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Hallo,

diese kurze Filmsequenz ist in einer Wochenschau von 1962 zu sehen (es geht um Herleshausen und die Abwanderung).
Kurz vorher im Film macht eine 01 gen Eisenach "durch". Kann jemand die Nummer der Maschine enträtseln ?
[www.filmothek.bundesarchiv.de]
Hören sich die Tonaufnahmen original an (zur Filmaufnahme passend)?
Das gesamte Archiv ist eine Wahnsinnsfundgrube, ich wünsche den Interessierten dort viel Spaß!
Die Suchfunktion ist sehr gut. Der richtige Suchbegriff ist das A+O, wie immer .

Gruß

Norbert



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:10:20:34:43.
Wirklich interessant.Zu mal die Qualität der alten Filmaufnahmen beeindruckt.Der alte Herr aus Herleshausen 1962 immer noch mit Adolf-Schnorres. Da hat man sich wohl damals keine Platte gemacht.
Hallo!

Ich kann zur Lok nichts sagen, möchte aber folgendes schreiben.

In jenem Jahr rollten, wie im Beitrag richtig benannt, nur noch vier D-Zugpaare durch diesen Ort. Es waren:

D 1/2 Basel SBB - Frankfurt (M) - Bebra - Berlin Stadtbahn (mit Kurswagen aus Paris und Kassel; Nachtzug)
D 5/6 Frankfurt (Main) - Bebra - Berlin Stadtbahn (mit Kurswagen Paris - Warschau und Rom - Berlin)
D 197/198 Mönchengladbach - Hamm (Westf.) - Kassel - Bebra - Leipzig (mit Kurswagen Bonn - Köln - Leipzig)
D 199/200 Frankfurt (Main) - Bebra - Leipzig.

Im Sommerfahrplan 1961 waren es noch zwei Saisonpaare mehr. Doch diese wurden wegen der Grenzschließung eingestellt und tauchten erst ab 1964 wieder auf (dann teilweise mit geänderten Nummern und Laufwegen).

Bereits 1963 werden sämtliche D-Züge von der Strecke dann abgezogen. Der erste Fernzug wird hier dann erst 1991 wieder durchfahren (von unfallbedingten Sperrungen der neuen Strecke Förtha - Gerstungen abgesehen).

Kai-Uwe, der "Cottbuser"

Mit freundlichen Grüßen

Der Cottbuser




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:10:19:30:54.
skin65 schrieb:
... 1962 immer noch mit Adolf-Schnorres...
Das hatte ja auch mit einem gewissen Adolf nichts zu tun.

Dieser Bart wurde von älteren Herren durchaus noch in den 80ern getragen.

.
Kamen die Bediensteten des Bahnhofs Herleshausen aus der DDR, oder waren das Bundesbürger in Diensten der DR?
Waren die Bahnanlagen und Bahnhof Territorium der DDR- so wie heute noch die Bahnanlagen (heute Radweg) der Orte Lammersdorf und Monschau Belgisches Territorium sind?
Grüße
Ulrich

Bundesbürger in Diensten der DR (o.w.T)

geschrieben von: TransLog

Datum: 11.10.19 11:39

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Re: Der 01-Zug müsste dann der D5/6 sein ...

geschrieben von: Chapelon claque

Datum: 11.10.19 14:41

... denn die vorderen vier Wagen sind m.E. von der SNCF (Reihung Ostbahnwagen/DEV-Wagen/Ostbahnwagen/DEV-Wagen).

Viele Grüße aus der Vorderpfalz
Jochen
S&B schrieb:
Waren die Bahnanlagen und Bahnhof Territorium der DDR- so wie heute noch die Bahnanlagen (heute Radweg) der Orte Lammersdorf und Monschau Belgisches Territorium sind?

Hallo,

Die Situation war keineswegs vergleichbar mit der Vennbahn(Trasse).

