwagen 1376-1415 kam dann wieder der Hauslieferant MFO Oerlikon zum Zug. Von den fünf BBC-Wagen wurde Be 4/4 1373 als Ersatzteilspender schon 1977 ausrangiert. Vor seinem Abbruch war er längere Zeit auf dem Kalkbreiteareal abgestellt.
Bis etwa 1985 waren die verbliebenen vier BBC-Be 4/4 alle auf der Linie 6 im Einsatz. Be 4/4 1371 fährt solo von der Tannen- auf die Rämistrasse ein.
Bei Regenwetter fährt Be 4/4 1372 mit B 712 in die Haltestelle Central ein.
Die ersten zehn Exemplare der Zürcher Standardanhänger B 711-720 unterschieden sich von der Hauptserie B 721-770 durch die Aussenlagerdrehgestelle mit Torsionsstabfederung. Ein Teil von Ihnen besass auch noch eine elegante Abdeckung für die Dachlüfter, nicht aber B 712.
Als Be 4/4 1372 mit B 712 von der Kirche Fluntern zum Central zurückkehrt, scheint wieder die Sonne.
Be 4/4 1375 überquert mit B 715 die Bahnhofbrücke.
Leider verdeckt die Dachreklame die Sicht, aber es ist doch zu erkennen, dass B 715 noch die Dachlüfterabdeckung trägt.
Um 1985 wechselten die verbliebenen vier BBC-Kurbeli auf die Linie 10, sie wurden dann aber in rascher Folge ausrangiert und abgebrochen.
Die Fahrzeuge der 1947-54 abgelieferten Kurbeli-Hauptserie Be 4/4 1376-1415 mit MFO-Technik habe ich nicht sehr systematisch fotografiert, das war dann doch „Massenware“. Was ich zeigen kann, ist also eher zufällig entstanden, aber nicht nur. Be 4/4 1380 ist im winterlichen Schneetreiben mit einem Anhänger der ersten Lieferung auf dem 6er unterwegs, erkennbar an der Dachlüfterabdeckung. Obwohl er Richtung Hauptbahnhof fährt, zeigt er „Kirche Fluntern“ als Ziel. Jetzt lohnt es sich nicht mehr, die Anzeige zu wechseln, er fährt ja bald wieder auf den Berg.
Der Nachschuss, zeigt, dass es sich beim Anhänger um B 720 handelt. Die Aufnahme ist allerdings erst am nächsten Tag entstanden
Auch Be 4/4 1386 finde ich auf der Linie 6, Ausfahrt Central Richtung Bahnhofbrücke.
Bei seinem Vorserien-B 713 fehlt die Dachlüfterabdeckung.
Nach der Wende über die Gessneralle kehren Be 4/4 1386 und B 713 bald wieder zum Central zurück, nun zeigen sie die Einstiegsseite. Mit der Umstellung der Zielanzeige hat es noch nicht geklappt, jetzt sollte eigentlich „Kirche Fluntern“ zu lesen sein.
Während B 713 noch die Aussenrahmendrehgestelle der ersten Lieferung zeigt, zeigt der Triebwagen die ab 1947 bei Trieb- und Beiwagen eingebauten Innenlagerdrehgestelle.
Be 4/4 1390 ist an diesem Regentag mit B 730 auf der Linie 10 unterwegs.
1987 wurden Be 4/4 1389 und B 738 für eine Ausstellung im Museum Rietberg zum „Indien-Tram“ umgestaltet. Weil Be 4/4 1389 unpässlich ist, übernimmt Be 4/4 1390 auf der Linie 6 vorübergehend den „Indien“-Anhänger. Die Innenlager-Drehgestelle waren bei den Wagen 1371-1375 von der geniale Bauart Simplex, bei den Wagen 1376-1415 hingegen von der vergleichsweise lärmigen Bauart SWS/MFO.
Noch ein Bild vom tief verschneiten Central. Be 4/4 1394 ist mit einem unbekannten Anhänger auf der Linie 10 unterwegs: Irchel -Rigiplatz - ETH - Central - Hauptbahnhpf - Paradeplatz - Bahnhof Enge.
Be 4/4 1398 fährt mit B 752 auf der Linie 10 Richtung Irchel. Der Triebwagen hat 1978 als erster Drehgestellschürzen erhalten. Andere Triebwagen folgten bis 1990, denn der Lärm der SWS/MFO-Innenlagerdrehgestelle wurde wirklich als lästig empfunden.
Bleiben wir auf der Linie 10. Die Tage der von den Linien 9 und 10 genutzten, zweigleisigen Wendeschleife Irchel waren gezählt. Das als Zufahrt zum Depot Irchel genutzte Dienstgleis zwischen der Schleife Irchel und der Haltestelle MIlchbuck wurde 1984/85 zu einer vollwertigen, doppelspurigen Tramstrecke ausgebaut. Darauf wurde die Linie 10 als Ersatz für die Linie 7 nach Seebach verlängert, und die Linie 9 endete mit der Linie 7 vorläufig in einer neugebauten Wendeschleife Irchel. 1986 wurden die Linien 7 und 9 schliesslich durch die neue Tunnelstrecke vom Milchbuck nach Schwamendingen verlängert. Es versteht sich von selbst, dass ich die letzten Wochen der Schleife Irchel im Bild festhalten wollte. Es war nicht einfach, passende Fotopunkte zu finden für Be 4/4 1392 und B 731.
