Die vorgesehenen Teile dieser Reihe:
Liebe HiFo-Freunde,
das Jahr 1969 war für mich persönlich das Jahr der Veränderungen: Abitur, 15 Wochen Praktikum bei der Werkabteilung Oldenburg des Aw Bremen und im Oktober Aufnahme des Maschinenbaustudiums an der TU Hannover waren die Eckpunkte. Dazwischen musste auch noch das Hobby zum Zuge kommen, aber irgendwie ging das: gerade 2 Monate waren nach meiner Südostniedersachsen-Exkursion [
www.drehscheibe-online.de] vergangen, da stand die nächste größere Reise in Sachen Bahnfotografie an. Zwischen beiden Reisen lag die mündliche Abiturprüfung, die zu meiner und offenbar auch der Prüfer Zufriedenheit ausgefallen war. Danach war ich 10 Tage lang von Leer über Saarbrücken, Horb und Hof in Sachen Dampf unterwegs, bevor ich mich in Oberstdorf mit meinen Eltern für ein paar Urlaubstage traf. Zwischen Wanderungen stand von da aus noch meine Fahrt nach Lindau auf dem Programm.
Ein Wort zum Titel dieser Reihe: „BRD-Reise“ schien mir nicht so griffig wie „Deutschlandreise“; auf die Tatsache, dass ich ausschließlich auf BRD-Gebiet unterwegs war, muss dann halt der Klammerausdruck hinweisen. Der Titel „Bundesbahn-Tour“ ist ja dank des hervorragenden Buchs von Helmut Philipp und Rainer Schnell vergeben! Helmut Philipp hat auch im HiFo über seine Reise berichtet, die 1 Jahr vor meiner stattgefunden hat: [
www.drehscheibe-online.de].
Auf der von mir 1969 benutzten Fernrückfahrkarte sind die Stationen vermerkt; etwa die Hälfte der benutzten Züge sind auch mittels Zangenabdruck dokumentiert, s.u.:
Bei der Rückfahrt habe ich – abweichend von den Angaben auf der Fahrkarte – noch einen kleinen Schlenker eingelegt, aber dazu später mehr. Hier zunächst eine Übersicht über die am ersten Tag (9.6.69) benutzten Züge (+ bedeutet: Mitfahrt durch Zangenabdruck auf der Fahrkarte dokumentiert):
Zug-Nr.
E 740 +
P 2248 +
D/E 436 +
N 3266
N 3068 +
N 3268 |
Einstiegs-Bf.
Leer
Rheine
Münster Hbf
Köln Hbf
Porz-Gremberghoven
Troisdorf |
Abfahrt
09:15
14:02
14:53
16:58
17:14
18:11 |
Ausstiegs-Bf.
Rheine
Münster Hbf
Köln Hbf
Porz-Gremberghoven
Troisdorf
Bad Honnef |
Ankunft
10:44
14:39
16:44
17:09
17:32
18:37 |
Zuglauf
Norddeich – Duisburg
Leer – Münster
Westerland – Köln
Köln – Niederlahnstein
Köln-Nippes – Au (Sieg)
Köln – Niederlahnstein |
Bevor es mit den Fotos losgeht, noch ein Wort zur Kamera und meinem Umgang damit. Es hatte ja im Vorfeld, wie erwähnt, Anlass für ein Geschenk gegeben. Jedenfalls war ich seit wenigen Wochen im Besitz einer Exa 500 (gefertigt übrigens noch von der privaten Ihagee in Dresden) mit dem 50 mm-Objektiv Meyer Domiplan.
Einen Film hatte ich zum Üben verschossen; dann ging es los. Damit musste ich auf der Fahrt noch
sehr viel Lehrgeld zahlen. Soviel Ausschuss wegen gänzlich unscharfer Bilder hatte ich vorher mit der alten Kamera nicht produziert; ich hatte damit aber auch nie soviel fotografiert. Ich bitte daher um Nachsicht, wenn ich in dieser Reihe ein paar Bilder zeige, deren Schärfe zu wünschen lässt!!
