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Kindheitserinnerungen an den Bahnhof Sprockhövel

geschrieben von: HagePage

Datum: 14.03.19 17:56

Der Sprockhöveler Bahnhof war der erste, den ich als junger Schüler kennenlernte. Nach der vierten Klasse in der Sprockhöveler Volksschule (so hieß das damals) besuchte ich das Gymnasium an der Waldstraße in Hattingen. Die rund 7 Km zwischen Sprockhövel und Hattingen legte ich mit der Eisenbahn zurück. Dafür gab es eine Monatskarte aus dicker Pappe, die ich am Anfang des Monats am Schalter im Sprockhöveler Bahnhof kaufte. Die wurde mit einer Stempeldruckmaschine hergestellt.
Von zuhause zum Bahnhof war es ein Fußweg von etwa 10-15 Minuten. Mit 10 Jahren ging ich den selbstverständlich allein. Also traf ich jeden morgen Kurz vor 7 Uhr am Bahnhof ein, der damals noch umfangreiche Gleisanlagen hatte und Industrieanschlüsse zur Kesselschmiede Förster, ins Hauhinco Werk und natürlich zur Zeche Alte Haase. Ein Schema des damaligen Gleisplans findet sich bei spoorenplan.nl.
Natürlich hab ich damals noch nicht fotografiert. Aber ich habe interessiert die Vorgänge am Bahnhof beobachtet und habe bis heute lebhafte Erinnerungen.
http://www.planet-schorsch.de/Eisenbahn/wp-content/uploads/2019/03/50kab_Sprockhoevel_1972_hgp.jpeg
Eine 50er mit Kabinentender verläßt den Bahnhof Sprockhövel Richtung Wuppertal am Bahnübergang über die B51

Zu jener Zeit bestand der morgentliche Schülerzug aus vier Umbaudreiachsern in der Regel bespannt mit einer Dampflok der Baureihe 78. Auf Bahnen-Wuppertal.de findet sich einer Beschreibung der Strecke über Sprockhövel, die mit einem Bild dieses Zuges von Helmut Dahlhaus beginnt. Falls ich erst zur zweiten Schulstunde in die Schule musste, konnte ich um 8 Uhr einen anderen Zug nehmen, ein Schienenbus. Es kam auch vor, dass anstatt der 78er eine 50er den 7 Uhr Zug führte. Im Sommer 1967 kam anstatt des Dampfzuges ein fürchterlich lärmender Vorkriegsdieseltriebwagen der Reihe VT36.5. Der Zug war so unbeliebt, dass alle froh waren, als wieder Dampfzüge fuhren.
Auch nachmittags konnte man Dampfloks der Baureihe 50 zu Gesicht bekommen. Noch produzierte die Zeche Alte Haase und so wurden täglich leere offene Güterwaggons gebracht und volle Kohlenzüge abgefahren. Da die Seilbahn von Alte Haase zum Gemeinschaftwerk an der Ruhr in Hattingen 1965 stillgelegt wurde, wurde die gesamte Produktion der Zeche per Bahn abgefahren. Für die Übergabe von Güterwagen in den Zechenanschluss oder an Industriebetriebe mit Gleisanschluß wurde in Sprockhövel in einem einständigen Schuppen eine Köf II bereitgehalten.
Mit dem Betriebsende auf Alte Haase 1969 ging der Güterverkehr auf der Strecke zurück. Die Köf verschwand aus Sprockhövel. Der 7 Uhr Schülerzug wurde durch rote Akkutriebwagen ETA 150 bedient. Der Schülerverkehr verlagerte sich auf Buslinien, insbesondere weil die Rückfahrt mittags überhaupt nicht zu den Zeiten des Schulschlusses passte und die Schüler fast eine Stunde auf dem Haltepunkt Schulenburg in Hattingen rumhängen mussten. Ein Güterzug am Tag reichte für die verbliebenen Verlader an der Strecke und den Stückgutverkehr. Die Rangierarbeiten wurden von der Zuglok des Güterzuges erledigt. Je nach anfallenden Rangierbewegungen in den Bahnhöfen entlang der Strecke fuhr dieser Zug zu unterschiedlichen Zeiten. Anfänglich zog regelmässig eine 50er den Güterzug, später immer öfter eine Diesellok der Reihe 216.
http://www.planet-schorsch.de/Eisenbahn/wp-content/uploads/2019/03/216_223_hgp.jpg
216 223 rangiert gedeckte Güterwagen an die Stückgutrampe im Bahnhof Sprockhövel. 1968 erhielt ich eine Kodak Instamatik Kamera und machte damit dieses Bild, eines meiner ersten Eisenbahnbilder. Durch den Kamerasucher wusste man nie genau, was auf dem Bild sein würde.

