04 - Historisches Forum
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Liebe Hifo-Teilnehmer,
ich frage mich, wie die Bundesbahn und die Reichsbahn es früher eigentlich gehandhabt wurden, wenn eine Dampflok endgültig ausgemustert, bzw. auf z gestellt wurde. Mir geht es dabei um die Betriebsstoffe und auch die Kohle.
Hat man die Tender vor der Abstellung bewusst leergeheizt und das Wasser aus Kessel und Tender abgelassen, oder wurden die Loks mit voller Kohle und vollem Wassertank abgestellt? Hat man das Schweröl noch entfernt?
Ich vermute zwar, dass einige Tonnen Kohle angesichts der Bundesbahnmengen nicht mehr wirklich ins Gewicht gefallen sind, aber kann mir eigentlich nicht vorstellen dass man diese bewusst weggeworfen hat. Gab es dazu einen besonderen Prozess, oder erfolgte das je nach Lust und Laune nach dem Motte "achtlos auf den Rand gestellt und 4 Jahre später weggefahren"?
Hallo Michael,
bei Schrottloks waren die Kohlenkästen - bis auf Reste - leer. In meiner Heimatdienstelle Tübingen standen Schrottloks in Verlängerung zu den Kohlenbansen, da hat man dann wohl auf dem Weg zum Abstellgleis die Kohlen rausgeschaufelt. Das Wasser liess man natürlich einfach ablaufen, denn es war ja nur Betriebswasser. Das wurde aus einem nahegelegenen Bach und aus dem Grundwasser gewonnen und nur mechanisch durch Kiesfilter gereinigt.
Gruß
Michael
geschrieben von: falk
Datum: 08.07.19 09:43
Ich habe eine ganze Menge Dampflokomotiven lange Zeit mit vollen Kohlenkästen abgestellt gesehen. Ich vermute mal, das Personal hat in diesen Fällen nach dem letzten Einsatz den ganz normalen Abschlussdienst gemacht, ohne zu wissen, dass die Maschine abgestellt und nicht wieder eingesetzt wird. Bei den Wasserkästen gehe ich zumindest davon aus, dass man sie abgelassen hat. Auf die Idee, mal dranzuklopfen, bin ich seinerzeit nicht gekommen. Ab dem Ende der Siebziger wurden die meisten Dampflokomotiven in meiner Ecke in der Regel konserviert abgestellt, das dürfte abgeölte Lager, abgelassenes Wasser und ein Deckel auf dem Schornstein bedeuten. Wenn Lokomotiven zur Zerlegung abgefahren wurden, dann passierte das in der Regel mit leerem Kohlenkasten. Lokomotiven mit Ölhauptfeuerung habe ich nicht abgestellt erlebt, zumindest beim Abstellen 1981 gehe ich davon aus, dass man die Tender leergefahren hat. Im kalten Zustand bekommt man das Bunkeröl D nicht aus dem Behälter. Mit ein paar Maschinen wurden schließlich auch die vorhandenen Bunkerbestände verbraucht. Was hätte man sonst auch damit anfangen sollen?
Falk
geschrieben von: NAch
Datum: 08.07.19 10:10
050 899 von
NAch aus der DSO-Galerie
Vielen Dank für eure Antworten. Irgendwie ging von den abgestellten Schrottloks auf Dampflokfriedhöfen eine eigenartige Faszination aus.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 08.07.19 15:44
1975 habe ich die Überführung von mehreren Saarbrückener 023 zum Abstellplatz in Jerxheim erlebt. Da die Loks noch nicht ausgemustert waren, fuhren sie teilweise mit eigener Kraft dorthin und wurden dort kalt gemacht und ausgemustert. Noch nach einem halben Jahr später standen sie dort : Wasser im Kessel, Wasser und Kohle noch reichlich im Tender - man hätte sie nur anheizen müssen. Später gingen die Loks dann zur Zerlegung ins AW Braunschweig, wo die Betriebsstoffe entfernt wurden.
Gruß
Martin
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:07:08:16:03:02.
Hallo,
im Frühjahr 1977, kamen einige Loks der BR 042 und 043 zum Ausdampfen der Ölbehälter ins AW Darmstadt.
Gruß Horst
geschrieben von: 86_018
Datum: 08.07.19 18:12
Hallo,
ich kann mich entsinnen als in den frühen 1960ern die 38 232, Bw Annaberg-Buchholz, in Sehma auf dem Rand stand war der Tender und auch der Kessel leer. Einige Jahre später wurden im Raw Zwickau u.a. Kohlenstaubloks verschrottet. Bei der Zerlegung der Tender gab es manchmal größere Probleme mit den Kohlestaubresten, die in Brand gerieten und ordentliche Rauchwolken aufsteigen ließen.
MfG
Helmut
geschrieben von: 215 122-3
Datum: 08.07.19 21:20
QJ 7002 schrieb:
1975 habe ich die Überführung von mehreren Saarbrückener 023 zum Abstellplatz in Jerxheim erlebt. Da die Loks noch nicht ausgemustert waren, fuhren sie teilweise mit eigener Kraft dorthin und wurden dort kalt gemacht und ausgemustert. Noch nach einem halben Jahr später standen sie dort : Wasser im Kessel, Wasser und Kohle noch reichlich im Tender - man hätte sie nur anheizen müssen. Später gingen die Loks dann zur Zerlegung ins AW Braunschweig, wo die Betriebsstoffe entfernt wurden.
Gruß
Martin
Kann mir nicht vorstellen, daß man einen während der Frostperiode nicht entwässert im Freien abgestellten Kessel, noch mal anheizen kann. Er dürfte schweren Frostschaden erlitten haben.
Mehrere in der Abstellgruppe Blautal abgestellte und zum Verkauf vorgesehene Ulmer 211 wurden extra vor Beginn der Frostperiode, zur Entwässerung noch einmal ins Bw Ulm geholt
geschrieben von: TRG
Datum: 19.07.19 23:37
Dampffrosch schrieb:
Hallo,
im Frühjahr 1977, kamen einige Loks der BR 042 und 043 zum Ausdampfen der Ölbehälter ins AW Darmstadt
Dazu gibt es hier auch einen Thread, mit Bildern: [
www.drehscheibe-online.de]
Viele Grüße
Thomas
https://www.roessing.org