Startpunkt der Bahnreise war Leer (Ostfriesland), wohin
mich wohl mein Vater per Pkw gebracht hatte. Beim War-
ten auf meinen Zug für die erste Etappe passierte ein Gü-
terzug Richtung Emden den Bahnhof, mit einer etwas un-
gewöhnlichen Zuglok: 023 092 zog diesen Zug. Eigentlich
wollte ich das Bild wegen technischer Mängel hier nicht
zeigen; ein paar Besonderheiten haben mich veranlasst,
es doch zu tun.
Die Tatsache, dass die Lok Tender voraus vor dem Zug
hängt, dessen Start-Bf. natürlich südlich von Leer war,
wundert mich ein wenig. Sowohl in Münster als auch in
Rheine hätte man die Lok für die Fahrt Richtung Emden
drehen können. Naheliegend wäre so der Schluss, dass
der Start-Bf. des Zuges irgendwo zwischen Rheine und
Leer gelegen hat.
Das Ladegut der ersten Wagen kann ich zwar als irgend-
wie geartete Fahrzeuge identifizieren; die großen Räder
weisen wohl auf Geländegängigkeit hin, so dass ich eine
geplante militärische Nutzung vermute.
Lok 23 092 war Ende September 68 vom Bw Osnabrück
Rbf zum Bw Emden gekommen und sollte da am 3.10.71
z-gestellt und am 31.12.71 ausgemustert werden s.
[www.revisionsdaten.de].
| .
Bild 1.1
|
Nach Rheine bin ich mit dem E 740 gefahren (s. obige Tabelle), der, anders als in den Vorjahren, als lokbespannter Zug lief; Zuglok war 01 1052. Das Gros der Bilder von dem Rheine-Aufenthalt habe ich in [
www.drehscheibe-online.de] ab Bild 2.16 schon gezeigt, einschließlich eines Fotos von dem aus Rheine ausfahrenden E 740. Nach der darauf folgenden Ausfahrt eines Reisezuges in nördliche Richtung bin ich auf die Brücke gegangen, die die Bahnanlagen im Norden des Bahnhofs überspannt. Nachdem ein „Langer Heinrich“ die Brücke unterquert hatte (s.o., Bild 2.17), kam ein weiterer Güterzug aus Richtung Emden, bespannt von der Schürzen-Lok 044 199, s. Bild 1.2. Lichttechnisch war mein Standort nicht optimal, aber auf der Sonnenseite war wegen der Böschung kaum Platz.
Bild 1.2
Die vormalige 44 199 war mit dem Ende des Rollbahn-Dampfs von Osnabrück Rbf nach Emden gekommen und sollte da im April 74 z-gestellt und gut 5 Monate später ausgemustert werden, s. [
www.revisionsdaten.de].
Die nächste Zugbewegung war, wie die von Bild 1.2, ein Leerzug, allerdings nun
in Richtung Emden: 044 618 hat mit ihrem Zug offenbar den Pbf umfahren und nähert sich nun der besagten Brücke, s. Bild 1.3 (unten links). Was die Stationierungen der Lok angeht, zitiert Martin Welzel in seinem Kommentar zu [
www.drehscheibe-online.de] den „Bothe“ mit folgenden Daten: Emden ab 29.9.68 (?), ab 11.7.73 Weiden, da z 11.4.und + 26.6.75.
Nach ein paar weiteren Fotos von der Brücke bin ich dann zurück zum Bahnhof gegangen, wo ich als erstes 011 069 erwischt habe, wie sie einen Zug nach Münster beschleunigt. Nach meiner mit Hilfe von Uwe „uk-old“ vorgenommenen Rekonstruktion müsste das der D 1338 Emden Außenhafen – Münster gewesen sein, s. Bild 1.4 (unten rechts).
Bild 1.3 |
Bild 1.4 |
Die vormalige 01 1069 befand sich zum Zeitpunkt der Auf-
nahme von Bild 1.4 in den letzten Zügen: z 24.6., + 19.9.69
[www.revisionsdaten.de].