Die frühere Geschäftigkeit des Bahnhofs war längst Vergangenheit. Man hatte Zeit. So lud mich ein Lokführer ein, die Diesellok zu besichtigen. Ich bekam das Innere gezeigt und konnte den heißen Dieselmotor bewundern.
1979 wurde der Personenverkehr eingestellt, 1984 der Güterverkehr. In dem Jahr feierte der Bahnhof seinen einhundertsten Geburtstag. Vom Museum Dahlhausen kam ein Sonderzug. Da war das Gleis am Hausbahnsteig und die Strecke Richtung Wuppertal bereits abgebaut.

http://www.planet-schorsch.de/Eisenbahn/wp-content/uploads/2019/03/pro02_030_hgp.jpg
V36 231 brachte den Museumszug aus Dahlhausen nach Sprockhövel

Weiter hinten am Ladegleis hatte man die Zechenlok Hibernia 41E aufgestellt. Die wurde später bekannt, als sie in Bochum Werbung für das Musical Starlight Express machte.

Schorschs Eisenbahngeschichten: [www.planet-schorsch.de]

Re: Kindheitserinnerungen an den Bahnhof Sprockhövel

geschrieben von: volki

Datum: 14.03.19 18:24

Hallo HagePage,

seltene Fotos von einer längst in einen herrlichen Radweg umgebauten Strecke.
Die Sonderfahrt auf dem letzten Bild habe ich mitgemacht, kann mich aber nicht unter all den Leuten wiederfinden.
Herzlichen Dank!
Volkmar
Herrlich, besten Dank für deine Erinnerungen an eine sehr interessante Strecke von der viel zu wenig Bildmaterial existiert (oder niemandmöchte es zeigen ;-) ).

Die Osterfelder Ostereier grüßen freundlichst
Hallo HagePage,

Deine Kindheitserinnerungen habe ich gerade mit Vergnügen gelesen und die Bilder dazu betrachtet. Leider war die Strecke schon stillgelegt, als ich selber einige Jahre in Sprockhövel gewohnt habe. Zu der Zeit lagen die Gleise aber noch bis Wuppertal, während sie Richtung Hattingen hinter dem Bahnübergang am Bahnhof Bredenscheid abgebaut waren, einschließlich der Anschlussgleise am alten Steinbruch nördlich des Bahnübergangs. Es war also zuerst die Hattinger Seite unterbrochen, nicht die Wuppertaler.

In Bredenscheid lagen auch noch die Gütergleise, die am Bahnübergang aufgrund der erheblichen Steigung der Strecke einige Meter oberhalb des Straßen-Niveaus hinter dem Stellwerk endeten.

Ich weiß noch, dass die Gleise von Bredenscheid bis zum Bahnhof Schee (der noch etwas länger für die Übergabe Richtung Hiddinghausen genutzt wurde) im Winter abgebaut wurden, und ich vermute im Winter 1987/88, bin mir aber nicht ganz sicher. Jedenfalls war da noch ein letztes Mal Aktivität auf der Strecke. Am Anfang war zwischen Sprockhövel und Bredenscheid eine V 60 im Einsatz vor dem Arbeitszug. Den habe ich mehrfach im Vorbeifahren gesehen.

