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? zu Gleisanschlüssen im Saarbrücker Osten

geschrieben von: 120

Datum: 26.01.19 11:00

Guten Tag werte Hifo-Gemeinde,

es geht um folgende ehemalige Gleisanschlüsse im Osten vom Saarbrücken:

- Ehemalige Verbindungskurve von der Kbs 670 Richtung Brebach, Reststück als Anschluss eines Autohändlers genutzt (?). Heute sind hier nur noch Dammreste vorhanden.
- Im Bahnhof Brebach abzweigendes Gleis Richtung Osthafen, Kraftwerk Römerbrücke, Speditionshof "Konz". Heute schon im Bereich Brebach unterbrochen, ansonsten inklusive der beim Bau der Ostspange erneuerten BÜ noch vorhanden.
- In Höhe SaarBasar von der Kbs 670 abzweigendes Gleis in das heutige Gewerbegebiet Eschberger Weg, kreuzte den Eschberger Weg zu einem Schrottplatz (?). Noch wenige Gleisreste neben den Streckengleisen vorhanden, ansonsten alles weg.

Kann jemand Angaben dazu machen wie die Bedienungen der Anschlüsse aussahen und wann diese zuletzt stattfanden? Natürlich sind auch Bilder willkommen, ich selbst habe bedingt durch meine späte Geburt nicht mehr die Gelegenheit gehabt diese Beobachtungen selbst anzustellen.

Etwas ! zu Gleisanschlüssen im Saarbrücker Osten

geschrieben von: Klär

Datum: 27.01.19 00:58

120 schrieb:
Kann jemand Angaben dazu machen wie die Bedienungen der Anschlüsse aussahen und wann diese zuletzt stattfanden? Natürlich sind auch Bilder willkommen, ich selbst habe bedingt durch meine späte Geburt nicht mehr die Gelegenheit gehabt diese Beobachtungen selbst anzustellen.
Hallo,

auf mich trifft das Letztere leider ebenfalls zu... Ich hoffe, ich kann dir trotzdem etwas weiterhelfen.

Zur Strecke 3252 (Abzweig Halberg - Brebach): Diese Verbindung wurde bereits zum 2. Weltkrieg aufgegeben, da die Brücke über die Hauptstraße(n) in diesem zerstört/beschädigt und nicht wieder aufgebaut wurde. Einen Gleisanschluss kann ich auf entsprechenden Luftbildern (2013, 1977, 1953, 1945, 1929) nicht erkennen (mir liegt das Buch "Saarbrücken. Entdeckungen von oben" vor; [www.geistkirch.de]. Von Brebach kommend liegen dort übrigens, wenn ich mich nicht täusche, immer noch Gleise (zumindest war dies vor wenigen Jahren noch so)!

Zu den Gleisanschlüssen im Gewerbegebiet Ostspange: Der Gleisanschluss Kraftwerk Römerbrücke müsste spätestens um die Jahrtausendwende eingestellt worden sein; der Bedarf dürfte aber zeitlebens sehr gering gewesen sein (evtl. nur gelegentliche Transformatoren?). Der Anschluss Spedition Konz wurde bereits früher aufgelassen, vermutlich Anfang der 1990er. Daneben führten die Gleise im Bereich Ostspange auch noch zu vielen weiteren Firmen/Kunden (Markthalle Saarbrücken, Großmarkt Saarbrücken (Obst und Gemüse) u.a.).

Zu den Gleisanschlüssen am Eschberg: Dort gab es ca. drei bis fünf Anschlüsse; der nördlichste (per Spitzkehre erreichbar; heutiger Standort des "alfatraining Bildungszentrum"; Firmenname ist mir leider gerade entfallen) war bereits früh weg (nach 1953, vor 1977), die anderen scheinen auf dem Luftbild von 1977 (siehe oben) noch intakt zu sein (ein-zwei auf jeden Fall).

Bedient wurden all diese Anschlüsse wohl mit der "Bahnhofslok" (V 60 und/oder Köf) aus Brebach, da von dort ja unzählige Gleisanschlüsse direkt oder indirekt ausgingen und es entsprechenden Rangierbedarf gab.

Im September 2018 habe ich die aktuelle Lage im Bereich Ostspange übrigens mal etwas dokumentiert (36 Bilder sind dabei herausgesprungen). Gleiches wollte ich eigentlich auch für die beiden anderen Bereiche tun, allerdings war mir dies zu wenig ergiebig. Vielleicht startete ich aber noch einen zweiten Versuch.

DSCF0850.JPG

VG
Klär
Hallo, Ihr dehemm,

Klär schrieb:
120 schrieb:
ich selbst habe bedingt durch meine späte Geburt nicht mehr die Gelegenheit gehabt diese Beobachtungen selbst anzustellen.
Hallo,

auf mich trifft das Letztere leider ebenfalls zu...
Auf mich zwar nicht ganz so wie offenbar auf Euch, dafür kam ich nur sporadisch ins Saarland.


