Die heutige
„Verden-Walsroder Eisenbahn GmbH (VWE)“ eröffnete 1911 die 38,5 km lange normalspurige Kleinbahnstrecke von Verden nach Walsrode. Im Güterverkehr waren die beiden Kaligruben bei Groß Häuslingen und Klein Häuslingen gute Kunden, der übrige Personen- und Güterverkehr entsprach hinsichtlich Umfang und Struktur dem vieler ähnlicher norddeutscher Kleinbahnen.
Als die beiden Kaligruben in Folge der Wirtschaftskrise im Jahr 1924 geschlossen wurden, traf das die Kleinbahn hart. Alle fortan umgesetzten Rationalisierungsmaßnahmen brachten nicht den gewünschten Erfolg. Um den Betrieb wenigstens teilweise zu erhalten sah man schließlich nur noch die Möglichkeit, den gut 13 km langen Mittelteil der Strecke von Stemmen nach Böhme (mit den Stationen Otersen, Klein Häuslingen. Groß Häuslingen und Altenwahlingen) 1936 komplett stillzulegen Dadurch konnte man u.a. Oberbaustoffen gewinnen und auf den nun verbliebenen zwei Stichstrecken wieder einbauen.
1964 wurde der Schienenpersonenverkehr zwischen Walsrode und Böhme und 1969 zwischen Verden und Stemmen eingestellt; der Güterverkehr blieb jeweils erhalten. Auf dem Betriebsteil Walsrode – Vorwalsrode- Benzen - Hollige – Altenboizen - Böhme übertrug die VWE die Zugförderung zum 01.06.1970 allerdings an die Bundesbahn. Dieser Streckenteil hatte damals im Güterverkehr einige Bedeutung. Neben land- und fortwirtschaftlichen Transporten sorgte das Bundeswehr-Munitionsdepot (1,4 km langes Anschlussgleis, abzweigend zwischen Vorwalsrode und Benzen) für regelmäßiges Aufkommen und die 1965 begonnene Erdölverladung am Bahnhof Hollige brachte recht hohe Tonnagen.
Anfang der 1990er Jahre, als die „Osthannoverschen Eisenbahnen AG (OHE)“ die Bedienung des Bereichs Walsrode im Auftrag der Bundesbahn übernahmen, kamen OHE-Loks auch auf die VWE-Strecke Walsrode - Böhme. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings der Verkehr zwischen Altenboizen und dem Endpunkt Böhme längst eingestellt (die letzte Bedienung von Böhme soll 1980 erfolgt sein). Später bespannten Loks der „Werkbahn Wolff“ die Züge zwischen Walsrode und Altenboizen. 2002 übernahmen die OHE die Werkbahn Wolff, aber nach dem Rückzug der Landwirtschaft (z.B. Kartoffelverladung in Altenboizen), dem Ende der Ölverladung Hollige (2000) und der Verlagerung der letzten Bundeswehrtransporte auf die Straße (ebenfalls 2000) war da auf der VWE „nichts mehr los“. Es blieben sporadische Holzverladungen durch verschiedene EVU in Vorwalsrode sowie auf dem Gelände der ehemaligen Ölverladung in Hollige. Der Abschnitt Hollige – Altenboizen wurde 2011 stillgelegt; auf der Trasse betreibt die „Böhmetal Kleinbahn“ heute einen Museumsbetrieb auf 600 mm-Spur. Die VWE will sich nun offensichtlich auch von der Reststrecke nach Hollige trennen und so dürfte der Walsroder VWE-Betriebsteil bald endgültig Gesichte sein.
NE-Strecken, die von der Bundesbahn bedient wurden, besuchte ich oft relativ spät. So kam ich zwar schon 1972 zur „Abteilung Verden“ der VWE, aber erst 1984 nach Walsrode. Immerhin konnte ich dort in den Folgejahren auch noch den Einsatz einer OHE-Maschine sowie Lok der Werkbahn Wolff erleben.
Hier im 1.Teil zeige ich Fotos von DB-Lokomotiven auf der VWE-Strecke, im demnächst folgenden Teil 2 dann vom Einsatz einer OHE-Lok.
Link zum Teil 2: [
www.drehscheibe-online.de]
Link zum Teil 3: [
www.drehscheibe-online.de]
Viele Grüße
Dieter
Den Personenverkehr Walsrode - Böhme stellten die VWE bereits 1964 ein. Hier der Fahrplan aus dem Kursbuch Sommer 1958
DB-212 148 rangierte am 03.09.1984 mit Kesselwagen für die Erdölverladung im Bahnhof Hollige mit seiner VWE-typischen Wellblechbude
Am 04.09.1984 war die DB-212 005 u.a. für die Tour auf der VWE eingeteilt, hier mit einem aus Kesselwagen für die Ölverladung in Hollige und Leerwagen für die Kartoffelverladung in Altenboizen bestehenden Güterzug zwischen Benzen und Hollige
DB-212 005 mit einem VWE-Güterzug zwischen Hollige und Altenboizen am 04.09.1984
DB-212 005 war am 04.09.1984 mit einem Güterzug aus Walsrode (mit Leerwagen für die Kartoffelverladung) in Altenboizen eingetroffen
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