Etwas später stand an einem sonnigen Wochenende der Abbauzug im Bahnhof Sprockhövel abgestellt, wo nur noch zwei Gleise lagen. Die anderen bis dahin verbliebenen waren erst kurz davor entfernt worden.

Die allerletzte Zugfahrt, die ich gesehen habe, waren Flachwagen gezogen im Schrittempo von einer V 160. Es war früh am Morgen und bei Nebel. Dementsprechend sind die zwei Bilder mehr als flau. Das erste zeigt den Zug vor Abfahrt im Bahnhof Sprockhövel. Das zweite ist von der Hombergstraße aus aufgenommen und zeigt ihn auf seiner Schleichfahrt Richtung Bossel/Schee. Warum er leer in Richtung Wuppertal fuhr?

Das sind traurige Bilder, aber vielen Dank für Deinen Beitrag! So habe ich mir den Betrieb damals immer vorgestellt.

Viele Grüße,

Bernhard

Sprockhövel_Abbauzug_5_1987.jpg
Kurz vor dem Abbau Richtung Bredenscheid, etwa auf Höhe Zeche Alte Haase (km 14).

Sprockhövel_Abbauzug_3_1987.jpg
Abbauzug im Bahnhof Sprockhövel an einem sonnigen Sonntag.

Sprockhövel_Abbauzug_4_1987.jpg
Abbauzug an einem trüben Morgen im Bahnhof Sprockhövel, wahrscheinlich am selben Tag wie die folgen beiden Bilder.

Sprockhövel_Abbauzug_1_1987.jpg
Abbauzug im Bahnhof Sprockhövel vor Abfahrt Richtung Bossel-Schee-Wuppertal. Die Gütergleise im Vordergrund waren erst ganz frisch entfernt.

Sprockhövel_Abbauzug_2_1987.jpg
Und das letzte Bild: Der Zug bewegt sich im Schritttempo Richtung Bossel-Schee. Von der Homberg-Straße aus habe ich ihm nachgesehen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:03:14:23:21:22.
Lieber Bernhard (01 220),

zunächst einmal danke für die zusätzlichen Bilder. Die rufen mir doch einigen in Erinnerung zurück.
Ich möchte ausdrücklich deine Ergänzungen zur Verwendung der Strecke nach 1984 nicht anzweifeln, denn zu dem Zeitpunkt habe ich schon nicht mehr in Sprockhövel gewohnt. Ich brauchte schließlich einen Job, um die Familie zu ernähren, und so zog ich nach Göttingen, wo ich heute noch lebe, wie einige sicher aus meinen Posts schon geschlossen haben.
Ich habe den Streckenabschnitt Richtung Wuppertal für aufgegeben gehalten, weil ich bis zur 100-Jahrfeier nur noch Verkehre nach Hattingen erlebt hatte. Ich füge noch ein Bild bei, welches ebenfalls beim Bahnhofsjubiläum geschossen wurde. Auf dem Bild sieht man den Bahnübergang über die B51 unmittelbar südlich des Bahnhofs Sprockhövel. Die Schranken sind bereits verschwunden und das Gleis im Strassenbereich ist entfernt.
Es kann aber durchaus sein, dass man die Strecke für den Abbau wieder befahrbar gemacht hat. Das habe ich aber wie gesagt dann nicht mehr mitbekommen.
pro02_033.jpg