Die Betriebsgrenzen und territorialen Gegebenheiten sollten hier richtig dargestellt sein, die alte und neue Streckenführungen sind hier gut zu sehen:
[upload.wikimedia.org]

die DR hatte Betriebsrechte auf dem Territorium der Bundesrepublik, die DB im umgedrehten Fall (Bebra - Gerstungen)auch.
siehe hier:
[de.wikipedia.org]
Zitat daraus:

Eisenach–Gerstungen
Die Thüringer Bahn verlässt Eisenach in westlicher Richtung und erreicht das Tal der Werra, die sie in Hörschel überquert. Anschließend verläuft die Strecke im Bereich Herleshausen auf sieben Kilometern über hessisches Gebiet, bevor sie wieder nach Thüringen eintritt und weiter nach Gerstungen führt. Bereits 1946 vereinbarten die Reichsbahndirektionen Erfurt und Kassel eine neue Abgrenzung ihrer Bezirke im Werratal mit dem Ergebnis, dass der 7,11 Kilometer lange Streckenabschnitt Wommen–Herleshausen, der in der Amerikanischen Besatzungszone lag, der Erfurter Direktion unterstellt wurde. Den Betrieb und Unterhalt besorgten Bundesbürger, als Beschäftigte der Deutschen Reichsbahn angestellt und in D-Mark bezahlt. Bis 1978 fuhren über Herleshausen noch Güterzüge, dann ruhte zwischen Wartha und Gerstungen der Betrieb und 23 Mitarbeitern wurde gekündigt. Die letzten drei dieser bundesdeutschen Reichsbahner hielten in den folgenden Jahren die ungenutzten Anlagen in Ordnung. Sie wurden mit der Übergabe des Abschnittes an die Bundesbahn am 1. Juli 1988 entlassen[36] und die Strecke wurde durch Abbau von jeweils etwa hundert Metern Gleisanlage auf thüringischem Gebiet unmittelbar an der Grenze unbefahrbar gemacht. Der hessische Streckenabschnitt wurde aufgelassen und die Bundesbahndirektion wollte das Terrain verkaufen.[37]
Der Umstand des fünffachen Querens (vgl. folgender Abschnitt „Gerstungen–Bebra“) der innerdeutschen Grenze im sogenannten Thüringer Zipfel sorgte während der deutschen Teilung auf Seiten der DDR für Sicherheitsprobleme. Aus diesem Grunde wurde in den Jahren 1961/1962, nach Errichtung der Berliner Mauer von der DDR eine eingleisige und steigungsreiche Umgehungsstrecke, die Bahnstrecke Förtha–Gerstungen, gebaut. Die bei Förtha von der Werrabahn abzweigende Bahnstrecke mündete östlich von Gerstungen wieder in die Thüringer Bahn ein und umfuhr den Abschnitt Herleshausen–Wommen.[36]
Erst 1991, nach der Wiedervereinigung, wurde die alte Hauptstrecke der Thüringer Bahn wieder aufgebaut und am 25. Mai 1991 in Betrieb genommen, die geländebedingt ungünstig trassierte Umgehungsstrecke konnte daraufhin stillgelegt und abgebaut werden.

Gruß

Norbert



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:11:15:17:49.

off topic: Ist das da Terence Hill???

geschrieben von: RobRobertson

Datum: 11.10.19 19:02

Hallo!

Danke für den interessanten Link! Ich habe noch weiter gesehen und sah in Minute 5:56 einen Herrn, der dem genannten zumindest ähnlich sieht. Ist er es oder nicht?

Beste Grüße von Rob

Re: Bundesbürger in Diensten der DR

geschrieben von: S&B

Datum: 11.10.19 21:11

Ja, ich hätte genauer hinschauen sollen: Das Moped mit dem Eisenbahner, bei 0:46:11 zu sehen, ist kein DDR Modell, sondern eine halb verkleidete NSU Quickly.
Die waren, meiner Erinneung nach, recht selten.
Grüße
Ulrich, der mit 16 Vaters Quickly N23 fahren durfte. War schon damals extrem uncool. Ich sage nur: Kreidler Florett war angesagt!
Diese Flaschenhälse zwischen der US- und Sowjetzone waren aus der mangelnden Bereitschaft der USA entstanden, die Grenzziehung zu begradigen. Die Briten und die Sowjetunion sorgten zwischen ihren Zonen für gerade Schnitte über die Grenze einschließlich dazu notwendigen Gebietsaustäuschen. Vielfach haben nur kurze Streckenabschnitte über das andere Gebiet später für Probleme auf beiden Seiten und zu Streckenstilllegungen geführt. Bewohner vieler Orte auf hessischer und thüringischer Seite mussten große Umwege in Kauf nehmen und waren von der jeweils anderen Seite eingeschlossen (Großensee/Kleinensee und Großburchla/Heldra). Das hätte seitens der "Sowjets" nicht sein müssen.