Be 4/4 1396 und B 726 vor dem Hintergrund der entstehenden Uni Irchel.
Auf der Linie 9 verkehrten damals die „Karpfen“ genannten Be 4/4 1416-1430 mit den passenden Anhängewagen B 771-786. „Hecht“ Be 4/4 1400 zeigt sich hier neben „Karpfen“ Be 4/4 1421. Sowohl die Linie 9 wie die Linie 10 verkehren ab hier zum Bahnhof Enge, der 9er über Bellevue und Bürkliplatz, der 10er über Hauptbahnhof und Paradeplatz.
Nach der Eröffnung der Verbindung Irchel - Milchbuck im Jahre 1985 fuhr der 10er zu seiner neuen Endstation Seebach. Das war für uns Fotografen sehr ungewohnt. Bisher waren hier auf den wichtigen Linien 7 und 14 immer nur die modernsten Fahrzeuge der VBZ zu sehen, und nun kamen die alten Kurbeli kurz vor ihrem Ableben noch einmal nach Seebach. Wie der Dachtafel zu entnehmen ist, wurde die Linie 10 auch am anderen Ende verändert, nämlich vom Bahnhof Enge zum Farbhof (Altstetten) umgelenkt. Be 4/4 1412 hat Vorserien-B 716 am Haken, mit Aussenlagerdrehgestell und Dachlüfterabdeckung.
Die Verlängerung nach Altstetten griff allerdings nur in der Hauptverkehrszeit. Meistens wendeten die Züge der Linie 10 jetzt über die Gessnerallee und das einspurige Dienstgleis zur Bahnhofstrasse, wie hier Be 4/4 1400 mit einem unbekannten Anhänger. Das war ein Abtausch mit der Linie 6, die nun anstelle der Linie 10 vom HB über den Paradeplatz zum Bahnhof Enge fuhr.
Be 4/4 1400 war auch an der hier schon mehrfach gezeigten Tramparade 1982 am Limmatquai beteiligt.
Erst bei der Vorbereitung dieses Beitrages ist mir aufgefallen, dass ich auf der Linie 6 besonders viele falsch beschriftete Triebwagen fotografiert habe. Da fährt doch tatsächlich Be 4/4 1401 bei der Kirche Fluntern bergab, gibt aber den Zoo als Ziel an.
Die Linie 5 ist früher vom Zoo über Bellevue und Bürkliplatz zu Bahnhof Enge gefahren, jetzt fährt sie über Paradeplatz und Stauffacher zum Heuried. Be 4/4 hat am Zoo den Einzelgänger B 750 am Haken, den mit der nach Basler Art nach vorn versetzten Tür.
Be 4/4 1411 und B 732 fahren auf der Linie 5 von der Quaibrücke in den Knotenpunkt Bellevue ein, Fahrtrichtung Zoo.
Ein Kurbeli mit hoher Nummer auf der Linie 3: Be 4/4 1413 verlässt soeben mit einem unbekannten Anhänger die Haltestelle Bahnhpfplatz.
Be 4/4 1383 wartet von den Strapazen des Alltags gezeichnet auf dem Kalkbreiteareal auf einen Platz in der Werkstätte.
Auf den Abstellgleise im Kalkbreiteareal ist noch immer der sägezahnartige Grundriss des 1979 abgerissenen Depots Badenerstrasse zu erkennen. Die aus der ersten Bauserie stammenden Be 4/4 1369, 1362 und 1366 sind hier neben dem aus Be 4/4 1351 umgebauten Schneepflug Xe 4/4 1922 auf ihre nächsten Einsätze. Beim Anhänger handelt es sich um B 799, ein Fahrzeug mit Basler Grundriss.
1990 setzten die Ausrangierungen von nicht mehr reparaturwürdigen Kurbeli der Hauptserie Be 4/4 1376-1415 ein. 1992 wurden die verbliebenen mittelschweren Triebwagen Be 4/4 1360…1415 durch Nachlieferungen des Typs „Tram 2000“ abgelöst, und im Januar 1995 gingen 18 revidierte, in zwei Grüntönen gestrichene Kurbeli Be 4/4 1384…1415 und 18 passende Anhänger B 723…763 auf eine grosse Reise über Vlissingen nach Nordkorea, siehe [de.wikipedia.org]
Be 4/4 1392 und B 732 gehören zum Bestand des Zürcher Trammuseums. Sie haben die abweichende Farbgebung der ersten Betriebsjahre erhalten. [www.tram-museum.ch]
Gruss, Werner
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:29:18:09:55.
Re: [CH] VBZ Zürich 1979/86: Be 4/4 1371-1415 "Kurbeli" von 1947-54 (31B)
geschrieben von: Electroliner
Datum: 30.12.19 10:22
Hallo Werner,
vielen Dank für die vielen interessanten Fotos und Bemerkungen.
Als kleine Ergänzung hier das "Indien-Tram" als vollständige Einheit:
An der Zwischenschleife Kirche Flunten sehen wir am 25.08.1989 das „Indien-Tram“ Tw 1389 mit Bw 738
Viele Grüße und alles Gute für 2020
Thomas
vielen Dank für die vielen interessanten Fotos und Bemerkungen.
Als kleine Ergänzung hier das "Indien-Tram" als vollständige Einheit:
An der Zwischenschleife Kirche Flunten sehen wir am 25.08.1989 das „Indien-Tram“ Tw 1389 mit Bw 738
Viele Grüße und alles Gute für 2020
Thomas