Schorschs Eisenbahngeschichten: [www.planet-schorsch.de]
Guten Morgen HagePage,

vielen Dank für den Nachtrag! Auf dem Bild mit der V 36 beim Umsetzen sieht man nicht gut, ob das Gleis vor dem Bahnübergang wirklich endet. Da würde ich auch ein Schutzsignal Sh2 und gekreuzte Schwellen erwarten. Meiner Erinnerung nach war die Strecke im Herbst 1986 zwar zwischen Bredenscheid und kurz vor Hattingen abgebaut, aber in Richtung Wuppertal noch befahrbar, wobei Schranken, Signale, Weichenlaternen usw. schon entfernt waren. Dass südlich vom Bahnhof Sprockhövel schon ein Stück Gleis gefehlt hat und später wieder eingebaut worden ist, das kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe nahe am Bahnhof gewohnt und wir sind einige Male auf den Gleisen entlang gelaufen; das wäre mir wahrscheinlich aufgefallen. Du hast sicher Recht, dass die letzten Bedienfahrten von Hattingen aus erfolgt sind, genau wie auch die Sonderfahrt zum Jubiläum 1984. Zwischen 1984 und 1986 muss dann der Abbau zwischen Bredenscheid und Hattingen erfolgt sein, so dass der Rest nur noch von Wuppertal aus befahrbar war und von dort auch der Abbauzug kam.

Zu Deinen Schulzeiten muss noch ein abwechslungsreicher Betrieb auf der landschaftlich sehr reizvollen Strecke geherrscht haben. In meinen paar Jahren in Sprockhövel habe ich mir immer gewünscht, das alles nochmal beobachten zu können. Es gab viele Anschlüsse, dazu den Bahnhof Bossel mit der Verbindung zur Kleinbahn Bossel-Blankenstein durchs Hammertal, und natürlich den Bahnhof Schee mit dem Abzweig der Strecke nach Hiddinghausen. Alles interessante Spurpläne und viel Betrieb, den ich außer dem Abbau und der täglichen Übergabe des Kühlwagens mit V 60 nach Hiddinghausen leider verpasst habe.

Deine authentischen Erinnerungen haben mich daher sehr gefreut. Vielen Dank dafür!

Beste Grüße,

Bernhard

angehängt noch zwei Bilder aus Schee vom Winter 1987/88

Schee_Blick_Wuppertal_1987.jpg
Blick von der Straßenbrücke auf den Bahnhof Schee. Das rechte Gleis kommt den Berg herauf von Sprockhövel, nur noch vom Abbauzug befahren, das linke bergab von Hiddinghausen.

Schee_Blick_Nord_1987.jpg
Blick nach Norden von der selben Brücke, links hinab nach Sprockhövel, rechts hinauf nach Hiddinghausen, zu der Zeit noch planmäßig von einer Übergabe befahren.
Hallo Bernhard,
ich liebe dieses Forum, weil man so schön von Hölzken auf Stöcksken kommt! Du hast den Bahnhof Schee ins Spiel gebracht. Da hab ich noch was!
Ich meine mich zu erinnern, dass der Bahnhof zweimal als Filmkulisse diente. Wikipedia nennt nur das ZDF 1976. Jedenfalls hab ich einmal verspätet davon Wind bekommen und bin dort hin. Die Crew war längs abgezogen, aber es standen noch ein paar Waggons. Die hab ich mit einer Pocketkamera geknipst auf diesem winzigen Filmformat. Entsprechend grottig sind die Bilder. Ich hab versucht im Rahmen meiner Möglichkeiten noch etwas raus zu holen und will sie zeigen. Ich hoffe, dass niemand beim Betrachten Augenschmerzen bekommt.
Bhf.jpg
Bahnhof Schee, vermutlich im Winter 1976. Rechts einige Waggons, die für Dreharbeiten hergebracht wurden.

Abteilwagen.jpg
Die Abteilwagen waren mir schon damals ein extra Foto wert.
MilTransport.jpg
Die Fahrzeuge haben wohl auch im Film mitgewirkt.

Schorschs Eisenbahngeschichten: [www.planet-schorsch.de]
HagePage schrieb:
Hallo Bernhard,
ich liebe dieses Forum, weil man so schön von Hölzken auf Stöcksken kommt! Du hast den Bahnhof Schee ins Spiel gebracht. Da hab ich noch was!
Ich meine mich zu erinnern, dass der Bahnhof zweimal als Filmkulisse diente. Wikipedia nennt nur das ZDF 1976. Jedenfalls hab ich einmal verspätet davon Wind bekommen und bin dort hin. Die Crew war längs abgezogen, aber es standen noch ein paar Waggons. Die hab ich mit einer Pocketkamera geknipst auf diesem winzigen Filmformat. Entsprechend grottig sind die Bilder. Ich hab versucht im Rahmen meiner Möglichkeiten noch etwas raus zu holen und will sie zeigen. Ich hoffe, dass niemand beim Betrachten Augenschmerzen bekommt.
[attachment]
Bahnhof Schee, vermutlich im Winter 1976. Rechts einige Waggons, die für Dreharbeiten hergebracht wurden.