Gruß

Rübezahl

eher OT: Endlich die Schuldigen gefunden !

geschrieben von: Norbert Bank

Datum: 12.10.19 12:22

Rübezahl schrieb:
Diese Flaschenhälse zwischen der US- und Sowjetzone waren aus der mangelnden Bereitschaft der USA entstanden, die Grenzziehung zu begradigen. Die Briten und die Sowjetunion sorgten zwischen ihren Zonen für gerade Schnitte über die Grenze einschließlich dazu notwendigen Gebietsaustäuschen. Vielfach haben nur kurze Streckenabschnitte über das andere Gebiet später für Probleme auf beiden Seiten und zu Streckenstilllegungen geführt. Bewohner vieler Orte auf hessischer und thüringischer Seite mussten große Umwege in Kauf nehmen und waren von der jeweils anderen Seite eingeschlossen (Großensee/Kleinensee und Großburchla/Heldra). Das hätte seitens der "Sowjets" nicht sein müssen.

Hätte, hätte Fahrradkette...
Bist gerade Du nicht immer wieder gerne an solche Grenzzipfel gefahren?
Wäre Dir durch eine geglättete Grenzziehung gar nicht möglich gewesen.

Wolfgang,
frag mal die Bewohner der hessischen Ortschaften die, auf Grund des Wanfrieder Abkommens, zur Soffjetzone kamen was die davon gehalten haben die Grenzziehung zu verbessern. Vor allem die die dann später bei der Aktion Ungeziefer ihren Besitz verloren und ins Inland deportiert wurden !
Die Frage ist vermutlich müßig weil die meisten Zeitzeugen wohl schon nicht mehr leben.
Gibt es irgendwo Belege das die Russen an einem derartigen Gebietstausch überhaupt Interesse hatten bzw. diesen Vorgeschlagen haben?
Die haben, wenn überhaupt, vermutlich keinen "Deal" im Sinn von win-win angeboten.
Problematisch wurde das ja auch erst als für die Abriegelung der innerdeutschen Grenze 1952 - da gab es dann auch schon die DDR - diese massiv ausgebaut wurde.
Es war die Ulbrichtregierung die den Bahnverkehr an diversen Orten infolgedessen einstellten ließ.
Das war nicht auf Veranlassung der DB oder der Adenauerregierung passiert.
Nach denen hätten weiterhin Züge über Bundesgebiet nach Treffurt etc. rollen können.
Es hätte nur an Stalin und seinen Schergen, auch denen in Berlin, gelegen und diese Zonengrenze wäre eine solche gewesen wie die in der Bizone.
Und warum hätte die Bundesregierung, die waren ja ab 1949 dafür (mit-)verantwortlich, nach der Grenzabriegelung von 1952, der DDR diesbezüglich entgegenkommen sollen? Wo wären die Vorteile für die Bundesrepublik gewesen?
Selbst wenn Herleshausen und Wommen komplett ausgestorben wäre, das hätte am BSP der Bundesrepublik nichts gemacht.
Kosten (und Folgekosten) für das Grenzregime und die, im Grunde völlig nutzlosen Streckenbauten, in Folge des Grenzausbaus, belasteten das Nationaleinkommen der DDR gewaltig und waren auch sicherlich ein paar Sargnägel für deren Untergang.
Und komme mir jetzt Bitte nicht mit Grenze der Systeme und Schnittstelle zwischen OST und West oder Nato und WP.
Militärisch waren Zaun und Mauer absolut wertlos.
Sie hätten die Truppen für die militärische "Befreiung" Westeuropas, im Rahmen der Weltrevolution, ja auch nicht all zu lange aufhalten dürfen.
Es lagen dort auch nur Antipersonenminen, keine Panzerminen.
Und das Gelaber wegen der westlichen SaboSpiogenten, der diesbezüglich paranoiden Regierungen in Ostberlin, völliger Mumpitz.
Die waren in Wirklichkeit selber keinen Deut besser.
Siehe hier, ab ca. 0:30, die 7000 FDJler sind doch schon mal eine Zahl . 38 2204 kommt auch drin vor :
[www.filmothek.bundesarchiv.de]

Und die waren nicht paranoid? Ein Kronenkorken reichte schon völlig aus !:
[www.bstu.de]

Gruß

Norbert

Edit1: Kroneenkorken beigefügt
Edit2: Lesbarkeit/Grammatik



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:12:16:46:08.
Also zwischen Eichenberg und Hann. Münden hat das mit dem "geraden Schnitt" nicht funktioniert. Gibt es überhaupt Beispiele für Gebietsaustausche zwischen der britischen und der US-Zone? Mir fällt im Moment nichts ein.
Werleshausen in die US Zone kam.
Zwischen Britischer Zone und der SBZ kam es auch zu Gebietstauschen im Harz und am Schalsee.

