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? Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: Stefan Höfel

Datum: 01.12.19 22:03

Moin zusammen,

diese Wagen waren ja "immer" direkt hinter der Lok. Wenn nun ein Güterzug Kopf machen musste, wie kam der Begleitwagen an das andere Zugende?
1.) Mit der bisherigen Zuglok?
2.) Mit der neuen Zuglok?
3.) Mit einer Rangierlok?
Danke!
MfG aus L.....

Stefan

Re: ? Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: S&B

Datum: 01.12.19 22:17

Mach(t)en komplette Güterzüge kopf?
Grüße
Ulrich

Re: ? Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: Stefan Höfel

Datum: 01.12.19 22:30

Moin Ulrich,

es muss ja nicht der komplette Güterzug die Fahrt fortgesetzt haben.
MfG aus L.....
Stefan

Re: ? Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: Matthias Muschke

Datum: 01.12.19 22:40

S&B schrieb:
Mach(t)en komplette Güterzüge kopf?
Grüße
Ulrich
Ja, wir zum Beispiel Mo-Fr in Basel Bad Rbf mit den Autozügen nach Lahr. Auch die Rolas machten dort jahrelang Kopf und es gab auch die Besonderheit, dass während des Umbaus der Rheintalbahn, der Begleitwagen wegen des Katzenbergtunnels immer an der Zugspitze sein musste. Das geschah alles mit der Zuglok.

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]

Re: ? Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: ytracks

Datum: 01.12.19 23:03

Zum Thema kopfmachen kompletter Güterzüge kann ich nichts beitragen.
Aber zum Thema immer an der Zugspitze. Den 'Lumpensammler' also den täglichen Nahgüterzug konnte man häufig daran erkennen, dass der Begleitwagen 'durch den Zug wanderte'. Da auf den Unterwegsbahnhöfen die leeren Wagen auch abgeholt wurden, kamen diese hinter die Lok, denn diese machte ja auch die Abhol bzw Rangiertätigkeit. Die zuzustellenden Wagen waren nach Bahnhofsreihenfolge optimiert vorsortiert eingestellt, jeweils der/die letzten Wagen im Zug waren für den nächsten Unterwegsbahnhof. Wenn die Tour zu Ende war, war der Packwagen am Schluss angekommen und wurde dann meist, aber auch nicht immer wieder an seinen Platz vorn hinter der Lok geholt.

Gruß,

Ytracks

Re: ? Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: enkel

Datum: 01.12.19 23:26

Hallo,

1.) war möglich
2.) war möglich
3.) war möglich
4.) neuer Packwagen

Das hing von vielen Faktoren ab, daher ist die Frage nicht allgemein zu beantworten.

Gruß,

enkel

Hinweis:
Zitieren leicht gemacht.
Die Antwort gehört unter die grauen Striche!

Re: ? Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: Helmut Philipp

Datum: 01.12.19 23:29

...und 5) war möglich = Begleitwagen entfernen, da neue Zuglok Kabtender hatte...

Gruß
Helmut

Mein Verzeichnis mit den bisher von mir erschienenen Beiträgen habe ich nach Ordnungskriterien sortiert hier eingestellt: [www.drehscheibe-online.de]

🇿🇦

Re: ? Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: Stefan Höfel

Datum: 01.12.19 23:44

Moin Helmut,

5b) wäre dann ja irgendwie der Ersatz euner 50 Kab durch eine 44 plus "Gzbw".

Danke auch den anderen Antwortern.

Das hat ja früher sicherlich "witzige" Szenen gegeben, wenn vielleicht die bisherige Zuglok mit dem Waggon abkuppelt und nach kurzem Vorziehen dann mit Waggon voraus an dem Zug vorbeifährt und dort auf die zukünftige Zuglok trifft. Also Lok, Waggon, Lok. Dann wird die "alte" Lok abgekuppelt ...

Interessant ist es auch, wenn die bisherige Zuglok, z. B. 44er, am Zug bleiben soll, aber doch gedreht werden muss. Z. B. Mit Waggon abkuppeln und am Zug vorbei, Waggon abkuppeln, Lok drehen, auf der anderen Seite des Waggons ankuppeln und dann an das ehemalige Zugende setzen.

MfG aus L.....
Stefan

Re: ? Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: Karl Heinrich

Datum: 02.12.19 06:43

Moin,

ich kann mich täuschen, aber m.W. steht
das (wo der Pwg wann steht) und in der GZV, der GüterZugBildungsvorschrift.

Eine schöne Woche & Grüße, Karl

Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 02.12.19 08:58

Güterzüge machten selten Kopf ohne Lokwechsel, dabei kam dann meistens auch ein neuer Packer an den Zug. Lediglich bei NG auf Nebenstrecken, die irgendwo unterwegs noch eine Stichstrecke bedienen mussten, machte der Zug am Ende der Stichstrecke Kopf, aber dann stand der Packwagen auch meistens wieder hinter der Lok. Sowieso waren die Läufe auch bei DG meistens nur kurz, jedenfalls im Vergleich zu heute, die hangelten sich von Rbf zu Rbf. Auf einem Lauf Hamburg - Ruhrgebiet z. B. wurde der Zug in Kirchweyhe, Osnabrück, Münster und Dortmund behandelt. Es war selten, daß Züge mal einen Bahnhof ausliessen. Auch die heute völlig verschwundenen ewig langen Kohlezüge (mit den entsprechenden noch längeren Leerzügen), die z. T. recht lange durchgehende Läufe hatten (Ruhrgebiet - Bayern z. B.) fuhren nur von Lokwechselstation zu Lokwechselstation, also selten mehr wie 150 Kilometer. Lt. Tarif hatte die Bahn dafür auch jede Menge Zeit, je angefangenen 100 Km 24 Stunden.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Re: Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: befehlsturm

Datum: 02.12.19 16:56

Hallo,

in der GZV stand im Teil I Allgemeine Bestimmungen, dass der Pwg allgemein an die Spitze gehört. Deshalb taucht er in Teil III Bestimmungen für einzelne Züge selten auf. Wenn, dann meist aus dem Grund, dass die Stellung im Zusammenhang mit Kopfmachen oder Zugteilung besonders geregelt wurde. So etwa bildete Limburg die Ng nach Bad Schwalbach mit Pwg hinten. In Diez wurde kopfgemacht, dadurch kam der Pwg nach vorn. In umgekehrter Richtung lief der Pwg bis Diez an der Spitze und von dort am Schluss.