[attachment]
Die Abteilwagen waren mir schon damals ein extra Foto wert.
[attachment]
Die Fahrzeuge haben wohl auch im Film mitgewirkt.
... da dürfte auch die Bismarcker 44 (1)754 einen ihrer letzten Auftritte gehabt haben, W. Staiger berichtet davon in seinem Buch über die Endzeit in den Bw Gelsenkirchen-Bismarck und Rheine.

Grüße ...

Re: Kindheitserinnerungen an den Bahnhof Sprockhövel

geschrieben von: Posten68a

Datum: 15.03.19 16:36

Hallo Zusammen,

Danke für das Einstellen der Fotos. Mit eigenen Fotos kann ich leider nicht beitragen aber mal wieder mit einen Hinweis auf das NRW-Archiv. Hier finden sich Pläne der Empfangsgebäude Sprockhövel und Schee:
Findbuch NRW Archiv

Hier einmal die Pläne Sprockhövel:
http://www.landesarchiv-nrw.de\/digitalisate\/Abt_Rheinland\/BR_1200\/~021\/02188\/R_BR_1200-02188_DinA0_r.jpg
Permalink


http://www.landesarchiv-nrw.de\/digitalisate\/Abt_Rheinland\/BR_1200\/~021\/02190\/R_BR_1200-02190_DinA0_r.jpg
Permalink


http://www.landesarchiv-nrw.de\/digitalisate\/Abt_Rheinland\/BR_1200\/~021\/02189\/R_BR_1200-02189_DinA0_r.jpg
Permalink


http://www.landesarchiv-nrw.de\/digitalisate\/Abt_Rheinland\/BR_1200\/~021\/02192\/R_BR_1200-02192_DinA1_r.jpg
Permalink

und zum Schluß mit Gleisplan
http://www.landesarchiv-nrw.de\/digitalisate\/Abt_Rheinland\/BR_1200\/~021\/02191\/R_BR_1200-02191_DinA1_r.jpg
Permalink


Grüße aus Mölln
Martin Rüggeberg

Edit: 1 Link berichtigt



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:03:15:16:45:40.

Re: Sprockhövel. - ? zu Fahrzeugeinsätzen

geschrieben von: howa

Datum: 16.03.19 10:56

Herzlichen Dank für die Erinnerungen und Bilder aus Sprockhövel!

Ich habe meine Kindheit auch an der Strecke Hattingen-Sprockhövel-Wichlinghausen verbracht, mich hat der Einsatz der Loks der BR 216 für Güterzüge in Sprockhövel überrascht. Kamen diese Züge von Wichlinghausen und nicht aus Hattingen (BD-"Ausland" Essen)?

In meiner Erinnerung waren vor Güterzügen von Hattingen aus
1. Dampfloks der BR 50Kab (wie auch im Bilde belegt) Ende der 60er Jahre
2. danach V60
3. zum Schluss KöfII
4. zur Anschlussbedienung (O&K, Kraft in Hiddinghausen) wieder V60 eingesetzt. (O-Ton eines Rangiermeisters vom Bf. Hattingen/Ruhr: "Mit den zwei Kühlwagen für Kraft waren wir den halben Tag unterwegs, zu zweit...")

Welche Fahrzeuge waren bei den Personenzügen im Einsatz?

Ich erinnere mich nicht mehr an dampfgeführte Personenzüge, aber auch an VT98 (als zwei- oder dreiteilige Garnitur? und in welchem Zeitraum?) und bin selber in einem ETA150 vor Einstellung des Personenverkehrs nach Wichlinghausen gefahren.

