Zum Jahresende gibt es ja seit ein paar Jahren einen Rückblick auf meine Bahnerlebnisse vor 30 Jahren. Heute ist demzufolge 1989 an der Reihe. Auch in diesem Jahr stand die Eisenbahn deutlich hinter Familie und Beruf zurück und daher gibt es auch entsprechend dürftige Ausbeute. Ich hoffe trotzdem, dass es nicht zu langweilig wird.
Da wir im Süden von Bielefeld wohnten, lagen Gütersloh und die TWE vor der Haustür. Am 6. August wurde aber erst mal eine orientrote 103 mit D-Zug/Interzonenzug – was war das gleich noch mal? – erlegt.
Anschließend dampfte aus Richtung Lengerich die Darmstädter 44 404 mit ihrem zünftigen Vorkriegs-Eilzug heran.
Aus Münchener Versuchsamtszeiten trägt die Lok noch die Gegendruckbremse, deren Drosselventile und Schalldämpfer hier hinter Windleitblech und Schornstein zu sehen sind.
Da auch Mühlenstroth nur einen Steinwurf von zu Hause weg war, und die Kinder auf dem Spielplatz gut aufgehoben waren, war diese Lokalität immer wieder für ein Spritztour mit dem Fahrrad gut.
Die aus Polen stammende Gustav war erst 1988 wieder in Betrieb genommen worden.
O&K-Nachkriegslok und Deutz-Vorkriegslok unterscheiden sich recht deutlich.
Mein Favorit war immer die ehemalige 99 3462.
TWE-V 100-Abkömmling in Harsewinkel und…
… der Riese in Form von V 320 mit ihrem Benteler-Stahlzug von Hanekenfähr nach Schloß Neuhaus. Der blaue TWE-Schriftzug auf orangem Grund ist im schwarz/weiß-Bild kaum erkennbar.
Ein kleiner Abstecher auf der Fahrt in den Nordseeurlaub führte über das Extertal…
… und Kleinenbremen.
Am 3. September hatte ich vom Familiendienst frei bekommen und nutzte den Tag mit bestem Spätsommerwetter für den Besuch bei vier norddeutschen Museumsbahnen. Den Anfang machte die WZTE, wo der ehemalige BOE VT 170 mit VB 406 von Zeven nach Tostedt unterwegs war.
Mangels Umsetzmöglichkeit im DB-Bahnhof blieb der VB 406 in Tostedt West bis zur Rückfahrt abgestellt.
Bei der BHE war der mit den großen Kühlerattrappen versehene VT 175 im Einsatz
Hier existieren heute nur noch die rechts vom VT 175 sichtbaren Gleise mit Gleisstumpf bis zu den Bäumen. Links geht es statt zum Bahnhof Süd heute zum Supermarkt.
An den Loks von Ruhrtaler und Deutz ist wieder sichtbar, wie unterschiedlich Feldbahnloks sein können.
Diese urige Dampfspeicherlok stand in der Wiese.
Vierte Bahn an diesem Tag war die Geesthachter Eisenbahn mit ihrer aus Dänemark stammenden Litra Q
Dieser Esslinger wurde als einer der ersten seiner Bauart 1951 zur BGE geliefert und wanderte über die AKN zur RAG. 1986 kam er zurück an seine erste Wirkungsstätte.
Am 13. September nutzte ich einen Urlaubstag für einen Besuch bei der WLE, wo es reichlich Deutz-Loks zu sehen gab. Interessant ist auch die Veränderung bei den Loknummern von VL 06xx über 06xx zu 6xx, dem dann noch die Verkürzung auf xx folgte. VL 0636 ist noch ein Glatzkopf, VL 0639 hat kleine Sonnenblenden erhalten.
Der kleine Breuer-Traktor hatte sich im Lokschuppen versteckt.
In Beckum sind zwei Deutz-Loks in frischem Glanz zu sehen. Die 644 hat nachträglich ein Sonnenschutzdach erhalten, welches größer als bei der VL 0639 ist.
Zumindest der Rahmen ist auch von Deutz, denn die 0630 wurde von Henschel aus den Resten der verunglückten OHE 2000 93 aufgebaut.
Die VL 0634 hat mehrere Umbauten erlebt, die sowohl die Leistung als auch das Fahrwerk betrafen. Hier ist die ursprünglich vierachsige Lok mittlerweile sechsachsig und mit 2200 PS unterwegs. Auch sie erhielt nachträglich eine Sonnenblende am Dach.
Zum Abschluss des Fotojahres zuckeln die beiden Brigadeloks in Mühlenstroth vom Postdamm nach Rödelheim.
Soweit für heute mit dem Jahresrückblick auf 1989.
Viele Grüße aus dem Norden
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www.db-bahnarchiv.de] – Stationierungsverzeichnis aller DB-Triebfahrzeuge 1968 bis 1993.
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