Hallo liebe Freunde des Nahverkehrs,
In dieser Reihe will ich an das „zweite Leben“ der ersten modernen Großraumwagen in Deutschland erinnern.
Nach der Einstellung sind vorerst 28 Fahrzeuge vom Typ V6E erhalten geblieben.
Im ersten Teil habe ich die Tw 3551 bis 3560 vorgestellt: [
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Im zweiten Teil haben wir das Schicksal der Tw 3561 bis 3600 kennengelernt: [
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Der dritte Teil bescherte uns Tw 3601 bis 3638: [
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Im vierten Teil ging es um Tw 3642 bis 3661: [
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Heute gibt es die V7E und ein paar Exoten:
Tw 3361 (LHB, Inbetriebnahme 03.05.1957) ist noch erhalten.
Der VVM übernahm den Wagen nach seiner Ausmusterung im Mai 1977 in seine Sammlung und transportierte ihn zum Museum am Schönberger Strand.
Bild 1: Tw 3361 am Schönberger Strand
Tw 3363 (LHB, Inbetriebnahme 10.05.1957) kam in das Straßenbahnmuseum DSM bei Hannover (siehe Tw 3571) und blieb dort beim Nachfolgeverein HSM erhalten.
2016 wurde das Fahrzeug dann auf Privatinitiative wieder zurück nach Hamburg geholt und erinnert vor einem Supermarkt auf dem Gelände des ehemaligen Betriebshofs Krohnskamp an die Hamburger Straßenbahn.
Bild 2: Tw 3363 am 11.09.1982 im DSM Hannover befand sich schon damals in einem schlechten Zustand
Bild 3: Die „Verwesung“ ist bereits ziemlich fortgeschritten…aber die Rettung sollte kommen!
Bild 4: Am 16.04.2016 steht der Wagen auf dem Gelände des ehemaligen Btf. Krohnskamp, die beiden massiven Maste mit den Strahlern dienten ursprünglich für die Fahrleitungsaufhängung.
Der Zustand hat sich schon deutlich verbessert, kurze Zeit später erhielt der Wagen seinen endgültigen Stellpatz unter Dach.
Tw 3389 (LHB, Inbetriebnahme 04.11.1957) dieser V7E war der letztgebaute Triebwagen für die Straßenbahn in Hamburg überhaupt.
Er kam nach seiner Ausmusterung im März 1976 auf ein Gelände in Henstedt-Ulzburg (siehe Tw 3660) und wurde dort im Dezember 1981 verschrottet.
Bild 5: In Henstedt-Ulzburg sehen wir am den Tw 3389 am 15.08.1981 mit seiner markanten Aufschrift „Kasse“ neben der Eingangstür, dies habe ich bei keinem anderen Einmannwagen in Hamburg gesehen.
Normalerweise hatten alle Wagen einen Aufkleber „Eingang“
Bild 6: Am 19.12.1981 war der Wagen bereits zerlegt. U.a. an den eckigen Fenstern konnte man die V7 gut von den V6 unterscheiden
Tw „3799“ ist natürlich kein Hamburger Straßenbahnwagen, hinter der fiktiven Nummer verbirgt sich der Bremer Tw 821 (Hansa, Bj. 1954).
Da die Sehnsucht nach der Straßenbahn bei den Hamburgern ungebrochen ist, kam es auf Initiative einiger Busfahrer der Hochbahn zur Aufstellung des Tw 821 auf dem Busbetriebshof Wendemuthstraße im Jahre 1986.
In dieser Zeit war die Hochbahn solchen Projekten aufgeschlossen (siehe Tw 3642) und duldete die Aufstellung auf einem kurzen Gleisstück.
Zwischenzeitlich wurde der Triebwagen „Verhamburgert“ mit zusätzlichen Rollenstromabnehmer, Hamburger Lackierung und passender Wagennummer.
Irgendwann war der Hochbahn dieses Fahrzeug wieder ein Dorn im Auge und es mußte verschwinden.