Beim nächsten Bild wollte ich wohl etwas Abwechslung in
die Bildgestaltung bringen; jedenfalls habe ich in einer Art
Nachschuss 044 528 festgehalten, wie sie das Ausfahrsig-
nal passiert; bei dem Zug dürfte es sich um einen leeren
Erzzug nach Emden handeln.
Laut [www.revisionsdaten.de] war die vormalige 44 1528
mit dem Dampf-Ende auf der Rollbahn von Rheine nach
Emden gekommen, da z 26.3., + 20.9.73.
Von dem P 2248, mit dem ich von Rheine nach Münster ge-
fahren bin, habe ich kein Foto; eine kryptische Notiz in mei-
ner Kladde legt die Vermutung nahe, dass 012 058 vor dem
Zug lief. Vermutlich ließen wohl Lichtverhältnisse in Rheine
und die möglicherweise verspätungsbedingt knappe Umstei-
gezeit auf den 436 in Münster kein Foto zu.
Aus dem D 436 habe ich noch einen Blick auf 012 057 fest-
gehalten, wie sie abfahrbereit vor dem E 739 Richtung Em-
den steht, s. Bild 1.11 in [www.drehscheibe-online.de].
„Mein“ D 436 war übrigens einer von damals nur 6 zuschlag-
pflichtigen Zügen, die die immer noch eingleisige, heutige IC-
Strecke via Lünen nach Dortmund nutzten. Beim Aufenthalt
in Dortmund Hbf sah ich, wie ein Ganzzug hinter einer 44 mit
einer 94 als Vorspann überholte. Bis ich die Kamera schuss-
bereit hatte, dauerte es ein Weilchen, so dass nur noch der
Nachschuss von Bild 1.6 (unten) zustande kam, bei dem lei-
der keine Lok-Nr. zu erkennen ist.
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Bild 1.5
|
Bild 1.6
Eigentlich hatte ich als nächsten Zwischenstopp Porz-Gremberghoven vorgesehen, um den Rangierbahnhof und das Bw Gremberg zu inspizieren, wegen der da beheimateten 55er. Wie der obigen Tabelle zu entnehmen ist, bin ich da auch ausgestiegen. Zu Beginn des Sommers war da aber alles zugewuchert, so dass ich – ohne jede Ortskenntnis – vom Bahnsteig aus überhaupt keine Idee hatte, in welcher Richtung das Bw zu suchen war. Zum langen Suchen war ohnehin keine Zeit, wenn ich noch in den Genuss des preiswerten Abendessens in der JH Bad Honnef kommen wollte. Schweren Herzens bin ich 5 Minuten später in den nächsten Zug eingestiegen – Frusterlebnis Nr. 1 bei meiner Reise. Ich musste dann auch noch in Troisdorf umsteigen, weil ich ja nicht ins Siegtal wollte.
Im Nachhinein betrachtet, wäre es sicher besser gewesen, ab Rheine den D 438 nach Köln zu nehmen; dann wäre mir zwar 011 069 durch die Lappen gegangen, ich hätte aber 1 ¾ Stunden Zeit gehabt, das Bw Gremberg mit seinen G 8
1 zu suchen! Die JH Bad Honnef hatte ich übrigens ausgewählt, weil ich auf jeden Fall südlich von Köln nächtigen wollte, um vor dem nächsten Etappenziel Cochem noch ausreichend Zeit für einen Abstecher nach Limburg zu haben.
Zum Thema Troisdorf kann ich ein Bild aus der Kategorie „Hätte, hätte, … ˮ zeigen: wäre ich 3 Jahre früher hier gewesen, dann hätte ich wohl bei der dortigen Bundesbahnschule noch die 62 003 vorfinden können, wie es Richard Rappl gelungen ist. Da ich aber nicht rechtzeitig da war, zeige ich hier als „Bonusbild“ (1.7) seine Aufnahme, in deren Besitz ich durch Negativtausch gekommen bin.
