Achristo's Foto-Historama: Historische Beiträge mit Fotos und Texten aus der Welt der Privatbahnen, Werksbahnen, Feldbahnen, städtischen Verkehrsbetrieben und der DB.
Auf der Harzquer- und Brockenbahn wurden normalspurige Güterwagen seit 1960 auf Rollwagen befördert, so dass 1963 der Umladebetrieb eingestellt werden konnte. Eine Besonderheit bildeten die Streckenabschnitte Wernigerode-Westerntor – Hasserode und Nordhausen Nord – Ilfeld, wo regelspurige Güterwagen auf Rollböcken befördert wurden.
Auf der Selketalbahn musste der Güterverkehr aus Profilgründen weiterhin schmalspurig abgewickelt werden. Das änderte sich erst mit dem Wiederaufbau des Streckenabschnitts Straßberg – Stiege im Jahre 1983. Nun konnten auch hier Regelspurwagen, von Nordhausen über die Harzquerbahn kommend, bis Silberhütte zum dortigen Heizkraftwerk auf Rollwagen befördert werden. Die Anschlüsse in Harzgerode mussten weiterhin von Gernrode aus in schmalspurigen Güterwagen bedient werden. So wurden bis nach der Wende z.B. noch Aluminiummasseln zum Druckguss- und Kolbenwerk in Harzgerode in Schmalspurwagen befördert.
Nach der Wende war das Güteraufkommen auf den Schmalspurbahnen im Harz stark rückläufig. Der Güterverkehr brach förmlich ein und ab Mitte der 1990er Jahre wurde praktisch nur noch der Steinbruch Unterberg bei Eisfelder Talmühle im Güterverkehr von Nordhausen Nord aus bedient. Auch heute finden noch gelegentliche Bedienungsfahrten dorthin statt, nun allerdings nicht mehr mit Regelspurwagen auf Rollwagen, sondern es wurden hierfür einige extrem niedrige Rollböcke neu beschafft. Ansonsten gibt es fallweise Dienstgüter, die noch heute in Regelspurwagen auf Rollwagen befördert werden, z.B. Wasserwagen zum Brocken.
In einer vierteiligen Reihe zeige ich einige Fotos vom Güterverkehr auf den Schmalspurbahnen im Harz von Anfang des Jahres 1990, als dieser noch in gewohntem Umfang lief. Heute im ersten Teil geht es um den Rollbockverkehr im Stadtgebiet von Wernigerode.
Am 26. Februar 1990 war Lok 99 7241 mit dem Rangieren von aufgebockten Güterwagen im Bahnhof Wernigerode-Hasserode beschäftigt. Für aufgebockte Wagen musste stets ein Zwischenwagen mitgeführt werden. Die Strecke war 1922 hier auf eine neue Trasse verlegt worden und der neue Bahnsteig war nun einige Meter vom alten Bahnhofsgebäude entfernt (der Fußweg nach rechts führt dorthin). Die alten Gleise blieben aber in Betrieb, um die Gleisanschlüsse in Hasserode zu bedienen (Sägewerk Niewerth, Anschluss Mühle und Anschluss Wegener).
Ein weiteres Foto vom Rangierbetrieb in Hasserode, 26. Februar 1990.
99 7241 bedient die Anschlüsse in Hasserode, 26. Februar 1990.
Nachdem alle Regelspurwagen verteilt sind, fährt Lok 99 7441 leer zurück nach Wernigerode-Westerntor, nur die zwei Zwischenwagen sind noch angehängt. Hier passiert der Zug die Kirchstraße, wo das Gleis in der Fahrbahn dieser engen Straße verlief, 26. Februar 1990.
In der Nähe des Haltepunktes "Hasserode II" steht am 29. März 1990 Lok 99 6101 mit Wagen aus Hasserode, die dort auf dem Streckengleis "geparkt" werden, um den Anschluss Papierfabrik zu bedienen. Eigentlich war diese ehemalige Heeresfeldbahnlok neben ihrer Schwester 99 6102 für den Rollbockverkehr in Wernigerode zuständig, bei Ausfall kam (wie oben zu sehen) eine LKM-Neubaulok zum Einsatz.
Hier die Lok 99 6101 in voller Größe, 29. März 1990.
Lok 99 6101 bei der Bedienung des Anschlusses Papierfabrik, hierzu musste die Hauptstraße in Hasserode (Leninstraße) gekreuzt werden, 29. März 1990.
Mit den Wagen aus der Papierfabrik ist Lok 99 6101 wieder auf dem Streckengleis und drückt jetzt die neu aufgenommenen Wagen zurück auf den dort stehenden Zug, 29. März 1990.
Wenig später befährt auch dieser Zug die enge Kirchstraße, 29. März 1990.
Diese Stelle stellte den attraktivsten Fotopunkt im Stadtgebiet von Wernigeroe dar, 29. März 1990.
Lok 99 6101 beim Bekohlen in Wernigerode Westerntor, 29. März 1990.
**** Fortsetzung folgt ****