Ein kurzer Ausflug aus dem IVA - Getümmel führt mich nach Lübeck.
Dort in der Abstellgruppe vor dem Rechteckschuppen des Bw:

Bild 1: die 9 - teilige Einheit aus der Ferne



Bild 2: nächste Lücke zwischen den Bäumen und Büschen



Bild 3: die Triebkopfnummer 601 005 ist nur dezent angeschrieben, neben der Tür das Schild : SONDERFAHRT

Kurze Zeit später steht die Einheit am Bahnsteig:

Bild 4: Triebkopf 601 005 am Nordende



Bild 5: Triebkopf 601 013 am Südende

Fortsetzung folgt

Noch drei Bildchen von der Abfahrt:

Bild 6: So mögen wir das: Abendsonne von der "richtigen" Seite auf 601 013



Bild 7: Nachschuss 1


Bild 8: Nachschuss auf 601 005

Nun meine Frage:
Wer weiss näheres über diese Sonderfahrt?

Als Datum habe ich den 28.6.1979 notiert,
Abfahrt aus Lübeck Hbf : 19:07



Gruß Gerrit

Schön, die "alte" Bahn ist um so vieles sehenswerter und kompletter als die neue, man hat den Eindruck alle Arbeiten für die selbe Sache, auch wenn sicher nicht alles rosig war und die konservative Verkehrspolitik alles andere als dazu beigetragen hat dass die Bahn auch wirtschaftlich vernünftig aufgestellt war und ist..

Tolle Bilder! Danke!

Fragen: Weiß jemand mehr zu der Sonderfahrt? In einem Buch hatte ich noch gelesen, dass es auch Fahrten nach Travemünde Strand gab?!

Viele Grüße
V200Fan

Hallo Gerrit,

Deine Frage zur Sonderfahrt kann ich Dir leider nicht beantworten, wollte mich aber für Deine sehenswerte Fotoserie vom VT 11.5 in Lübeck bedanken.

Am besten gefällt mir das Bild Nummer 5, bei dem die extravagante Formgebung dieses einzigartigen Dieseltriebzuges aus den 1950er Jahren besonders gut zur Geltung kommt. Gerade in und vor der alten Halle des Lübecker Hauptbahnhofes geht von dieser Garnitur eine bezaubernde Wirkung aus.

Für mich gibt es an deutschen Schienenfahrzeugen kaum etwas Eleganteres als diesen VT 11.5, der mir in den 1980er Jahren nur selten in Aktion begegnet ist.

Ich finde auch bemerkenswert, dass zum Zeitpunkt der Aufnahmen scheinbar keine weiteren Eisenbahnfotografen unterwegs waren. Heutzutage hätte man wahrscheinlich bei einer solchen Sonderfahrt eine große Menschentraube am Bahnsteig.


Viele Grüße,
Marc

Moin, Moin,

zu speziell der Sonderfahrt am 28. Juni 1979 kann ich natürlich nichts sagen. Eine Sonderfahrt für Eisenbahnfreunde wird es aber sicherlich nicht gewesen sein.
Gerade in der zweiten Hälfte 197x gab es jedoch fast täglich Sonderzüge nach Lübeck und oftmals auch weiter an die Ostsee. Da wurden dann die Leerzüge ebenfalls in Lübeck abgestellt.
Teilweise wurden im Sommer auch Tagesfahrten von den Städten in Nordrhein-Westfalen an die Ostsee angeboten, morgens hin und abends wieder zurück. Und das mit Triebwagen der Baureihe 601. Schöne Sache! Aber damals waren Sonderzüge für die Deutsche Bundesbahn auch noch kein „Unerwünschter Mehrverkehr“.

Besuche von Triebwagen der Baureihe 601 in Lübeck waren also nicht so ganz außergewöhnlich, aber natürlich auch immer gerne gesehen, wenn man denn
a) davon wusste
und
b) auch Zeit hatte, um am Bahnhof oder an der Strecke zu fotografieren.


Und beinahe vergessen: Vielen Dank für das Zeigen der Fotos!

Hallo Geritt,
erstmal vielen Dank für die Bilder. Bin immer hocherfreut, wenn ich Aufnahmen dieser tollen Baureihe sehe.

Letztmalig als normaler Intercity verkehrten die 601 am 24. Mai 79 als IC 191 und am 25. Mai 79 als IC 160. Es wurde begonnen, die mit dem Intercity-Schild abgedeckten TEE-Embleme an den Motorwagen zu entfernen und anstatt dessen einen (etwas verloren wirkenden) DB-Keks aufzulackieren. Die Aufnahmen aus Lübeck sind deshalb auch eine schöne Dokumentation des Übergangs.