Zum Fotografieren war ich leider noch zu "klein"...

Ein schönes Wochenende wünscht

Tom aka howa
HagePage schrieb:
Hallo Bernhard,
ich liebe dieses Forum, weil man so schön von Hölzken auf Stöcksken kommt! Du hast den Bahnhof Schee ins Spiel gebracht. Da hab ich noch was!
Ich meine mich zu erinnern, dass der Bahnhof zweimal als Filmkulisse diente. Wikipedia nennt nur das ZDF 1976. Jedenfalls hab ich einmal verspätet davon Wind bekommen und bin dort hin. Die Crew war längs abgezogen, aber es standen noch ein paar Waggons. Die hab ich mit einer Pocketkamera geknipst auf diesem winzigen Filmformat. Entsprechend grottig sind die Bilder. Ich hab versucht im Rahmen meiner Möglichkeiten noch etwas raus zu holen und will sie zeigen. Ich hoffe, dass niemand beim Betrachten Augenschmerzen bekommt.

Am Bahnhof Schee ist eine Infotafel angebracht, auf der einmal die von dir erwähnten Dreharbeiten 1976 erwähnt sind. Es handelt sich um eine Musiksendung namens "mit Dampf und Musik". Da dies eher auf eine fröhliche Sendung schließen lässt, müssten die von dir aufgenommenen Waggons bei den zweiten Dreharbeiten für den Dokumentarfilm "Magere Zeiten" 1977 entstanden sein; so lautet die Angabe auf der Infotafel.
Danke für die Ergänzung. Das macht Sinn und ich kann nun meine Bilder datieren :-)

Schorschs Eisenbahngeschichten: [www.planet-schorsch.de]
falco973 schrieb:
Zitat:
Am Bahnhof Schee ist eine Infotafel angebracht, auf der einmal die von dir erwähnten Dreharbeiten 1976 erwähnt sind. Es handelt sich um eine Musiksendung namens "mit Dampf und Musik". Da dies eher auf eine fröhliche Sendung schließen lässt, müssten die von dir aufgenommenen Waggons bei den zweiten Dreharbeiten für den Dokumentarfilm "Magere Zeiten" 1977 entstanden sein; so lautet die Angabe auf der Infotafel.
Tach zusammen,

Auf meiner Seite http://www.Eisenbahn-EN.de habe ich noch folgendes notiert:

www.Eisenbahn-EN.de:
Im Oktober 1976 wurden im Bahnhofsbereich einige Filmszenen für die ZDF-Show “Mit Dampf und Musik” gedreht. Am Abend wurden mit der Dampflok 044 508 einige Nachtszenen gedreht, so dass der Bahnhof bzw. die Lok zeitweise taghell erstrahlten. Am nächsten Tag gab es Filmszenen mit der ELNA-Dampflok 146 der Butzbach-Licher-Eisenbahn und einigen Abteilwagen, inklusive Bahnhofsmotive mit Schauspielern in historischen Kostümen (u.a. Walter Giller).

Im Januar 1977 wurde der Bahnhof wieder in Szene gesetzt, diesmal mit dem SWF-Film “Magere Zeiten” in dem es um Kohlenklau und die damit verbundenen Schwierigkeiten mit der damaligen Besatzung durch die US-Soldaten ging. Hierfür stand eine Dampflok (044 754) mit einem Kohlenzug zur Verfügung, die mehrmals zum Tunnel fahren und zurücksetzen musste.
Gruß
Dirk

Längst vergessene Eisenbahnlinien:
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Re: Sprockhövel. - ? zu Fahrzeugeinsätzen

geschrieben von: Heckeneilzugfan

Datum: 16.03.19 21:39

howa schrieb:
Welche Fahrzeuge waren bei den Personenzügen im Einsatz?

Ich erinnere mich nicht mehr an dampfgeführte Personenzüge, aber auch an VT98 (als zwei- oder dreiteilige Garnitur? und in welchem Zeitraum?) und bin selber in einem ETA150 vor Einstellung des Personenverkehrs nach Wichlinghausen gefahren.