(Bonus-) Bild 1.7
Die bereits 1956 beim Bw Krefeld [
www.revisionsdaten.de] ausgemusterte Maschine stand wohl bis Anfang 1967 bei der Bundesbahnschule. Sie gehörte zu den Raritäten, die dann Ende der Sechzigerjahre „unter der Hand“ im Aw Schwerte für museale Erhaltung gesammelt worden waren, was aber irgendwann aufflog mit dem Ergebnis, dass fast alle Loks verschrottet werden mussten, einschließlich der 62 003. Fotos der Loks in Schwerte gibt es z.B. hier: [
www.bundesbahnzeit.de].
Schnitt und Sprung zum 10.6.: zunächst zeige ich wieder tabellarisch den Fahrplan vom 2.Tag meiner Deutschlandreise (+: durch Zangenabdruck belegt):
Zug-Nr.
E 292
PT 3415
P 3416 +
P 2448 |
Einstiegs-Bf.
Bad Honnef
Koblenz
Limburg
Koblenz |
Abfahrt
07:12
08:26
10:50
13:33 |
Ausstiegs-Bf.
Koblenz
Limburg
Koblenz
Cochem |
Ankunft
07:52
09:30
12:01
14:38 |
Zuglauf
Köln – Frankfurt
Koblenz – Limburg
Limburg – Koblenz
Koblenz - Trier |
Nach der Übernachtung in der JH Bad Honnef bin ich (für meine Verhältnisse) früh aufgebrochen, mit dem nächsten Etappenziel Limburg (Lahn). Als ich die Reise geplant hatte, war ich noch davon ausgegangen, da 65er im Einsatz vorzufinden. Spätestens vor Ort erfuhr ich, dass das eine Illusion war. Ein Lokführer berichtete mir, dass im Bw noch eine abgestellt stehen würde (muss wohl 65 015 gewesen sein). Da mir im Vorfeld eine Besichtigungsgenehmigung verweigert worden war, habe ich mich auch nicht auf den Weg dahin gemacht – Frusterlebnis Nr. 2 bei meiner Reise! Was ich in über einer Stunde auf dem Bahnhof angestellt habe, weiß ich nicht mehr; fotografiert habe ich jedenfalls nichts – außer 050 219, s. Bild 1.8, das dann auch schon zu meiner Rückfahrt bis Koblenz überleitet; es war nämlich die Zuglok meines P 3416, gebildet aus genau einem Umbau-Dreiachser-Pärchen.
Bild 1.8
Dieselbe Lok habe ich 1 ¼ Stunde nach meiner Ankunft in Koblenz noch einmal aufgenommen, wie sie den P 3425 zurück nach Limburg beschleunigt, s. Bild 1.9 (unten links). Die Lok sollte noch bis Ende 69 in Limburg beheimatet sein, begab sich dann auf Wanderschaft, um über Dillenburg, Schweinfurt, Nürnberg Rbf, Kirchenlaibach und Bayreuth letztlich nach Crailsheim zu gelangen, z 1.7., + 28.8.75.
Vor meinem Zug für die Weiterfahrt bis Cochem, dem P 2448, stand 023 080 bereit, s. Bild 1.10 (unten rechts):
Bild 1.9 |
Bild 1.10 |
Mit allein 15 Anfahrten bis Cochem war diese Fahrt hin-
ter 023 080 für mich der reinste Genuss! Ich wundere
mich, dass ich auf der kurvenreichen Moselstrecke kein
einziges Bild aus dem Zug heraus gemacht habe – ver-
mutlich hatte ich für eine gute Aufnahme zu weit vorne
im Zug Platz genommen.
Das nächste Bild habe ich erst gemacht, nachdem ich
im Bf. Cochem ausgestiegen war, und zwar von der dor-
tigen Anfahrt des Zuges, s. Bild 1.11 (rechts). Offen-
sichtlich ist hier ein Umbauwagen abgekuppelt worden.
Hierfür waren im Fahrplan 4 Minuten Aufenthalt vorge-
sehen; die meisten anderen Personenzüge hielten plan-
mäßig nur 2 Minuten.
