Guten Tag zusammen,

wieder gibt es ein Stück von der Überlandbahn zu sehen. Bisher hatten wir schon:

Fahr zur Hölle!
Vor der Hölle …
Am Stadtpark
Am Krankenhaus
Weiße Mauer

Heute nun geht es um den südlich an die Hölle anschließenden Streckenabschnitt durch die Weißenfelser Straße, die zu DDR-Zeiten Leninstraße hieß. Leider habe ich für diesen Abschnitt noch keine aktuellen Vergleichsbilder zur Verfügung. Aber hier sind die Veränderungen nicht so gravierend und lassen sich auch verbal ganz gut beschreiben.



(1)
Diese Aufnahme vom 24.05.1999 hätte durchaus noch in den Beitrag Vor der Hölle… gepasst. Die Umgestaltung der Weißenfelser Straße an jener Stelle, wo einst Lenin stand, hatte begonnen. MGT6 616, unterwegs von Bad Dürrenberg nach Halle, hat die Hölle fast erreicht. Abenteuerlich wirkt die steile Abschachtung ohne erkennbare Sicherung unmittelbar neben der Schiene. Wenn meine Erinnerung halbwegs stimmt, wurden die Großverbundplatten Mitte der 1970er Jahre auf ungebundener Tragschicht verlegt. Insofern hätte ein gewisser Lastausbreitungswinkel berücksichtigt werden müssen.



(2)
Am 19.03.2001 ist der MGT6 501 mit unzutreffender Zielangabe (nach Merseburg Süd geht es in die entgegengesetzte Richtung) unterwegs zur Hölle und fährt in den eingleisigen Abschnitt ein. Dieses Fahrzeug wurde ebenso wie sein Schwesterfahrzeug 500 vor einigen Jahren nach Brandenburg abgegeben. Beide waren die ersten Niederflurwagen in Halle und wurden Anfang der 1990er Jahre aus einer Serie für die BOGESTRA abgezweigt. Anfangs hatten sie wegen der Weichensteuerung noch an jedem Ende einen Stromabnehmer. Von der Serie 601 – 660 unterschieden sie sich in erster Linie durch eine andere E-Ausrüstung, was der wesentliche Grund für die Abgabe gewesen sein dürfte. Ein äußerlich auffälliger Unterschied ist die nicht vorhandene Außentür der Fahrerkabine.
Der Straßenbelag im Vordergrund verrät noch die Lage des früheren zweiten Gleises. Der im Hintergrund sichtbare Plattenbau ist inzwischen verschwunden.



(3)
Als diese Aufnahme am 10.03.1996 entstand, war die Weißenfelser Straße noch durchgehend zweigleisig. Außerdem war die Linie 15 zu jener Zeit nordwärts bis nach Schkopau zum Buna-Werk verlängert. Der GT4 886 hat von dort kommend die Kreuzung mit der Naumburger Straße (B181) erreicht. Diese Kreuzung ist in ihrer heutigen Form Mitte der 1970er Jahre entstanden im Zusammenhang mit dem Neubau einer Saalebrücke. Dadurch war es möglich, den Verkehr aus und in Richtung Leipzig aus den engen und verwinkelten Straßen des Stadtzentrums herauszunehmen. Aber leider gibt es meine Erinnerung nicht her, wie dieser Kreuzungsbereich vorher ausgesehen hat.



(4)
Etwa 400 m südlich von der im Bild (3) gezeigten Stelle befindet sich die Haltestelle Herweghstraße, welche der GT4 873 am 28.04.1996 erreicht hat.
Das im Bild sichtbare Kopfsteinpflaster ist inzwischen einer Schwarzdecke gewichen. Die Großverbundplatten, welche Anfang der 1980er Jahre eingebaut wurden, liegen dagegen noch immer. Es handelt sich hier um die Variante mit angespannten Randplatten, mit der man zumindest eines der Probleme der Großverbundplatte entschärft hatte.
Der markante Turm im Hintergrund ist ein ehemaliger Kirchturm, welcher gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum Wasserturm umfunktioniert wurde. Die zugehörige Sixti-Kirche existiert seit dem 30-jährigen Krieg und bis heute nur noch als Ruine.



(5)
Auf die Haltestelle Herweghstraße folgt in südlicher Richtung die Haltestelle Haeckelstraße. Diese hat der TATRA-Großzug 1179 + 1180 + 209 am 28.04.1996 erreicht.
Links im Hintergrund ist der Sixti-Turm zu erkennen. Der Gebäudekomplex hinter dem Großzug ist eine ehemalige Kaserne aus der Kaiserzeit, die jedoch schon soweit meine Erinnerungen zurück reichen nicht mehr als solche genutzt wird. Für den aktuellen Zustand von Straße und Gleis gilt hier dasselbe wie bei Bild (4). Und dann möchte ich noch auf einen hervorragenden Beitrag des Forenkollegen JoHei aus dem Jahr 2011 hinweisen, dessen Bilder (8) bis (11) auch etwa an dieser Stelle entstanden sind, aber ein ganzes Stück früher.

Auch diese kleine Serie ist damit abgeschlossen. Wie immer sind ergänzende Hinweise, Richtigstellungen und Fragen willkommen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Mit besten Grüßen

Carsten

Hallo
Schöne Bilder aus meiner Geburtsstadt.

Zu Bild 2: Der Fahrer wird wohl schon umgeschildert haben um Zeit zu sparen.

MfG Jens

Nein, der Tatrazug befindet sich auf der Fahrt nach Bad Dürrenberg.
Am 3. September 2015 kamen mir hier die HAVAG-Wg 663/664 vor das Objektiv:


Weitere Bilder von mir von der Überlandbahn von 2015 gibt es hier:
- [www.drehscheibe-online.de]

- [www.drehscheibe-online.de]

- [www.drehscheibe-online.de]

Gruß aus Kiel, Alexander