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[B] Vor 35 Jahren übernahm die BVG die S-Bahn

geschrieben von: krolopfoto

Datum: 17.01.19 21:20

Der exakte Jubiläumstermin ist zwar schon ein paar Tage her, dennoch lohnt es sich, nochmal einen kurzen Blick zurück zu werfen.

Der letzte Betriebstag für die DR war der 8. Januar 1984.

https://krolopfoto.de/railpix/images/berlin.sbahn1984/198401081.jpg
In Frohnau herrschte ein bis dato nicht gekannter Fahrgastandrang.

https://krolopfoto.de/railpix/images/berlin.sbahn1984/198401082.jpg
Auf dem Bahnhof Lichterfelde-Ost wurde für den Erhalt der S-Bahnverbindung demonstriert.

https://krolopfoto.de/railpix/images/berlin.sbahn1984/198401083.jpg
Einer der letzten Züge nach Lichterfelde-Süd in Reinickendorf.

https://krolopfoto.de/railpix/images/berlin.sbahn1984/198401084.jpg
Für den allerletzten Zug ab Heiligensee hatte der Himmel seine Schleusen weit geöffnet.

Am nächsten Tag fuhr die S-Bahn dann nur noch zwischen Anhalter Bahnhof und Lichtenrade sowie zwischen Friedrichstraße und Charlottenburg. Zwischen beiden Linien gab es nichtmal eine Umsteigebeziehung.

https://krolopfoto.de/railpix/images/berlin.sbahn1984/19840109.jpg
Am Eröffnungstag wurde zumindest auf der S2 mit 3/4-Zügen gefahren. Das Foto entstand an der Monumentenbrücke. Dort wo damals noch Handwerksbetriebe residierten, liegt heute ein Teil des Parks am Gleisdreieck und es entstehen neue Wohnhäuser.

Das West-Berliner S-Bahnrumpfnetz war zum Glück schnell Geschichte. Bereits im Laufe des Jahres 1984 fuhr die S-Bahn wieder bis Gesundbrunnen und Wannsee, später auch wieder bis nach Frohnau und im Jahr darauf ging die Wannseebahn wieder in Betrieb. Doch davon ein andermal.

Weitere S-Bahnfotos und vieles mehr auf meiner Fotoseite [KrolopFoto.de]

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2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:02:05:15:34:40.

Re: [B] Vor 35 Jahren übernahm die BVG die S-Bahn

geschrieben von: Eurocity341

Datum: 17.01.19 21:29

Hallo!

Und keine ganz 10 Jahre später wird die S-Bahn von der BVG an die neu gegründete DB AG abgegeben werden. Doch wer ahnte das an jenem 8./9. Januar 1984 schon...

Die DR hatte aber einen kleinen Abschnitt weiter in Bedienung. Zwischen Lehrter Stadtbahnhof und Friedrichstraße wurden die Bahnen auch weiterhin von der DR befördert.

Kai-Uwe, der "Cottbuser"

Mit freundlichen Grüßen

Der Cottbuser
Die BVG übernahm Reichsbahner und konnte einige ehemalige S-Bahner reaktivieren, die nach dem Streik 1980 zur U-Bahn gewechselt waren. Die Bundesbahn entsendete zeitweilig Tf der Hamburger S-Bahn, doch dies reichte nicht. Die damals praktizierte "Schnellbesohlung" von Quereinsteigern zu Aufsichten, Triebfahrzeugführern und Fahrdienstleitern wurde im Mikrokosmos der BVG-S-Bahn über Jahre unter Realbedingengen getestet. Die Ergebnisse wurden gerne von der großen Bahn ausgewertet und übernommen. Dies war der bundesweite Beginn für die Veränderung der Ausbildung der Eisenbahner.



Grüße aus Berlin
Schienenknecht






1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:18:03:10:34.

Re: [B] Vor 35 Jahren übernahm die BVG die S-Bahn

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 18.01.19 10:30

Frage zu Bild 3: Du schreibst Einer der letzten Züge nach Lichterfelde-West in Reinickendorf, aber gab es denn Läufe von Tegel oder Heiligensee nach Lichterfelde-West? Müsste es nicht wenn, dann Lichterfelde-Süd sein?

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Re: [B] Vor 35 Jahren übernahm die BVG die S-Bahn

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 18.01.19 11:35

Schöne Fotos aus selber erlebter Zeit und die Menschenmassen waren doch reine Heuchelei, denn zuvor hat die S-Bahn keinen von denen interessiert. Die Halbzüge waren reine Verschwendung, es hätten oft Viertelzüge gereicht (und nicht selten gar Einzelwagen wenn es sie gegeben hätte).
Die 3 von Bild 2 sind so wohl der Prototyp des Wutbürgers, nicht wirklich wissen warum aber erstmal dagegen.