Erinnern kann ich mich an die Zeiten zwischen 1972 und 1979:
Einen Sonntagsverkehr gab es in dieser Zeit schon nicht mehr, einen Samstagsverkehr anfangs noch.

Bis zum Winterfahrplan 1975/1976 verkehrten im Personenverkehr sowohl Schienenbusse (VT95/VT98) als auch Akku-Triebwagen (ETA, Baureihe 515). Ich kann mich bei VT und ETA an ein- und zweiteilige Triebwagen erinnern. Vom Sommerfahrplan 1976 bis zum November 1979 fuhr nur noch ein Schienenbuspaar (VT95/VT98) Wuppertal=Oberbarmen - Hattingen, welches montags bis freitags in der Zeit von 6.15 Uhr bis 8.15 Uhr unterwegs war. Teils einteilig, teils zweiteilig!

Im Sommer 1972 gab es folgende Fahrten von Wuppertal=Wichlinghausen nach Hattingen:
6.25 Uhr werktags VT95/98 (W=Vohw.-W=Obb-Hattingen), 8.03 Uhr werktags außer samstags ETA (W=Vohw.-W=Obb-Hattingen), 10.36 Uhr werktags ETA (Düsseldorf - Essen=Steele), 12.51 Uhr werktags (ETA?), 14.00 Uhr werktags außer samstags ETA (W=Vohw. - W=Mirke - Hattingen), 15.31 Uhr samstags ETA (Düsseldorf -Essen Hbf), 17.16 Uhr werktags außer samstags ETA (Düsseldorf - Essen Hbf), 17.53 Uhr werktags außer samstags ETA (W=Vohwinkel - W=Mirke - Hattingen)
Quelle: Taschenfahrplan Düsseldorf 1972, Tabellen 400 und 401 (Anschlussangaben)

Weiterhin gab es von Wuppertal=Wichlinghausen nach Hattingen noch die Bahnbuslinie 4016 der Bahnbusverkehrsstelle Remscheid-Lennep:
7.35 Uhr nur samstags (W=Elberfeld - Hattingen), 14.22 Uhr samstags (W=Elberfeld - Hattingen), 16.33 Uhr werktags (W=Oberbarmen - Hattingen), 18.35 Uhr werktags (W=Oberbarmen - Hattingen)
Haltestellen waren: W=Oberbarmen Busbf. - W=Wichlinghausen Bf - W=Nächstebreck (Hottenstein Post) - Schee (Quellenburg) - Bossel Bf - Sprockhövel Abzw. Bf - Bredenscheid (Wiedenkamp) - Hattingen=Stadtwald - Hattingen (Ruhr) Bf. (Fahrzeit von W=Oberbarmen bis Hattingen 45-47 Minuten).



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:03:16:22:05:57.

Kurzfilm auf youtube von "Mit Dampf und Musik"

geschrieben von: EBZ-Gleis107

Datum: 16.03.19 23:07

Hallo!

Auf youtube gibt es in mäßiger Qualität und mit unterlegter Musik
knapp zweieinhalb Minuten aus der ZDF-Sendung "Mit Dampf und Musik" von 1976.
Es ist fast nur die Lokomotive im Bild, erst ganz am Ende auch eine Bahnhofsszene.

[www.youtube.com]

Viele Grüße aus Ludwigshafen,
Karsten

Fotos vom Abbauzug zwischen Schee und Bossel

geschrieben von: Telegrafenmax

Datum: 19.03.19 20:41

Guten Abend,

der Gleisabbau zwischen Schee und Sprockhövel fand im August 1988 statt. Anbei ein paar Fotos aus dem Abschnitt Schee - Bossel.
Abbauzug Schee 1.jpg
Abbauzug Schee 2.jpg
Abbauzug Schee 4.jpg
Abbauzug Schee 6.jpg
Abbauzug Schee 7.jpg