23 080 war Anfang der Sechzigerjahre in Oldenburg
beheimatet gewesen [www.revisionsdaten.de], an-
schließend bis Mai 68 in Emden. Die Stationierung in
Saarbrücken war ihre letzte, z 24.3., + 1.7.74.
Während der Beheimatung vor meiner Haustür ist mir
die Maschine nie vor die Kamera gefahren, bei meiner
Deutschlanreise hat sie dagegen gleich zweimal me-
inen Zug gezogen!
Obwohl das Licht eigentlich von der falschen Seite kam,
bin ich für 2 weitere Fotos ziemlich genau an derselben
Stelle geblieben. Auf dem nächsten Bild (1.12, unten)
kommt 044 568 mit einem gemischten Güterzug Rich-
tung Trier durch den Bahnhof gefahren.
044 568 war zum Aufnahmezeitpunkt beim Bw Ehrang
beheimatet; da z 28.3., + 20.9.73
[www.revisionsdaten.de].
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Bild 1.11
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Bild 1.12
Wie am Schattenwurf festzustellen ist, kann es nicht sehr lange gedauert haben, bis 44 1277 mit dem nächsten Güterzug angefahren kam. Das Ladegut sieht mir nach landwirtschaftlichen Produkten aus – aber Rüben im Juni? Über die 50er, die sich links ins Bild geschlichen hat, weiß ich leider gar nichts.
44 1277, die eigentlich schon seit 1 ½ Jahren 044 277-2 hieß, sollte noch bis 02/72 in Ehrang beheimatet sein; nach diversen Stationen kam sie letztlich zum Bw Ottbergen, z 31.3., + 24.6.74 [
www.revisionsdaten.de].
Bild 1.13
Nach diesem Bild habe ich mich für Abwechslung entschieden; ich wollte schließlich auch ein paar Streckenfotos von der Mosel haben! Also bin ich auf der Suche nach geeigneten Fotostandorten auf der Uferstraße moselabwärts gegangen. Etwa in Höhe des Einfahrsignals überholte mich ein Güterzug in Richtung Koblenz. Auch, wenn ich von der Lok – außer, dass es eine 44 ist – nichts weiß, zeige ich das seinerzeit entstandene Bild hier, weil ich das ganze Drumherum recht attraktiv finde. Übrigens: zählt ´mal die Autos; ich sehe 2 Pkw und einen Lkw!
Bild 1.14
Ziemlich genau am Aufnahmestandort von Bild 1.14 gab es eine Treppe hinauf zur Bahntrasse – natürlich nicht für Unbefugte! Das schien mir aber zu verlockend, da oben zu fotografieren, und, als sich 044 270 mit einem Güterzug Richtung Trier näherte, war ich oben und habe draufgehalten, s. Bild 1.15. Das Einfahrt war erst kurz vorher freigegeben worden und die Lok dabei, den Zug Richtung Bahnhof zu beschleunigen.
Die vormalige 44 1269 war seit Mitte 65 beim Bw Koblenz-Mosel beheimatet und sollte da am 10.12.71 z-gestellt und am 24.4.72 ausgemustert werden [
www.revisionsdaten.de].
Bild 1.15
Wenig später kam aus der Gegenrichtung 044 969 mit einem Güterzug heran, und mein Auslöser klickte ein weiteres Mal. 044 969 gehörte noch bis 02/74 zum Bw Ehrang (also bis ein paar Wochen nach der Elektrifizierung der Moselstrecke), kam dann über Lehrte final nach Ottbergen, z 12.11., + 30.12.75 [
www.revisionsdaten.de]. Verglichen mit den vorherigen Bildern herrscht jetzt auf der Straße regelrecht Hochbetrieb: 3 Busse vorn und mindestens 2 Lkw weiter hinten!
Bild 1.16
Nachdem Bild 1.16 im Kasten war, habe ich es vorgezogen, meinen exponierten Standort zu verlassen, bin zurück Richtung Stadt gegangen und habe mich noch zwischen Bahnhof und Tunneleingang ein wenig umgesehen. Ich habe allerdings kein einziges Foto von einem aus dem Kaiser-Wilhelm-Tunnel ausfahrenden Zug; ich vermute, dass am Portal bereits Bauarbeiten im Gang waren, so dass mir das als Motiv zu unattraktiv schien.