Dabei passte der alte IC-Schriftzug zum Motto. Bereits 1978 wurde mit großem Erfolg das Programm „Intercity für jedermann“ angeboten. 1979 setzte man dieses natürlich fort. Dazu kamen Eintagesreisen. Veranstalter war hier die Generalvertretung Bielefeld/BD Essen. Bei den Touren mit attraktiven Fahrpreisen von meist um die 50 DM waren auch manchmal Schiffspassagen oder Besichtigungen mit eingeschlossen. Im Zug gab es neben Bewirtung auch des Öfteren Musik.

Die Aufnahmen vom 28. Juni in Lübeck zeigen sehr wahrscheinlich eine Rückfahrt aus RØdby.
Die durchgeführte Sonderfahrt an diesem Tag begann in Schloß Holte nahe Bielefeld. Dann über Brackwede, Herford, Löhne und Lübeck. Von hier aus nach Puttgarden und mit dem Trajekt ins dänische RØdby.

Weitere 601-Reisen auf die dänische Insel Lolland gab es 1979 außerdem am 6. Juni, am 16. August und am 22. September. Also ist anzunehmen, dass Lübeck in diesem Jahr mindestens viermal einen Kurzbesuch der Baureihe 601 erhielt.

Viele Grüße
Pit

Moin Pit,

besten Dank für das Lob und Deine Infos, allerdings habe ich da (Sonderfahrt über die Vogelfluglinie)so meine (technischen) Zweifel denn:

1. Um nach Rödby zu fahren, hätte die Einheit (mit 9 Teilen deutlich zu lang für die Fähre) mindesterns an einem Wagenübergang (siehe Bild) getrennt und nach der Überfahrt wieder gekuppelt werden müssen und das geht "nicht mal eben so auf die Schnelle".

2. Habe ich die Einheit zunächst in der Abstellgruppe gesichtet und dann fuhr sie kurz nach 19 Uhr nach Süden aus dem Bahnhof also Richtung Hamburg oder Büchen und nicht nach Norden (Bad Schwartau- Puttgarden).

Also können aus meiner Sicht die Fahrgäste nur als "Fußgänger" auf die Fähre gelangt sein und ob dann noch ein "Stadtbummel" in Lübeck in den Tag gepasst hätte, das wage ich zu bezweifeln.



Hier das Bild von einem Wagenübergang der IMHO nur im Bw getrennt wurde

So weit meine (unmaßgebliche) Meinung dazu, evtl. hat ja noch jemand ein "Fahrtprogramm"?

Gruß Gerrit





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:09:06:34:20.

Hallo Gerrit,

das in Puttgarden Schluß war und es dann zu Fuß auf die Fähre ging kann durchaus sein. Habe nur eine Liste aus dem Mai 79 über die geplanten 601-Sonderfahrten im 2. Hj, aber ohne viele Details. Vielleicht fuhr man aus unbekannten Gründen auch nur bis Lübeck und parkte den Zug dann dort-
Bei der DB gab es ja nichts, was es nicht gab ;)

schöne Grüße
Pit

Moin, Moin,

ich kann mich nicht erinnern, dass die Triebwagen der Baureihe 601 fährfähig gewesen sind.

Fahrten nach Rødby (Dänemark) dürften deshalb so abgelaufen sein, dass mit dem Sonderzug nach Puttgarden gefahren wurde. Dort ging es dann auf dem Landweg auf die Fähre. Der Sonderzug wurde dann bis zur Rückfahrt in Puttgarden abgestellt und nicht nach Lübeck zurückgefahren.

Bezüglich des 28. Juni 1979 könnte es ja auch gut sein, dass neben dem erwähnten Tages-Sonderzug aus Schloß Holte auch noch ein weiterer Sonderzug, beispielsweise ein Betriebsausflug des Finanzamtes Dortmund, nach Lübeck gekommen ist.

Viele Grüße
Jens

...wurde 1958 in Großenbrode auf der „Theodor Heuss“ erfolgreich getestet aber später nicht praktiziert. Wohl aber führte diese Eignung nach erneuten Versuchen in Nyborg zur Beschaffung der ähnlichen „MA“- Halbzüge durch die DSB!

Quelle: „Die TEE-Triebwagen der Deutschen Bundesbahn“ von Rüdiger Block (EK-Verlag)

P.S.: Vielen Dank für den tollen Beitrag!





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:12:14:23:19.