Gruß

Norbert
Ja, ich weiß. Aber gab es vergleichbare Aktionen auch zwischen britischer und US-Zone? Das hatte Rübezahl ja angedeutet.

lese nirgendwo diesbezügliche Andeutungen

geschrieben von: Norbert Bank

Datum: 12.10.19 13:27

er schreibt von Gebietsaustauschen zwischen SBZ und Brit.-Zone.
Von der Brit. + US Zone wüsste ich nicht das da Gebiete getauscht wurden.
Wozu auch, ab Ende 1946 war bereits die Bi-Zone vereinbart und ab 01.01.1947
umgesetzt.
vagabundulus schrieb:
Ja, ich weiß. Aber gab es vergleichbare Aktionen auch zwischen britischer und US-Zone? Das hatte Rübezahl ja angedeutet.
Die Grenzbegradigungen wurden nicht erst wie an der Nord-Süd-Bahn vorgenommen, als den USA klar wurde, dass der besagte Streckenabschnitt in der Entscheidungsbefugnis Moskaus liegt. Wer weiß, wie es gewesen wäre, hätten die Briten und die Sowjetunion den Harz und Gebiete nördlich davon nicht im gegenseitigen Interesse gegradigt. Blankenburg war braunschweigisch, Wernigerode und Elbingerode Preußen etc. - selbst die Brockenbahn wäre am Goetheweg unterbrochen worden Das thüringische Gebiet um Walkenried und Bad Sachsa ging im Gegenzug in die britische Zone.

Gruß

Rübezahl
Gt2x4/4 schrieb:
skin65 schrieb:
... 1962 immer noch mit Adolf-Schnorres...
Das hatte ja auch mit einem gewissen Adolf nichts zu tun.

Dieser Bart wurde von älteren Herren durchaus noch in den 80ern getragen.

.
Charlie Chaplin sei sehr erbost gewesen daß DER sein Bärtchen trug.

Gruß
Michael

Re: lese nirgendwo diesbezügliche Andeutungen

geschrieben von: vagabundulus

Datum: 12.10.19 22:59

Ja, du hast Recht. Da habe ich nicht genau gelesen.

Re: eher OT: Endlich die Schuldigen gefunden !

geschrieben von: Rübezahl

Datum: 13.10.19 00:02

Norbert,
ich bin froh, seinerzeit diese unsäglichen Flaschenhälse fotografiert zu haben, besonders wenn sie mit dem Eisenbahnverkehr und den Korridorstrecken zu tun hatten. Diese waren in den Jahren stets durch die gerade üblichen politischen Verhältnisse geprägt. Wegen der Schließung solcher Strecken 1952 und deren Hintergründe empfehle ich das Studium von Ralf Roman Rossbergs Standardwerks hierzu. Stichwort Unterbreizbach.
In dem Buch "Die Halle-Kasseler Eisenbahn" weist Paul Lauerwald nach, dass es die USA waren, die die Aufnahme des Zugverkehrs zwischen Eichenberg und Arenshausen verhindert haben.

"Nach denen ("Adenauerregierung") hätten weiterhin Züge über Bundesgebiet nach Treffurt etc. rollen können." hätte auf jede Sonntagsrede im Raum Wanfried gepasst und entsprang jener politischen Ignoranz gegenüber den innerdeutschen Verhältnissen, die schließlich zur Schließung des letzten durch die DB genutzten Korridors über Gerstungen - Dankmarshausen führte. Erst mit der Brandt/Scheel-Regierung gab es in Bonn eine Mehrheit für eine realistische Politik, die zwischen den geostrategischen Interessen Washingtons und Moskaus so manches herausholen konnte für die Leute beidseits der Grenze. (Vielleicht auch, weil der Architekt der "Ostpolitik" ein Treffurter war.)

Gruß

Rübezahl
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