Ich habe den Wagen dann als Ausstellungsstück beim bekannten Schrottunternehmer Kiesow in Norderstedt („Mir war noch nie so wie bei Kiesow“) wiedergefunden und er wird dort auch mit Sicherheit “lebend“ nicht mehr weg gekommen sein…
Bild 7: Noch mit ursprünglicher Lackierung sehen wir den Tw 821 am 20.04.1986 auf dem Busbetriebshof Wendemuthstraße der HHA
Bild 8: Endlich mal wieder eine Bahn im Btf. Wendemuthstraße, welcher bis zum 02.10.1960 Straßenbahnbetriebshof war
Bild 9: Tw 821 hat sogar ein kurzes Gleisstück spendiert bekommen
Bild 10: Pünktlich zum Tag der offenen Tür im Btf. Wendemuthstraße am 17.08.1986 ist Tw 821 zum Tw 3799 mutiert und trifft auf den O405 Wagen Nr. 2672
Bild 11: Tw 3799 in seiner ganzen „Pracht“, mit Hamburger Lackierung und zusätzlichen Stangenstromabnehmer (Gruselig…)
Bild 12: Die letzte Station des 3799 auf einem Schrottplatz in Norderstedt am 30.03.1989
Bild 13: Beim Anblick des Wagens fällt einem doch der bekannte Werbespruch des Schrottplatzbetreibers eine: „Mir war noch nie so, wie bei Kiesow“
Bild 14: Zwischen einigen gebrauchten Schnäppchen steht der Tw 3799, der BMW war für 2950,- DM zu haben
Bw 616 (Falkenried, Inbetriebnahme 19.11.1907) vom Typ Z1B (ex A3) wurde im Februar 1959 ausgemustert.
Der Wagenkasten des Beiwagens (ohne Plattformen) blieb als Laube auf dem Gelände des ehemaligen Gleisbauhofs in der Kieler Straße erhalten.
Hier wurden damals die Beiwagen reihenweise verschrottet.
Durch unsere Initiative wurde er 1983 zum Museum nach Hamburg-Wilhelmsburg gebracht und kam nach dem Brand von 1994 zum VVM.
Bild 15: Bw 616 im November 1983 auf dem ehemaligen Gelände des Gleisbauhofs hatte hier die Jahre als Laube überdauert
Bild 16: Das Innere war zwar unaufgeräumt aber die Oberlichtfenster waren alle noch vorhanden und funktionstüchtig
Bild 17: Nach der Überführung ins Bw Hamburg-Wilhelmsburg, wurde der Wagenkasten erstmal auf einem Nebenfahrzeug abgestellt. Die Aufnahme ist vom 07.04.1984.
Abw 4994 (Falkenried, Inbetriebnahme 25.11.1928) war ein Salzwagen der fünffenstrigen Bauart.
Das Fahrzeug wurde an einen Privatmann verkauft und wurde im Lokschuppen in Buchholz (Nordheide) abgestellt (siehe Tw 3642).
1982 kam das Fahrzeug zunächst nach Hamburg-Wilhelmsburg und nach dem Brand von 1994 im Jahre 2000 in das Straßenbahnmuseum nach Dänemark.
Bild 18: Abw 4994 bei der Besichtigung am 07.02.1982 im Bw Buchholz
Bild 19: Neben dem Salzwagen ist auch der Kranwagen im Hintergrund interessant
Bild 20: Mittlerweile war der Abw 4994 am im Bw Hamburg-Wilhelmsburg angekommen, erste Arbeiten haben im Juni 1982 bereits stattgefunden
Bild 21: Auch hinter einem Kopenhagener Zug macht der Salzwagen aus Hamburg eine gute Figur…, Straßenbahnmuseum Skjoldenaesholm am 27.12.2000
Abw 4995 (Falkenried, Inbetriebnahme 01.12.1928) kam auch nach Henstedt-Ulzburg (siehe Tw 3660).
Der Wagenkasten stand auf einer Weide und diente den Pferden, zusammen mit weiteren Artgenossen, als Futterlager.
Bild 22: Der Abw 4995 in Henstedt-Ulzburg am 15.08.1981
Bild 23: Am 20.08.1984 war der Wagenkasten noch vorhanden, die Anschriften sind noch gut zu erkennen: Letzte HU 12.65
Abw S.60 (Falkenried, Inbetriebnahme 01.12.1928) wurde im Volksdorfer Wald auf einem Laubengrundstück, zusammen mit anderen Wagenkästen, bei Rodungsarbeiten 1987 „entdeckt“.
Soweit ich mich erinnere, sollten die Wagen vom Kleinbahnverein Wohldorf geborgen und betreut werden.
Vielleicht kennt jemand den aktuellen Stand und alle Wagennummern?
Bild 24: Der S.60 am 22.09.1987 im Volksdorfer Wald, er wurde im März 1960 ausgemustert
Bild 25: Herr Lehne hatte die obersten Farbschichten entfernt, um die alte Wagennummer sichtbar zu machen
Bild 26: Der S.60 von der Plattformseite
Bild 27: Ein unbekannter Salzwagen steht ebenfalls im Volksdorfer Wald
Das war es nun mit der Serie über verschiedene Hamburger Straßenbahnwagen.
Ich hoffe Ihr habt neue Erkenntnisse gewonnen oder könnt mir weitere Ergänzungen geben.
Mein HiFo-Beitragsverzeichnis: [
www.drehscheibe-online.de]
Gruß,
Thomas