Ein Sonderfall waren die Gdg (Großraumgüterwagenzüge, meist aus OOt-Wagen). Dort lief der Pwg am Schluß. Als Grund dafür wurde von Nachgeborenen mitunter angeführt, man habe den Wagen mit Holzaufbau die Zug- und Stoßbelastung nicht zugemutet. Das ist Quatsch, andere Züge mit Pwg an der Spitze waren ebenso schwer. Der Grund war vielmehr die Notwendigkeit, eine besetzte Schlussbremse zu haben. Die OOt hatten nämlich keine Bremserhäuser. Also wurde einfach der Pwg nach hinten gestellt, solange es die Vorschrift gab, dass Güterzüge eine besetzte Schlußbremse haben müssen.

LG,
Manja

Re:Wann wurde das abgeschafft?

geschrieben von: Siersrod

Datum: 02.12.19 17:35

Hallo,
Zitat:
"Der Grund war vielmehr die Notwendigkeit, eine besetzte Schlussbremse zu haben. Die OOt hatten nämlich keine Bremserhäuser. Also wurde einfach der Pwg nach hinten gestellt, solange es die Vorschrift gab, dass Güterzüge eine besetzte Schlußbremse haben müssen."

Wie lange gab es diese Vorschrift?

Gruß
Jürgen

Re: Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: Grypsi2

Datum: 02.12.19 19:09

Hallo,

Züge hatten zwar eine wirksame Schlußbremse, besser alle Wagen hatten eine funktionierende Bremse, sowohl im Güter- als auch im Reisezug zu haben.
Es gab jedoch vereinzelt noch Güterwagen, die zwar eine Bremsleitung, jedoch keine Bremse hatten. Das waren Leitungswagen (ohne vorhandene Bremse.
Außerdem gab es hin und wieder Güterwagen mit defekter Bremse.

In Güterzügen durften jedoch noch 1 bis 2 Paare Drehschemelwagen (je 2 Wagen), die meistens innerhalb des Paares nur durch die Ladung (Baumstämme) verbunden waren, als Schlußläufer ohne wirksame Bremse mitführen, wenn ansonsten ausreichende Bremshundertstel im jeweilgen Güterzug vorhanden waren. Dahinter durften keine weiteren Güterwagen mitgeführt werden!

Ich kenne es so, dass damals Güterzugbegleitwagen, wenn überhaupt bei Diesel- und E-Loks noch vorhanden, sowohl an der Zugspitze, als auch hinter der Zuglok fahren konnten. Dies war von der Örtlichkeit oder dem Zugbildungsplan abhängig.

Bei Damploks als Zuglok von Reisezügen hatten die Gepäckwagen ja noch die zusätzlichen Funktionen, die Fahrgäste möglichst vor Rauch und Funkenflug sowie bei einem Zusammenstoß vor schlimmeren Folgen zu bewahren.

So war es jedenfalls bei der DR.

Grypsi

Re: Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: Jumbo_44

Datum: 02.12.19 20:34

Hallo,
PwG wurden gerne direkt hinter der Lok mitgeführt, da hier eine Heizleitung und Stom zur Verfügung standen.
(Stefan Carstens, MIBA Report Güterzuggepäckwagen)

Viele Grüße Frank

Re: Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: ytracks

Datum: 02.12.19 21:34

Aus diesem Grund hatten die Loks auch eine Packwagensteckdose. In den Mangeljahren nach dem Krieg mussten auch viele Packwagen/Güterzugbegleitwagen instandgesetzt werden. Da war es preiswerter in das Kabel und die Steckdose zu investieren als die Ausrüstung zur Einheitsbeleuchtung mit Lichtmaschine und Batterien. Ich habe dazu an anderer Stelle vor Jahren schon mal was geschrieben.

Gruß,

Ytracks

Re: Zum Umsetzen von Güterzugbegleitwagen

geschrieben von: 042 096-8

Datum: 02.12.19 21:40

Jumbo_44 schrieb:
Hallo,
PwG wurden gerne direkt hinter der Lok mitgeführt, da hier eine Heizleitung und Stom zur Verfügung standen.
(Stefan Carstens, MIBA Report Güterzuggepäckwagen)

Viele Grüße Frank
So habe ich es als Kind bei den Ng von Seesen nach Bockenem erlebt. Auf der Hinfahrt fast ein Teil der Lok, zur Rückfahrt umständliche Hobelei. Als die 86 durch 50 Kab abgelöst wurden war man wenig begeistert. Es sah immer komisch aus, wenn Zf und 2 Rangierer aus der engen Kabine krabbelten. 1971 oder 72 kam im Rübenverkehr die 094 zum Einsatz, dafür hat man irgendwo noch einige Pwg 54 (?) gefunden, Luxus gegen die enge Tenderkabine. Zum Schluß wieder die 050, mit oder ohne Kabine, es gab keine getrennten Umlaufpläne mehr, 4 Mann passten auf den Führerstand.