Klär schrieb
Zur Strecke 3252 (Abzweig Halberg - Brebach): [...] Einen Gleisanschluss kann ich auf entsprechenden Luftbildern (2013, 1977, 1953, 1945, 1929) nicht erkennen
Meines Wissens wurde die Kurve selbst als Gleisanschluss verwendet, und zwar zur Belieferung das Autohauses Dechent an der Mainzer Straße.


Zitat
Zu den Gleisanschlüssen am Eschberg: Dort gab es ca. drei bis fünf Anschlüsse; der nördlichste [...] war bereits früh weg (nach 1953, vor 1977), die anderen scheinen auf dem Luftbild von 1977 (siehe oben) noch intakt zu sein (ein-zwei auf jeden Fall).
Sowohl der Rest der Brebacher Kurve als auch die Gleisanschlüsse am Eschberg waren am Abzweig Halberg an die Strecke Saarbrücken - Rohrbach - Homburg angeschlossen. Die Betriebsstellenbezeichnung "Abzweig" hat sich zwar bis zum Schluss (bis heute?) gehalten, korrekt wäre aber eher so etwas wie Bk Awanst. Zumindest 1988 war die Betriebsstelle noch funktionsfähig (vgl. [www.drehscheibe-online.de]; ob und in welchem Umfang die Gleise noch in Betrieb waren und welche Anschließer es am Eschberg noch gab, entzieht sich leider meiner Kenntnis


Zitat
Bedient wurden all diese Anschlüsse wohl mit der "Bahnhofslok" (V 60 und/oder Köf) aus Brebach, da von dort ja unzählige Gleisanschlüsse direkt oder indirekt ausgingen und es entsprechenden Rangierbedarf gab.
Das kann mich für die am Abzw. Halberg angeschlossenen Gleise eher weniger vorstellen, denn das hätte Kopfmachen in Saarbrücken erfordert.

Grüße
Volker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:27:08:29:40.

Re: Etwas ! zu Gleisanschlüssen im Saarbrücker Osten

geschrieben von: 120

Datum: 27.01.19 15:53

Hallo Klär,
Hallo Volker,

ich danke euch beiden für eure hilfreichen Antworten und Volker natürlich auch für das erstellen des Bildbeitrages.

Von Brebacher Seite aus reicht die ehemalige Verbindungskurve heute noch bis kurz vor die Mainzer Straße, das ganze sogar elektrifiziert. Sie wird gelegentlich von rangierenden Triebwagen der Saarbahn genutzt. Das der vermutete ehemalige Anschluss auf der anderen Seite zum Autohaus Dechent zugeordnet werden kann passt zu meiner Beobachtung vor ca 15 Jahren, das auf dem Damm eine Laderampe exestierte.

Gleisreste des Abzw. Halberg befanden sich noch vor wenigen Jahren in Höhe des "SaarBasar", damals schon überwuchert und natürlich nicht mehr angeschlossen. Wie es aktuell aussieht kann ich nicht sagen.

Der letzte Anschlieser am Eschberger Weg dürfte ein Schrottplatz gewesen sein, die Reste des Geländes und des Anschlusses (u.a. ehemaliger BÜ Eschberger Weg) wurden wenn ich mich recht entsinne ungefähr zur Jahrtausendwende entfernt.

Die Anschlüsse Heizkraftwerk, Konz usw wurden ja zu meinem damaligen kindlichen Erstaunen noch Ende der 90er Jahre im Zuge des Baus der Ostspange mit neuen BÜ und stellenweise kompletter Neutrasierung aufgewertet, ob sie seitdem jemals einen Zug gesehen haben?

Re: Etwas ! zu Gleisanschlüssen im Saarbrücker Osten

geschrieben von: Klär

Datum: 27.01.19 18:31

Hallo Volker,

ok, ihr habt mich überzeugt, dass es am Abzweig Halberg tatsächlich einen Gleisanschluss (Autohaus Dechent) gab. Auf den Luftbildern ist dies wirklich nicht zu erkennen. Es erstaunt mich aber ehrlicherweise auch, dass da ein recht kleines Autohaus mitten im autoverliebten Saarbrücken/Saarland noch recht lange über einen Gleisanschluss verfügte! Das ist wirklich sehr ungewöhnlich.

Zitat
Das kann mich für die am Abzw. Halberg angeschlossenen Gleise eher weniger vorstellen, denn das hätte Kopfmachen in Saarbrücken erfordert.
Stimmt, das habe ich nicht durchdacht. Dann könnte die Anschlüsse von einer Lok vom örtlich ebenfalls nahen Rbf Saarbrücken bedient worden sein.