Re: [B] Vor 35 Jahren übernahm die BVG die S-Bahn

geschrieben von: Julotto

Datum: 18.01.19 12:39

Nietenreko schrieb:
Frage zu Bild 3: Du schreibst Einer der letzten Züge nach Lichterfelde-West in Reinickendorf, aber gab es denn Läufe von Tegel oder Heiligensee nach Lichterfelde-West? Müsste es nicht wenn, dann Lichterfelde-Süd sein?


richtig, die Wannseebahn war - zumindest im Fahrgastverkehr - seit Herbst 1980 außer Betrieb, somit Lichterfelde West auf der Schiene für Fahrgäste nicht erreichbar.
Von Reinickendorf ging es über Lichterfelde Ost nach Lichterfelde Süd...

Gruß
Julotto



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:18:12:41:09.

Lichterfelde-Süd

geschrieben von: krolopfoto

Datum: 18.01.19 13:34

Ihr habt natürlich recht. Es muss Lichterfelde-Süd heißen.

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Gab damals Rias-Reportagen darüber...

geschrieben von: Thomas Wedekind

Datum: 18.01.19 13:49

...die auch in der "Provinz" zu empfangen waren. Danke für die Bilder, besonders das mit dem Massenandrang. Beim Radiohören musste man sich das im Geiste vorstellen.

Gruß Thomas

Re: Papestr.

geschrieben von: Nord_süd_bahn

Datum: 18.01.19 16:40

Der Dreiviertelzug war für Politik und Presse. Bin selber ab Yorckstr. mitgefahren. Platz war stehend genug.
In Papestr. musste die Aufsicht erstmal auf dem Bahnsteig das Absperrgitter für die Halbzüge aufmachen.
Sorge für Spass und Gelächter.

MfG die Nordsüd S-Bahn

Re: Lichterfelde-Süd

geschrieben von: Mathias Hiller

Datum: 19.01.19 05:44

krolopfoto schrieb:
Ihr habt natürlich recht. Es muss Lichterfelde-Süd heißen.
Es muß Lichterfeld Süd heißen – wie Lichterfelde Ost oder West usw. Bei der Bahn werden Himmelsrichtungen ohne Bindestrich geschrieben.

Re: [B] Vor 35 Jahren übernahm die BVG die S-Bahn

geschrieben von: falk

Datum: 19.01.19 13:46

Zitat:
Zitat:
Am Eröffnungstag wurde zumindest auf der S2 mit 3/4-Zügen gefahren.
Sicher, dass das Bild schon unter BVG-Regie entstanden ist? Das Zuggruppenschild »NI« passt nicht dazu. Zumindest auf den offiziellen Bildern der Überhahme fuhren dievZüge bei der BVG von Anfang an mit S2 und S3

Zitat:
Zitat:
Am Eröffnungstag wurde zumindest auf der S2 mit 3/4-Zügen gefahren.
Sicher, dass das Bild schon unter BVG-Regie entstanden ist? Das Zuggruppenschild »NI« passt nicht dazu. Zumindest auf den offiziellen Bildern der Überhahme fuhren dievZüge bei der BVG von Anfang an mit S2 und S3.

Zusatz, weißt Du, was die eigenartige Fundamentreihe rechts am Rand mal war? Sechs Jahre danach war sie ziemlich zugewachsen, zumindest ist sie mir bis zu Deinem Bild nicht aufgefallen:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/05/04_603_Hp_Yorckstra%C3%9Fe.jpg/681px-04_603_Hp_Yorckstra%C3%9Fe.jpg

Die Handwerker waren noch da, der AB 37 und die Ruine eines Unterstandes auch. Nur die Stromschienenträge waren mal erneuert worden (und mein Film war mies).

Falk
Danke für die tollen Bilder.

In den Anfangsüberlegungen sollte die S-Bahn am 1.1.1984 von der DR zum Senat wechseln. Da sich die für den weiteren Betrieb durch den Senat beauftragte BVG aber aufgrund des Jahreswechsels nicht in der Lage sah, diesen Wechsel durchzuführen, einigte man sich auf den 9.1.1984. Für diese Tage schrieb die DR der BVG eine Rechnung für „verauslagte Lohnbeträge“ in Höhe von 411.616,59 DM. Die BVG rechnete nochmal nach und kam auf 360.119,50 DM. Wie man sich letztendlich einigte, darüber habe ich derzeit keine Quellen.


Eurocity341 schrieb:
Zitat:
(...)
Die DR hatte aber einen kleinen Abschnitt weiter in Bedienung. Zwischen Lehrter Stadtbahnhof und Friedrichstraße wurden die Bahnen auch weiterhin von der DR befördert.
Ursprünglich setzte bei Beginn der Übernahmeverhandlungen die DDR/DR für die Bedienung diesen Streckenabschnitt 2 Mio DM/a an. Letztlich einigte man sich auf 1,1 Mio DM/a. Dazu schrieb das Protokoll 48/83 des Politbüros der SED: „Die tatsächlichen Aufwendungen der DDR betragen jährlich 0,9 Mio M – Valutaausgaben entstehen für die DDR nicht.“


