Hallo Helmut,
gesundheitlich bedingt etwas verspätet an dieser Stelle mein Dankeschön für Deine Fortsetzung über die „Zuckerrüben-Loks“.
Die beiden Bilder 16 und 17 der Henschel-Lok in Dänemark waren für mich Anlass, in meiner Literatur über die dänischen Zuckerfabriken nachzulesen. Interessant für mich, dass die dänischen Rübenbahnen einheitlich mit der Spurweite von 700 mm errichtet wurden, was den Austausch/Abgabe von Fahrzeugen erleichterte.
Bei den Dampfloks war Henschel der dominierende Lieferer für die Rübenbahnen. Bis auf 3 Dampflokmotiven, die von Bagnall geliefert wurden, kamen alle „Rübenloks“ von deutschen Herstellern.
In den mir vorliegenden Loklisten für die Zuckerfabriken konnte ich jedoch die Hen 13965/1916 nicht finden.
Eine entsprechende Bildvergrößerung ergab, dass auf dem Fabrikschild andere Angaben zu lesen sind.
Die Hen 13965/16 ist die normalspurige FFJ 34 (Fjerritslev - Frederikshavn Jernbane, Bauart 1'C+T3), die auch in Dänemark betriebsfähig erhalten ist. Du hast diese Lok bereits in folgendem Beitrag in den Bildern 1 und 12 vorgestellt: [www.drehscheibe-online.de]
Die von Dir in Hedehusene fotografierte Lok ist die Hen 18449/1921. Diese Angaben sind auch auf dem Fabrikschild erkennbar. Vergleiche: [www.jernbanen.dk]
Diese Lok war aber nie in Nakskov. Sie wurde neu an Assens Sukkerfabrik geliefert, 1934 an Maribo Sukkerfabrik und 1935 an Sakskøbing Sukkerfabrik abgegeben. Dort verblieb sie bis zu ihrer Abstellung.
Bei allen drei Zuckerfabriken hatte sie die Betriebsnummer 7.
Hat Dir Dein Rechner als verspäteten Aprilscherz Deine „Dänemark-Datenbank“ durcheinander gebracht? ;-)
Auf jeden Fall für mich eine Anregung, mal nach Hedehusene zu fahren.
Zu den Bildern 28 und 29: Die Krauss 7124/1916 in Fertöboz hatte in Kaposvár die Betriebsnummer (röm.) V. Siehe: [www.kisvasut.hu]
Die ungarischen Eisenbahnfreunde geben aber als Hersteller Krauss/München an.
Auch im „Standardwerk“ über die Krauss-Lokomotiven von Bernhard Schmeisser, Verlag Slezak, Wien 1979 wird Krauss in München als Hersteller genannt (Zweigwerk Sendling in der Nähe des Münchner Südbahnhofs). Auch Jens Merte nennt auf seiner Homepage (Stand 31.12.2013) ebenfalls Krauss/München als Hersteller. Link: [www.werkbahn.de]
Allerdings sind mir auch gedruckte Quellen und Internetseiten bekannt, die als Hersteller dieser Lok das Werk in Linz angeben.
Zum Schluss möchte ich noch den Hersteller für den Schweden-Lokomotor (Bilder 25 und 26) korrigieren. Gebaut wurde das Fahrzeug von Kockums Mekaniska Verkstads AB, Malmö (KMV).
Anbei ein Bild aus meiner Sammlung aus dem Betriebseinsatz im Jahr 1995 in der Zuckerfabrik in Köpingebro.
Für Schweden und mit dem Buchstaben K habe ich auch noch etwas:
Klöckner-Humboldt Deutz baute mit der Fabriknummer 56332/1956 diese Lok, die bei den SJ zunächst als Z6 389.später als Z64 389 bezeichnet wurde. Insgesamt lieferte KHD 25 dieser Maschinen an die SJ.
1992 wurde die Lok an die Zuckerfabrik in Arlöv verkauft. 2010 an SweMaint AB in Helsingborg verkauft und 2015 verschrottet.
Zuckerrüben im Sinne der Beitragsüberschrift des TE dürfte sie nicht transportiert haben. Denn die Rübenkampagne in Arlöv endete 1958. Seitdem verarbeitet die Zuckerfabrik in Arlöv Rohzucker.
Das nachfolgende Bild zeigt die KHD-Lok am 17.06.1995 in Arlöv.
Der Fortsetzung dieser interessanten Beitragsserie sehe ich mit Spannung entgegen.
Ich wünsche Dir und allen HiForisti ein frohes Osterfest.
Viele Grüße
Frank