Beim nächsten Bild ist auf der nördlichen Moseltal-Seite die Sonne schon untergegangen; lediglich die Berge wurden noch von Sonnenlicht gestreift, als ich 044 268 bei der Fahrt Richtung Tunnel abgepasst habe, s. Bild 1.17. Die vormalige 44 1268 gehörte für das komplette letzte Jahrzehnt ihres Loklebens zum Bestand des Bw Koblenz-Mosel, z 15.11., + 29.12.72, s. [
www.revisionsdaten.de].
Bild 1.17
Bild 1.17 war mein letztes Foto vom 10.6.; nach der Übernachtung in der JH Cochem fand ich mich am 11.6. so rechtzeitig auf dem Bahnhof ein, dass ich nicht nur meinen E 822 für die Fahrt nach Trier erreichen, sondern auch noch 2 Aufnahmen vom Zugverkehr machen konnte. Wenn ich gewusst hätte, dass der Güterzug von Bild 1.18 mit 44er Doppelbespannung kommen würde, hätte ich sicher versucht, noch einen Standort etwas weiter weg vom Gleis zu finden. So blieb mir nur die Möglichkeit für dieses Frontalfoto, auf dem man nur ahnen kann, dass hinter der 044 670 noch eine weitere Maschine läuft.
Die vormalige 44 1668 war sogar ihre letzten 32 Jahre in Koblenz beheimatet, 4 Jahre davon allerdings beim Bw Koblenz-Lützel; z 3.5., + 20.9.73 [
www.revisionsdaten.de].
Bild 1.18
Mein letztes Bild aus Cochem zeigt einen 601 bei der Durchfahrt durch den Bahnhof Richtung Trier. Laut Kursbuch gibt es morgens einen Schnelltriebwagen, der nonstop Koblenz – Trier fährt (weiter nach Saarbrücken), den Dt 456. Da der aber zweiklassig sein sollte, glaube ich nicht, dass ich den hier festgehalten habe; ich vermute hier vielmehr einen (Turnus- ?) Sonderzug. Die Betriebsnummer ist leider auch auf dem Original-Scan nicht zu erkennen.
Bild 1.19
Wie Reinhard Gumbert bei seinen Bahn-Exkursionen und anders als bei allen meinen anderen Touren, habe ich diesmal eine Kladde geführt, aber eher weniger mit Bahn-Daten (s.o.), sondern primär als Kassenbuch; schließlich musste ich mit einem bestimmten Etat zurecht kommen (wie viel, weiß ich nicht mehr). Der Scan zeigt meine Ausgaben vom 10.6. (Cochem) und 11.6. (Trier). Über alle Tage lag mein Durchschnitts-Verbrauch übrigens bei 17,60 - - - -
DM wohlgemerkt, also 8,80 €, einschließlich Verpflegung und Übernachtung!
Ein kleiner Ausblick auf meine weiteren Aktionen am 11.6.: natürlich habe ich in Trier fotografiert, aber – selbstverständlich – bin ich auch nach Karthaus gefahren, um den da gesammelten Schrott in Augenschein zu nehmen. Und da habe ich die besagte Kladde auch für Bahn-Notizen genutzt. Mehr davon in Teil 2!
Bis dahin
Klaus
P.S.: Fast hätte ich es vergessen (seit ich Ruheständler bin, habe ich es nicht mehr so mit Feiertagen): ich wünsche allen schöne Pfingsttage!
In diesem Beitrag sowie den anderen dieser Reihe habe ich im Dezember 2022 die Hochformatfotos durch solche größeren Formats ausgetauscht und ansonsten vereinzelt die Helligkeit nachjustiert. Edit hat anschließend an einigen Stellen das Layout angepasst.
Meine HiFo-Beiträge: [
www.drehscheibe-online.de]
11-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.03.24 18:03.