Nach dem überraschenden Erfolg von Teil I heute die langersehnte Fortsetzung! Wir erinnern uns: Vor diesem „gar schröcklichen“ Tunnel hatten wir unseren Spaziergang unterbrochen, und es dauerte doch eine geraume Zeit, bis wir den Mut zum Durchqueren gefunden hatten. Bevor es also nun weitergeht, hilft ein Klick auf das Bild unserer Erinnerung an die bisherigen Geschehnisse auf die Sprünge.
Aus guter Tradition gibt es zum Beginn der Wanderung wieder eine Karte mit den ungefähren Standpunkten:
Das erste Hindernis ist überwunden! Wir sind im Tunnel und erblicken am Standpunkt 8 gleich linker Hand eine waghalsige Klettermöglichkeit zum Gütergleis an der Tunnelöffnung oben, die zum Glück heute mit einem Gitter gegen Lausejungs gesichert ist. Vor einigen Jahren war der Klettersteig noch frei:
Nur wenige Meter weiter führt ein Tor zur Einsatzstelle Eifeltor; schade, auch da ist abgesperrt. Wir gehen also zum Tunnelausgang und gleich darauf – mit dem Wegweiser des „Kölnpfads“ scharf rechts parallel zum Güterbahnhof, wo uns nach 200 Metern an der westlichen Ausfahrt am Standpunkt 9 ein Sonderzug entgegenkommt:
Bei dieser Masse an Formsignalen dürfen wir an weise Worte unseres alten Geheimrats aus Weimar denken: Hier macht das Menschsein Spaß! Wir wenden unseren Blick Richtung Köln, und auch dort dampft es aus allen Richtungen:
Auch hinter dem Stellwerk dampft es munter weiter; aber wir verabschieden uns schweren Herzens mit einem Nachschuß:
Nach soviel Eisenbahnkultur gibt es nach weiteren 100 Metern auf dem „Kölnpfad“ Kulturgeschichte, wenn wir uns kurz rechts in die Büsche schlagen. Dort finden wir am Standpunkt 10 mit Fort VII Reste des linksrheinischen äußeren Festungsrings, der nach dem Versailler Vertrag geschleift wurde:
Interessant ist auch der Blick in die angrenzende Gartenanlage, bei der ich stark vermute, daß sie eher nicht von Linksautonomen besiedelt wird:
Eisenbahn- und Kulturgeschichte hatten wir, und wenn wir am Militärring links abbiegen und unter den Gleisen weitermarschieren, folgt auf der linken Seite am Standpunkt 11 Sportgeschichte mit dem Kölner Traditionsclub DJK Südwest (= Deutsche Jugendkraft), der endlich (!) über einen Kunstrasen verfügt:
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www.djk-suedwest.de]
Hier habe ich gefühlt mindestens ebenso viele Stunden verbracht wie auf den Kölner Bahnanlagen, und das will was heißen! Unvergessen die Duelle gegen Yildiz Spor: technisch herausragende Kicker, aber wehe, wenn sie in Rückstand geraten ...
Zurück zur Eisenbahn und zum Tunnel. Endlich haben wir Glück: das Tor zur Einsatzstelle ist geöffnet, und wir erklimmen die Treppe:
Nach viel Grün am Stadtrand bahnen wir uns nun unseren Weg durch öde Gewerbegebiete südlich des Bahndamms und werden dafür am Abschluß unseres heutigen Spaziergangs mit diesem Blick vom Parkhaus einer großen Versicherung belohnt:
Ich würde mich freuen, wenn auch der zweite Teil der Wanderung zugesagt hat. Der dritte ist in Vorbereitung und besonders den Liebhabern gepflegter Vorstadtatmosphäre ans Herz gelegt.
Einen schönen Tag wünscht
Jürgen