Noch zum BÜ an der Ostspange

geschrieben von: Klär

Datum: 27.01.19 19:05

120 schrieb:
Die Anschlüsse Heizkraftwerk, Konz usw wurden ja zu meinem damaligen kindlichen Erstaunen noch Ende der 90er Jahre im Zuge des Baus der Ostspange mit neuen BÜ und stellenweise kompletter Neutrasierung aufgewertet, ob sie seitdem jemals einen Zug gesehen haben?
Dazu zwei Links zur Saarbrücker Zeitung, welche behauptet, dass dort nie ein Zug über die Gleise gerollt ist.
[www.sol.de]
[www.saarbruecker-zeitung.de]

Allerdings ist der erste Artikel etwas missverständlich, denn man kann es auch so verstehen, dass dort (über den BÜ) noch nie Züge gerollt seien, was aber nicht stimmt. Schließlich lagen dort schon länger Gleise. Die Ostspange kam ja erst später, wozu dann die teuren BÜ gebaut werden mussten.

Anbei noch zwei Links zu alten Luftbildern im Bereich KW Römerbrücke:
[medienarchiv.baw.de]
[medienarchiv.baw.de]

DSCF0859.JPG

Ein Bild von 1957

geschrieben von: Klär

Datum: 28.01.19 22:55

Hallo nochmals,

ein kleiner Nachtrag mit einem Bild aus einem Saarland-Buch von 1957
DSCF1326.JPG
Die Bildunterschrift lautet: "Aufnahme aus dem Werksgelände der Chemischen Fabrik Widenmeyer, Saarbrücken, Quellenstraße 19" (direkt am Kaninchenberg).

Einer der weiteren Gleisanschlüsse in diesem Bereich gehörte zu BBC Saar Brown Boveri GmbH (direkt an der Hauptstrecke Saarbrücken - St. Ingbert).

Re: Ein Bild von 1957

geschrieben von: 120

Datum: 29.01.19 23:26

Vielen Dank!

Eine sehr interessante Aufnahme, erstaunlich was für Firmen da mal ansässig waren, und wie viele davon offenbar über einen Anschluss verfügten.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:29:23:28:06.

Gleisanschluss Heinrich Lenhard Kom.-Ges.

geschrieben von: Klär

Datum: 31.01.19 21:15

Klär schrieb:
Zu den Gleisanschlüssen am Eschberg: Dort gab es ca. drei bis fünf Anschlüsse; der nördlichste (per Spitzkehre erreichbar; heutiger Standort des "alfatraining Bildungszentrum"; Firmenname ist mir leider gerade entfallen)
Jetzt habe ich ihn wiedergefunden: Heinrich Lenhard (HL) Kom.-Ges. ("Bauunternehmung für Hoch- und Tiefbau, Aufbereitungsanlagen, Aufbereitungsanlagen für geteertes und bituminiertes Straßenbaumaterial") mit Sitz in Saarbrücken, Am Kieselhumes 72 (heutiger Standort eines neuen Wohnhauses), siehe auch [www.saar-nostalgie.de]

Garnieren kann ich das noch mit einem weiteren alten Foto, das aus einer HL-Firmenbroschüre (fast nur Bilder) stammt, die leider vollkommen ohne Bilderklärungen (da sind noch weitere interessante Bilder, auch mit Bahnbezug, drin) auskommt und auch kein Veröffentlichungsdatum enthält. Ich schätze sie etwa auf Anfang bis Mitte der 1970er ein. Die Bilder sind zwar sowohl aktuell (damals), als auch historisch, allerdings dürfte die Aufnahme unten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (ca. 1970-1975) aktuell gewesen sein, da sie exponiert am Anfang gezeigt wird.
DSCF1327.JPG
Rechts ist die Spitzkehre zu sehen bzw. zu erahnen (sie führte noch ein kleines Stückchen weiter, bis zum heutiges Wohnhaus Nr. 31 der Heidenkopferdell). Im Anschluss steht mindestens ein Rungenwagen, dahinter evtl. ein-zwei weitere Flachwagen.

Übrigens steht in der erwähnten Broschüre bei den Kontaktdaten (Hauptsitz Saarbrücken, Filialen in Zweibrücken und Hauptstuhl) auch noch:
Waggonsendungen:
Saarbrücken - Verschiebebahnhof
(Anschluß Lenhard)

Nachtrag: 3 Bilder (Link) zur Firma Ferrum

geschrieben von: Klär

Datum: 24.03.21 09:40

Hallo,

gestern entdeckt: rangierdiesel.de - Portrait Deutz 55572

Obwohl die drei Fotos recht loklastig sind, kann man trotzdem einiges im Umfeld entdecken.

VG
Klär