Schienenknecht schrieb:
Die BVG übernahm Reichsbahner und konnte einige ehemalige S-Bahner reaktivieren, die nach dem Streik 1980 zur U-Bahn gewechselt waren. Die Bundesbahn entsendete zeitweilig Tf der Hamburger S-Bahn, doch dies reichte nicht. Die damals praktizierte "Schnellbesohlung" von Quereinsteigern zu Aufsichten, Triebfahrzeugführern und Fahrdienstleitern wurde im Mikrokosmos der BVG-S-Bahn über Jahre unter Realbedingengen getestet. Die Ergebnisse wurden gerne von der großen Bahn ausgewertet und übernommen. Dies war der bundesweite Beginn für die Veränderung der Ausbildung der Eisenbahner.
Den ersten Planungen nach wollte man rund 850 Beschäftigte dem Senat übergeben. Da darunter einige SEW-Mitglieder und FDGB-Funktionäre. Man ahnte schon im Vorfeld, daß viele dieser Eisenbahner nicht vom Senat gewollt waren, und sah für ca. 169 Beschäftigte Umsetzungen in den Fernbahnbereich vor. Letztendlich wurden 672 Reichsbahner übernommen.

Daß gerade Triebfahrzeugführer fehlten, ist hinlänglich bekannt. Aber auch bei den Stromern und Signalern fehlten die Leute:
Alle Fachabteilungen prüfen außerdem, in welchem Umfang die Elektrofirmen unserer "verlängerten Werkbank" ab 01.01.84 geeignete Lohnempfänger-Personale für die U-Bahn-Arbeiten bzw. für Autobus und Oberfläche auf die Dauer von mindestens einem Quartal bei uns einsetzen können.
Bisher war diese Möglichkeit nur für die zusätzliche Beschaffung von Fremdfirmen-Personal von AEG/Siemens für die Stromversorgung und von Siemens für die Zugsicherung diskutiert.
(Quelle: Personal-Maßnahmen für S-Bahn ab Tag X – Verminderung der Fehlbestände an Lohnempfängern, Schreiben vom 30.11.83)

Zur Ausbildungsqualität ein Artikel des Tagesspiegels vom 13.4.1986:
https://www.stadtschnellbahn-berlin.de/dso/1986tsp.jpg

Danke fürs Erinnern.
Mike
Ich gehe mal davon aus, dass der Fotograf seine Fotos richtig geordnet hat.
Selbst bin ich am 9. Januar erst am späten Nachmittag mit der S2 gefahren, da sind mir eigentlich keine Dreivieltelzüge aufgefallen.
Bekannt ist, dass der offizielle Eröffnungszug am Vormittag des 9.1. mit der Prominenz der BVG und des Senats als Vollzug gefahren ist. Da die Aufnahmen, die dabei entstanden ein dichtes Schneegestöber zeigen, könnten die Schneereste, die auf dem Foto zu sehen sind, durchaus passen.
Planmäßig wurden Dreivieltelzüge aber an mehreren Sonntagen im Januar 84 eingesetzt als im Rahmnen einer "Bekanntmachungsmaßnahme", des für die BVG neuen Angebots, die S-Bahn kostenlos benutzt werden konnte.
Die farbigen Schilder mit den Linienbezeichnungen wurden laut Berliner Verkehrsblätter erst am 6. Februar eingeführt.

Zu den, neben dem S-Bahnhof Yorckstraße zu sehen den Fundamenten: Das sind die Reste der Wagenhalle, in der in den 1930er Jahre die Wagen der Regierungszüge abgestellt und gewartet wurden.

Gruß aus Berlin
Bernd Freimann

Was wir brauchen, ist eine funktionierende Staatseisenbahn.

[www.fotocommunity.de]

Re: [B] Vor 35 Jahren übernahm die BVG die S-Bahn

geschrieben von: falk

Datum: 19.01.19 14:58

Danke, das klärt doch einiges. Den Kanal neben der Fundamentreihe habe ich bisher auch nicht wahrgenommen.

Falk

Re: Lichterfelde-Süd

geschrieben von: tommy10

Datum: 19.01.19 16:12

Mathias Hiller schrieb:
krolopfoto schrieb:
Ihr habt natürlich recht. Es muss Lichterfelde-Süd heißen.
Es muß Lichterfeld Süd heißen – wie Lichterfelde Ost oder West usw. Bei der Bahn werden Himmelsrichtungen ohne Bindestrich geschrieben.



Wirklich Lichterfeld...? Passiert halt ;-)

mfg tommy10



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:19:16:13:02.

Re: [B] Vor 35 Jahren übernahm die BVG die S-Bahn

geschrieben von: krolopfoto

Datum: 19.01.19 22:09

falk schrieb:
Sicher, dass das Bild schon unter BVG-Regie entstanden ist? Das Zuggruppenschild »NI« passt nicht dazu. Zumindest auf den offiziellen Bildern der Überhahme fuhren dievZüge bei der BVG von Anfang an mit S2 und S3

Ja, sogar Ende Januar sind die Züge noch mit der alten Bezeichnung gefahren. Die S2- und S3-Schilder gab es erst später.


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Re: Lichterfelde-Süd

geschrieben von: Mathias Hiller

Datum: 20.01.19 06:19

tommy10 schrieb:
Wirklich Lichterfeld...? Passiert halt ;-)
Ebend! Koof' 'n „e“. ;-)