Nachdem der größte Weihnachtsstress wohl überstanden ist, folgt nun der zweite und letzte Teil des Rückblickes auf mein Bahnjahr 1968 mit Aufnahmen von meinem Bruder. Leider ist die Ausbeute nicht so groß, wie es wünschenswert wäre. Dabei spielte zum einen das Sauwetter eine Rolle, dass die Sommertour meines Bruders begleitete; zum anderen hatte er in Erwartung besseren Wetters vorwiegend auf Farbfilme gesetzt, was in der Kombination mangelnder Filmempfindlichkeit und schlechtem Wetter zu erheblichen Qualitätseinbußen führte. Trotzdem mute ich euch hier eine Auswahl zu…
Nach einer Nachtfahrt von Bad Salzuflen nach Königstein traf er dort rechtzeitig für den morgendlichen Berufsverkehrszug ein, der mit der Dampflok FK 262 gefahren wurde und Königstein um 6:16 Uhr verließ.
Zurück in Frankfurt wird um 7:00 Uhr der TEE „Rhein-Main“ vor und der „Johann Strauß“ mit ÖBB 4010 bei der Abfahrt festgehalten. Die E 10 hat ein gutes halbes Jahr nach der Umzeichnung noch ihre alte Beschilderung. Zum Sommerfahrplan 1968 wurden übrigens alle 112 aus Heidelberg nach Frankfurt um beheimatet.
In Mannheim werden die Bügeleisen noch ein paar Jahre ihren Dienst verrichten. Die im Hintergrund erkennbare Hallenkonstruktion gibt es heute nicht mehr.
Die damals mit Wannentender ausgerüstete 38 3711 trägt schon, wenn auch provisorisch, die neue Nummer. Heute steht die Lok in Hannover auf dem Sockel.
In München wird traditionell Alteisen für die Abstell- und Bereitstellzüge verwendet. Damals waren es zum Beispiel E 32 und E 75 (im Hintergrund).
Die mit neuer Nummer versehene 103 001 mit Scherenstromabnehmer ist hier in nicht artgerechtem Einsatz zu sehen.
Ebenfalls mit neuer Nummer wartet 116 007 aus Freilassing auf.
Keine Last stellen die zwei Wagen des Vorzuges zum „Orient-Express“ dar, die 1010.01 zu befördern hat. Der aus 17 Wagen bestehende Hauptzug wurde dann von 116 020 hinterher gefahren.
In Jenbach war das Wetter extrem bescheiden. Das Farbbild der Lok 2 der Achenseebahn fiel qualitativ entsprechend aus…
… nicht besser war es bei den Zillertaler Dampflok 5 und 4.
Bei der eigentümlichen O&K-Lok fragt man sich: hat das Ding auch Räder?
Zurück in München sind zwei hochwertige Züge abfahrbereit. Der Rheinblitz fährt allerdings nicht als TEE sondern als blauer F-Zug.
Die Italiener mischen zwar mit dem „Mediolanum“ im TEE-Geschäft mit; allerdings kann der diesel-mechanische Triebwagen den Vergleich zum DB-Pendant nicht aufnehmen.
Die Gasturbinen-219 001 aus Kempten (die den Zug eigentlich ohne Hilfe der V 200 bewältigen könnte) und die E-Heizungs-Prototyp-217 001 aus Mühldorf stellen Diesel-Exoten der ausgehenden 1960er Jahre dar.
Ebenfalls provisorisch umgezeichnet zeigt sich in Schweinfurt die 86, während die abgestellte 98 1125 ihre vorgesehene kuriose Nummer 097 125 nicht mehr erhalten hat. (Ein Jahr zuvor war sie noch Protagonistin unserer ersten Zugverfolgung mit dem Auto).
s.
1967 – Teil 2
Die 078 154 bringt den Fotografen auf den Heimweg bis Würzburg.
Im Gegensatz zum „Rheinblitz“ war der „Rheinpfeil“ als TEE eingestuft und wird standesgemäß in rot/beige gefahren. In Würzburg steht an der Zugspitze die gerade dreieinhalb Wochen alte Neubaulok 112 493.
Diese Köf wurde 1946 an die Herforder Kleinbahn geliefert und wechselte nach zwanzig Jahren zum Mülltonnenhersteller Sulo, in dessen Diensten sie hier den DB-Bahnhof unterquert. Heute kann sie im Kleinbahnmuseum Enger begutachtet werden.
Nochmal an der Rollbahn begegnet dem Fotografen in Vehrte ein Sonderzug in die Niederlande – es ist nicht der Skandinavien-Holland-Express.
Die Mindener 23 103 hat ihre besten Zeiten hinter sich. In wenigen Wochen zum Fahrplanwechsel wird sie nach Löhne wechseln und dann über weitere Stationen in Hameln und Emden 1973 in Saarbrücken vierzehn Jahre und einen Tag nach ihrer Abnahme z-gestellt werden. Damals hatte der Bewuchs auf Bahnsteigen noch eine andere Gestalt als heute…
Bei der Klassenfahrt in den Norden ergab sich in Cuxhaven der Blick ins Bw mit drei Lollos, von denen die rechte noch das graue Fensterband hat.
Wie war das noch mit der Umzeichnung auf neue Nummern?! Immerhin ist das Nummernschild schon durch Farbanschriften ersetzt.
Auch die Löhner 50 845 macht keine Anstalten, auf die neue Nummer zu wechseln.
So viel aus dem Jahr 1968 – ich hoffe, es hat euch gefallen…
Viele Grüße aus dem Norden und eine guten Rutsch!
[
www.db-bahnarchiv.de] – Stationierungsverzeichnis aller DB-Triebfahrzeuge 1968 bis 1993.
Auf der Seite befinden sich auch die Links zu meinen HiFo-Beiträgen – unter anderem natürlich auch zu dieser Reihe.
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